onlinetvrecorder.com Testbericht

Ich habe vor Kurzem eine Webseiten-Empfehlung bekommen, der ich nachgegangen bin. Daraus resultierend möchte ich euch über OnlineTVRecorder.com berichten.

Am Anfang etwas Zurückhaltung
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Als ich den Link zu dieser Seite bekam, wusste ich noch nicht so wirklich, worum es sich bei diesem Angebot handeln sollte. Ich durchforstete skeptisch die Seite, nachdem gelesen habe, dass man Fernsehsendungen aufzeichnen (lassen) kann, um sie anschließend herunterzuladen und selber anzuschauen. Erst überlegte ich mir, wo denn da der Unterschied zum Videorecorder sein soll, bis ich drauf kam: prinzipiell gibt es keinen, allerdings hat die Online-Version der altbewährten Aufzeichnungsmethode noch einige Vorteile gegenüber dem Gerät daheim. Brücken werden aber erst dann gebaut, wenn man am Fluss ist, deshalb erläutere ich erst der Reihe nach, worum es bei OTR geht.

Das Prinzip
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Wie schon gesagt, über onlinetvrecorder.com kann man Fernsehsendungen aufnehmen lassen. Um das Angebot aber auch nutzen zu können, muss man sich (wie eigentlich überall im Internet) registrieren. Es sind keinerlei ungewöhnliche Datenangaben notwendig, eine e-Mail Adresse und ein Passwort reichen schon aus, um eine Nachricht in seinen Posteingang zu bekommen (hat bei mir ca. 10 Minuten gedauert), über die man seinen OTR-Account freischalten kann.

Hat man sich freigeschaltet, kann es auch schon losgehen. Zu Testzwecken habe ich gleich die Tagesschau aufgezeichnet, da diese ja nicht wirklich lange dauert, somit konnte ich das Ergebnis auch gleich begutachten.
Nach dem offiziellen Ende der jeweiligen Sendung werden immer noch ca. 5 weitere Minuten aufgezeichnet (auch vor Beginn der Sendung), um sicher zu stellen, dass auch nichts weggeschnitten ist, wenn die Fernsehanstalten mal wieder ein Zeitproblem haben, weil sie plötzlich 10 statt 9 Minuten Werbung machen ;-)
Wenn also auch diese 5 Minuten aufgenommen wurden, wird die Sendung erst einmal auf dem Server komprimiert. Dies ist ein anscheinend recht zeitaufwändiger Prozess, manchmal ist er nach ca. 10 Minuten schon durchgeführt, ich habe aber auch schon fast eine Stunde gewartet, bis neben meiner Aufnahme der Status "bereit" erschien.

Die Aufnahme ist jetzt also zum downloaden bereit. Um sie auf den PC zu bekommen, bietet OTR mehrere Möglichkeiten an. Zum einen kann man sie von den OTR-eigenen Servern runterladen (hierzu später mehr), allerdings gibt es auch immer mehr andere Webseiten, die dieses Projekt unterstützen und Datenvolumen zur Verfügung stellen. Über diese sog. "Mirrors" kann ein Download oft schneller getätigt werden, aber es braucht auch seine Zeit, bis die Aufnahmen auf diese Server geladen wurden. Wenn man auch anderen etwas Gutes tun möchte, kann man auch per eMule oder torrent runterladen.
Kurze Ergänzung: den eMule-Download habe ich noch nicht getestet, allerdings funktionierte torrent ausgezeichnet, immer mit einer sehr guten Geschwindigkeit, sofern eine torrent-Datei zur Verfügung stand.

Die Größe einer Datei hängt in erste Linie natürlich von der Länge der aufgezeichneten Sendung, zum anderen aber auch von der Aufnahmequalität ab, denn nicht jeder Sender wird mit dem gleichen kbps-Wert aufgenommen. Meine bisherigen Aufnahmen lagen weit gestreut zw. 450 und 980 kbps. Aber sie waren alle am PC genießbar ;-)
Ein längerer Film kann also locker die 900MB Marke überschreiten, kürzere Sendungen liegen dementsprechend bei 200 bis 500MB, je nach Dauer. Es ist also nicht wirklich empfehlenswert, diesen Service mit einem Modem- oder ISDN-Anschluss zu nutzen, DSL ist wirklich ein Muss! Bei diesen Datenmengen ist auch eine Flatrate nicht fehl am Platze.

