TCM Ultraschallzahnbürste Testbericht

ab 25,79
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Summe aller Bewertungen
  • Reinigungswirkung:  sehr gut
  • Akkulaufzeit:  sehr lang

Erfahrungsbericht von rostpuma

Ultrasauber

Pro:

Sehr gute Putzleistung, Markenware zum unschlagbaren Preis

Kontra:

Mängel im Detail: Schnell verschmutzdende Fugen, klobiger Kopf, nicht auswechselbarer Akku

Empfehlung:

Ja

Wer sich, wie ich vor einem dreiviertel Jahr, erstmalig mit dem Kauf einer elektrischen Zahnbürste beschäftigt, wird von dem Angebot an unterschiedlichen Modellen schier erschlagen. In der Drogerie bekommt man ein einfaches Modell schon für 10 €, Markenmodelle kosten nicht selten mehr als das Zehnfache. Es gibt rotierende und oszillierende, schallaktive und ultraschallaktive Zahnbürsten. Zu allem Überfluss werden die verschiedenen Systeme gern verwechselt oder gleichgesetzt, außerdem gibt es wenig Vergleichsseiten.

WELCHE BÜRSTE?

Nach einiger Recherche entschied ich mich für eine Ultraschallzahnbürste. Schall- und Ultraschallzahnbürsten sind einerseits besonders sanft zum Zahnfleisch, andererseits reinigen sie besser als die Zahnbürsten mit rotierenden oder oszillierenden Borstenbüscheln. Sie sollen Verfärbungen besonders gut entfernen können, außerdem gelangt die Zahnpasta durch die (Ultra-)Schallwellen auch dorthin, wo man mit den Borsten nicht hingelangt.

Schallzahnbürsten sind z. B. die Sonicare Elite von Philips oder die Sensonic von Waterpik. Die Sonic Complete von Braun nutzt dagegen nur eine modifizierte Form der Schallwellen-Technologie. Gute Schallzahnbürsten arbeiten mit ca. 30 000-40 000 Schwingungen pro Minute. Ultraschallzahnbürsten wie die Ultrasonex Phaser arbeiten dagegen mit einer niedrigeren Frequenz (Ultrasonex: 18 000 Schwingungen) im normalen Schallbereich. Diese geringere Leistung soll durch zusätzliche Ultraschallwellen ausgeglichen werden. Der Reinigungseffekt durch den Ultraschall ist allerdings umstritten. Ein Vorgängermodell der Ultrasonex Phaser, das ausschließlich mit Ultraschall arbeitete, konnte in verschiedenen Studien nicht überzeugen - die Zähne wurden nicht sauberer als mit einer Handzahnbürste (vgl. Habilitation von S. Zimmer - Link unten in den Zusatzinfos).

Was in meinem Fall dennoch für eine Ultraschallzahnbürste sprach, war mein sehr empfindliches und leider auch nicht mehr intaktes Zahnfleisch. Durch die niedrigere Frequenz versprach ich mir eine sanftere Reinigung. Dennoch scheute ich mich, 100,- € für das Modell meiner Wahl - die Ultrasonex - auszugeben. Als ich dann bei Ciao las, dass Tchibo offenbar genau dieses Modell für nur 39,90 € vertreibt, war die Entscheidung gefallen.

DAS TCM-MODELL

Während die Tchibo-Zahnbürste früher offenbar durch eine entsprechende Gravur auf den ersten Blick als Ultrasonex-Zahnbürste zu erkennen war, muss man heute auf den Boden der Umverpackung schauen, um dort den Hinweis auf den Hersteller zu finden: Sonex Inc. Die Zahnbürste wird in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen bei Tchibo.de angeboten und kostet dort 29,90 € plus Versand. Dieser Preis ist so niedrig, dass man das Modell bei eBay bisweilen teurer angeboten findet.

Im Lieferumfang enthalten sind neben dem aufgesteckten Bürstenkopf drei Ersatzköpfe und natürlich eine Aufladestation. Ersatzbürstenköpfe können bei Tchibo im Dreierpack für 5,15 € plus Versand nachbestellt werden, wobei man sie bei eBay günstiger bekommen kann.

