Affenberg Burgruine Landskron Österreich/Kärnten Testbericht

Hallo meine Lieben,

erst kurz wieder zurück aus Kärnten und schon habe ich den ersten Bericht im Gepäck. Ich verbrachte die dritte Juli-Woche mit meinen 6 Kollegen und Kolleginnen und den elf Jugendlichen, die derzeit in unserer Wohngemeinschaft untergebracht sind, in Kärnten. Bietet man den Jugendlichen kein Programm, dann wird es ganz schön langatmig und daher machten wir uns auf die Suche nach allem, was den Jugendlichen gefallen könnte.


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****WIE KAMEN WIR DAZU?****
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Ich ließ mir von der Touristeninformation Klopeiner See, wo wir untergebracht waren, Informationsmaterial schicken und unter anderem war da auch ein Folder vom Affenberg in der Nähe der Burg Landskron dabei. Insgesamt hatte ich etwa 30 Folder gesammelt und die Jugendlichen durften sich nun fünf Ausflugsziele aussuchen, die sie gerne besuchen wollten. Der Affenberg war hierbei ihre Nummer eins.

Mittlerweile hat unsere WG aber auch die Wirtschaftskrise ein bisschen (härter) getroffen und von Seiten unseres wirtschaftlichen Leiters hieß es: SPAREN, SPAREN, SPAREN und zwar vor allem auf der Sommerferienaktion.


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****DER SOZIALE GEDANKE DES AFFENBERG-TEAMS****
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Als ich hörte, dass wir vor allem bei den Unternehmungen einsparen mussten, wurde mir ganz mulmig, denn schließlich hatte ich den Kids schon versprochen, dass wir den Affenberg besuchen werden. Ich rechnete hin und rechnete her, aber irgendwie wollte sich alles nicht so recht ausgehen. Daher habe ich zu einem Mittel gegriffen, das ich vorher noch niemals angewandt habe - und das, obwohl ich Diplom-Sozialpädagogin bin. Ich habe quasi eine Bettelmail an den Affenberg geschickt. Ich erklärte unsere schwierige finanzielle Situation und bat darum, den Preis möglicherweise etwas zu reduzieren.

Das tat der Affenberg nicht - er machte etwas ganz Anderes: Wir wurden EINGELADEN! Zum Nulltarif. Als ich das E-Mail las, war ich ganz gerührt, man würdigte unser großes soziales Engagement und lud tatsächlich 15 Personen zu einer gratis Führung auf den Affenberg ein!


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****LAGE & ANFAHRT****
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Der Affenberg Landskron befindet sich auf dem Weg zum Ossiacher See, Ausfahrt Villach Ossiacher See auf der A2, der Südautobahn. Von dort ist die Burg Landskron bereits von weitem sichtbar und sowohl die Burg als auch der Affenberg sehr gut ausgeschildert. Die Auffahrt ist allerdings nicht kostenlos, leider weiß ich aber nicht mehr, wie viel sie gekostet hat - schlimm war es bestimmt nicht, sonst wäre es mir in Erinnerung geblieben.


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****ENTSTEHUNG****
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Bei der Führung wurde nicht erwähnt, wie man auf die Idee gekommen ist, den Affenberg zu gründen. Im Internet habe ich folgende Geschichte gefunden: Vor einigen Jahren soll hier in der Nähe ein Tiertransporter mit ca. 40 Japanmakaken an Bord einen Unfall gehabt haben. Nachdem die Affen zuerst überall hin flohen, haben sie sich nach und nach auf dem Waldareal der Burg Landskron niedergelassen. Das Einfangen der Affen schien unmöglich, daher entstand die Idee, das Gebiet einzuzäunen und 1996 wurde dann auch der Affenpark eröffnet.

Letzte Woche waren insgesamt 122 Japanmakaken im Affenpark wohnhaft.

Wie gesagt, für die Entstehungsgeschichte übernehme ich keine Verantwortung. Auch auf der Homepage kann man die Geschichte des Affenparks nicht nachlesen, aber es hat sich interessant angehört und daher wollte ich euch das nicht vorenthalten!


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****AUSSENANLAGE****
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Im Außenbereich gibt es einen Spielplatz für Kinder und sehr saubere Toiletten (was mir persönlich ja immer total wichtig ist). Weiters gibt es einen Souvenirstand sowie einen Imbissstand. Überall stehen Bänke, Tische und Sonnenschirme, die zum Verweilen einladen.


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****DIE FÜHRUNG****
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Der Affenberg ist nur mittels einer ca. 45-minütigen Führung zu bestaunen. Aber eine Führung empfiehlt sich hier ohnehin, denn auf diese Art und Weise kann man sehr viel über diese bestimmte Affenart erfahren, man kann gezielt Fragen stellen und erlebt einiges an Vorführungen und antrainierte „Kunststücke“.

Kurz bevor die Führung beginnt, wird man aufgerufen und begibt sich zum Eingang. Der Führung nimmt die Teilnehmer mit in eine Art Vorhof. Hier wird das wichtigste für die Zeit mit den Affen erklärt und auch erste Fragen können gleich hier gestellt werden. Der Führer schafft es sehr gut, sich für alle Altersschichten verständlich zu machen. Leider habe ich jetzt den Namen unseres Pflegers vergessen, aber ich gehe einmal davon aus, dass alle Führer ihr Handwerk dort verstehen. Die Geschichten wurden lebhaft, liebenswert und humorvoll erzählt und er ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, wenn unsere Jugendlichen manche Frage dreimal stellten. Zum Beispiel konnten sie anfangs nicht verstehen, warum man Affen nicht in die Augen sehen darf oder warum man so ein Tier nicht halten darf.

