Verbatim DVD+R 16x 4,7GB LightScribe Testbericht

---VORWORT---

Wenn man hin und wieder für private oder semi-professionelle - aber auch professionelle - Zwecke eine DVD anspruchsvoll präsentieren will, stellt sich meist die Frage, wie man die Oberseite am Besten gestalten soll. Bloße Beschriftung mit einem Stift taugt ja dann kaum - und das Aufkleben bedruckter Etiketten hat bei DVDs so seine Macken: so dünn die Etiketten auch sein mögen und so gut sie beispielsweise auf Musik-CDs ihren Dienst tun, so sensibel reagieren DVDs oft darauf. Die geringste Unwucht wegen mangelnder Zentrierung eines Klebeetiketts kann schon die Laufstabilität beeinträchtigen. Der Handel bietet nun zwei Alternativen an: direkt mit einem Tintenstrahldrucker bedruckbare ("Printable") Rohlinge, oder die sogenannte "Lightscribe"-Technologie.

---VOR-UND NACHTEILE---

Bedruckbare DVD-Rohlinge setzen voraus, dass man einen entsprechend ausgestatteten Drucker benötigt. Zwar bieten sie auf den ersten Blick den Vorteil, dass man sie mit spektakulären, farbenprächtigen Bildern gestalten kann - aber eben auch mit dem Nachteil, dass manche Druckertinten unter Lichteinwirkung rasch verblassen, keine Feuchtigkeit vertragen und zudem nicht billig sind.

"Lightscribe" - was heißt das eigentlich ? Das ist eigentlich eine Englisch-Lateinische Wortschöpfung: "Light" = Licht, "scribere" = schreiben. Bei dieser Technologie muss man natürlich auch einen Brenner haben, der sie beherrscht. Der Laser des Brenners kann dann auch die Vorderseite des Rohlings - der über eine entsprechende Spezialbeschichtung verfügt - direkt mit Schrift oder Bildern versehen.
Vorteil ist hierbei die dauerhafte Haltbarkeit des Motivs, da die Qualität der Ergebnisse laut Herstellern einem Siebdruck entspricht. Nachteil ist hierbei - neben einem etwas höheren Preis der Rohlinge - dass nur "monochrome" - also einfarbige - Gestaltungen möglich sind, da der Laser eben nur die Spezialbeschichtung wegbrennt und die darunter liegende Original-Oberfläche der DVD zur Wiedergabe der ausgewählten Motive ans Tageslicht treten lässt.

---KAUFENTSCHEIDUNG---

Für den Autor PaterBrown waren folgende Gründe maßgeblich: ein ebenso dezentes wie seriös wirkendes Gestaltungs-Ergebnis muss nicht auf schreiende Farben setzen. Ein positiver Gesamteindruck lässt sich auch mit einem einfarbig aufgebrachten Motiv erzielen - zumal die freigebrannten Schichten je nach Lichteinwirkung dann das Regenbogenspektrum "darüberhuschen" lassen und so natürlich auch reizvolle Effekte beim Anschauen ergeben.

Wenn man mit einer Demo-DVD beispielsweise auch Sponsoren für bestimmte Projekte gewinnen will, darf man dann auch nicht unbedingt mit Billigst-Ware daherkommen... daher war der Preis zunächst nicht vordergründig wichtig.

---DAS PRODUKT---

...sind die Verbatim-DVD+R-Rohlinge mit Lightscribe-Beschichtung, in einem matten Goldton gehalten (siehe auch Fotos). Sie sind einseitig mit Daten brennbar, also 4,7 GB Kapazität, für Brenner mit maximal 16facher Schreibgeschwindigkeit ausgelegt und somit für etwa 120 Minuten Film (Herstellerangabe) aufnahmefähig.

---WO GEKAUFT, PREIS ?---

Da ich eine Payback-Karte habe und somit für online-Einkäufe bei conrad Electronic jeweils 300 Punkte ergattern kann, habe ich die Rohlinge bei conrad mitbestellt. Ich habe die 25er Spindel zu 17,95 Euro erhalten. Hinzu kommen natürlich jeweils die Transportpauschale und prozentuale Versand- und Verpackungskosten.

---TECHNISCHE GEGEBENHEITEN BEIM AUTOR---

Ich bearbeite Lightscribe-Rohlinge über einen iMac G5 mit PPC-Prozessor, an den ein externer LaCie-Brenner (Typenbezeichnung Super Writemaster) über FireWire angeschlossen ist. Als Software für die Frontseitengestaltung steht der "LaCie LightScribe Labeller" zur Verfügung, die sowohl fertige Vorlagen als auch die individuelle Verwendung eigener Bilder zulässt.
Die Software erstellt jeweils eine bmp-Vorlage zum Beschreiben der Vorderseite des Rohlings. Übrigens wird der Rohling nur mit der Vorderseite nach unten in den Brenner eingelegt, wenn man statt der DVD das Etikett bearbeiten will.

