studivz.net Testbericht

Studivz-net-vernetzt-euch
ab 17,11
Auf yopi.de gelistet seit 09/2008
5 Sterne
(3)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(1)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Navigation:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Mathi15

Die zwei Seiten der Medaille

Pro:

Nutzungsmöglichkeiten, Archivierung

Kontra:

Datenmissbrauch, Poesie-Album für große Kinder

Empfehlung:

Nein

Einleitung

In meinem heutigen Bericht soll um die Community studivz gehen. Wohl nahezu jeder hat schon mal den Begriff gehört, wenn er nicht eh schon dort angemeldet ist. Ein paar wichtige Eckdaten werde ich über studivz mal an dieser Stelle bekanntgeben. Ins Leben gerufen wurde studivz im Herbst 2005. Wie Phoenix aus der Asche stug es empor und feierte einen unglaublichen Erfolg. Nackte Zahlen sprechen scheinbar für sich: Über 10 Millionen User sind bisher im studivz registriert, davon unzählige Personen, für deren Berufsbezeichnung es ursprünglich nicht gedacht war. Knapp die Hälfte der bis heute registrierten User loggen sich dort mindestens einmal täglich ein (!). Von Datenleichen kann also in diesem Zusammenhang auch wenig gesprochen werden. Welch innere Dynamik studivz entwickelt hat, hat eine Bandbreite erreicht, die in ihrem Maße nahezu nicht zu klassifizieren ist.
Mit der Kreierung des sogenannten schülervz gibt es seit einiger Zeit auch ein Pendant für die jüngeren User. Denn offiziel hat studivz einer Altersbegrenzung von 18 Jahren, die aber nicht genau geprüft wird und so viele Minderjährige sich eingeschleust haben. Zudem wurde Ende Februar 2008 das sogenannte meinvz für Personen, die bereits ihr Studium abgeschlossen haben, eingeweiht. Auch diese Plattform zählt nunm,ehr scon mehr als eine Million Nutzer.


Wie alles begann

Ursprünglich war studivz als reine Kommunikationsplattform für Studenten gedacht. Sie wurde von Studierenden aus Sachsen und Sachsen-Anhalt erschaffen. Durch zunehmende stärkere Resonanz und den Einfluss auf die Tagesagenda, wurde auch Investoren und Konzerne spitzhörig und so wurde das florierende Unternehmen im Januar 2007 von der Holtzbrinck Ventures GmbH aufgekauft, nachdem der Konzern bereits ab August 2006 über zwei Millionen Euro in Werbegelder, Datenpflege, Vermarktung etc. in die Plattform investiert hatte. Der Verkauf durch die Gründer war logistisch wohl günstig gewählt, da die Seite und ihre Krierer in diesem Zeitraum in Verruf geraten waren: Es waren dubiose Videos und eine zweifelhafte Nazi-Satire aufgetaucht. Diese Unregelmäßigkeiten versandeten jedoch schnell und wirkungsvoll im Datennirvana, sodass sie nicht dauerhaft rufsschädigend für das Unternehmen waren.


Was kann studivz

Was ursprünglich als reine Kommunikationsplattform für universitäre Belange konzipiert war, in mittlerweile zu einer einflussreichen sozialen Community avanciert. Kontinuierlich kamen neue Funktionen hinzu, die die Nutzung des Portals für alle erdenklichen Zielgruppen und Intentionen verbessern oder erst schmackhaft machen sollten.
Neben der Erstellung eines personalisierten Profils mit Hinterlegung verschiedener benutzerabhängig veröffentlichten Angaben, können andere Nutzer über unzählige erstellte und generierte Kombinationen der jeweiligen Daten gesucht und gefunden werden. Die Möglichkeit jemanden zu finden, ist also zum einen an den eigenen Informationsstand des Suchers aber an die Zeigefreudigkeit seiner individuellen Eigenschaften des Gesuchten gebunden. Außerdem können Fotos hochgeladen, mit anderen Profilen verlinkt werden, Kommentare verfasst, Gruppendiskussionen in eigens dafür vorgesehen Gruppen geführt werden und es gibt andere Funktionen wie andere Nutzer zu ignorieren, ihnen Nachrichten zu schreiben oder aber sie zu gruscheln. Gruscheln ist eine Art Kunstwort und es existiert keine genaue Definition - zum Glück -. Es wird aber oft mit dem Mix aus grüßen und kuscheln geliebtäugelt. Ähnlich also wie die Wortkreation schranzen aus tanzen und schreien.


