Arctic Cooling Freezer 7 Pro Testbericht


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- Installation:
- Zuverlässigkeit:
Erfahrungsbericht von davediehose
Arctic, günstig, gut. Mal wieder.
Pro:
Preis, Leistung, Verarbeitung, Geräusch
Kontra:
nichts Ernstes, Haltesystem
Empfehlung:
Ja
--- Überblick ---
1. Vorüberlegungen und Kauf
2. Installation
3. Betrieb und Technik
4. Fazit
--- 1. Vorüberlegungen und Kauf ---
Vor kurzer Zeit habe ich mir Komponenten für meinen neuen Rechner zusammengestellt. Die Wahl fiel auf den "Kleinen" der Core 2 Duo-Reihe, den E6300 mit 2 x 1,86 MHz, als CPU und 2 GB DDR2-800-RAM von MDT auf einem 965P-Mainboard von Gigabyte, das GA-965P-DS4, als Kernkomponenten (Berichte folgen). Mein System beinhaltet somit sehr moderne Komponenten, jeweils aber in einer relativ günstigen Ausführung, vor allem des lieben Geldes wegen. Als Student bin ich mir meiner Lage bewusst :) . Auch mein CPU-Lüfter sollte dieser Philosophie folgen: Technisch hochwertig, dabei aber bloß nicht zu teuer.
Als mögliche Kühllösung schaute ich mir auf Grund sehr positiver Erfahrungen zuerst Arctic Cooling-Luftkühler an und sofort fiel mir der Freezer 7 Pro ins Auge. Dieser passt ausschließlich auf den neuen Sockel LGA775 für Intel-CPUs und ist sozusagen der große Bruder des Alpine 7, ebenfalls von AC.
Dass auch das "Flaggschiff" einer Marke günstig im Preis sein kann, zeigt dieser Lüfter eindrucksvoll. Für nicht viel mehr als 10€ gibt es diesen Lüfter bereits in vielen Versandhandelshäusern zu kaufen. Ich habe ihn zusammen mit allem anderen für 12,90€ bei Alternate.de erstanden.
Dieser Preis ist einfach unschlagbar und es gibt auf dem Markt wohl kein Modell, welches in Sachen Preis-Leistungsverhältnis dem Freezer bzw. AC-Lüftern allgemein überlegen wäre. Nur die günstigen Modelle von Cooler Master sind in dieser Hinsicht am ehesten noch in Schlagdistanz.
Das Thema "günstig" wäre also schonmal gelöst. Aber auch technisch ist der Lüfter, vor allem hinsichtlich des Preises, ein absoluter Glücksgriff, er braucht sich keineswegs hinter 40€-Lüftern zu verstecken. Warum dies so ist, dazu weiter unten unter "Technik" mehr.
--- 2. Installation ---
Die Installation von Lüftern des LGA775-Sockels geht relativ einfach vonstatten. Man nimmt den Freezer 7 Pro aus der hübsch designten Pappverpackung und stellt ihn erst einmal vor sich hin. Es bleibt nämlich nachzusehen, wie viel Platz auf dem Mainboard um den CPU-Sockel vorhanden ist, wird es nämlich eng beim Einbau, sollte man unbedingt den Propeller mit zwei einfachen Handgriffen vor dem Einbau des Kühlkörpers abnehmen und später wieder aufstecken. Dies erleichtert auch den ganzen Einbau, da man viel leichter an die Steckerköpfe gelangen kann. Diese Stecker, 4 an der Zahl, sorgen für den Halt des Kühlers auf dem Board und werden durch vier genormte Löcher im Board geschoben, auf deren Rückseite sich kleine Plastikköpfe entfalten und den Kühler in Position halten.
Bevor man den Kühler jedoch einbaut, muss man eine Schutzkappe von der Kupferbodenplatte entfernen, um die Wärmeleitpaste freizulegen. Diese ist nämlich dankenswerterweise schon dünn und gleichmäßig voraufgetragen. Sie ist auch qualitativ nicht die Schlechteste und braucht meiner Meinung nach nicht durch eine höherwertige Paste ersetzt werden. Auch müssen die Steckerköpfe alle einmal im Uhrzeigersinn gedreht werden, um sie einrastbereit zu machen.