Die Zahnbürste reinigt mit einem sogenannten Zwei-Frequenz-System, wobei die 18 000 Schwingungen pro Minute durch 1,6-MHz-Ultraschallwellen ergänzt werden. Die Abschaltautomatik hilft, die empfohlene dreiminütige Putzzeit einzuhalten.

Betrieben wird die Zahnbürste mit einem Nickel-Cadmium-Akku. Dies an sich ist schon unschön, immerhin ist ein EU-weites Verbot dieser Akkus beschlossene Sache. Was besonders stört, ist aber die Tatsache, dass sich der Akku nicht auswechseln lässt. Zwar ist man während der tchibo-üblichen Garantiezeit von drei Jahren auf der sicheren Seite - gibt der Akku aber danach seinen Geist auf, muss eine neue Zahnbürste gekauft werden.


IN GEBRAUCH

Die Zahnbürste ist etwa 26,5 cm lang, etwas schwerer und am Griff etwas dicker als eine normale Handzahnbürste. Sie ist kabellos und kann in der Ladestation "abgestellt" werden, die als Standfuß dient. Eingeschaltet wird sie mit einem "borstenseitig" am Griff angebrachten blauen gummierten Knopf, woraufhin der Bürstenkopf für drei Minuten in Schwingungen versetzt wird. Die wahrnehmbaren Schwingungen waren beim Putzen zunächst gewöhnungsbedürftig, da mein ganzer Schädel zu vibrieren schien. Daran habe ich mich allerdings nach wenigen Versuchen schnell gewöhnt, so dass ich die Vibration kaum noch registriere. Der Motor brummt bei Gebrauch ähnlich laut wie ein Elektro-Rasierer - oder, wie mir gesagt wurde, ein Tätowiergerät.

Da die Bürste die eigentliche Putz-Bewegung übernimmt, muss man den Bürstenkopf nur noch über die Zahnoberfläche führen. Dabei wird er am Zahnfleischsaum angesetzt und mit einer wischenden Bewegung über den Zahn geführt. Diese Bewegung muss laut beiliegendem Instruktionsheftchen pro Bereich mindestens zehnmal ausgeführt werden. "Bereich", weil mit dem relativ großen Borstenkopf jeweils anderthalb bis zwei Zähne gleichzeitig geputzt werden. Allerdings habe ich im Selbstversuch festgestellt, dass bei Befolgen dieser Anweisung die dreiminütige Putzzeit nicht ausreicht. Man muss sich also zwischen nicht optimal geputzten Zähnen und einer längeren Zahnputzaktion entscheiden.

Beim Putzen empfinde ich das ca. 2 cm lange und 1 cm breite Borstenfeld als etwas unhandlich. Manche Stellen, die mit meinen bisherigen Handzahnbürsten mühelos zu reinigen waren, sind mit der TCM-Bürste nur schwer zu erreichen. Ansonsten ist die Arbeit dadurch, dass man keine kreisenden oder Rüttelbewegungen mehr ausführen muss, wesentlich erleichtert. Früher machte sich abendliche Faulheit sofort in Form von Zahnbelägen bemerkbar; die neue Bürste putzt auch, wenn ich mich im Halbschlaf befinde. Die Timer-Funktion hat zudem - zumindest auf mich - eine wesentlich autoritärere Wirkung als die 3-Minuten-Sanduhr, die ich bisher im Bad stehen hatte und doch nie benutzte. Die Zahnbürste einfach vorzeitig abzuschalten, macht eben doch ein schlechtes Gewissen, und so putze ich in 90 % der Fälle die vollen drei Minuten.

