Freecom DVB-T USB-Stick 2.0 Testbericht

Vor kurzem habe ich mir zum Fernsehen mit meinem Notebook den Freecom DVB-T USB-Stick zugelegt.
Es gibt diesen in zwei Ausführungen: Einmal für nur DVB-T und einmal für DVB-T und analoges Fernsehen. Ich habe mich für die günstigere nur-DVB-T Variante entschieden.

Mit diesem USB-Stick kann man das digitale Antennenfernsehen DVB-T empfangen. Man muss sich natürlich in einem Gebiet befinden, wo DVB-T auch zu empfangen ist. Ob dies der Fall ist, kann man zum Beispiel auf der Seite www.ueberallfernsehen.de nachschauen. Ich habe allerdings auch schon gehört, dass der Empfang trotz negativer Aussage funktionierte. Unter „Installation“ erfährt ihr gleich noch etwas mehr dazu.

Ich habe das Gerät bei amazon erstanden. Zur Zeit liegt der Preis dort bei 54€, bei anderen Internethändlern findet man ihn auch schon ab 45€, allerdings kommt dann noch der Versand hinzu.
Auf der Homepage des Herstellers Freecom steht er für 59€.



LIEFERUMFANG

- Freecom DVB-T Stick
- Fernbedienung
- Quick Installation Guide
- Terrestrische Antenne mit Saugfuß
- USB-Verlängerungskabel
- Handbuch und Treiber auf CD



SYSTEMVORAUSSETZUNGEN

Im Handbuch stehen folgende Voraussetzungen:
IBM- oder IBM-kompatibler Computer
P4 2 GHz oder besserer Prozessor
Speicher: 256 MB oder höher
Soundkarte (AC97 kompatibel)
VGA-Karte (Unterstützung für Microsoft DirectX9.0c oder neuere Version)
Microsoft Windows XP (SP1) oder neuere Version
Windows Media Player 9.0
Microsoft DirectX 9.0c oder neuere Version

auf der Verpackung sind die Voraussetzungen seltsamerweise etwas anders:
PentiumIII-800 MHz
128 MB RAM
1GB freier Festplattenspeicher
USB 2.0 Port



INSTALLATION

Die Installation ist recht einfach. Man steckt den DVB-T Stick einfach in einen freien USB-Port und installiert die Treiber und die Software (falls DirectX nicht schon auf dem Computer ist, wird es auch noch installiert). Für den Betrieb muss dann die Antenne an den Stick angeschlossen und an einem geeigneten Ort aufgestellt werden. Idealerweise sollte diese bei Indoorbetrieb am Fenster aufgestellt werden, weil da normalerweise besserer Empfang ist.
Wenn man das getan hat, muss man noch den Sendersuchlauf starten.
Beim ersten Aufrufen wird man dazu aufgefordert, nach Fernsehsendern zu scannen. Bis dieser abgeschlossen ist, dauert es aber einige Zeit. Bei mir hat es ca. 15 Minuten gedauert. Ist der Suchlauf beendet, muss man unbedingt auf „Speichern“ gehen, um die Sender zu speichern. Ansonsten muss man die Prozedur noch mal machen, falls man das vergisst…
Danach kann man mit dem Fernsehen loslegen.



BEDIENUNG

Wenn man die Software „ArcSoft TotalMedia“ startet, erscheint das Hauptmenü. Dieses hat folgende Punkte:

TV
Foto
Musik
Video
Einstellungen

TV
Mit einem Klick auf „TV“ kann man mit dem Fernsehen loslegen.
Wie das funktioniert, erfahrt ihr gleich.

Foto
Es können auf dem Rechner gespeicherte Fotos angeschaut werden. Außerdem können diese bearbeitet werden. Zurechtschneiden, drehen, vergrößern, drucken

Musik
Man kann sich gespeicherte Musik anhören. Es können auch Musikstücke sortiert werden, Musikverzeichnisse können angelegt werden. Audiolisten abgespielt und erstellt werden. Lieder können Listen hinzugefügt werden, von dieser entfernt, oder umsortiert werden.
Es ist auch Möglich, Lieder von Audio-CDs zu rippen (konvertieren), z. B. ins MP3-Format. Mit der Option „CD-Informationen für das Internet aufrufen“ wird im Internet nach Informationen gesucht (z. B. Interpret, Musiktitel, Albumname).

Video
Hiermit können auf dem Computer gespeicherte Videos abgespielt werden. Es können auch Videos aufgenommen werden. Videos können umbenannt und gelöscht werden.

Videos von angeschlossenen Geräten wie z. B. einem Camcorder. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „Screenshot“ kann ein Abbild gemacht werden. (einzelne Rahmen als Standbild erfasst werden)



FERNSEHEN

Nun zum eigentlich interessanten, dem Fernsehen mit diesem Gerät: Wählt man TV aus, kann man die gespeicherten Fernsehsender aufrufen
und wie man es gewohnt ist, die Sender durchzappen. Direkt Sender anwählen kann man aber nur mit der Fernbedienung, mit der Software geht das nur über Umwege.