Nun nimmt man den Kühler locker in eine Hand und setzt ihn senkrecht auf die CPU auf. Jetzt muss man nur noch jeweils zwei diagonal gegenüberliegende Steckerköpfe gleichzeitig herunterdrücken, bis diese hör- und fühlbar auf der Boardrückseite einrasten. Dies sollte man mehrmals überprüfen und bei unsicherem Halt lieber wiederholen, indem man die Köpfe gegen den Uhrzeigersinn dreht, wodurch man den Kühler leicht wieder aus der Verankerung lösen kann.
Sitzt die vier Stecker einmal richtig, ist die Verbindung relativ robust, zumindest mehr, als man erwarten würde, da die Plastikelemente, die das Ganze letztendlich halten, relativ zerbrechlich wirken. Man sollte trotzdem nicht gerade versuchen, den ganzen Rechner nur am Kühler gehalten hochzuheben.
Ist der Kühlkörper sicher eingebaut, kann man den Propeller mit zwei Handgriffen wieder einhängen und den 4-Pol-Stromstecker mit dem entsprechenden Bauteil auf dem Motherboard verbinden. Fertig ist die CPU-Kühlung.
--- 3. Technik ---
Der Lüfter ist ausgelegt auf den neuesten und modernsten Intel-Sockel LGA775 und auf die Prozessoren, die dort hineingehören, zu denen die derzeit überaus beliebten aus der Core 2 Duo-Reihe und auch die allerneuesten Intel-Quad-Cores gehören.
Der Lüfter verfügt über einen im Vergleich zu Standard-Boxed-Kühlern großen Kühlkorper aus Aluminiumrippen, der über Kupfer-Heatpipes mit einem Küpferkörper im CPU-Format verbunden ist, der letztendlich zusammen mit der Wärmeleitpaste die Verbindung zur CPU darstellt. Kupfer leitet tendentiell die Wärme besser bzw. schneller, Aluminium dagegen etwas langsamer, aber auch gleichmäßiger, wodurch diese Kombination aus Kupfer für den CPU-Kontakt und Aluminium für die Kühlrippen sehr sinnvoll ist. Außerdem sind Vollkupferkühler aufwendiger und daher teurer in der Herstellung, und der geringe Preis ist grundsätzlich eines der Hauptargumente zum Kauf eines Arctic Cooling-Lüfters.
Der Kühlkörper ist so groß und effizient designt, dass er bei sachgemäßer Installation stromsparende CPU-Modelle wie "kleine" Core 2 Duos bereits passiv, d.h. ohne den Lüfterpropeller, kühlen könnte. Ich habe dies selbst getestet und es klappt, solange man etwas sparsam mit Takt und Last ist, das bedeutet: kein Übertakten und keine stundenlange Dauerbelastung. Ansonsten schaltet die Board-CPU-Steuerung in den Zwangs-Sparmodus.
Die Mehrzahl der Benutzer wird den Lüfter wohl aber zusammen mit dem Propeller verwenden wollen. Der aktive Kühllüfter ist nicht mehr, wie frühere Modelle, so angebracht, dass er Luft auf den Kühlkörper "draufbläst". Vielmehr ist der Propeller seitlich am Kühlkörper angebracht, zieht also die Luft aus dem vorderen Teil des Rechnergehäuses und bläst diese dann einmal längs durch die Kühlrippen durch. Dabei findet ein Wärmeaustausch statt, die Luft kühlt die Rippen und wärmt sich dabei um einige Grad auf. Die aufgewärmte Luft sollte dann hinten wiederum von einem Gehäuselüfter aufgenommen und nach draußen gebracht werden. Durch diesen Aufbau wird im ganzen Gehäuse ein guter Luftfluss gewährleistet, der auch andere Teile, wie RAM und Mainboard, mitkühlt.