Erfahrungen

Im Jahre 2007 wurde eine gigantische Welle losgetreten. Grund dafür war die Bekanntgabe der Änderung der bestehenden AGBs (Allgemeine Geschäfstgebindungen) der online-Plattform. In ihnen wurde bekanntgegeben, dass jeder User einwilligen würde, seine im studivz angegeben Daten für Dritte weiter zur Verfügung stellen dürfe, dafür aber den Service der Community weiter kostenlos nutzen dürfe. Die Rechnung ging jedoch zunächst nach hinten los, die bisher bestehenden Bedingungen nur unter der Ermächtigung der Weitergabe benutzerabhängiger Daten auch in Zukunft weiter bestehen lassen zu können. Die Hintermänner von studivz hatten scheinbar zu hoch gepokert und Datenschützer kamen mehr und mehr zu Wort. studivz reagierte und versuchte sich mit einem Spagat zu retten: Die Daten dürfen unter bestimmten Bedingungen nicht an andere Unternehmen weiter gegeben werden, wenn der Nutzer bestimmten Details der neuen AGBs nicht zustimmen würde. Aber auch diese Lösung war sehr schwammig und die letztendliche, tatsächliche Nutzung der Daten beziehungsweise ob es auch alle betrifft, wurde bewusst offen gelassen.

Auch das Design und der Funktionsumfang ist sehr stark an den großen, amerikanischen Konkurrenten Facebook angelegt, womit eine Autonomie gänzlich ausgeschlossen werden kann.

Ich bin der Ansicht, dass das eigentliche und positiv nutzbare Potential des Portals durch Vermarktungsstrategien und dem lukrativen Weiterverkauf von Daten an Dritte gänzlich zerstört worden ist. Das besondere an diesem System ist der gewährte Rabatt - in diesem Fall die weitere kostenlose Nutzung aller angebotenen und existierenden Funktion - gegen persönliche Daten, Name sowie der Adresse und dem Konsumgewohnheiten anzubieten. Auch bereits davor auf dem Markt platzierte Phänomene wie Payback und andere Kundenkarten arbeiten nach diesem System: Kunde A hat am Tag X um z Uhr die Ware y im Standort O gekauft und wurde von Martin Mustermann beraten sowie von Martina Müller an der Kasse bedient. Informationen, die für das Unternehmen gold wert sind und die sie mit Rabatten den Kunden ganz uneigennützig zurückgeben. Der Weiterverkauf von Daten - besonders von kombinierten - ist dabei ja nicht sonderlich relevant. Besonders das insolvente Unternehmen oft im Zuge ihrer Verschuldung ganze Adresskarteikartensysteme weiter veräußern, muss in diesem Atemzug ja nicht beachtet werden. Dann flattert eben zufällig gerade Werbung für bevorzugte Produkte dem Konsumenten ins Haus, ohne dass er sich dessen immer bewusst ist, ein winziges Zahnrad in diesem System zu sein. Sicherlich ist Werbung, wenn man sie einzuschätzen weiß, nicht gefährlich, und man muss auf die Werbe-Avancen nicht weiter eingehen, doch mehr als moralisch bedenklich ist dieses Verhalten schon. Das revolutionäre hieran war jedoch der Datenumfang jedes Nutzers und die komplexe Kombination hieraus, die schlussendlich viele Unternehmen dazu bewog, kostspielige Werbeanzeigen zu platzieren, die den Nutzer nicht die Intention einer gezielten Werbeaktion vermitteln ließen - denn emails wirken unpersonalisiert - Anzeigen oder Artikel über interessante Produkte hingegen wirken authentischer und verlockender.

