Rollercoaster Tycoon 3 (Management PC Spiel) Testbericht

ab 23,43
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Erfahrungsbericht von t_durden

Bugs, Bugs, Bugs

Pro:

nette Grafik, nette Idee, viele Bahnen, es gibt schon einen Patch

Kontra:

Bugs, Bugs, Bugs, holprige Achterbahnfahrten

Empfehlung:

Nein

Eigentlich müsste man RCT3 als Flop des Jahres bezeichnen, denn Atari hat es mal wieder geschafft ein halbfertiges Spiel auf den Markt zu werfen das nur so vor Fehler strotzt. Schade eigentlich denn Potential hatte die dritte Reinkarnation auf jeden Fall gehabt. Zum Glück wurde aber mittlerweile Patch nachgereicht der RCT3 wenigstens spielbar macht.

Inhalt
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Verpackung
Story / Inhalt
Grafik / Sound
Gameplay
Fazit
Hardwareanforderungen


:: Verpackung ::

In der Regel geht RCT3 für 45 Euro über die Ladentheke. Zwar gibt es immer wieder vereinzelt preiswerte Verkaufstage für rund 40 Euro, aber viel Spielraum schein Atari den Händlern nicht einzuräumen. Dafür bekommt man eine kleine Papphülle die die Größe einer DVD-Hülle hat. Wer jetzt denkt darin würde sich dann auch eine DVD-Hülle befindet wird überrascht sein, denn Atari hat scheinbar jeden Cent den es zu sparen gab auch eingespart. So rutscht statt einer normalen DVD-Hülle also eine extrem dünne Plastikhülle heraus, die zwar noch die Höhen- und Breitenmaße der bekannten DVD-Cases (wie zum Beispiel von Amaray) aufweist, aber gerade etwas dicker als eine CD ist. Daneben flattert dann noch ein Handbuch in der Packung. Hier wäre es natürlich schöner gewesen wenn dieses bequem in einer DVD-Hülle gehalten werden könnte…


:: Story / Inhalt ::

Chris Sawyer hat vor ein paar Jahren im Alleingang ein kleines Programm namens Roller Coaster Tycoon programmiert. Es kam wie all seine Spiele mit einer einfachen isometrischen Perspektive aus und forderte den Spieler als Manager eines Freizeitparks, wobei das Hauptaugenmerk auf diversen Achterbahnen lag. Schnell wurde deutlich was für ein Potential das Spiel hatte, die Verkaufszahlen sprachen Bände und eine Erweiterung nach der anderen kam auf den Markt um auch den letzten Cent aus den Geldbeuteln der Spieler zu ziehen. So konnte man sich neben dem Original zwei Erweiterungen zulegen und wer den Hype verpasst hatte der konnte später diverse Kompilations kaufen (natürlich für einen Bruchteil von dem was die Fans auf den Tisch gelegt hatten). Ein zweiter Teil war auch schnell programmiert und auf den Markt geworfen, leider aber nicht mehr als eine teuere Erweiterung des Originals und verstimmte viele Fans des Spiels zumal es unzumutbare lange Ladezeiten hatte die sich wohl bis heute niemand erklären kann. Trotzdem ließ man sich auch hier nicht lumpen für dieselben Extras noch einmal mit diversen Add-Ons abzuzocken.

Das ein dritter Teil nach dem gleichen Schema nicht mehr funktionieren würde war wohl auch Atari klar und so hatte man sich entschieden die Arbeit an das Entwicklerstudio Frontier abzugeben - Sawyer kann eh nichts anderes als seine 2D Isometrie (mit der er gerade erst wieder gefloppt ist). Frontier werkelte munter drauf los und kurz nach dem Sommer wurde dann auch schon die erste „Beta“ Demo veröffentlicht (im Grunde war es sogar nur eine Alpha) und eigentlich hätte von diesem Moment an jeder gewarnt sein müssen, denn das was Frontier hier ablieferte strotze nur so vor Fehler und die ersten Version starteten sogar reihenweise nicht. Glücklich konnten sich da schon die schätzen bei denen das verbuggte Spiel wenigstens lief.