Der Luftkühler ist mit 77m³ Luftdurchsatz pro Stunde der stärkste AC-Kühler. Die Drehzahl kann vom Motherboard von 300 bis 2500 Runden pro Minute geregelt werden. Dabei kann außer der Volt-Regelung auch die PWM-Regelung verwendet werden, vorausgesetzt, man hat ein Mainboard mit 4-Pin-Stromversorgung. Die Regelungsart kann man normalerweise im BIOS-Setup einstellen. Volt-Regelung regelt unmittelbar die Geschwindigkeit des Lüftermotors, wohingegen PWM (Pulsweitenmodulation) quasi eine Intervallschaltung darstellt. Dabei wird in Intervallen Strom auf den Kühler gegeben, die je nach Temperatur und Last länger und kürzer sein können. Der Kühler wird quasi dauernd an und aus geschaltet, wobei die an-Zeit unter Prozessorlast und damit höherer Hitzeentwicklung länger ausfällt. Beide Regelungsarten haben Vor- und Nachteile, im Endeffekt ist es subjektiv, welche Art die bessere ist, gekühlt wird der Prozessor in beiden Fällen.
Der Kühler ist bis etwa 1000 Touren fast gar nicht hörbar. Mein Prozessor reizt ihn nur durch dauerhafte 100%-Belastungen zu Umdrehungszahlen über der 1000er-Grenze. Ab 1500 dreht der Kühler einer Turbine ähnlich auf, dieses Niveau hält er wohl aber nur bei dauer-übertakteten Systemen mit Quad-Cores. Das Lüftergeräusch ist allgemein angenehm und gut überhörbar.
Die Kühlleistung ist so wie sie sein sollte, ich habe es noch nicht geschafft, meinen Prozessor über die 60°-Schallgrenze hochzureizen, auch bei 50% Übertaktung. Der Lüfter zieht problemlos mit und ist von seiner Leistungsgrenze noch ein gutes Stück entfernt. Die Ruhetemperatur hängt von der gewählten Regelmethode ab, bleibt aber normalerweise im grünen Bereich bis 40°.
--- 4. Fazit ---
Eins ist klar, dem Boxed-Lüfter nimmt der Freezer definitv die Daseinsberechtigung. Der Freezer ist genauso günstig und dabei leiser, kräftiger und haltbarer als die Intel-Standard-Kühllösung.
Wer nicht gerade extrem-Übertakter ist und seine CPU stark übervoltet, ist man mit dem Freezer 7 Pro wunderbar bedient. Wer von dem Argument des unschlagbaren Preises allein noch nicht überzeugt ist, wird doch auf Grund der sehr guten Verarbeitung und des durchdachten Designs alle Zweifel beiseite legen. Lediglich das Haltesystem ist nicht das allerletzte Wort und "bombensicher" ist etwas anderes, aber das will ich dem Lüfter nicht anlasten, da es ja ein sockelseitiges Problem ist und der Lüfter lediglich die Intel-Spezifikation erfüllt.
Alles in allem ein Kühler, der seinen Dienst mehr als erledigt und dabei durch seinen kleinen Preis glänzen kann.
Mit diesen Worten verabschiede ich mich,
bis neulich,
davediehose
Dieser Bericht ist unter gleichem Namen und fast identisch von mir bereits bei Ciao eingestellt worden.
48 Bewertungen, 11 Kommentare
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13.03.2007, 00:39 Uhr von Matzinger0815
Bewertung: sehr hilfreichKlasse Bericht
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04.03.2007, 13:34 Uhr von Ilka123
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße, Ilka ;-)
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21.02.2007, 21:42 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Damaris :-)
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21.02.2007, 21:37 Uhr von sandrad198
Bewertung: sehr hilfreich**sh+lg**Sandra :o)
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21.02.2007, 21:25 Uhr von Nick_Neschi
Bewertung: sehr hilfreicho---> lg...jonny :o)
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21.02.2007, 20:46 Uhr von Vicky
Bewertung: sehr hilfreich* Sehr hilfreich - Vic *
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21.02.2007, 20:33 Uhr von oxalife
Bewertung: sehr hilfreichsh `chen , LG Oxalife
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21.02.2007, 20:28 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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21.02.2007, 20:10 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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21.02.2007, 20:01 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichGut geschrieben, sh. Liebe Grüße, Michi
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21.02.2007, 19:30 Uhr von melliCLP
Bewertung: sehr hilfreichliebe grüße , sehr hilfreich melli
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