---DER SCHREIBVORGANG---

...zum Anfertigen der Vorderseite kann teils schon recht beträchtliche Geduld erfordern. Die benötigte Zeit hängt natürlich erheblich von den eingesetzten Vorlagen ab. Um das unten angehängte Beispiel-Bild zu erstellen (hier ist ein hoch aufgelöstes Foto als Hintergrund eingebaut), braucht der Brenner 18 Minuten zur Fertigstellung.

---ERFAHRUNGSWERTE ALLGEMEIN---

Zur Brenngeschwindigkeit für den DVD-Inhalt verbindliche allgemeine Angaben zu machen, ist bei Rohlingen eigentlich kaum möglich. Allzu viele Faktoren wirken hier beeinflussend - angefangen vom verwendeten Erstellungsprogramm einer DVD über das Brennprogramm, die eingesetzte Hardware zum Brennen und ggf. auch die individuelle Einstellung des Brennprogramms (manche Brennsoftware lässt ja bekanntlich die Reduzierung der maximal möglichen Brenngeschwindigkeit zu, um dafür eine sicherere Übertragung der Daten zu gewährleisten).

Ich habe einen insgesamt ca. 15minütigen, in Apples iDVD-Software erstellten Film mit vier Menüs (Hauptmenü, Hauptfilm, Impressum und Untermenü mit Bild-Rollbalken der Beteiligten) in sechs Minuten gebrannt. Allerdings sei darauf verwiesen, dass ein selbst erstellter Film eine zusätzliche Vorbereitungszeit für das Brennprogrammm zum Erstellen, Rendern und Codieren der Video- und Audio-Menüs benötigen kann. Die maximal 16fache Schreibgeschwindigkeit, die der Rohling zulässt, kann also stets nur eine unverbindliche Richtschnur sein - ebenfalls wie die maximale Geschwindigkeit der Brenner selbst.

Für mich ist am Wichtigsten, dass Rohlinge anstandslos und ohne Macken vom jeweiligen Brenner erkannt und auch ohne plötzliche "Schadensmeldungen" vollständig verarbeitet werden - und da fühle ich mich mit Verbatim auf der sicheren Seite. Mit drei unterschiedlich alten iMacs (davon zwei mit brennfähigem Laufwerk) und zwei zusätzlichen externen LaCie-Brennern habe ich hier eigentlich nie nennenswerte Probleme mit Ausschuss der Rohlinge oder Lauffähigkeit der selbst gebrannten Scheiben - auch auf DVD-Playern oder in Windows-Rechnern- gehabt.

Einwandfrei, exakt und scharf gibt der Rohling auch die Texte und Bildmotive der Vorderseite wieder - wobei allerdings schon Voraussetzung ist, dass man ein qualitativ hochwertiges jpg-Foto (oder eine Grafik mit sauberen Linien) in den Brennvorgang einbringt.

Als Manko mag es erscheinen, dass die Herstellung des "Etiketts" so lange dauert. Das mag dann jeder für sich entscheiden, ich selbst habe für die Herstellung von DVDs mit Lightscribe-Beschriftung immer zwei Rechner parallel im Einsatz. Während einer über den externen Brenner die Vorderseite beschreibt, kann der andere einstweilen den Film auf andere Rohlinge brennen... so lässt sich recht effektiv arbeiten.

Eine Anmerkung zu den Fotos:

Die fertig beschriebenen Vorderseiten der DVDs lassen sich recht schwierig im Bild festhalten, da man es immer mit Lichtspiegelungen zu tun bekommt. Meine Fotos entstanden unter einer großen Neonröhre, deren Licht leider auch keine ganz korrekte Wiedergabe der exzellenten Bildschärfe des Lightscribe-Drucks auf der DVD-Frontseite zulässt.

---SCHLUSSBEMERKUNG, EMPFEHLUNG ?---

Zum einen sind Geschmäcker bekanntlich verschieden, zum Anderen bedeutet eine Entscheidung für die Lightscribe-Technologie auch eine zusätzliche Geldausgabe, da man in der Regel einen zusätzlichen Brenner dafür anschaffen muss. Mag man diese Variante der Präsentation selbst erstellter DVDs, wird man mit diesen Rohlingen aber sicherlich keinen Fehlkauf tun - ich schätze ihre enorme Zuverlässigkeit und werde sie ganz bestimmt immer wieder kaufen.

PaterBrown für yopi, 23.11.2009