Kanton Tessin Testbericht

Kanton-tessin
ab 17,57
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Erfahrungsbericht von Trommelhorn

Valley Verzasca - Ein Tal zum Träumen

Pro:

Malerische Landschaft

Kontra:

Preise

Empfehlung:

Ja

Bereits zum zweiten Mal war ich nun schon in diesem atemberaubenden Tal .... und ich will da wieder hin.
Ich hatte bis dato nur ein Foto gesehen von einer wunderschönen Natursteinbrücke und da stand fest - hier möchte ich auch mal hin.
Und da mein Mann in der Schweiz arbeitet, bot es sich ja auch an.
Also machten wir uns zu Ostern auf den Weg ins "Tal der Träume" so wie wir es nennen.


Lage:

Das Valley Verzasca liegt in der italienischen Schweiz im
schönen Kanton Tessin. Die nächsten Städte sind Bellinziona und Locarno am Lago Maggiore.


Anfahrt:

Wir sind von Muri (Kanton Aagrau) auf die A4 gefahren in Richtung Gotthard/Luzern. Dem Straßenverlauf sind wir gefolgt bis zur Ausfahrt Gotthart/Lugano. Dann sind wir auf die A2 gewechselt weiter in Richtung Gotthart/Lugano. Die Autobahnen und Bundesstraßen sind sehr gut ausgeschildert.
Wenn man den 17km langen Gottharttunnel durchfahren hat, hält man weiter auf der A2 bis zur Ausfahrt Bellinzona/Süd-Locarno.
Von dort ist schon das "Valley Verzasca" ausgeschildert, man muss nur noch den Hinweisschildern folgen.
Man sollte aber frühzeitig losfahren, um den Stau vorm Gottharttunnel zu vermeiden.
Leider sind wir dieses Mal etwas später (gegen 10.00 Uhr) losgefahren und mussten 2,5h vorm Tunnel warten.
Wir würden empfehlen, die Geschwindigkeiten einzuhalten, da die Geldbußen auch schon bei geringen Überschreitungen empfindlich sein können.


Das Tal und unsere Eindrücke:

Das Tal befindet sich, was ich persönlich etwas außergewöhnlich finde, in den Bergen.
Schmale Straße und teilweise Serpentinen gilt es zu bewältigen. Los geht's.
Start ist der kleine Ort Tenero, dort beginnt das Tal.
Noch ein schneller Blick auf den Lago Maggiore, bevor uns die Sicht durch die Berge des Valleys versperrt wird. Ich als Beifahrer konnte die Aussicht auch genießen, aber der Fahrer muss sich schon sehr auf die Straße konzentrieren. Ab und zu kam uns auch ein Bus entgegen, da wurde es schon manchmal eng.
Kleine romantische Orte, liebevoll angelegte Weinberge, hier und da ein kleines Restaurant oder Café säumen die Straße auf der rechten Seite, während sich links der Verzasca-Fluss durch die Schlucht schlängelt.
Vorbei an einer riesigen Staumauer, durch kleine Dörfer mit beeindruckenden Kirchen führte uns der Weg immer weiter ins Tal "hinauf". Parkplätze waren an schönen Aussichtspunkten vorhanden, nur leider waren sie teilweise kostenpflichtig und voll. Auch hat der Tourismus in den größeren Orten den Valleys wie Lavertezzo oder Vogorno schon Einzug gehalten.
Da sieht man eben an der Straße Langnese-Sonnenschirme oder Souvenirläden stehen, die nun wahrlich nicht ins Bild passen, aber doch gut besucht waren.
Aber ab und zu gab es auch, je höher man ins Valley kam, hier und da eine kleine Parknische, wo nur 2-3 Autos Platz hatten und in genau so einer stellten wir uns Auto ab.
Nun ging es zu Fuß weiter, aber nicht weit. Denn ein Muss im Valley ist es, sich auf den riesigen, von der Witterung abgewaschenen Steine im Fluss nieder zu lassen und die Seele baumeln zu lassen.
Ein kleines Picknick rundet diese romantische Stimmung noch ab. Letztes Jahr haben wir uns geärgert, dass wir nicht mitgenommen hatten, deshalb haben wir uns paar Schnitten gemacht und Getränke eingepackt. So haben wir drei Stunden verbracht. Und ich habe auch mal meine Füße in den doch noch sehr kalten Fluss gesteckt - brrrr.
Auch das Grillen am Flussufer ist beliebt und nicht verboten. So haben es dann auch einige Familien gemacht.

