Nike Free 5.0 (Herren) Testbericht

ab 66,10
Auf yopi.de gelistet seit 05/2006
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Summe aller Bewertungen
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Stabilität:  gut
  • Dämpfung:  gut
  • Tragekomfort:  sehr gut
  • Gewicht:  sehr schwer
  • Design:  gut

Erfahrungsbericht von Yolante

Lauf barfuß

5
  • Qualität & Verarbeitung:  gut
  • Stabilität:  gut
  • Dämpfung:  durchschnittlich
  • Tragekomfort:  sehr gut
  • Gewicht:  sehr schwer
  • Design:  gut
  • Fußart:  Normalfuß
  • Einsatzziel:  Hobby

Pro:

extrem leicht, gute Verarbeitung, modernes Design, hervorragende Beweglichkeit, Muskeltraining

Kontra:

nicht Allwetterfähig

Empfehlung:

Ja

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Einführung
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Auch wenn es uns Frauen manchmal schwer fällt: Hohe und spitze Schuhe sollte man vermeiden. Falsch angepasste Schuhe können schwere Gesundheitsschäden an Füßen und Beinen hervorrufen. Das fängt bei Blasen an und hört bei Krampfadern auf, gar nicht zu reden von gequetschten Zehen und Co.
Bei unseren Kindern legen wir großen Wert auf die richtigen Schuhe, die sollten nicht nur von der Länge, sondern auch in der Weite passen. Wir probieren an, fragen die Verkäuferin, messen die Füße der Kleinen und lassen ein zwar schickes, aber ungeeignetes Paar gerne stehen, Hauptsache die Füße von den lieben Würmchen entwickeln sich richtig.
Warum nur lassen wir nicht die Gleiche Sorgfalt bei dem Kauf unserer eigenen Schuhe walten? Was bei den Kindern ein Muss, wird bei Erwachsenen schon mal zur Qual. Wer will schon Zeit damit verbringen, seine Füße zu messen und sich evtl. von einer Verkäuferin ermahnen lassen, dass hohe Schuhe nicht gut für die Füße seien? Viele Leute wissen nicht einmal, dass es ein WMS-System bei Schuhen gibt, das sich auch auf Erwachsene anwenden lässt.
Um die Schuhe am Fuß zu tragen und nicht den Fuß in den Schuhen herumzuschleppen, sollte man einige Regeln beachten, zum Beispiel:
- Schuhe nachmittags kaufen, weil die Füße dann weiter sind und eher ein belastetes Profil haben
- Länge und Weite beachten, die Schuhe müssen länger als der Fuß sein (ca. 1,5cm)
- Stabilitätserhaltende Absatzhöhe, nicht höher als 4-5 cm, da das Verhältnis von Vor- und Rückfuß stimmen muss
- Stoßdämpfende und rutschfeste Sohle
Orthopäden rümpfen aber über Turnschuhe genauso die Nase wie über HighHeels. Plateauschuhe belasten die Gelenke und Turnschuhe sind nicht förderlich für die Fußmuskulatur (diese erschlafft bei längerem Tragen). Auch vor sogenannten Gesundheitsschuhen wie die von Birkenstock sollte man sich lieber hüten. Sie täuschen zwar ein gesundes Fußbett vor, dieses aber passt bei den wenigsten Menschen zu ihren Füßen, die meisten sind zu breit und bieten wenig Halt. Die Folge sind eher Gesundheitsschäden statt wohltuende Fußpflege. Wer wirklich etwas für seine Füße tun möchte, der sollte einige Regeln beachten:
- Schuhe möglichst nur dann tragen, wenn es wirklich notwendig ist
- Schuhe häufig wechseln
- Mindestens alle 3 Tage die Absatzform wechseln
- Fußpflege
- Eincremen
- Hornhaut sanft mit einem Bimsstein entfernen
- Barfuß laufen
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So oft wie möglich barfuß laufen
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Womit ich endlich beim Thema wäre (und es auch interessant für diejenigen wird, die sich bisher gelangweilt haben und lieber das eigentliche Produkt beurteilt sehen wollen).
Barfuß laufen
- kräftigt die Zehen
- stärkt die Fußmuskulatur - wichtigste Vorraussetzungen für gesunde Füße.
- Außerdem werden Sehnen und Bänder gestärkt
- das natürliche Abrollverhalten des Fußes wird trainiert.
- Füße und Wirbelsäule stimmen sich automatisch aufeinander ab