Andererseits haben sie peinlich genau darauf geachtet, dass sie das Geländer nicht berührten, denn hier wurde erklärt, dass die Affen dieses gerne auch als Toilette benützen.

Wirklich fassungslos waren unsere Kids allerdings, dass der Pfleger alle Tiere beim Namen kannte. Gut, es wäre uns auch nicht aufgefallen, wenn er irgendwelche Namen gesagt hätte, denn wir konnten ja ohnehin nicht kontrollieren, ob er die richtigen Namen verwendete oder nicht, aber er schien sein Handwerk wirklich zu verstehen.

Besonders erlebnisreich wurde der Besuch durch die Interaktion mit Pfleger und Affen, daher würde eine Besichtigung ohne Führung auch eher in Langeweile ausarten. Es war schon lustig zu erleben, wie die Affen auf die ihnen bekannte Person reagierten, welche Hackordnung dort vorherrschte und wie sich die Makaken generell verhalten.

Interessant war auch zu erfahren, dass Affen grundsätzlich nicht teilen - auch nicht mit den eigenen Kindern. Sie bringen die Jungen zwar dorthin, wo Nahrung vorhanden ist, aber diese Nahrung auch zu bekommen, dafür ist das Jungtier selbst verantwortlich.

Affen sind allerdings sehr gescheite Tiere. Sie schaffen es, aus einem Holzlabyrinth einen Apfel herauszuholen oder eine im Teich treibende Banane zu ergattern.


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****VISION & AUFTRAG****
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Auf der Homepage ist zu diesem Thema folgendes zu lesen:

Unsere Vision ist, dass Menschen ihre Einstellung gegenüber den Affen verändern, um den Lebewesen in den nächsten Generationen ein Miteinander zu ermöglichen.

Unser Auftrag ist, das Bedürfnis von Menschen zu wecken, jetzt etwas für die Affen zu tun. Die Bestände von freilebenden Affen sind so stark gefährdet, dass es dringend notwendig ist, den Affen wertvollen Lebensraum zurückzugeben. Unseren Kindern soll es möglich sein, die von Aussterben bedrohten Affenarten nicht nur anhand

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****HUNDE AM AFFENBERG****
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Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, sind Hunde im Affenareal nicht erlaubt. Doch es gibt einen eigenen Hundeplatz, wo die Tiere abgegeben werden können, während die Herrchen die Führung genießen.


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****BEHINDERTENGERECHT****
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Die Wege am Areal sind gut angelegt und daher auch für Rollstühle befahrbar. Wir hatten ein Mädchen mit, das am Tag zuvor eine Biene gestochen hat und für die junge Dame wurde uns sogar ein Rollstuhl angeboten, was sie aber ablehnte. Grundsätzlich ist es aber interessant zu wissen, dass sogar vor Ort ein Rollstuhl vorhanden wäre.


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****ÖFFNUNGSZEITEN****
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Der Affenberg hat 2009 VON 1. April bis 31. Oktober täglich von 9 Uhr 30 bis 17 Uhr 30 geöffnet. Bei schlechter Wetterlage bleibt der Park allerdings geschlossen.

Führungen gibt es in der Vor- und Nachsaison stündlich ab 9 Uhr 30, in der Hauptsaison, also Juni, Juli, August sogar halbstündlich, ab 9 Uhr 30

Wir haben uns vorab angemeldet und bekamen eine Führung um 10.00 Uhr. Da es an dem Tag recht heiß war, war das eine gute Wahl, der Führer meinte allerdings, dass die Affen um diese Zeit noch nicht so aktiv wären und z.B. nicht sehr gerne im Teich schwimmen.


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****EINTRITTSPREISE****
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Erwachsene: 9,-- Euro
Kinder (4 bis 14 Jahre): 4,50 Euro

Mit der Kärntencard ist der Eintritt samt Führung kostenlos!


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****DATEN****
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Affenberg Landskron
Schlossbergweg 18
A-9523 Landskron
Tel/Fax. 0043 0 4242 430 375
www.affenberg.com


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****FAZIT****
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Glaubt mir, wenn ich euch sage, dass unsere Jugendlichen nicht einfach zu begeistern sind. Sie kommen allesamt aus schwierigen familiären Verhältnissen und sind eigentlich immer zum Motzen und zum Maulen aufgelegt. Sie können sich in der Gruppe oft nicht benehmen und halten sich grundsätzlich nicht an die Regeln.

Am Affenberg aber war es anders, die Gruppe war friedlich und respektvoll wie ich sie selten - wenn überhaupt schon mal - erlebt habe. Sie haben zugehört, Fragen gestellt und sich an die Regeln gehalten, sie waren interessiert, respektierten aber gleichzeitig den Lebensraum der Tiere.

Als ich am Abschlusstag gefragt habe, was den Kindern am Urlaub am besten gefallen hat, kam meistens die gleiche Antwort: Baden und der Affenberg.

Noch einmal möchte ich hier die Gelegenheit nutzen und mich für die Einladung recht herzlich bedanken. Wir freuen uns, dass unser soziales Engagement gewürdigt wird und zwar auf so nette und unkomplizierte Weise.

Danke für’s Lesen, Bewerten und Kommentieren, eure
Daniela