Bitburger Brauerei Bit Passion Testbericht

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ab 9,74
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  gut
  • Wirkungsgrad:  hoch

Erfahrungsbericht von Gemeinwesen

Überflüssigkeit: Bitburger erfindet das Radler neu ("Et tu, Brute!")

Pro:

pfff ....

Kontra:

Ich. Ich spreche dagegen, und zwar ganz vehement und mit Nachdruck.

Empfehlung:

Nein

Der Begriff der Passion ist ja durchaus zweischneidig. Wo er ins Spiel kommt, kann die Leidenschaft im Sinne von Inbrunst gemeint sein. Alternativ kann mit Passion allerdings auch die Leidensgeschichte gemeint sein – also so wie etwa beim Oberammergauer Passionsfestspiel.


Ich wäre im Traum nicht auf den Gedanken gekommen, eine Flasche Bitburger Passion zu kaufen. Nachdem der Pizzabote mir neulich gleich zwei Stück davon in die Hand gedrückt hat, habe ich das Zeug dann aber doch mal probiert. Erst einmal standen die zwei 0,33l-Pullen aber eine Weile in meinem Kühlschrank, und eine von den beiden Bouteillen steht dort noch heute. Eigentlich ist damit schon alles gesagt, oder? Eigentlich könnte dieser Beitrag deshalb auch hier enden, nicht wahr?

Schon gut, schon gut – ich führe das Ganze gern noch ein wenig aus.

Den deutschen Brauen geht bekanntlich die Kundschaft von der Fahne. Der Bierkonsum ist seit Jahr und Tag rückläufig, und deshalb mussten und müssen sich die Damen und Herren in den Brauereien etwas einfallen lassen, wenn ihnen der Umsatz nicht allzu sehr wegbrechen soll. Eine gewisse fränkische Brauerei hat die Zeichen der Zeit früh genug erkannt und gehört mittlerweile längst zu den Gewinnern des geschmacklichen Strukturwandels: Ihre alkoholfreie Bionade hat das Zeug zur dauerhaften Erfolgsstory nach „Red Bull“-Vorbild.

Andere Brauereien schielen zwar auch auf Kundschaft, die „eigentlich“ gar kein Bier mag, tun das aber etwas halbherziger. Das Ergebnis ihrer panscherischen Bemühungen nennt sich dann zum Beispiel Becks Level Seven (eine Mixtur aus „Energy Drink“ und Pilsbier) oder Frankenheim Blue (Altbier und Cola). Mit anderen Worten: Mensch erfindet zwar nicht das Rad, dafür aber das Radler neu. Bei dem handelt es sich bekanntlich um eine Mixtur aus Limonade (für Nordlichter: Sprudel mit Zitronengeschmack) und hellem Bier. Alternativ darf man auch helles Bier mit Orangenlimonade (für Nordlichter: gelbe Brause) mischen – das nennt sich dann gemeinhin Alsterwasser und ist ebenfalls eine prima Wahl, wenn einem die Apfelschorle zu antialkoholisch ist, das Bier in der prallen Sonne aber auch nicht recht munden will.

In der letzten Zeit überschlagen sich gewisse Brauereien förmlich in ihrem Bemühen darum, Otto Normal-Limotrinker für ihre Produkte zu begeistern. Jetzt also auch die Brauerei Bitburger mit ihrer neuesten Mixtur, die sie „Bit Passion“ nennt.

Das Ganze ist, wohl bekomm’s, im Grunde auch nichts anderes als eine Berliner Weiße (jawoll, die soll bei der Beschäftigung mit dem Sujet „Biermischgetränke“ natürlich auch zu ihrem Recht kommen) – angefangen bei der quietschbunten Farbe des Gesöffs, das, wie es in diesen Tagen schwer in Mode ist, natürlich auf glasklare Flaschen statt auf die herkömmlichen flaschenbraunen Braunbierflaschen gezogen wird.

Auch geschmacklich wird hier, so empfinde ich das jedenfalls, kein Neuland betreten: „Bit Passion“ besticht vor allem durch limonadige Süße, die die typisch hopfig-herbe, von Nicht-Biertrinkern gemeinhin gescheute Note fast komplett in den Hintergrund drängt. Anders gesagt: Der Limonadengeschmack hebt das, was Biertrinker an ihrem Gerstensaft schätzen, fast gänzlich auf und macht „Bit Passion“ so interessant für Leutchen, die sonst mit Bier nicht viel am Hut haben – Klassenziel erreicht. Wer Bier allerdings um seines Geschmacks willens mag, wird sich aber wahrscheinlich mit Grausen abwenden und die modische Plörre meiden wir der Teufel das Weihwasser. Und sich möglicherweise wie ich fragen, ob die Granatapfel-Frucht wirklich so schmeckt wie die rötliche Brause, mit der man in diesen Tagen bei Bitburgers das Pils versetzt.


R e s ü m e e

Mein Resümee lautet jedenfalls: „Bit Passion“ ist eine Modeplörre, für die ich kein Geld ausgegeben habe und für die ich auch kein Geld ausgeben werde. Wer kein Bier, dafür aber Mixgetränke aus Bier und Limonade mag, sollte sich fragen, ob’s nicht viel günstiger und interessanter ist, ggf. selbst zu experimentieren – warum nicht gleich eine „Holunder“-Bionade ins Pils gießen? Beim nächsten hippen Event, bei dem „Bit Passion“, „Becks Gold“ oder ähnlicher Quatsch unters Volk gebracht werden soll. Einfach mal an den schönen Titelsong der „Sesamstraße“ denken: „Wozu habt ihr Kopf und Hände – denkt euch selber mal was aus!“ .

PS: Sagt eigentlich jemandem die Bezeichnung Snakebite etwas? Na, bitte – wozu braucht unsereins also „Bit Passion“ und ähnlichen Schmu!?

38 Bewertungen, 6 Kommentare

  • Sayenna

    04.01.2007, 21:14 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :-)

  • anonym

    03.01.2007, 18:57 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Biggi :-)

  • anonym

    03.01.2007, 13:59 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • LittleSparko

    03.01.2007, 03:42 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • bigmama

    03.01.2007, 02:58 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + Gesundes, schönes Neues Jahr! LG Anett

  • anonym

    02.01.2007, 23:37 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße und ....... ein gutes "NEUES JAHR"!!! Edith und Claus