Unter dem Fernsehbild wird der jeweilige Sendername und die Sendernummer angezeigt.
Darunter wiederum kann man die Lautstärke ändern, die Sender vor- und zurückgehen und Aufzeichnungen starten/beenden und vor-/zurückspulen.

Wenn man den TV-Modus ausgewählt hat, kann man mit einem Doppelklick auf das Bild in den Vollbildmodus wechseln. Mit einem weiteren Klick gelangt man dementsprechend wieder in den Menü-TV-Modus zurück. Dort kann man auch den Videotext oder den EPG (Electronic Program Guide) aufrufen, was allerdings mit einer lästigen Wartezeit verbunden ist. Auch beim Zappen muss man meistens ein paar Sekunden warten, bis der nächste Sender aufgerufen ist. Das ist schon sehr nervig. Die Reihenfolge der Sender kann leider nicht geändert werden.

TV aufnehmen
Aufnahmen funktionieren einwandfrei mit dem Gerät. Man muss dafür natürlich den Rechner laufen lassen. Ich kann beim Aufnehmen auch problemlos nebenher surfen, ohne das das System merklich langsamer wird (bei einem Athlon64).
Die Aufnahmen sind in sehr guter Qualität, aber leider benötigt das auch viel Speicherplatz. Man kann sich die Aufnahmen dann später mit der DVB-T Software anschauen, aber auch mit dem Windows Media Player.
Außerdem kann die TimeShift-Funktion aktiviert/deaktiviert werden:
Mit dieser wird das Live-TV angehalten und man kann sich die Aufzeichnungen ansehen, bevor die Aufnahme abgeschlossen ist. Dafür braucht man einen leistungsstarken Rechner



DIE FERNBEDIENUNG

Die Fernbedienung ist ziemlich klein und flach. Sie hat nicht viele Tasten und ist deshalb auch sehr übersichtlich aufgebaut. Es sind keine normalen Tasten, sondern eher Druckpunkte.
Oben links befindet sich die Taste, mit der man das Bild abschaltet, mit der darunter befindlichen MUTE-Taste kann man den Ton stummschalten und wieder einschalten. Mit den Tasten rechts daneben kann man die Lautstärke ändern und Sendern vor- und zurückgehen. Die Leuchte am USB-Stick flackert kurz, wenn man den Sender wechselt.
Darunter in schwarz sind die Zifferntasten. Links von der 0 kann man mit „Zoom“ auf Vollbild und rechts von der 0 mit „JUMP“ aufs Menü-TV schalten.

Die Fernbedienung sieht zwar ganz nett aus, aber funktionieren tut sie nicht so, wie man es erwartet: Man muss sehr nah an den USB-Stick gehen, damit sie reagiert. Videotext und EPG lassen sich außerdem auch nicht damit aufrufen.



EIGENE ERFAHRUNGEN

Alles in allem ist es ein gutes Gerät. Ich war zunächst überrascht, dass ich sage und schreibe 26 Sender empfangen kann, und das obwohl ich im Randgebiet wohne (laut Gebietskarte nur mit zusätzlicher Dachantenne). Es können alle Sender sehr gut empfangen werden.
Dazu muss ich aber die Antenne am Fenster aufstellen, sonst stockt es manchmal ein bisschen. Soweit bin ich also zufrieden.
Das Gerät hat aber auch einige Funktionen, auf die man auch verzichten könnte (Bilder/Videos anschauen etc.), dann würde man nicht so viel Speicherplatz brauchen.

Negativ:
Wie bereits beschrieben, dauert der Senderwechsel ziemlich lange (kommt auch auf die Sender drauf an). Beim Schalten in den Videotext oder zum EPG hat man ebenfalls eine sehr lange Wartezeit, was ebenfalls ziemlich
stört. Man kann die Sender nicht in eine andere Reihenfolge bringen, sie bleiben so, wie sie gescannt wurden. Ein Sender kann nur per Fernbedienung direkt angewählt werden, über die Software muss man erst ins Menü reingehen und das dauert zu lange.
Die Fernbedienung hat nur eine sehr kurze Reichweite. Man muss sie direkt an den USB-Stick halten, und auch da muss man manchmal mehrmals drücken, weil sie nicht unbedingt sofort reagiert.



FAZIT

Ein gutes Gerät, das einige Macken hat. Das ist vor allem die nervige Wartezeit beim Senderwechsel (zumindest bei den meisten Sendern) und das gleiche beim Schalten in den Videotext oder zum EPG. Die Fernbedienung hat eine viel zu kurze Reichweite, was ebenfalls sehr ärgerlich ist. Der Empfang hingegen ist sehr gut, was man bei einer einfachen Stabantenne überhaupt nicht erwartet (ich habe bei amazon von Verbrauchern viel gutes über den Empfang bei diesem Gerät gehört).

Wenn man mit den oben beschriebenen Macken leben kann, ist dieses Gerät durchaus zu empfehlen. Für den regelmäßigen Gebrauch finde ich es aber genau wegen dieser Schwächen nicht so geeignet. Kommt aber auch auf die eigenen Ansprüche an.

Aufgrund der schon nicht unbedeutenden Nachteile gebe ich nur 3 Sterne, denn das geht besser!