Ein paar Monate später war es dann endlich so weit RCT3 wurde veröffentlich, die Wertungen in Zeitungen bescheinigten allesamt ein tolles Spiel und auch ich habe mich von dem Hype anstecken lassen (da ich das Original mochte) und zum Spiel gegriffen. Ein großer Fehler, denn Roller Coaster Tycoon 3 war voller Fehler und ich kann mich um ehrlich zu sein an kein Spiel erinnern das je so viele Bugs hatte.

Ein kleiner Einschnitt: RCT3 ist wieder eine Freizeitpark Simulation – dieses Mal aber in gestochen scharfen 3D und komplett in Echtzeit berechnet. Der Spieler übernimmt die Rolle als Manager und muss in diversen Szenarios seine Achterbahnbaukunst und das Parkmanagment unter Beweis stellen um diverse Aufgaben zu erfüllen. Zusätzlich wurde dem Spiel ein separater Sandbox Modus spendiert in dem man auf einer großen Fläche nach belieben seinen Traumpark bauen kann. Wem das noch nicht genügt der kann seine eigenen Szenarios erstellen, Achterbahnen ohne Geld- und Zeitbeschränkung bauen oder aber Szenarioobjekte im Designmodus erstellen. Außerdem ließen sich die Bahnen aus den anderen Teilen importieren.
RCT3 enthält im Grunde alles was einem Achterbahnfan das Herz höher schlagen lässt. Mehrere Dutzend Coaster, dazu eine große handvoll Flatrides (Kirmesfahrgeschäfte und ähnliches) und viele viele Szenarioobjekte um die Attraktionen so richtig in Szene zu setzen.

Leider versprach das Spiel mehr als es halten konnte, denn die Verkaufsversion ließ sich auf diversen Rechner überhaupt nicht starten und hatte gleich hunderte teils nicht auf jedem System reproduzierbare Fehler. So konnten beispielsweise diverse Szenarios erst gar nicht beendet werden weil es schier unmöglich war, da keine Gäste auf Attraktionen gingen, man kein Geld einnahm oder die Achterbahnen nach belieben ihre Werte veränderten oder gleich ganz verloren. Alles in allem also extrem enttäuschend!


:: Grafik / Sound ::

Die Grafik ist an sich sehr schön, hat sogar erstaunlich viele Polygone und läuft sogar auf kleineren Rechnern mit Abstrichen flüssig. Man darf natürlich keine Wunder erwarten (wer ein RCT3 im HL2 Look erwartet wird enttäuscht), aber sie ist zweckmäßig und ganz leicht im Cartoon Stil. Ich finde sie wirklich nett und war ganz überrascht, dass das Spiel so etwas verträgt und man sich als Spieler sofort zurecht findet. Wirklich angetan haben es mir aber die Animationen der Besucher. Gleicht zu hunderten laufen sie durch den Park, werden alle einzeln simuliert und zeigen ihre Emotionen im Gesicht durch lächeln, weinen, schreien oder ähnliches. Im Grunde braucht man also keine Statistiken einzusehen, sondern kann direkt an den Besuchern den Erfolg oder Misserfolg des Parks beobachten.
Ebenfalls sehr nett sind die Feuerwerke zur nächtlichen Stunde, die man sogar selbst zur Musik erstellen kann. Das ist zwar recht aufwendig, man wird aber durcheine wunderschöne Grafik belohnt.
Außerdem ermöglichte 3D erstmals die Bahnen auch selbst fahren zu können, was allerdings eine leicht rumpelige Angelegenheit ist da auf Grund der Benutzerfreundlichkeit nur diverse Elemente aneinander gebaut werden können ohne das fließende Übergänge entstehen.