Wenn man es also geschafft hat, die Datei runterzuladen, wird man schnell feststellen, dass man mit ihr so nichts anfangen kann, man hat nämlich kein Video runtergeladen, sondern ein "Etwas" mit der Endung ".otrkey". Ich bin zwar kein Jurist, aber ich meine kapiert zu haben, dass diese Kodierung aus urheberrechtlichen Gründen gemacht werden muss.
Falls schon jemand diesen Service genutzt hat, allerdings nicht erfolgreich war und die Datei gelöscht hat, sollte ab jetzt vielleicht nicht weiterlesen, wenn er keine schlechte Laune bekommen möchte. Obwohl.....
....so lernt er zumindest, wie er es beim nächsten Mal besser machen kann :-P

Also man hat jetzt diese scheinbar unnütze "otrkey"-Datei auf dem PC, die auch noch mächtig viel Speicherplatz frisst und mit der man obendrein noch nichts anfangen kann. Wie gesagt: scheinbar ;-)
Um den Service legal betreiben zu können, hat OTR diese Kodierung eingeführt. Auf der Homepage findet man einen Decoder. Man lädt ihn runter, startet ihn, wählt die otrkey-Datei aus, gibt seine Daten an, mit denen man sich bei OTR registriert hat (also email und Passwort) und lässt die Datei einfach dekodieren. Hierfür ist zwar eine Verbindung zum Internet nötig, aber keine Angst, die Datei wird nicht nochmal heruntergeladen! Es wird lediglich geprüft, ob man auch wirklich die Berechtigung zum Dekodieren hat. Diese Berechtigung hat man automatisch, wenn man die Aufnahme der Sendung selbst in Auftrag gegeben hat (oder die Aufnahme von einem "Freund" bekam, hierzu gleich mehr). Man sollte diesen Auftrag bis zum Dekodieren auch nicht online löschen, da sonst diese "Berechtigung" verloren geht.
Jede Aufnahme kann von einer Person nur ein einziges Mal dekodiert werden, anschließend ist die otrkey-Datei wirklich nutzlos und man kann sie getrost löschen. Nach dem Dekodieren erhält man eine wmv-Datei, die an man wohl mit jedem besseren Player anspielen kann.

Wie war das mit dem Urheberrecht?
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Ich habe es zwar angedeutet, aber jetzt will ich die Urheberrechtsproblematik ganz aus der Welt schaffen :-)
Auf der OTR-Seite wird das alles folgendermaßen erklärt:
Der Nutzer gibt OTR den Auftrag, für ihn eine bestimmte Sendung im Fernsehen aufzuzeichnen. Diese "Bitte" erfüllt OTR und es können sich auch wirklich nur die User Zugang zu den Dateien verschaffen, die diesen Auftrag schon vor Beginn der Sendung abgeschickt haben. Dies wird mit dem vorhin beschriebenen Dekodierungs-System sichergestellt, da ja beim Decodieren online geprüft wird, ob man die Datei auch selbst "besitzt".
Rechtlich gesehen darf man ja Aufzeichnungen von Fernsehsendungen machen (wozu sonst noch der Videorecorder? ;-) ) und diese an enge Freunde auch weitergeben.

Auch an diese Erlaubnis hat OTR gedacht. Man kann 5 OTR-Nutzer als "Freunde" festlegen. Von diesen fünf kann man dann Dateien bekommen, bzw. ihnen geben.