Doch es gibt meines Erachtens weitere Kritikpunkte, die man klar herausstellen sollte. Für mich ist studivz wie ein Poesie-Album für große Kinder: Je nachdem wieviel der Nutzer über sich Preis geben möchte, kann man ein genaues Schubaldensystem über eine Person erstellen, ohne sie je zu Gesicht bekommen zu haben oder geschweige denn mit ihr gesprochen zu haben. Sicherlich gelten Vorurteile nicht zu Unrecht und Routine erleichtert viele Dinge im Alltag: Man setzt ähnliche oder gleiche Verhaltensmuster an den Tag, um vor Überaschungen gefeiht zu sein. Es ist einfacher und weniger komplex, oft auch mit weniger Aneckmöglichkeiten verbunden. Es ist oft bequemer mit dem Strom mitzufließen, als auffällig zu sein. Doch ob diesen Denken in einem bereits vorgefertigten Karteikartensystem so hilreich ist, sei dahin gestellt. Sicherlich existieren Vorurteile nicht zu Unrecht. Doch hat man sich nicht schon oft in Personen - negativ oder positiv getäuscht - wenn man sie real begegnet, während man vorher nur Informationen erhielt. Kann dadurch nicht viel verloren gehen. Das Denken in Schubladen wird so auch visuell verstärkt. Klar ist auch, dass man ein solches Denkmuster nicht in all seiner Konseqeunz fortführen muss, aber die Gefahr der Generalisierung und Pauschalisierung, der nicht immer der beste, aber eben der bequemste Weg ist, ist gegeben.