Der Sound dagegen ist wieder so eine Sache. Musikalisch sind ein paar nette Stücke dabei und zum Glück darf man auch seine eigenen MP3s benutzen, aber leider wird Musik nur sporadisch eingespielt oder zu vollkommen unpassenden Gelegenheiten und auch dann schwankt das Lautstärkelevel von zufällig laut bis leise. So kann man dann schon mal aus dem Halbschlaf gerissen werden wenn plötzlich wieder in dröhnender Lautstärke ein Musikstück abgespielt wird. Die Soundeffekte dagegen werden zwar alle im gleichen Volume Level abgespielt, dafür sind sie eintönig und es stellt sich schnell Langeweile ein, was insbesondere für die immergleichen Schreie der Besucher auf Bahnen gilt.


:: Gameplay ::

Spielerisch gibt es eigentlich wenig zu bemängeln, wenn es fehlerfrei wäre dann würde RCT3 sogar richtig Spaß machen. Mittlerweile gibt es sogar einen finalen Patch, doch leider sind immer noch nicht alle Mängel behoben worden – spielen kann man es aber.

RCT3 spielt sich sehr intuitiv. Im Grunde steuert man 90% des Spiels mit der Maus. Wobei je nach Maustaste die Kamera bewegt wird oder aber man seine Objekte im Spiel platziert. Hierzu dienen diverse eindeutig bezeichnete Buttons an der rechten Seite des Spielfensters hinter denen sich auch verschiedene Statistiken verbergen. Alles in allem ist die Steuern sehr einfach gehalten. Was aber stört sind die vielen Fenster die man alle durch einen Klick auf ein winziges X wieder schließen muss. Hier wäre nach all den Jahren mal etwas Abwechslung oder zumindest Benutzerfreundlichkeit angebracht, denn das nervt und ist fummelig.

Die Szenarios sind allesamt recht nett gestaltet und kreativ, aber und genau da hackt es im dritten Aufguss des Spiels. Von Prinzip her basiert das Gameplay auf Repetition und das wird mit der Zeit langweilig. Etwas Abhilfe kann der Sandbox Modus schaffen, da man hier seiner Kreativität freien Lauf lassen kann, aber ich finde auch das wird auf Dauer langweilig da sich zu den ersten beiden Teilen grundlegend nichts geändert hat.

Aber sicherlich wird Atari hier mit diversen Erweiterungen versuchen den Spieler wider bei Laune zu halten.


:: Fazit ::

Ich weiß nicht so recht. Auf der einen Seite liebe ich Freizeitparks und Achterbahnen und hab mich tierisch auf das Spiel gefreut. Auf der anderen Seite hat es fast einen Monat gedauert bis endlich mal ein Patch raus gekommen ist mit dem RCT3 tatsächlich spielbar ist und so etwas gehört sich meiner Meinung nach nicht. Hier hat Atari zum wiederholten Male einfach unfertige Ware auf den Markt geworfen (wie auch schon bei Driver3 oder dem Matrix Spiel) und das stimmt mich einfach sauer. Von daher gebe ich dem Spiel trotz Patch nur knappe 3 Sterne und rate jedem dazu sich das Spiel nur unter der Voraussetzung zu kaufen das man Fan der Serie ist und bereit ist sich vor dem Spielen erst noch Updates aus dem netz zu ziehen!

Vielleicht als Tipp: Wer einen wirklich guten und auch einfach zu bedienenden Achterbahnsimulator sucht der greift besser zu NoLimits von einem deutsche Programmierer (nur online zu beziehen). Hier kann man wirklich akkurat Achterbahnen bauen und natürlich auch fahren (und zwar ohne das Geholper wie bei RCT3).


:: Hardwareanforderungen ::

Windows 98/ME/2000/XP
Pentium 3 oder Athlon 1000 Mhz
128 MB RAM, für XP 256MB
800MB Festplattenspeicher
8-fach CD-Rom
ATI Radeon 8500 oder Geforce 3 oder höher (DirectX 9 kompatibel)
Windows kompatible Soundkkarte bzw. Dolby Digital fähige Soundkarte

Copyright t_durden @ ciao / yopi 2004

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