Der Exorzismus von Emily Rose (DVD) Testbericht
Erfahrungsbericht von Scoopexx
Mal Hüh, mal Hott!
Pro:
teils recht schockend...
Kontra:
... dann kurz darauf aber wieder dämlich
Empfehlung:
Nein
Der Exorzismus von Emily Rose versucht abwechselnd mit inhaltsgefüllten Gerichtsverhandlungsszenen und Einblicken in die Arbeit der Anwältin Erin Brooner auf der einen Seite und auf der anderen Seite mit Szenen aus der Vergangenheit, in der die vollkommen verstörte Emily Rose von etwas geplagt wird, das entweder ein Dämon oder eine ausgewachsene Epillepsie sein könnte, zu punkten. Dem Zuschauer wird so abwechselnd Inhalt in der Gegenwart während der Gerichtsverhandlung und Horror in den Rückblenden in Emilys Vergangenheit geboten, wobei die beiden Dinge im Laufe des Filmes immer mehr verschwimmen, so dass man sich als Zuschauer auch in den Szenen, die in der Gegenwart spielen, nicht mehr sicher fühlen kann und hier und da von einem fiesen Schockeffekt erwischt wird. Erin Bruner fängt recht schnell an, in der Nacht aufzuwachen - jedes mal um 3 Uhr morgens. Seltsame Dinge geschehen dann bei ihr zu Hause, Türen fallen zu und gehen wieder auf, Geräte schalten sich ein und aus, etc. Der FIlm bleibt jedoch nicht bei solchen Andeutungen, sondern zeigt Phänomene, die nicht mehr mit normalen Dingen erklärt werden können (natürlich genreüblich unterlegt mit Schockeffekten) - nur um sie kurz darauf wieder in Frage zu stellen und auf die Epillepsie von Emily zu schieben.
Der Film ist stellenweise tatsächlich recht gruselig, allerdings wirken viele der gezeigten unerklärlichen Phänomene etwas billig produziert und sind eher wenig schockierend. Gerade die auf- und zufallenden Türen sind alles andere als spannend und wirken etwas billig - vielleicht, weil sie in jedem zweiten Film dieses Genres vorkommen, vielleicht sind sie aber auch einfach nicht gut genug in Szene gesetzt, um den Zuschauer erschrecken zu lassen. Die Szenen aus dem Exorzismus, die später im Film gezeigt werden, wirken dann irgendwie auch recht lächerlich. Ich kann mir den Spaß am Set vorstellen, als Schauspielerin Jennifer Carpenter möglichst blöde Grimassen in die Kamera zieht, um ihre Besessenheit durch den Dämon zu zeigen. Dabei sieht sie wirklich nicht mehr gruselig, sondern einfach nur noch dämlich aus und auch gerade hier lassen Dialog und schauspielerische Leistung aller Darsteller absolut zu wünschen übrig, um dann auch den kleinen Funken Spannung auszupusten, den der Film vorher aufgebaut hat. Spätestens hier kann man diesen Streifen nicht mehr wirklich ernst nehmen.
Auch die Gerichtsverhandlung wird nach gutem Beginn im Laufe des Films immer unrealistischer dargestellt. Anstatt beispielsweise die Familie von Emily in den Zeugenstand zu beordern, holt Verteidigern Bruner irgendwelche dubiosen Sachverständigen vor Gericht und wundert sich, dass sie später kurz davor ist, den Prozess zu verlieren, obwohl der Vater, der alle Ereignisse miterlebt hat, noch kein Wort in der laufenden Verhandlung gesagt hat. Solche Ungereimtheiten sollte sich ein Film eigentlich wirklich nicht leisten, denn es reicht nicht, alles auszublenden, was nicht mehr in die knapp 2 Stunden Spieldauer hineingepasst hat.
Fazit:
Leider verschenkt Der Exorzismus der Emily Rose viel Potenzial. Stellenweise baut der Film eine dichte Atmosphäre auf, nur um sie ein paar Minuten später wieder mit fast lächerlichen Szenen zu zerstören. Somit kann ich leider keine Empfehlung für den Film aussprechen. Wenn man sich mal wieder bei einem Horrorfilm gruseln möchte, sollte man sich besser produzierte Kandidaten aussuchen.
Fakten:
Als Sprachen lassen sich in der mir vorliegenden Sony Pictures (Special Edition) DVD-Version Deutsch und Englisch auswählen, Untertitel lassen sich folgende einblenden:
Deutsch
Englisch
Türkisch
Audiokommentar
Fakten zum Film
Auf einer zweiten DVD sind zusätzlich noch folgende Extras enthalten, die eine Laufzeit von weiteren 58 Minuten haben (Quelle: Ofdb.de):
Audiokommentar
Deleted Scenes
Making of
- Audiokommentar mit Regisseur Scott Derrickson(Eng. mit dt. UT)
- Filmdokumentationen (51 Min. 12 Sek.)
* Von der wahren Geschichte zum Skript zum Film (19 Min. 49 Sek.)
* Casting - Auswahl der Schauspieler (12 Min. 24 Sek.)
* Visuelles Design (Produktionsdesign/Spezialeffekte) (18 Min. 59 Sek.)
- entfallene Szene "Barbekanntschaft" (mit/ohne Audiokommentar von Regisseur Scott Derrickson) (2 Min. 42 Sek.)
- 2 Trailer (4 Min. 09 Sek.)
* The De Vinci Code (1 Min. 51 Sek.)
* Die Vergessenen (2 Min. 18 Sek.)
22 Bewertungen, 8 Kommentare
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28.12.2009, 17:40 Uhr von senora
Bewertung: sehr hilfreichGut geschrieben. Ich wünsche dir nur noch schöne Stunden in diesem Jahr.
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28.12.2009, 17:09 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichwünsche dir einen guten rutsch ins neue jahr 2010 lg. petra
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28.12.2009, 15:31 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichEinen guten Rutsch und liebe Grüße Sigi
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28.12.2009, 14:52 Uhr von cleo1
Bewertung: sehr hilfreichSh Bericht. Würde mich über Gegenlesung sehr freuen. LG cleo1
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28.12.2009, 14:41 Uhr von katrinj83
Bewertung: sehr hilfreichEinen guten Start in die neue Woche.... Katrin
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28.12.2009, 14:19 Uhr von Bunny84
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche dir noch eine gute Zeit im alten Jahr. Liebe Grüße BUNNY84 PS: Freue mich über Gegenlesungen
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28.12.2009, 12:49 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichguten Rutsch !!!!!!!
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28.12.2009, 12:20 Uhr von Lale
Bewertung: sehr hilfreichAllerbesten Gruß
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