Aiptek Pocket DV 3300 Testbericht

Mir ist die Aiptek Pocket DV 3300 vor zwei Jahren mehr oder weniger in die Hände gefallen.
Kurzerhand kaufte ich sie mir für einen Preis der ebenfalls pocket´sche Ausmaße annahm.

Es handelt sich um einen kompakten, digitalen Camcorder in relativ handlicher Form, gleichzeitig um eine Digital-Kamera, PC-Kamera, Voice Recorder und MP3-Player in einem Gerät. Sozusagen vergleichbar mit einem Multifunktionsdrucker mit Scan-, Kopier-, Fax- und natürlich Druckfunktion.

Diese Multifunktionsgeräte zeichnen sich zwar meist durch eine Fülle von Anwendungsmöglichkeiten aus. Die einzelnen Modi sind jedoch nur in grob ausreichendem Maße umgesetzt worden, auf das ich im Folgenden näher eingehen möchte.


-Technische Daten-

Sensorauflösung Camcorder: 3.0 Mpix
Effektive Fotoauflösung Camcorder: 2.0 Mpix
Webcam-Unterstützung: Ja
Farbunterstützung: Farbe
Typ des optischen Sensors: CMOS
Digitales Zoom: 4 x
Belichtungsfunktionen: Automatisch
Weißabgleich: Automatisch
Digital-Video-Format: AVI
Standbildformat: JPEG
Videoaufnahme:
· 320 x 240 - 20 Bilder pro Sek.
· 640 x 480 - 10 Bilder pro Sek.
Flash-Speicher: 16 MB Flash - integriert
Unterstützter Flash-Speicher: MultiMediaCard, SD Memory Card
Integrierter Speicher: 16 MB ( SDRAM )
Bildspeicherung:
· JPEG 2048 x 1536
· JPEG 1600 x 1200
· JPEG 640 x 480
Typ: Objektiv
Fokuseinstellung: Fixfokus
Selbstauslöser (Self Timer): Ja
Selbstauslöser: 10 Sek.
Typ: LCD Anzeige - TFT-Aktivmatrix - 1.5" - Farbe
Typ: Mikrofon - eingebaut
Anschlusstyp: 1 x USB
Erweiterungssteckplätze: 1 x SD-Speicherkarte
Energieversorgung: AA Alkali-Batterie ( inbegriffen )


-Analyse-

Die Auflösung von 3 MP ist für Fotos gerade so ausreichend (könnte mehr sein) aber für das drehen von kleinen Filmen vollkommen unangebracht. Zu viele Megapixel sind auch nicht zu empfehlen, doch drei sind einfach zu wenig.
Die maximale Auflösung der Fotos beträgt so 2048 x 1536, was auch einen immensen Speicher erfordert.

Die Fotos, die man mit dieser Kamera macht, sind bei zunehmender Entfernung des Bildgegenstandes unscharf. Die Kamera neigt vor allem bei Landschaftsaufnahmen zu einem Blaustich. Aus der Nähe sind durchaus relativ gute Ergebnisse zu erzielen. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass das zu fotografierende Objekt sich nicht bewegt.

In das Gerät ist ein 4-fach digitaler Zoom integriert. Dieser nützt leider nicht viel. Bei vollem Zoom ist kaum noch etwas zu erkennen, das Bild wird pixelig und unscharf. Mit zunehmendem Zoom nimmt auch der Bildraum ab, das heißt, das Bild wirkt mehr und mehr als eine Fläche, nicht als eine räumliche Landschaft.

Alle anderen Einstellungen wie Weißabgleich, Belichtung und Fokussierung werden hauptsächlich automatisch von der Kamera übernommen. Diese kann man zwar teilweise auch selbst übernehmen, es wird jedoch kein großer Spielraum für freie Entfaltung gelassen.
Des Weiteren verfügt die Kamera über einen Selbstauslöser, der seine Funktion im Wesentlichen auch erfüllt.

Digitale Videos im AVI-Format können auch aufgenommen werden. Es ist mit einer geringen Auflösung von 320 x 240 und 20 Frames/sek. Und mit einer höheren Auflösung von 640 x 480 und 10 Frames/sek. möglich. Beide Einstellungen machen keinen Unterschied an dem mangelhaften Ergebnis. Bei 20 Frames pro Sekunde ist die Auflösung zu niedrig, der Film wird pixelig und unscharf. Dagegen bei einer höheren Auflösung sind nur 10 Frames pro Sekunde möglich, sodass der Film ruckelt und zu einer schnellen Aneinanderreihung von einzelnen Bildern wird.

Damals, als ich mir diese Kamera zulegte, waren 16 MB interner Speicher Standart in Digitalkameras. Das ist eigentlich auch nicht so schlimm, doch bei dieser kann man mit einer SD- oder MM-Card nur noch um 256 MB erweitern. Für einen längeren Urlaub mit vielen Fotos und Filmen ist das zu wenig.

Der 1,5 Zoll Display könnte größer sein, passt aber dennoch zum Design des Camcorders. Die Funktion als Display wird weitgehend erfüllt, man kann alles relativ genau erkennen. Im Abspielmodus ist es möglich die Bilder einzusehen und zu vergrößern. Diese werden bei zunehmender Vergrößerung unscharf und sind kaum noch zu erkennen.

Der Mp3-Player ist zufrieden stellend, mit guter Klangqualität. Bei intensiver Nutzung gestaltet er sich jedoch als großer Energieverbraucher. Die Batterien sind schnell leer.
Besser dagegen ist die Funktion der Audioaufnahme. Der Klang ist mehr als zufrieden stellend, bis auf eine kleine Hall-Erscheinung. So sind wirklich sehr gute Aufnahmen zu erzielen.

Die Kamera kann durch ein mitgeliefertes Kabel mit dem Fernseher, aber auch via UBS mit dem Computer verbunden werden. Das ist standardmäßig bei allen Digitalkameras der Fall.
Mit Energie wird das Gerät durch 4 R6 Batterien versorgt. Das ist auf Dauer eine sehr kostenintensive Angelegenheit, so mal der Stromverbrauch hier relativ hoch liegt.

-Fazit-

Die Aiptek Pocket DV 3300 ist mit 60 - 80 € ein sehr günstiges Gerät, das den heutigen Ansprüchen jedoch nur schwer gerecht werden kann. Alle Funktionen, bis auf die im Audio-Bereich, sind nur ausreichend umgesetzt. Im Großen und Ganzen muss man aber sagen, dass für das wenige Geld auch nicht so viel erwartet werden kann. Aus diesem Blickwinkel gesehen, ist das Endergebnis als zufrieden stellend und dem Preis entsprechend einzuschätzen. Eigentlich hätte im Vorhinein klar sein müssen, dass nicht zu viel zu erwarten ist.

mfg Tony