Das Leben der Anderen (DVD) Testbericht

Dieser Oscar ist auf jeden Fall verdient verliehen worden.

Als der Film in die Kinos kam habe ich irgendwie verpasst ihn zu schauen, aber als er dann vor einigen Wochen den Oscar bekam und nochmal für einige Tage in den Kinos war, habe ich mir die Zeit genommen, ihn mir anzuschauen und das war gut so und warum, werde ich euch jetzt berichten.

Regisseur und Drehbuchautor:
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Florian Graf Henckel von Donnersmarck wurde am 2. Mai 1973 in Köln geboren, er ist ein deutsch-österreichischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent.
Es war sein Filmdebüt und dann gleich dieser Erfolg.

Drama - Deutschland 2005
Freigegeben ab 12 Jahren
137 Min.
Verleih: Buena Vista
Start: 23.03.2006

Film-Homepage: http://www.das-leben-der-anderen.de

Kamera: Hagen Bogdanski

Inhalt:
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Im Großen und Ganzen geht es in diesem Film um Ost-Berlin im November 1984. Fünf Jahre vor seinem Ende sichert die DDR ihren Machtanspruch mit einem erbarmungslosen System aus Kontrolle und Überwachung, wie man sich das heute nicht mehr vorstellen kann. Besonders auch für junge Menschen, die diese Zeit nicht erlebt haben und auch die Bürger der ehemaligen BRD ist dieser Film aufrüttelnd aber auch für die ehemaligen DDR-Bürger ist er ein politisches Zeitdokument, wie man ihn sich besser gemacht nicht vorstellen kann.

Oberstleutnant Anton Grubitz setzt den für sehr liniengetreu geltenden Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler auf den erfolgreichen Dramatiker Georg Dreyman und dessen Partnerin, den Theaterstar Christa-Maria Sieland an. Er hofft, sich dadurch profilieren zu können.

Er hat nie gedacht, dass er sich während dieser Zeit auf dem Dachboden der zu Observierenden derart verändern würde. Er ist dabei bei Liebe, Literatur, freiem Denken und Reden. Er bekommt jedes Wort zu hören, was in der Wohnung gesprochen wird. Und im Laufe des Films schwenkt er um, und wird sich bewußt, wie klein und schlecht er eigentlich ist, wie er ein Spielball der Stasi-Mächtigen ist und er macht da nicht mehr mit, begibt sich aber natürlich dann in eigene Gefahr.

Die Charaktere im Film sind jeder auf seine Weise charakteristisch, die Schauspielerin lässt sich auf den Minister ein, sie ist ein gefeierter Star und mit dem Dramatiker zusammen. Sie ist aber dem ganzen Druck von außen und von der Politik der DDR nicht gewachsen.

Dreyman hat Verbindungen zu Regimekritikern und zum Westen. Der befreundete Regisseur Dreymans nimmt sich im Verlauf des Films nach jahrelangem Berufsverbot das Leben, das veranlasst Dreymann umzudenken und nicht mehr nur liniengetreu zu sein und den Mund zu halten, ein Plan wird gefaßt und dieser wird umgesetzt und zu 100 Prozent durchdacht. ......

Was im Verlauf des Film passiert, möchte ich so genau nicht erläutern, das sollte sich der Interessierte besser selber anschauen, ich möchte nicht so viel vorwegnehmen, ich sage nur, dass es sich unbedingt lohnt, sich diesen Film anzuschauen. Die Schauspieler haben eine Meisterleistung vollbracht, man kauft ihnen die Rolle, welche sie Spielen ohne weiteres ab, der ganze Film ist DDR-Stasi-Realität pur, so kann man sich das vorstellen, so kann man sich die Überwachung vorstellen.

Die Szenen der Verhöre sind sehr intensiv gezeigt und man bekommt wirklich Gänsehaut, besonders als ehemaliger DDR-Bürger, was hätte passieren können, wenn man ins Blickfeld der Stasi geraten wäre, aus welchen Gründen auch immer, wie nah man eigentlich ständig dieser Überwachung war wird man sich immer wieder bewußt und man kann nur mit dem Kopf schütteln ....

