Kom Ombo Testbericht

Kom-ombo
ab 11,29
Auf yopi.de gelistet seit 10/2006

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Erfahrungsbericht von K30de

Einziges Doppelheiligtum zwischen Luxor und Assuan...

Pro:

Ein einzigartiger Doppeltempel, der zwei Gottheiten geweiht ist und sich noch in einem guten Zustand befindet. Der Weg vom Kreuzfahrtschiff ist nicht sehr weit.

Kontra:

Nichts.

Empfehlung:

Ja

Auf unserer Kreuzfahrt zwischen Luxor und Assuan war der Tempel von Kom Ombo das einzige Doppelheiligtum, d.h. der Tempel ist zwei Göttern geweiht (nämlich dem krokodilköpfigen Gott Sobek und dem falkenköpfigen Got Haroeris), das wir besucht haben. Das ist der wesentliche Unterschied zu den anderen von uns besuchten Tempeln. ERREICHBARKEIT:
Dieser Tempel war von all unseren Ausflügen am schnellsten und einfachsten zu erreichen: er liegt einen Steinwurf vom Nil entfernt bei der Anlegestelle. So brauchten wir keinen Bus oder sonstiges Fortbewegungsmittel. Als Individualreisender kommt man am Besten zu diesem Tempel, wenn man von Assuan aus mit einer Feluke, Taxi oder Bahn nach Kom Ombo fährt. Vom ca. 5 km entfernten Bahnhof soll man bequem mit dem Taxi zum Tempel gelangen können.
MUSS MAN GESEHEN/GEMACHT HABEN:
Der Tempel von Kom Ombo fällt als Doppelheiligtum aus dem Rahmen, da die übrigen gesehenen Tempel immer nur einem Gott geweiht war (von denen, die wir gesehen haben). Damit fällt dieser Tempel positiv aus der Reihe, ebenso wie mit einer Ausstellung ein paar weniger Krokodilmumien im Hathor-Heiligtum. Grund für die Existenz dieser Tiermumien ist, daß der Gott Sobek krokodilköpfig dargestellt wurde. So wurde - nach Angaben unseres Reiseführers - wohl in der damaligen Zeit immer ein lebendiges Krokodil im Tempel gehalten. Die verstorbenen Tiere wurden mumifiziert und auf einem nahegelegenen Tierfriedhof beigesetzt. Es zog dann ein neues Krokodil im Tempel ein. In den anderen von uns besuchten Tempeln wurden keine Tiermumien ausgestellt. Diese zwei Dinge - der Tempel als Doppelheiligtum und die Ausstellung der Krokodilmumien - machen diesen Tempel interessant.
BUDGET-FREUNDLICHKEIT:
Der Eintrittspreis betrug 20 LE als wir im Dezember 2004 da waren. Das waren zum damaligen Wechselkurs fast 3 Euro. Wir hatten damals ein komplettes Ausflugspaket gebucht und damit war neben dem Eintrittspreis auch unser Reiseführer mit bezahlt. Für unsere Verhältnisse ist der reine Eintrittspreis erschwinglich, nur ist dann kein Reiseführer inklusive. Wenn man als Individualreisender unterwegs ist, braucht man einen entsprechend guten Reiseführer (als Buch), wenn man sich nicht auf geschäftstüchtige Einheimische verlassen will, die das schnelle Geld machen wollen und einem wahrscheinlich sonst noch was erzählen.
ZUSTAND:
Der Tempel von Kom Ombo stammt aus der ptolemäischen Zeit (330 - 30 vC) und ist für das Alter, das es "auf dem Buckel" hat, noch in einem, den Umständen entsprechend noch guten Zustand. Vom Tempel sind zumindest die Grundmauern bzw. Mauerreste erhalten geblieben und sind sichtbar, so daß man es sich noch vollständig vorstellen kann. Daß die Vorhalle deutlich höher war als der folgende Säulensaal, der sie symbolisch beschützte und der Säulensaal höher als die Sanktanare waren, läßt sich trotz der Zerstörung noch gut erkennen. Reliefs sind im gesamten Tempel ebenfalls gut erhalten geblieben. Zu den noch vorhandenen Reliefs gehört u.a. ein Teilrelief im südlichen Teil der Anlage, ein großer Teil eines Eingangstors wie auch Teile des Vorhofs. Auf den Reliefs ist eine Opferung vor den Göttern Kom Ombos zu sehen. Bei den Überresten des Mammisi (Geburtshaus) stellt an der nordwestlichen Wand die Bootsfahrt König Euergetes II im Papyrusdickicht vor Gott Min ein Fruchtbarkeitsritus dar. Vom Doppelpylon am Eingang der Tempelanlage, der diesen früher überspannte, sind nurnoch Mauerreste und höhere Teile an der rechten Seite übrig geblieben. Vom Altar im Zentrum des Hofs stehen auch nur noch die Mauern. Die Sanktuare beider Heiligtümer sind ebenfalls weitgehend zerstört. Heute sind nurnoch die Barkensockel erhalten. Auf den erhaltenen Wänden des Inneren und Äußeren Umgangs ind interessante Reliefs bis heute erhalten geblieben.