- Hilft Fußschäden wie Senk- oder Plattfuß zu vermeiden
- Härtet ab, man ist besser gegen Erkältungen gewappnet
- Erhöht die Sprungkraft
- Verbessert die Laufzeiten
- Sorgt für Well-Being
- Beugt Verletzungen vor
Wer regelmäßig barfuß läuft tut mehr für die Gesunderhaltung seiner Füße als eine medizinische Fußpflege das hinterher korrigieren kann.
Man sollte nur einige Hinweise beachten:
- so oft wie möglich
- auf verschiedenen Böden laufen, am besten auf unebenen Untergründen wie Gras oder Waldboden
- Greifübungen mit den Zehen machen (Kleeblätter pflücken oder einen Stein aufheben.)
- Auch hier das Maß der Dinge beachten
Bereits eine halbe Stunde täglich barfuß laufen würde ausreichen, um die Füße zu kräftigen und vor Dauerschäden zu bewahren. Barfuß laufen bedeutet dabei tatsächlich barfuß laufen und nicht in Strümpfen oder nackig in Hausschuhen. Nackige Sohle auf kalten Fließen härtet ab.
Aber mal ehrlich: Wann haben wir die Gelegenheit, barfuß zu laufen? Im Büro? Auf der Straße? Im Park? Selbst im Schwimmbad laufen viele nicht mehr barfuß, weil sie Angst vor Fußpilz und ähnlichem haben. Und zuhause will man seine Ruhe haben und sich lieber hinlegen. Eine halbe Stunde barfuß laufen muss erst mal zu schaffen sein, das ist etwas für Hartgesottene oder Gewohnheitstiere. Wem es schwer fällt, sich barfuß laufen zur Gewohnheit zu machen, wer aber trotzdem etwas für seine Füße tun will, für den gibt es eine gute Alternative:
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Nike free - ein Schuh, der das barfuß laufen imitiert
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Nik e hat eigentliche für das besondere Lauftraining diesen Schuh entwickelt, der eine besonders weiche Sohle hat und das barfuß laufen auf Gras nachbilden soll.
Das Besondere am Schuh ist seine Phylite Sohle, die durch eingearbeitete waagerechte sowie senkrechte Flexkerben eine außerordentlich hohe Flexibilität verleiht. Durch die weiche Sohle wird eine natürliche Fußbewegung ermöglicht und dadurch Beine und Füße gestärkt. Der Fuß bleibt in alle Richtungen beweglich, seitlich und beim Abrollen.
Das Obermaterial besteht aus Synthetikleder mit Stoffelementen. Durch diese Mischung ist der Schuh wesentlich atmungsaktiver als sonstige Turnschuhe. Man kann beim Laufen den Luftzug richtig spüren.
Außerdem ist der Schuh durch seine einfache Bauweise extrem leicht. Selbst in größter Schuhgröße wiegt er gerade mal 300g. Das merkt man beim Laufen sofort. Die Füße bewegen sich herrlich leicht. Man hat nicht den Eindruck, Gewicht an den Füßen zu haben.
Eigentlich gilt der Nike free 5.0 als Trainingsgerät, weil er beim Laufen die Muskeln stärken soll. Er sollte daher eigentlich auch wie ein solches Gerät behandelt werden, also nicht zu oft zum Einsatz kommen, schon gar nicht bei Marathon-Läufen. Die Läufer unter euch werden das sicher wissen.
Da ich aber den Schuh als tägliches Schuhwerk benutze, möchte ich meine Erfahrungen natürlich als solche schildern. Wer also eine Bewertung des Trainingsgerätes Nike free 5.0 erwartet hatte, bei dem entschuldige ich mich hiermit vorab, für evtl. fehlende Infos.
Das Wichtigste ist: Der Fuß bestimmt das Abrollverhalten des Schuhs und nicht umgekehrt. Der Fuß behält seine Beweglichkeit
Einteilung von Nike free Schuhen:
0 - barfuß laufen
5 - Basis Training
10 - normaler Laufschuh
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Dauereinsatz als Straßenschuh
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Zunächst möchte ich hier noch erwähnen, dass man den Schuh eine Nummer größer kaufen sollte, als man normalerweise trägt. Wer vor hat, sich den Schuh im Internet zu besorgen, sollte das unbedingt beachten, denn sonst wird er enttäuscht sein. Der Schuh wird nicht passen.
