Hostage - Entführt (DVD) Testbericht

Hostage-entfuehrt-dvd-actionfilm
ab 7,74
Auf yopi.de gelistet seit 12/2008

5 Sterne
(2)
4 Sterne
(3)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Gemeinwesen

Für 330 Cent ganz ok

Pro:

Ein spannender kleiner Thriller ...

Kontra:

... aber sicher kein Genre-Meilenstein.

Empfehlung:

Ja

Hostage bedeutet bekanntlich Geisel. Weil Geisel als Kinotitel aber natürlich viel weniger cool, trendy und zeitgeisty soundet als Hostage, has this Film mit Bruce Willis no eigenen deutschen Titel.

Der Name Bruce Willis steht für mich für gepflegte Unterhaltung. Für Arthaus-Kino, das dem Kopf ebenso viel bietet wie dem Auge. Für feingeistige, scharfzüngige Dialoge. Für Filme eben, deren Drehbücher die Befindlichkeit des modernen Menschen in all seiner emotionalen Unbehaustheit ... klatsch Oh, danke – das brauchte ich jetzt. Ich war einen Moment lang etwas verwirrt.

Also noch mal: Bruce Willis. Bruce „Die Hard“ Willis. Bruce „12 Monkeys“ Willis. Bruce „The Sixth Sense“ Willis.

Von der Gurke „The Color of Night“ mal abgesehen, steht Bruce Willis für mich für unterhaltsame, meist actionlastige Filme. Das Prädikat Bruce Willis reichte mir jedenfalls aus, um neulich wieder zur Programmzeitschrift TV Movie zu greifen. Die kaufe ich nicht regelmäßig, sondern nur dann, wenn ihr mal wieder ein Film beiklebt, von dem ich mir mindestens leidlich gute Unterhaltung verspreche.

Um’s gleich vorwegzunehmen: Meinen jüngsten „Ich-lass’-mich-überraschen“-Kauf „Hostage“ fand ich ganz ok. Der erste positive Eindruck nach Einlegen der DVD: „Hostage“ ist ein Film aus den Warner-Studios. Deren Logo steht für mich gemeinhin für mindestens passable Filmunterhaltung – Filme aus dem Hause „Warner“ haben mich selten richtig enttäuscht. Positiver Eindruck Nummer Zwo: „Hostage“ hat einen Vorspann, und der ist sogar ziemlich einfallsreich gestaltet. Vorstellen darf mensch sich den gewissermaßen als ein Standbild aus einem 3D-Ballerspiel mit schwarz-roter Farbgebung. Die Kamera fährt durch dieses Standbild hindurch, und hie und da ist in der Szenerie Schrift angebracht. Da lauert zum Beispiel ein Scharfschütze mit seinem Sniper-Gewehr, und wenn die Kamera am Lauf des Gewehrs entlangfährt, steht da zu lesen, wer beim Dreh den Kaffee geholt hat, Mister Willis in der Pause die Fingernägel geschnitten hat oder was sonst so vonnöten ist, um einen abendfüllenden Film zu fabrizieren.

Danach fängt der abendfüllende Film dann auch gleich an, und logischerweise geht’s in dem nicht nur um Geiseln, sondern auch um Geiselnehmer (Achtung, Dialektik!) Wo die sind, ist auch Bruce Willis nicht fern, denn der spielt in „Hostage“ die Art von Fachmann, die auf die Verhandlungsführung mit Geiselgangstern spezialisiert sind. Das alles kriegen wir gleich in den ersten Minuten des Films mit, in denen wir Bruce Willis’ Figur Jeff Talley mittenmang im Einsatz erleben. Entgegen den Absichten der Kollegen von der Polizei, die sich schon über ein freies Schussfeld freuen, gibt Talley die Parole aus: „Heute stirbt niemand!“ Offensichtlich ist uns’ Jeff nicht nur ein Spezialist, sondern auch noch ein erklärter Menschenfreund. Leider geht Jeffs Plan diesmal nicht auf: der irre (hier: religiös motiviert) Geiselgangster geht aufs Ganze und erschießt erst Frau und Kind (ob es sich bei denen um die eigene Familie handelte, ist mir nicht ganz klar geworden – es spielt aber auch keine Rolle) und dann sich selbst. Autsch.

Das ist für Talley natürlich ein herber Rückschlag. Erzählerisch gesehen dient dieser Prolog natürlich dem Zweck, uns klarzumachen: Jeff ist auch nur ein Mensch, und weil das so ist, macht er auch Fehler.

Die Bewährungsprobe, die unseren angekratzten Helden rehabilitiert, lässt natürlich nicht lange auf sich warten. Gelegenheit, die Scharte auszuwetzen, ergibt sich, als drei halbstarke Jungs einen Witwer und seine zwei minderjährigen Kinder in dessen eigenem Haus als Geisel nehmen. Offensichtlich hat mindestens einer der Geiselnehmer auch gar keine Skrupel, denn der erschießt ohne Not erst einmal eine Polizistin, die nach dem Rechten sehen will. Das ruft Jeff und die Kavallerie auf den Plan, die aus einer Abordnung von Scharfschützen besteht.