Was uns besonder beeindruckt hat, war die Bauweise der Häuser. Sie ist dort nicht so modern wie wir es kennen.
Da werden die Häuser am bzw. in den Hang gebaut, steile, aus Naturstein bestehende Treppen ermöglichen den Zugang zu den Häusern. Diese bestehen zu einem großen Teil aus Trockenmauerwerk, welches das natürliche Aussehen nur noch hervorhebt.
Überall Palmen, tropische Gewächse und Blumen. Die Mandelbäume standen in voller Blüte. Wir konnten uns nicht satt sehen an der Pracht und Schönheit.


Vorsicht Gefahr:

Man sollte die Hinweisschilder entlang des Flusses und auf den Parkplätzen keinesfalls ignorieren. Dort wird vor den Gefahren des friedlich aussehende Flusses gewarnt. Durch sein kristallklares Wasser kann man sich in der Tiefe verschätzen und auch plötzlich auftretende Strudel bergen eine Gefahr. Also baden gehen oder von den Steinen hineinspringen kann gefährlich werden.


Unser Geheimtipp:

Ziemlich weit oben, fast am Ende des Valley Verzasca, haben wir noch mal eine PKW-Pause in Brione Verzasca eingelegt. Der Grund dafür war, dass es dort eine Bank mit Geldautomat gab, ich glaube die einzige weit und breit.
Ansonsten hatte das Dorf eine kleine Kirche, eine italienische Taverne und ein kleines Café mit Pension "La Sosta", wo wir einkehrten.
Tische aus Natursteinen, wo in der Mitte Blumen eingepflanzt waren, Musik, Hundegebell, läutende Kirchturmglocken und die italienische Sprache - von mir aus hätte die Zeit stehen bleiben können.
Wir bestellten uns Kaffee, Eis und bekamen ein Stück Brotkuchen - eine Tessiner Spezialität - gratis dazu. Der Kuchen schmeckte würzig, nicht ganz so süß.
In dieser Pension wollen wir im nächsten Jahr übernachten. Kosten für zwei Personen incl. Frühstück 90,00 CHF - das sind ca. 58,00€.


Preise:

Die Preise sind, wie überall in der Schweiz ziemlich hoch. Für unsere Bestellung im "La Sosta" haben wir für 2 Cornetto-Eis und einen Kaffee 8 € bezahlt - da kann man auch schon mal ein Stück Kuchen gratis dazu geben.


Sprache:

Verständigen kann man sich natürlich in italienisch, aber auch deutsch wird verstanden und gesprochen. Natürlich sieht man es gern, wenn Touristen ein paar Brocken der Landessprache beherrschen, wie ,Guten Tag', ,Danke', ,Bitte' oder ,Auf Wiedersehen'.


Noch ein Tipp:

Die Tour durch Valley Verzasca ist auch ein wahres Paradies für Motorradfahrer und Radfahrer, von denen man auch sehr viele sehen kann. Man sollte als Radfahrer aber kein Anfänger sein, da die Steigungen teilweise ziemlich steil sind.
Und falls man dort mal übernachten möchte ist das auch kein Problem. Überall werden werden freie Zimmer angeboten - selbst jetzt zu Ostern gab es noch freie Kapazitäten.
Nehmt ein kleines Verpflegungspaket mit (paar Schnitten, Obst, Getränke), denn so ein Picknick im Valley Verzasca ist sehr sehr schön.


Fazit:

Wir werden im nächsten wieder ins Valley Verzasca fahren und auch über Nacht bleiben. Das ist es uns einfach wert.

Also falls ihr mal nach Italien wollt, macht einen Abstecher ins Tessin - es lohnt sich wirklich!!!

13 Bewertungen, 1 Kommentar

  • ShortBrini

    21.08.2006, 11:21 Uhr von ShortBrini
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner Bericht....Brini