HISTORISCHE BEDEUTUNG:
Im Kern liegt die historische Bedeutung des Kom Ombo Tempels darin, daß es sich um ein Doppelheiligtum handelt. Den Tempel als Doppelheiligtum kann man sich als einer entlang einer Mittelachse reihenden, sich an jeweils einer eigenen Achse, daß alle Räume zwei Mal vorhanden sind: Sanktuar, Opfersaal, Hof und der Eingang. Der krokodilköpfige Gott Sobek wie auch der falkenköpfige Gott Haroeris sind beides Sonnengötter. Die Sonne des Tages wird von Heroeris verkörpert und Sobek begleitet die Sonne nachts durch die Wasser der Unterwelt bis zum morgendlichen Aufgang. Im Doppeltempel wird auch der jegendliche Mondgott Chons-Hor neben Sobek und Hathor verehrt. Tsentnofret, eine Personifizierung Hathors und Penebtani, Herr der beiden Länder, werden auf der Tempelseite Haroeris verehrt.
GESAMTBEWERTUNG:
Den Tempel von Kom Ombo haben wir auf unserer Nilkreuzfahrt zwei Mal gesehen. Einmal, als wir auf dem Weg nach Assuan waren, musste abends das Schiff hier halt machen, weil eine andere Reisegruppe lediglich eine "einfache Fahrt" auf dem Nil gebucht hatten. So kamen wir in den Genuß, den Tempel schön angestrahlt vom Deck unseres Schiffes zu genießen. Die andere Reisegruppe besichtigte also abends "im Schnelldurchlauf" den Tempel. Wir besichtigten den Tempel nach dem Aufenthalt in Assuan am frühen Morgen auf dem Rückweg nach Luxor. Vom Doppeltempel ist noch so viel übrig geblieben, daß man sich eine sehr gute Vorstellung über die ursprüngliche Größe machen kann. Hervorzuheben ist, daß der Hof ähnlich wie in Edfu gestaltet ist. Die Säulen sind reichlich mit Reliefs verziehrt, deren Farben sind auch noch sehr gut erhalten. Zentral im Hof stehen nur noch die Reste des Altars. Der innere und äußere Tempelumgang waren interessant anzusehen. Die Wände waren mit Reliefs reichhaltig dekoriert. Auch wenn nicht alle Reliefs fertig sind, so sieht man dadurch, wie damals gearbeitet wurde und die einzelnen Arbeitsschritte ausgesehen haben. Am Ende unseres Besuchs haben wir im kleinen Hathor-Heiligtum mumifizierte Krokodilmumien in Glasvitrinen besichtigt. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs im Dezember 2004 war bereits geplant, daß ein entsprechendes Museum gebaut werden soll. Wenn man Ägypten kennt, dann weiß man, daß das eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird....

22 Bewertungen, 8 Kommentare

  • kreinsch2

    28.04.2008, 12:04 Uhr von kreinsch2
    Bewertung: sehr hilfreich

    viele liebe Grüße von kreinsch2

  • creedy18

    28.04.2008, 09:47 Uhr von creedy18
    Bewertung: sehr hilfreich

    feiner Bericht LG Andrea

  • anonym

    28.04.2008, 00:08 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    einen wunder schönen abend wünsche ich dir.

  • Miraculix1967

    27.04.2008, 19:02 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönen Sonntag, SH und LG aus dem sonnigen gallischen Dorf Miraculix1967

  • Bunny84

    27.04.2008, 18:15 Uhr von Bunny84
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht. Einen schönen Sonntag und liebe Grüße Anja

  • Mondlicht1957

    27.04.2008, 18:10 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich Liebe Grüsse aus Berlin

  • Fabs91

    27.04.2008, 18:01 Uhr von Fabs91
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH. Lg Fabs und schönen Sonntag :-D

  • jacky1980

    27.04.2008, 17:45 Uhr von jacky1980
    Bewertung: sehr hilfreich

    einen schönen sonnigen Sonntag wünsche ich noch..lg jacky