Genau diese Tendenz macht sich jedoch studivz gerade eben zu Nutze. Im Zeitalter des web 2.0 stehen Präsentationsmöglichkeiten wie youtube, myspace etc. offen für die Aktivität. Es ist eine Tendenz hin zu hedonistischer Lebensweise, der Darstellung der eigenen Individualität und der damit einhergehenden Vernachlässigung der Privatsphäre festzstellen. Sicherlich kann man diesem immer entgegenhalten, dass schlussendlich jeder Nutzer selbst für sich und seine Angaben verantwortlich ist. Problematisch ist es nur deshalb, weil es eben eine gesellschaftliche Entwicklung ist, sich in dieser Form mehr und mehr zu präsentieren. "Was? Du bist noch nicht dort?" Eine eigene Dynamik entwickelt sich. Als die Zäsur des web 1.0 anlief und sich weiter entwickelte, brauchten Menschen, die sich über dieses Medium präsentieren wollten, ein gewisses Spektrum an Wissen. Quasi ein Pool aus Mechanismen und Anleitungsressourcen, um dies zu ermöglichen: Man musste progammieren können um sich eine Webseite zu basteln etc. Das fällt im Zeitalter von studivz und Co weg. Der Nutzer erhält eine vollständig kreierte Plattform, eine eigen Seite, die er eben nur selbst verwalten muss oder auch nicht. Doch der Mensch ist eben auch ein sehr soziales Wesen. Er möchte kommunzieren und Anerkennung erhalten. Viele versuchen dies so durch den freizügigen Umgang persönlicher Werte verbessern. Und es funktioniert: Gibt man mehr von sich an, wird man schneller gefunden, wird man öfter gesehen, kommuniziert man öfter, aber auch besser? Kommunizieren eben auf Kosten bestimmter Grundrechte. Es ist quasi eine Art Gefangenendilemma, wie Soziologen oder Makroökonomen nun argumentieren würden. Es herrscht prinzipiell kein Zwang, aber die Wertmuster und Normen der aktuellen Gesellschaft oder zumindest die dominanten Richtlinien gelten quasi nicht nur als Lock-, sondern auch als Druckmittel, möchte man gesellschaftlich integriert und nicht isoliert sein. Es sind quasi kleine Mikroorgasmen, die ständig für weiteren Ansporn sorgen. Die Belohnung animiert zum Ausbau oder Weitermachen. Ähnliche Mechanismen greifen auch bei Computerspielsüchtigen beziehungsweise Süchtigen im Allgemeinen. Eine Dimension, die sehr weitreichend sind. Mehr als 10 % der Bevölkerung gelten schon als internetsüchtig - Tendenz steigend, Dunkelziffer viel höher. Ich hatte letzens ein Seminar in dem es auch um Computerspielsucht ging. Eine Referentin sagte selbst, dass sie mal wow- (World of Warcraft) süchtig gewesen sei. Ihre Mitbewohner mussten sie nach 18 Stunden dauerzocken gewaltsam vom Rechner wegziehen. Auch hier ist die Verbindung schnell gefunden. Es entwickelte sich eine Dynamik: Der Erfolg im Spiel führte zur Vernachlässigung andere Verpflichtungen und Pflegen persönlicher Kontakte. Die Beloohnung stellte sich durch das Voranschreiten im Spiel und der Community ein. Immer mehr Kontakte brachen weg, die Verbindung zum Spiel aber manifestierte sich. Letztendlich ist dieses Beispiel selten vorzufinden, da es meist kaum mehr Leute im Umfeld gibt, die sich dem Problem annehmen oder es wahrnehmen, da der Betroffene meist ein völlig isoliertes Leben führt. Ein anderer Spieler trug Windeln, um nicht mehr auf Toilette gehen zu müssen. Wahnsinn. Auch hier bei ciao gibt es eine gewisse Dynamik: Brilliert man mit Qualität und dem Eingehen auf andere Berichte, dem Geben eines Feedbacks, der Widmung von Kommunikation etc. wird man prominenter und auch durch das Aufsteigen in der Community erhält man mehr Kompetenzen, Anerkennung und Popularität - die Werte, nach denen Menschen streben. Der Knackpunkt ist jedoch, dass meines Erachtens ciao mehr leistet. Es bietet Informationen zu Kaufentscheidungen für Außenstehende, es ist eine Community, die Nutzer erhalten eine Art Aufwandsentschädigung etc. Ich sehe es auch als Werkzeug für mich selbst an: Ich schreibe gern und gebe Erfahrungen preis, solang sie die Kernpunkte der eigenen Privatsphäre nicht erkennen lassen. Es schult die geistige Gelenkigkeit, das Ausdrucksvermögen, die klare Struktuiertheit und bietet gleichzeitig einen Ausgleich. Man tauscht sich aus und hilft anderen dabei. Als Gegenleistung erhält man materielle und immaterielle Belohnungen. Außerdem ist es eine Art Archivierungssystem: Man kann sehen, wie man sich noch vor einiger Zeit ausgedrückt hat, was einen interessiert und bewegt hat - abhängig von dem, was man zu einem bestimmten Zeitpunkt preisgegeben hat.

Das nächste Problem ist die Verschmelzung bestimmter Informationen über eine Person, die diese eigentlich gern trennen möchte. Dazu ein kleiner Exkurs in die soziologische Welt (Nein, das ist nichts mit Tieren, um in studivz-Gruppen-Sprache zu schreiben): Die Eigenschaft moderner Staaten ist unter anderem die Zunahme der Komplexität und der Vernetzung von interpersonellen Kontakten. Früher war ein möglicher Weg und die Vita eher linearer und vorgezeichnet. Jeder konnte sich auch weitesgehend frei entfalten, doch es gab stärker in der Gesellschaft wirkende Faktoren, die zur Isolierung geführt hätten. Heute nimmt man durch die Zunahme der Komplexität verschiedene Rollen in der Gesellschaft ein, die man mit varierenden Verhaltensweisen zu spielen weiß. So vereinfacht sich wieder die Komplexität, Routine kehrt ein wie bereits weiter oben formuliert. Man verhält sich anders, wenn man in der Rolle des Bruders, des Neffen, des Onkels, des Studenten, des Freundes, des Bekannten, des Geschäftspartners, des Kunden, des Käufers, des Verkäufers, des Testers, des Schreibers, des Lesers etc. einnimmt, um einen bestimmten Rollenbild besser gerecht zu werden und nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Das Problem hieran ist nun die Verschmelzung dieser verschiedenen Rollen, die die Person eigentlich gerne akkurat voneinander trennen würde. Genau dies bricht das studivz auf: Nicht ohne Grund verwenden knapp die Hälfte der bundesweiten Arbeitgeber das studivz als Recherchemedium für zukünftige Arbeitnehmer. Da taucht ein Foto im Suff auf und prompt ist die Dozentenstelle futsch. Dies basiert auf einem empirischen Ereignis. Oft geben die Firmen natürlich diesen Grund nicht bekannt, da es gegen Datenschutzrichtlinien verstößt. Es erfolgt also eine äußere Lenkung, die für den Betroffenen meist gar nicht erkennbar und zu verhindern ist. Auch öffentliche Denunzierungen sind im Zuge dessen nicht ausgeschlossen. In Amerika gilt es schon als unanständig, wenn man sich bei einem Geschäftsessen nicht vorher über den anderen informiert hat. Man hätte ja mal facebooken können.