Immer eine Nummer größer kaufen als die normale Schuhgröße. Am besten im Fachgeschäft anprobieren.
Das erste Tragen hat mich mehr als überrascht. Ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an den Schuh. Ich dachte, das barfuß laufen könne niemand nachbilden. Ich erwartete ein unbequemes Laufen, das meine Füße schnell ermüden würde. Aber das Gegenteil war der Fall.
Bereits beim ersten Anziehen fühlte ich die Leichtigkeit meiner Füße, obwohl ich Schuhe trug. Das geringe Gewicht und die flexible Sohle ließen meine Füße viel freier erscheinen als in normalen Straßenschuhen.
Da ich die Schuhe im Internet bestellt hatte, konnte ich sie zu Hause in aller Ruhe ausprobieren. Und ich ließ sie gleich an und lief in meiner Wohnung damit umher. Dem Paket lag übrigens eine Art ,Bedienungsanleitung' bei, die genau das empfohlen hatte. Zunächst nur kurze Strecken damit zu laufen und den Schuh anfangs möglichst nur dann zu tragen, wenn man die Möglichkeit hat, ihn auszuziehen.
Ich habe die Empfehlung erst mal in den Wind geschlagen. Ich wollte die superbequemen Schuhe lieber gleich auf der Straße anziehen und so lange wie möglich damit herumlaufen. Ein kleiner Fehler, wie ich feststellen musste, denn ich bekam Muskelkater davon. Daher als Tipp für Euch.
Zunächst nur kurze Strecken laufen und sich langsam an die Schuhe gewöhnen, um Muskelkater zu vermeiden.
Der Muskelkater war nicht schlimm. Inzwischen benutze ich die Schuhe wie übliche Straßenschuhe. Ich liebe das leichte Gefühl und merke wie meine Fuß- und Beinmuskeln kräftiger werden. Besonders aufgefallen ist mir das, nachdem ich merkte, dass meine Straßenschuhe weniger ausgelatscht waren als sonst. Normalerweise treten sich meine Schuhe nach einer Weile auf die Innenseite hin ab. Aber seit ich hauptsächlich Nike free trage, spüre ich das kaum noch.
Ein schönes Wohlgefühl vermittelt auch der sanfte Luftzug, der die Füße beim Laufen umgibt. Es ist wie Laufen an frischer Luft, die Füße kommen nicht so leicht ins Schwitzen und man hat selbst nach Stunden noch ein angenehmes Gefühl in den Schuhen. Auch Blasen habe ich keine bekommen. Lange Wanderungen auf steinigen Wegen kann ich aber trotzdem nicht empfehlen.
Das Laufverhalten der Schuhe passt sich hervorragend den Bedürfnissen der Füße an. Man ist in alle Richtungen beweglich. Am deutlichsten spürt man den Unterschied zu normalen Turnschuhen beim Springen und beim Richtungswechsel. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber man hat echt das Gefühl barfuß zu laufen ohne dabei ständig aufzupassen, dass man sich die Füße an spitzen Gegenständen verletzt. Es ist einfach ein unbeschwertes Laufgefühl.
Der Schuh eignet sich am Besten für das Laufen auf Asphalt, auf Gras oder relativ ebenen Untergrund. Die Flexkerben an der Sohle klemmen nämlich manchmal Steine oder Holzstückchen ein und diese können sich unangenehm auf das Laufgefühl auswirken. Auch bei Matsch oder Schnee kommt der Schuh schnell an seine Grenzen. Denn der Stoff weicht schnell durch und der Matsch lässt sich hinterher nur schwer wieder entfernen. Die Reinigung der Sohl gestaltet sich allgemein etwas schwierig, vor allem mit Dreck oder Hundhaufen ist nicht zu spaßen. Man sollte also lieber vorher schon aufpassen wo man hintritt.
Abgesehen von der Reinigung ist der Schuh aber pflegeleicht. Hin und wieder einsprühen mit Variospray genügt. Der Dreck lässt sich leicht abbürsten, auch von der Sohle. Eingefangene Steine, Holzstückchen oder anderer Unrat lässt sich durch die extreme Biegsamkeit der Sohle leicht entfernen.
Obwohl der Schuh das barfuß laufen hervorragend imitiert, kann ich nicht empfehlen, ohne Strümpfe damit zu laufen, denn das fühlt sich eher unangenehm an, man hat das Gefühl, die Füße schwitzen und die Füße bleiben an der Sohle kleben.