Die Bedienungsanleitung empfiehlt, die Zahnbürste stets in der angeschlossenen Aufladestation aufzubewahren. Diese ständige Stromzufuhr für wenige Minuten tägliches Zähneputzen erschien mir überflüssig, weswegen ich die Zahnbürste nur einmal auflud und danach den Stecker aus der Steckdose nahm. Leider musste ich feststellen, dass der Akku zwar mehr als eine Woche durchhält, bevor die Bürste die Putzzeit immer weiter verkürzt. Allerdings lässt die Vibration von Anfang an sukzessive nach, so dass schon nach 2-3 Tagen eine deutlich schwächere Leistung zu spüren ist. Bei sechs Minuten täglicher Nutzung erscheint mir das recht wenig.

Nach drei Monaten Benutzung sollte der Bürstenkopf ausgewechselt werden. Da ich die Bürste erst seit 1,5 Monaten besitze, bin ich noch nicht soweit - dennoch macht sich in diesem Punkt eine Schwachstelle dieser Zahnbürste bemerkbar. Im Gegensatz zu anderen E-Zahnbürsten wird hier nicht der Kopf mitsamt dem Hals entfernt, sondern lediglich der Kopf allein. Schon aus hygienischen Gründen eignet sich das Gerät also nicht zum abwechselnden Gebrauch von mehreren Personen. Zudem ist das Steck-System, mit dem der Kopf am Hals befestigt ist, offenbar so labil, dass sich bei häufigerem Wechseln Verschleißerscheinungen einstellen würden. Durch die gelockerte Verbindung zwischen Bürstenkopf und Handteil würden die Ultraschallwellen nicht mehr optimal übertragen werden können, wodurch die Wirkung der Bürste nachlassen würde. Daher wird man in der Gebrauchsanleitung darauf hingewiesen, den Kopf nicht häufiger als nötig (alle drei Monate) zu wechseln. Und dieses System hat einen weiteren Nachteil: Bereits nach mehrtägiger Benutzung stellte ich in den Fugen am Bürstenkopf hässliche Ablagerungen fest, die ich mit meiner noch vorhandenen Handzahnbürste entfernte. Diese Putzprozedur ist mindestens einmal, besser mehrmals in der Woche nötig. Diese ungünstigen Zwischenräume sind auf dem Detailfoto des Bürstenkopfes zu sehen, das ich angehängt habe.

WIRKUNG

Den Zungentest besteht das TCM-Gerät mit Bravour. Fährt man sich nach dem Putzen mit der Zunge über die Zähne, fühlt sich das so glatt an, dass es eine Freude ist. Eine so glatte Oberfläche kenne ich sonst nur nach einer professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt. Die ist bei mir leider immer mal wieder nötig. Trotz annähernd nikotin- und koffeinfreier Lebensweise bilden sich auf meinen Zähnen nämlich schnell unschöne Beläge, die ich mir bisher beim Zahnarzt entfernen lassen musste. Selbst solche dunklen Verfärbungen konnte ich mit der neuen Bürste z. T. komplett entfernen, z. T. wurden sie mit der Zeit kleiner. Darauf sprach mich beim ersten Zahnarztbesuch mit ultraschallgereinigten Zähnen sogar die Zahnarzthelferin an!

FAZIT

Das große Plus der Ultraschallzahnbürste ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Für einen sehr geringen Preis bekommt man ein Markenprodukt, wenn auch inkognito. Dieser Preis tröstet auch über kleinere Mängel hinweg, zumal die teureren Konkurrenzprodukte auch nicht restlos überzeugen.

Die Putzleistung ist allemal überzeugend. Mit der Wirkung der professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt kann die der TCM-Zahnbürste zwar nicht mithalten, der rein manuellen Reinigung mit einer normalen Handzahnbürste ist sie aber weit überlegen. Angesichts der auf dem Markt befindlichen Geräte ist diese Zahnbürste für mich weiterhin dasjenige der Wahl.

Für fünf Sterne reicht es dennoch nicht. Am störendsten finde ich die kleinen Zwischenräume am Kopf, die mindestens einmal wöchentlich gründlich gereinigt werden müssen, wenn man dort keinen Biofilm züchten möchte. Daneben stören der etwas klobige Kopf und der schnell an Kraft nachlassende und nicht auswechselbare Akku.