Eine weitere Problematik erschließt sich hieraus wie ich finde. Im Zuge dessen sind immer mehr persönliche Kontakte austauschbar. Alle erdenklichen zwischenmenschlichen Beziehungen sind davon betroffen. Gerade im Zuge der Zunahme der Komplexität, sind viele Vernetzungen sporadisch, da sie nicht auf einen generell bestehenden Kräfteverhältnis basieren. Wurde jemand früher für einen Fehltritt schwer durch gesellschaftliche Sanktionen getadelt, kann er sich nun im Zuge der scheinbaren vollständigen Anonymität anders verhalten und spekulieren. Nicht zu Unrecht gibt es mehr Singles denn je und die höchsten Ehescheidungen. Die Möglichkeiten bestehende Beziehungen zu umgehen, sind vereinfacht worden und es muss vor Konsequenzen mit einem geringeren Ausmaß und Intensität sowie einer geringeren Aufklärungsquote ausgegangen werden. Wie heißt es so schön: Gelegenheit macht Diebe und Was er / sie nicht weiß, macht sie / er nicht heiß. Das Spiel mit dem Feuer. Ein Konsequenz kann somit auch die geringere, konsequente, aufrichtige Beachtung bestehender zwischenmenschlicher Beziehungen sein. Wieviele Personen haben eine schier endlose Freundschaftliste, hören jedoch von diesen allenfalls per Nachricht von den Betreffenden zu ihrem Geburtstag, den sie durch die praktische Geburtstagserinnerung im studivz eh längst vergessen hätten. Es ergibt sich eine Karteikartensystem zwischenmenschlicher Beziehungen. Natürlich kann dies auch von praktischer Natur sein wie ich finde gerade im Zuge der Vernetzung bei wissenschaftlichen Arbeiten, Seminaren, Geschäften etc. Man erspart sich Zeit und Arbeit.
Eine weitere Konsequenz ist also, dass die Gruppe der "Jeder Topf hat einen Deckel - ich glaub ich bin da n Wok"-Angehörigen wird größer. Über mögliche Gründe wird sich wenig Kopf zerbrechen bereitet. Generell finde ich es auch schlimm, dass viele Personen sich gar nicht dessen bewusst sind, was für eine Vorlage sie geben. Die Errungenschaften des Datenschutzes scheinen komplett über den Haufen geworfen. Lieber zeigt man sich als Mensch, der "seinen Fußboden als Kleiderschrank benutzt", also offen zugibt unordentlich zu sein, feststellen muss, dass "Am Ende des Geldes noch soviel Monat übrig ist"oder aber "Am Ende des Geldes noch soviel Monat übrig ist" - man also nicht wirtschaften kann oder aber das genaue Gegenteil ist, man das "Reallife nur was für Leute, die im Inet keine Freunde haben" hält, etc. Man kann es nahezu endlos fortsetzen. Auch die Kreierung neuer Sprachformen kann man nicht als Errungenschaften des studivz betrachten. Die stärkere Verbreitung der Stummelsprache, die geistige Verwahrlosung, die Vergeudung von Zeit hingegen schon.