Sonst gibt es keine Einschränkung, der Schuh trägt sich gut, ist extrem leicht und beweglich. Manchmal vergisst man tatsächlich, dass man überhaupt Schuhe trägt.
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Design und Kosten
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Mein Nike free 5.0 ist hellgrau mit hellgrün, die Sohle ist weiß. Der Schuh sieht sportlich aus und hebt das außergewöhnliche an dem Schuh hervor. Der Blick wird schnell auf die bewegliche Sohle gelenkt. Dabei sieht der Schuh keineswegs unförmig aus, nicht wie ein orthopädischer Schuh, sondern modisch, schlicht und sportlich.
Es gibt den Schuh aber auch in anderen Farbkombinationen, pfiffige, knallige, auffälligere. Wem die angebotenen Designs missfallen, der kann bei www.nikeid.com sein eigenes Schuhdesign entwerfen und der Schuh wird dann sogar mit dem eigenen Namen oder einem anderen persönlichen Schriftzug versehen. Das kostet allerdings 20 Euro extra.
Während der Schuh normalerweise für 100 € zu bekommen ist, muss man für das spezielle Design 120 € berappen. Ich finde beide Preise ok. Für 100 € hat man ein echt freies und flexibles Laufgefühl, Frische und Leichtigkeit. Der Schuh hält lange und sieht modern aus.
Wer Individualist ist und sein eigenes Design kreieren kann, der wird das meiner Meinung nach gerne für 20 € mehr tun. Das Programm, das einen durch das Schuhdesign führt ist zwar manchmal etwas langsam, aber alle Farbgestaltungen lassen sich sofort verfolgen.
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Vor- und Nachteile auf einen Blick
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Das war viel Text für zwei kleine Schuhe, deshalb fasse ich die mir wichtigen Punkte noch einmal in nuce zusammen.
Allgemeine Infos: nike free 5.0
- imitiert barfuß laufen, wobei ein Basistraining angestrebt wird
- 100 €
- sollte eine Schuhgrößer höher gekauft werden als normalerweise
- www.nike.com
Vorteile:
- modernes Design
- individuelle Gestaltung bei www.nikeid.com möglich
- extrem leicht
- hohe Beweglichkeit
- der Fuß rollt den Schuh ab, nicht umgekehrt
- atmungsaktiv
Nachteile:
- schlechte Reinigung
- nicht geeignet bei widrigen Witterungsverhältnissen (nicht wasserdicht, bei Matsch und Schnee eine Katastrophe, bei Kälte frieren die Füße)
Alles in allem kann ich den Schuh nur empfehlen. Selbst die negativen Punkte veranlassen mich nicht, den Schuh abzuwerten. Denn ich kann damit wirklich laufen wie auf den nackten Fußsohlen und das fasziniert mich. Seit über einem Jahr hält der Schuh bombenfest und ich werde mir demnächst ein weiteres Paar kaufen, diesmal schwarz grau. Es gibt jetzt auch eine neue Version, den Nike free 5.0 V3, vielleicht schreibe ich ja bald einen neuen Bericht. Zunächst bedanke ich mich für Eure Geduld beim Lesen, fürs bewerten und kommentieren.

Yolante
(yopi und ciao)

33 Bewertungen, 7 Kommentare

  • Jack100

    02.04.2010, 21:12 Uhr von Jack100
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke für das Lesen meines Berichtes. Frohe Ostern. Viele Grüße

  • anonym

    18.01.2010, 09:56 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG, Daniela

  • feliciano2009

    15.01.2010, 20:25 Uhr von feliciano2009
    Bewertung: besonders wertvoll

    sehr schoen beschrieben...bw

  • schmusenase

    15.01.2010, 15:27 Uhr von schmusenase
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich! Herzliche Grüße, schmusenase.

  • bigmama

    14.01.2010, 13:45 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett

  • minasteini

    14.01.2010, 13:30 Uhr von minasteini
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super geschrieben. LG

  • sigrid9979

    14.01.2010, 13:17 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut geschrieben...Lg Sigi