Nicht auflegen! (DVD) Testbericht

D
Nicht-auflegen-dvd-thriller
ab 5,12
Auf yopi.de gelistet seit 07/2008

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Erfahrungsbericht von LilithIbi

Früher galt als verrückt, der Selbstgespräche führt....

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

....doch heute halten wir alle uns ein Handy ans Ohr und schwafeln so scheinbar mit uns selbst, wenn wir durch die Straßen gehen.

~ Ich hatte es bereits vor einiger Zeit mal zwischendurch erwähnt, dass es mir der Film " Nicht Auflegen" regelrecht angetan hat.
Schon damals, als er im Kino lief, wollte ich ihn unbedingt ansehen. Doch keiner von meinen potentiellen Begleitpersonen ließ sich von der Story, die wahrlich recht dünn klingt, überzeugen.


//DIE STORY//

...ist rasch erzählt.
Der PR- Agenten Stuart betritt eine Telefonzelle. Als er sein Gespräch mit seiner Hätte-Gern-Geliebten beendet hat, klingelt das Telefon erneut. Er geht dran ~ und erfährt: wenn er auflegt, ist er tot.


//UND WEITER?//

Eigentlich ist das schon alles.
Und ja, ich muss wirklich zugeben, dass es nicht besonders "umwerfend" klingt. Auch nachdem ich den Film nun endlich (bereits 2 mal) gesehen hab und anderen davon berichte, lassen sie sich von meiner Begeisterung nicht so wirklich anstecken.

~ So simpel wie das Filmgeschehen klingt, so einfach hätte man das ganze auch vergeigen können.
Joel Schumacher hat es jedoch geschafft, den Zuschauer von Anfang an zu fesseln. Ich kann mich nicht erinnern, bei welchen anderen Film ich noch genauso gebannt vor dem TV gesessen habe.

Schon die Stimme des "Erzählers" am Anfang hat mich in ihren Bann gezogen ~ mehr noch: man denkt selbst drüber nach, wie "krank" es eigentlich sein muss, dass der Mensch wirklich meint, ohne Handy am Ohr nicht mehr auskommen zu müssen. Wie vielen Leuten man tagtäglich begegnet, wie scheinbar Selbstgespräche führen... und ob es so etwas wie "private" Gespräche eigentlich noch gibt, wenn doch nach und nach alle Telefonzellen abgeschafft werden und man selbst in der U-Bahn mitbekommt, wer wann was mit wem und warum gemacht hat.

Die aber nur am Rande.


//DAS WESENTLICHE//

Bei "Nicht auflegen" stürzt der Zuschauer mitten in die Szenerie, wird schon von Anfang an drauf hingewiesen, dass Stuart der letzte sein wird, der die öffentliche Telefonzelle benutzen wird.
Der ein oder andere nimmt leicht verwirrt zur Kenntnis, dass Stuart zwar die ganze Zeit am Handy hängt; sein erstes privates Telefonat dann aber doch lieber von der Telefonzelle aus führt. Nach und nach erfährt man mehr und mehr über Stuart ~ beispielsweise das der "Telefonzellen-Umstand" darauf zurückführt, dass seine Frau die Handyrechnungen kontrolliert.

Spätestens als ein Pizzabote auftaucht und Stuart in der Telefonzelle beliefern will weiß man: hier stimmt was nicht. Und auch Stuart kommt das ganze recht merkwürdig vor; dennoch nimmt er es nicht wirklich ernst sein Anrufer ihm deswegen eine Rüge erteilt ~ und so nebenbei mitteilt, dass er ihn im Visier seines Gewehres hat. Auch wenn Stuart dies zunächst nicht glauben mag; so wird er schon recht bald eines besseren belehrt.

Wenn auch zunächst zu Demonstrationszwecken lediglich ein Spielzeugroboter dran glauben muss, so spitzt sich die Lage dramatisch zu, als der Killer auf Stuarts "versehentlicher Weisung" hin einen Zuhälter erschießt.
Spätestens als dann die Polizei auftaucht und Stuart auffordert, die Telefonzelle zu verlassen wird es so richtig spannend ~ mittlerweile ist nämlich nicht nur das Fernsehen, sondern auch Stuarts Frau sowie seine Fast-Geliebte vor Ort.
Immerhin hat Stuart die Wahl:
Er kann die Telefonzelle verlassen und vom Killer erschossen werden; seine Anweisungen befolgen (die so ganz nebenbei darauf hinauslaufen sollen, dass er von der Polizei erschossen wird) ~ oder aber er ignoriert die Weisungen und hat somit die Wahl, ob der Killer seine Frau oder seine Geliebte erschießt.


//WARUM ÜBERHAUPT EIN KILLER?//

Tjaha ~ das ist das genialste an der ganzen Story.
Wieso warum weshalb erklärt der Killer selbst ~ und zwar in Zusammenhängenden Worten, die ich hier weder wiedergeben kann noch will.

Das ganze hat eine derart komplexe Genialität.... das muss man einfach selbst gesehen haben.


//ERGO//

Nach "Die Mächte des Wahnsinns" mein absoluter neuer Lieblings-Film. Auch wenn "The 13th floor" auf seine Weise mächtigen Eindruck auf mich hinterlassen hat ~ so kommt an das Spannungsbarometer von "Nicht auflegen" an nichts mir bekanntes heran; wenngleich dieser Film von "Dead end" wirkliche Konkurrenz bekommen hat.

Die Art, wie der Killer mit Stuart "spielt" ist packender als alles, was ich je gesehen habe. Innerhalb von einer Woche habe ich den Film zweimal gesehen ~ und er war beim zweiten noch fast genauso spannend. Auch wenn man dann natürlich schon weiß, wie der Film endet. Dennoch... dennoch war ich total "hin und weg" von dem Streifen.

Apropos Ende: endlich mal eines, wie es mir absolut gefällt und nicht so ein Schwachfug, wie man ihn sonst präsentiert bekommt!

~ Was man von den DVD-Extras allerdings nicht so recht sagen kann. Wie so oft!
Hier gibt es zum einen das Audiokommentar sowie das Making of, was nicht englischsprechenden Zuschauern nicht viel nützen wird. Ich habe mir das Making of wohl zum Drittel angesehen ~ und komme wieder zu dem Schluss, dass die VHS-Version für mich gereicht hätte.

Diesen "Wehrmutstropfen" kann ich jedoch durchaus verkraften ~ und sehe ebenso großzügig darüber hinweg, dass mit den Namen Kiefer Sutherland auf der Vorderseite des Covers noch mächtig geworben wird, dieser dann aber lediglich eine 30 Sekunden Rolle hat. Aber das sind wir bezüglich Vincent D'Onofrio von Filmen wie "JFK" oder "Ed Wood" ja schon gewöhnt....

18 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Binich

    25.06.2006, 14:35 Uhr von Binich
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und noch einen schönen Sonntag

  • anonym

    25.06.2006, 02:17 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht! Habe den Film auch vor kurzem angeschaut, wirklich gut! SH! Lg anja

  • schokofan

    24.06.2006, 23:47 Uhr von schokofan
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Güße und ein schönes Wochenende wünscht Dir Dagmar

  • morla

    24.06.2006, 22:19 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • topfmops

    24.06.2006, 21:31 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    er Bericht. und wie sagten die alten Latriner schon so gaaanz richtig: 'de gustibus NON est disputandum!' und so lange sich über Geschmack nicht streiten lässt, habe ich da auch nicht dran cognaczukritiseren, weder 'rum' noch 'cogn