Erzählt wird der Film ja aus der Sicht von Wiesler. Seine Gedanken stehen im Vordergrund.

Immer wieder tauchen Begriffe aus der Stasi-Sprache auf, wie man sie teilweise schon gehört hat, aber auch neue, die man so noch nicht kannte. Es muss wirklich für diesen Film genaustens recherchiert worden sein, um ihn so wahrheitsgetreu werden zu lassen.

Unter "Operativem Vorgang" verstand das MfS z.B. die höchste Stufe der Überwachung von verdächtigen Personen.
MfS ist das Ministerium für Staatssicherheit

Filmmusik:
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Die unsichtbare Front - Gabriel Yared / Stéphane
Moucha
HGW XX/7 - Gabriel Yared / Stéphane Moucha
Gral - Ernst Ludwig Petrowsky
E.W. als Gruß - Ernst Ludwig Petrowsky
Linienstraße - Gabriel Yared / Stéphane Moucha
Der Verrat - Gabriel Yared / Stéphane Moucha
Champus-Lied - Angelika Mann
Ich würde, wenn ich wüßte, daß ich könnte - 4PS
Das Leben der Anderen - Gabriel Yared / Stéphane
Moucha
Die Sonate vom Guten Menschen - Gabriel Yared /
Stéphane Moucha
Wie ein Stern - Frank Schöbel
IM "Martha" - Gabriel Yared / Stéphane Moucha
Rock'n Roll im Stadtpark - Pankow
Stell dich mitten in den Regen - Bayon
Gesichter der Liebe - Gabriel Yared / Stéphane Moucha
Georg Dreyman, der Dichter - Gabriel Yared / Stéphane
Moucha
Es gibt Momente - Hansi Biebl
Albatros - Karat
Tausend Augen- Silly

auch als CD erhältlich !!!

Darsteller:
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Martina Gedeck (Christa-Maria Sieland)
Ulrich Mühe (Gerd Wiesler)
Sebastian Koch (Georg Dreyman)
Ulrich Tukur (Anton Grubitz)
Thomas Thieme (Bruno Hempf)
Hans-Uwe Bauer (Paul Hauser)

DAS LEBEN DER ANDEREN war schon 2006 beim Deutschen Fimpreis in Berlin hoch dotiert. Das spannende Drama, das für 11 Preise nominiert war, erhielt folgende Auszeichungen:

Bester Spielfilm (Filmpreis in Gold)
Beste Regie - Florian Henckel von Donnersmarck
Bester Schauspieler - Ulrich Mühe
Bester Nebendarsteller - Ulrich Tukur
Bestes Drehbuch - Florian Henckel von Donnersmarck
Beste Kamera - Hagen Bogdanski
Bestes Szenenbild - Silke Buhr

Und dann 2007 noch der Oscar. ist das nicht für einen Film die größte Auszeichnung? Sie ist verdient in jedem Fall, für die Verarbeitung des brisanten Stoffes, für die schauspielerische Leistung, für den hohen Informationsgehalt und die politische Brisanz und deren Verarabeitung und Darstellung, für die zu Herzen gehende Geschichte rund um den DDR-Alltag.

Es ist ein erdrückendes Szenario, was aufgezeigt wird, aber so war wirklich der Stand der Dinge in der DDR und warum sollte das beschönigt werden, nein, ich finde, es ist richtig, diese geschichtlichen Ereignisse ungeschminkt auf den Tisch zu bringen.

Sicher wäre dieser Film auch für den Geschichtsunterricht für die neuere Geschichte sehr angebracht.
Deutsche Filme sind etwas besonderes, nicht alle sind Welterfolge, aber wenn, dann starten sie durch und sind wirklich gut gemacht in jeder Hinsicht.

Spannung und Dramatik sowie Detailtreue ziehen sich durch den gesamten Film und zusammenfassend möchte ich einfach nochmals sagen, das allen Mitwirkenden ein beeidruckendes Dokument gelungen ist.

Vielen Dank für das Lesen, Bewerten und ggf. Kommentieren meines Berichtes.