Wirklich kostenlos?
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...also ich hab' bisher noch keinen Cent bezahlt und musste auch keine persönlichen Daten angeben ;-)
Der Service ist werbefinanziert (also fleißig auf die Werbebanner klicken, damit er nicht stirbt) und auf Spenden angewiesen.
Diejenigen, die OTR auch finanziell unterstützen, haben natürlich Privilegien den anderen Nutzern gegenüber.
Die OTR-Server sind ja bei diesen Datenmengen verständlicher Weise überlastet. Deshalb hat man ein System eingeführt, durch das jeder User noch mit sehr guter Geschwindigkeit vom Server herunterladen kann (empfiehlt sich, wenn es keinen Mirror gibt oder keine P2P-Datei). Gleichzeitig kann nur eine festgelegte Anzahl an Usern downloaden. Der Rest muss warten, bis er an die Reihe kommt, an Spitzenzeiten muss man schon einmal über eine Stunde (500-600 Downloads) abwarten, aber dafür hat man dann auch mindestens 100KB/s im Download. Wer dies nicht abwarten kann und keinen Mirror findet, der kann für 20 Cent pro Download diese lange Warteschleife überspringen und direkt den Download mit voller Geschwindigkeit starten. Bezahlbar ist dies per Paypal oder per Überweisung.
Für die "Nichtzahler" gibt es eine Downloadbeschänkung auf den OTR-eigenen Servern. Zwischen 6 Uhr morgens und 1 Uhr nachts kann man "nur" 2GB/Tag, 4GB/Woche bzw. 12GB/Monat herunterladen. Zwischen 1 und 6 Uhr herrscht sozusagen Happy Hour, da ist die Downloadmenge nicht begrenzt. Also ich habe bisher noch keinen dieser Werte erreicht, da ich meistens von verschiedenen Mirrorseiten runterlade, auf denen diese Beschränkung natürlich nicht gilt.

Unbegrenzt aufnehmen?
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Das Aufnehmen einer Sendung kann man entweder Manuell oder durch das sog. EPG-System in Auftrag geben. Letzteres präferiere ich, weil man sich so nicht die Sendezeiten merken muss. Es wird jede Sendung der zur Verfügung stehenden Sender aufgelistet und durch einen einfachen Haken kann man die Sendung(en) markieren, die man aufnehmen (lassen) möchte. Eine Beschränkung gibt es nicht nur bei den Downloads, sondern auch bei dem Speicherplatz. Man kann 120GB an Sendematerial online speichern, wobei ich dazu sagen muss, dass man die einzelnen Sendungen nach dem Dekodieren ruhig löschen kann, es sei denn, man möchte das ein oder andere noch an einen "Freund" weitergeben.

Momentan sind folgene Fernsehsender zu erreichen:
ARD, ZDF, RTL, SAT1, PRO7, RTL2, KABEL1, VOX, MTV, 3sat, ARTE und BBC WORLD
In Planung ist laut Webseite noch eine Reihe von weiteren Sendern!

Aufnahmen
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Zum Schluss möchte ich noch etwas zur Aufnahmequalität sagen, die ja auch nicht unwichtig ist. Wie schon gesagt, haben die Aufnahme zw. ca. 450 und 980kbps. Das sagt natürlich für den normal Sterblichen nicht viel aus, ich kann es eigentlich nur so beschreiben, dass man die aufgenommene Sendung nicht mit einer DVD vergleichen kann, aber zum angucken reicht es allemal!
Leider ist es mir schon 2-3 Mal passiert, dass eine Datei nach dem Dekodieren nicht zu lesen war. Dies ist natürlich ärgerlich, aber darüber kann man hinwegsehen, wenn man bedenkt, dass die meisten wirklich sehr gut sind und dass alles kostenlos ist!

Fazit
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OnlineTVRecorder.com kann ich jedem empfehlen, der keinen Videorecorder (mehr) hat, vielleicht aus dem Urlaub noch schnell eine Aufzeichnung machen möchte, oder einfach Sendungen gucken möchte, die für ihn zu ungünstigen Zeitpunkten ausgestrahlt werden. Zu guter Letzt hat man noch den Vorteil, dass die Sendung gleich digitalisiert ist!