Ich bin der Ansicht, dass die eigentlich zu lobenden Potentiale des studivz wie die strukturierte Vernetzung sich nicht aufgelöst haben, aber mehr und mehr in den Hintergrund treten. Stattdesen soll bald eine eigene Soap starten. Die schwarz-rot-geil-Mentalität kommt auch hier nicht zu kurz und wird bedient. Gerade Personen, die wenig in ihrem Leben erreicht oder vorzuweisen haben, versuchen sich so fast schon verzweifelt über dieses Medium zu profillieren. Bedenklich finde ich auch, dass die Angabe der akuellen Aktivität von manchen akribisch protokolliert wird. Welchen verzogenen Glauben und fremde Auffassung muss man haben, das ganze würde andere interessieren. Und in China ist wieder ein Sacke Reis umgefallen.

Ich bin auch der Ansicht, dass das Argument, man könne selbst entscheiden, was man von sich preisgebe, da man das Profil und seine Sichtbarkeit einschränken könne: Fakt ist, man kann so oder so gefunden werden: Ob über die Suchfunktion, dei Freunde, Gruppen etc. Und Leute, die nur über studivz Kontakt zu einem aufnehmen konnten, kann man eh nicht als relevant bezeichnen, da ja eben gerade das Zustandekommen über dieses Medium fraglich ist. Man sollte sich also die Frage stellen, ob es sich überhaupt lohnt über wischi-waschi-Kontakte seine wertvolle Zeit zu verplempern. Sicherlich setzt jeder seine Prioritäten anders und hat ein anderes Zeitfenster. Man sollte sich aber wie bei sei vielen Dingen im die Kosten und Nutzen mal genau vorrechnen, auch wenn es sich um eine Community zur Unterhaltung handelt. Bei ciao geht diese Rechnung auf, im studivz nicht meine ich. Es klingt zwar recht wirtschaftswissenschaftlich, doch dieses Rechnung sollte mit rationalen und weniger emotionalen Gründen gefällt werden.

Ich möchte auch hier nicht den Eindruck eines Moralapostels, Pessimisten oder nicht integrierten Individuum - beziehungsweise anderer negativ belegter Attribute die einer Person zugeorndet werden können - erwecken. Womit wir aber wieder beim Thema wären - schlussendlich möchten wir doch selbst steuern können, in welches Kategoriensystem wie eingestuft werden - mit studivz kann dieses Bild schnell verzerrt werden. Ich hoffe einfach, einen Denkanstoß bei den Lesern dieses Berichtes initiiert zu haben. In diesem Falle wäre schon viel Positives Fundament geschaffen. Auch wenn man es anders sieht, so ist es doch auch sehr relevant, sich dessen bewusst zu sein.

In diesem Sinne: studivz - HILFE ! Ich bin ein Mensch, holt mich hier raus.

80 Bewertungen, 41 Kommentare

  • werder

    09.01.2009, 16:34 Uhr von werder
    Bewertung: besonders wertvoll

    Gut berichtet! LG aus Hannover!

  • racheane

    07.01.2009, 12:40 Uhr von racheane
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße, Anne

  • Puenktchen3844

    05.12.2008, 00:54 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: besonders wertvoll

    Klasse. LG**********************

  • Meyerhoffsche

    30.10.2008, 21:39 Uhr von Meyerhoffsche
    Bewertung: besonders wertvoll

    Regnerische Grüße von der Meyerhoffschen

  • sigrid9979

    08.10.2008, 13:51 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein SH das von Herzen kommt Lg Sigi

  • morla

    07.10.2008, 01:40 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ...........petra

  • wolli007

    06.10.2008, 17:04 Uhr von wolli007
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße, Wolli

  • KatzeMaus

    03.10.2008, 14:20 Uhr von KatzeMaus
    Bewertung: sehr hilfreich

    einen schönen Feiertag wünscht KatzeMaus

  • try_or_die87

    02.10.2008, 19:16 Uhr von try_or_die87
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße

