Unleashed - Entfesselt (DVD) Testbericht

Da ich großer Kampfsportfan bin, bin ich irgendwann auch auf Unleashed mit Jet Li gestoßen. Die Geschichte die hinter dem Film steht ist einerseits grandios und einfach, aber auch abstoßend.

Es geht um Danny, der keine Emotionen empfindet, keine Kontakte pflegt und völlig von einer „normalen“ Welt entfernt ist. Er wird in einer Art Käfig wie ein Hund gehalten. Sein „Besitzer“ Bart, trainiert ihn um mit ihm in todesbringenden illegalen Gladiatorenkämpfen Geld zu gewinnen. Er hat keinerlei Rechte, darf nur sprechen wenn es ihm erlaubt wurde. Hat er etwas gut gemacht, darf er sich manchmal etwas kleines wünschen – sozusagen als Belohnung. Eines Tages hat sein Besitzer einen schweren Unfall und landet im Koma. Danny ist von nun an auf sich alleine gestellt und lernt einen blinden Klavierstimmer kennen, der ihm ein anderes Leben zeigt. Er lässt Danny bei sich wohnen und integriert ihn, gemeinsam mit seiner Tochter, nach und nach in ein neues Leben. Doch Bart ist wieder erwacht und denkt nicht im Geringsten daran, seinen „Hund“ einfach so ziehen zu lassen – ein gnadenloser Kampf beginnt.

Ich finde den Film, wie zu beginn schon gesagt, einerseits wirklich spannend und genial, andererseits aber menschenverachtend. Es gibt sehr viele Kampfszenen, die auch wirklich realistisch aussehen. Viel Blut und viel Brutalität wird an den Tag gelegt. Die Gladiatoren, zu denen Danny gehört, kämpfen in riesigen quadratischen Löchern. Am Rand stehen ihre „Besitzer“, beziehungsweise Trainer und versuchen, sie zu motivieren. Gekämpft wird immer bis einer stirbt. Doch es gibt auch viele Emotionen, die auch mich berührten. Die Tochter von Sam spielt neben Danny eine große Rolle, denn sie zeigt ihm alles. Angefangen von „Wie esse ich ein Eis?“ bis hin zum Einkaufen – sie gliedert ihn glaubhaft in die Gesellschaft ein. Das meiste kannte er nicht, deshalb bekleckste er sich mit dem Essen und verhielt sich anders, als die anderen. Da waren einige wirklich lustige Szenen dabei, andere wiederrum sehr traurige. Seine Gefühle konnte ich auch nachvollziehen, im Hinblick auf die gesamte Geschichte. So konnte ich mich irgendwo, zumindest etwas, mit ihm identifizieren. Zweifelsohne ein toller Film, der mich auch beim zweiten-, dritten-, vierten-(..)mal ansehen nicht gelangweilt hat – und das mag schon was heißen!

DVD Daten:
Audio: Deutsch 5.1 / Englisch 5.1
Untertitel: Deutsch
Spiellänge: ca. 98Min
Erscheinungsdatum: 2005

Bonusmaterial:
Making of: Unbearbeitete Kampfszenen, Entfallene Szenen
Outtakes: Reise durch einen Flügel, Musikvideo „Baby Boy“ von Thea
Trailer

Fazit:
Mich hat der Film völlig überzeugt. Es ist kein öder Kampffilm, wo man nur beobachten kann, wie sich ein paar Leute zusammenschlagen – hier steckt eine richtig gute Geschichte dahinter. Die Umsetzung finde ich einfach perfekt. Sehr viele Emotionen werden in alltäglichen Tätigkeiten verpackt; wie Einkaufen oder Eisessen. Ein sehr schöner, aber auch schrecklicher Film (wer will schon als „Hund“ gehalten werden?). Wird aber auf jeden Fall von Kanyoka empfohlen. :)