Dumm ist nur, dass der Hausherr nicht nur das Innere seines Domizils in landschaftlich reizvoller Lage mit Kameras überwacht, sondern auch die Umgebung – weshalb die drei Geiselnehmer Umgebung inklusive Scharfschützen jederzeit prima im Blick haben. Dass das so ist, weiß Jeff, weil er mit dem kleinen Sohn des Hausherrn in telefonischem Kontakt steht. Was Jeff noch nicht weiß, aber im Laufe der Zeit rausfindet: Der alleinerziehende Vater mit Faible für ausgeklügelte Sicherheitssysteme verdankt seinen Wohlstand dunklen Geschäften – und leider sind die mafiösen Herren, für die er arbeitet, sehr an einer Daten-CD interessiert, die sich im Haus befindet. Als das alles ruchbar wird, liegt der Datensammler bereits schwer verletzt und bewusstlos am Boden – umso nervöser werden natürlich die dunklen Hintermänner. Wer soll jetzt die CD aus dem Haus schmuggeln?

Als die Hintermänner seine eigene Familie kidnappen, wird Jeff unversehens und unwillentlich zum Diener zweier Herren – jetzt gilt’s nicht nur die drei Geiseln im Haus unbeschadet zu befreien, sondern dabei noch die wertvolle CD zu ergattern, um so das Leben der eigenen Frau und Tochter zu retten ...

„Hostage“ ist ein routiniert und streckenweise recht drastisch in Szene gesetzter kleiner Thriller. Durchaus spannend und interessant, dabei oft reichlich brutal und deswegen von der Freiwilligen Selbstkontrolle FSK vollkommen zu Recht mit einer Altersfreigabe „ab 16“ versehen worden.

Bei der DVD, die der aktuellen Ausgabe der Programmzeitschrift „TV Movie“ beiliegt, handelt es sich nicht um die mit Zusatzmaterial ausgestattete Doppel-Disc, sondern um eine abgespeckte Version ohne Bonusmaterial. Bild und deutscher Ton entsprechen dem, was Kinofans von der DVD-Veröffentlichung eines Films aus dem Jahre 2005 erwarten dürfen. Die Farbgestaltung des Films ist für meinen Geschmack etwas zu manieriert geraten (etwas weniger Sepiastich hätte es sicher auch getan – so wirkt der Film im Ganzen immer eine Spur zu gelb, finde ich), aber das liegt natürlich nicht an der DVD.


R e s ü m e e

Unterhaltsamer Kintopp der brachialeren Art. Ob der Kauf der Doppel-DVD wirklich lohnt, weiß ich nicht – mir reicht die DVD-Ausgabe, die ich als Beikleber der Programmzeitschrift „TV Movie“ gekauft habe. Fazit: ein routiniert inszenierter, spannender kleiner Thriller.

51 Bewertungen, 17 Kommentare

  • anonym

    15.03.2007, 21:19 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris :-)

  • papaonline

    11.02.2007, 23:15 Uhr von papaonline
    Bewertung: sehr hilfreich

    echt geil , nur weiter so , lg dirk

  • Ilka123

    11.02.2007, 13:49 Uhr von Ilka123
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüsse, Ilka :-))

  • sindimindi

    09.02.2007, 23:02 Uhr von sindimindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Pah! - so etwas würde ich im Regal stehen lassen, selbst wenn es nur 50 Cent kosten würde...*fg*

  • Matze1195

    08.02.2007, 13:38 Uhr von Matze1195
    Bewertung: sehr hilfreich

    ☼ sh ☼

  • anonym

    07.02.2007, 20:30 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Biggi :-)

  • anonym

    07.02.2007, 19:59 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • Alex1990

    07.02.2007, 17:33 Uhr von Alex1990
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & LG

  • LittleSparko

    07.02.2007, 15:43 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • golfgirl

    07.02.2007, 14:22 Uhr von golfgirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüsse dani

  • sandrad198

    07.02.2007, 13:55 Uhr von sandrad198
    Bewertung: sehr hilfreich

    °°sh+lg°° Sandra

  • anonym

    07.02.2007, 13:45 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH :-)

  • luxusklasse1

    07.02.2007, 13:34 Uhr von luxusklasse1
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + lg

  • swissflyer

    07.02.2007, 13:30 Uhr von swissflyer
    Bewertung: sehr hilfreich

    *°* sh & lg Patrik *°*

  • MarkusH18

    07.02.2007, 13:17 Uhr von MarkusH18
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller und informativer Bericht, deshalb ein "sehr hilfreich" von mir! Weiter so! Gruß Markus!!

  • B_Engal

    07.02.2007, 12:25 Uhr von B_Engal
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh von mir. MfG B_Engal

  • anonym

    07.02.2007, 12:16 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)