  • presscorpse

    30.09.2008, 13:33 Uhr von presscorpse
    Bewertung: sehr hilfreich

    prima bericht! lg presscorpse

  • Elfenfrau

    24.09.2008, 00:40 Uhr von Elfenfrau
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW ist heute da. Hab nochmal umbewertet. Der Bericht ist es mir wert. lg

  • anonym

    23.09.2008, 16:54 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht! Lieben Gruß, Anke

  • sandieheinrich

    23.09.2008, 05:48 Uhr von sandieheinrich
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüßle aus der Hauptstadt

  • ingoa09

    13.09.2008, 03:41 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gut beschrieben! Schaust Du auch bei mir noch einmal rein? Liebe Grüße, Ingo

  • bigmama

    13.09.2008, 00:41 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett

  • manu63

    12.09.2008, 18:53 Uhr von manu63
    Bewertung: besonders wertvoll

    viele Grüße von Manuela

  • giselamaria

    12.09.2008, 17:07 Uhr von giselamaria
    Bewertung: sehr hilfreich

    *sh beschrieben:-) schönen Tag noch gell, trotz Regen ;-) LG Gisela wieder ganz toller Bericht, WOW !! ja ist sehr interessant.

  • anonym

    12.09.2008, 15:30 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von Kati

  • golfgirl

    12.09.2008, 12:25 Uhr von golfgirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüsse dani

  • sabinerolli

    12.09.2008, 09:21 Uhr von sabinerolli
    Bewertung: besonders wertvoll

    lg sabine

  • tina08

    12.09.2008, 00:35 Uhr von tina08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße .... Tina

  • Gozo-Bernie

    11.09.2008, 23:17 Uhr von Gozo-Bernie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruss aus Sizilien - bernie

  • anonym

    11.09.2008, 21:05 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Sehr informativ! Bw. LG Just86

  • anonym

    11.09.2008, 20:45 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW für deinen guten Bericht.LG Bernd

  • Daisy_Bluemchen

    11.09.2008, 19:38 Uhr von Daisy_Bluemchen
    Bewertung: besonders wertvoll

    viele Grüße ... Daisy

  • doelau

    11.09.2008, 18:58 Uhr von doelau
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein schöner Bericht, Gruß doelau

  • anonym

    11.09.2008, 18:32 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von Edith und Claus

  • Mondlicht1957

    11.09.2008, 17:36 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: besonders wertvoll

    Sehr interessant geschrieben LG Pet

  • LINUS2804

    11.09.2008, 16:07 Uhr von LINUS2804
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das kenn ich auch. Lieben Gruss linus2804

  • frankensteins

    11.09.2008, 15:25 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe GRüße Werner

  • anonym

    11.09.2008, 13:24 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönen tag und lieben gruss

  • blackangel63

    11.09.2008, 12:38 Uhr von blackangel63
    Bewertung: sehr hilfreich

    LiEbE gRuEsSe......AnJa

  • tk7722

    11.09.2008, 12:33 Uhr von tk7722
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr interessanter Bericht, liebe Grüße

  • Zzaldo

    11.09.2008, 12:25 Uhr von Zzaldo
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße sendet dir Stephan

  • stefan103

    11.09.2008, 12:01 Uhr von stefan103
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße und einen schönen Tag

  • anonym

    11.09.2008, 11:47 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    ein sehr guter Bericht von Dir! GLG

  • blondie976

    11.09.2008, 10:20 Uhr von blondie976
    Bewertung: sehr hilfreich

    auch ich bin dort angemeldet ;-) lg anett

  • Jerry525

    11.09.2008, 09:49 Uhr von Jerry525
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht sh lg Jerry

  • Sky112

    11.09.2008, 09:01 Uhr von Sky112
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG

  • Fenja

    11.09.2008, 08:51 Uhr von Fenja
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich bin auch dort angemeldet :o) Super Bericht LG Fenja

  • Bunny84

    11.09.2008, 08:13 Uhr von Bunny84
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen schönen Tag wünsch ich dir. lg Anja