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Update 3.11.06:

BÜRSTENWECHSEL

Nach ca. zweimonatiger Benutzung sahen die Borsten so unschön aus (sie wurden am Ansatz gelblich), dass ich mich entschloss, den Bürstenkopf vorzeitig zu wechseln. Dazu steckte ich die den Bürsten beigelegte münzenähnliche Metallscheibe in den umlaufenden Schlitz, der auf dem zweiten Bild unten gut erkennbar ist. Dann drehte ich sie um ihre eigene Achse, so dass der Bürstenkopf vom Handteil gehebelt wurde. Was mich darunter "anlachte", hatte ich dann doch nicht erwartet. Die schmierig-schmutzigen Beläge, die ich immer fleißig aus den Fugen geputzt hatte, waren über die ganze Fläche des flachen Stäbchens verteilt, auf das der Bürstenkopf aufgesteckt wird. Örgs.

Fortan wird also der Bürstenkopf regelmäßig abgenommen, um darunter sauberzumachen. Das wird möglicherweise seine Lebenserwartung herabsetzen, aber ich kann mir die Bürste weiterhin guten Gewissens in den Mund stecken.

Für die Bewertung bedeutet das, dass die Zahnbürste noch weiter von der Höchstpunktzahl entfernt ist, als zuvor schon, aber weiterhin vier Sterne erhält. Die Putzleistung - und darauf kommt es ja an - ist astrein. Lediglich die Verarbeitung lässt zu wünschen übrig, was die Freude über das eigentlich begeisternde Produkt deutlich schmälert. Kaufen würde ich sie aber weiterhin immer wieder, da mich keine andere Schallzahnbürste von den technischen Daten und vom Preis her so überzeugen konnte wie die von TCM.

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ZUSATZINFOS

Anbieter: www.tchibo.de
Service und Nachbestellung von Ersatzbürsten:
TCM Service-Center
Schäuble GmbH
Angelweg 3
79206 Breisach

01805-38 33 38 (0,12 €/Min., Mo-So 8:00-22:00) oder [email protected]

Modell/Artikelnummer: TCM 230 916

Garantie: 3 Jahre ab Kaufdatum

Hersteller: Sonex International Corporation

Weiterführende Websites:

http://www.dentifix.de/ -- Zahnbürstenshop mit ausführlicher Besprechung der angebotenen Modelle (u. a. Ultrasonex, die der TCM-Zahnbürste entspricht) sowie mit e-Mail-Beratung.

http://www.zahnwissen.de/frameset_spezial.htm?~mundhygiene.htm -- Rund um Mundhygiene, mit Hinweisen zu Schallzahnbürsten.

http://edoc.hu-berlin.de/habilitationen/zimmer-stefan-2000-09-19/HTML/zimmer-ch5.html -- Habilitationsschrift von 2000 mit Studien zur Wirksamkeit elektrischer Zahnbürsten, u. a. Schallzahnbürsten (ab S. 194; untersucht wurden Philips Sonicare, Waterpik Sonic Speed und Elmex Sensitive). Einschätzung der Ultra Sonex Ultima, eines Vorgängermodells der TCM-Bürste, auf S. 55.

http://www.zm-online.de/m5a.htm?/zm/15_05/pages2/zmed1.htm -- Studie von 2005: Schallzahnbürsten im Vergleich

16 Bewertungen, 6 Kommentare

  • sandieheinrich

    05.10.2008, 18:19 Uhr von sandieheinrich
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüßle aus der Hauptstsadt

  • morla

    04.11.2006, 16:18 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • luxusklasse1

    04.11.2006, 13:23 Uhr von luxusklasse1
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + lg

  • samatweb

    04.11.2006, 13:14 Uhr von samatweb
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße!

  • Oliver-

    04.11.2006, 11:34 Uhr von Oliver-
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht

  • Flowerpower

    04.11.2006, 11:03 Uhr von Flowerpower
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schöner Bericht!