Wamsler Kaminofen Norden Testbericht

Bericht über den Kaminofen Wamsler >>>NORDEN<<<


Dies ist der erste Bericht über einen solchen Artikel und ich möchte mal versuchen über die Erfahrungen mit diesem Kaminofen zu berichten.

Vorgeschichte:

Vor etwa 4 Jahren entschlossen wir uns, mein Mann und ich, ein Eigenheim zu kaufen. Wir fanden auch ein gemütliches, ansprechendes Häuschen.
Bevor wir einziehen konnten, mußten natürlich noch eine Handwerker zur Tat schreiten, unter anderem auch mein Mann, der ist nämlich Dachdecker.
Wir standen so eines Tages in unserer neuen, aber noch leeren Stube und beschlossen, das es an Gemütlichkeit in diesem Hause nicht fehlen soll und somit kamen wir auf das Thema Kamin.
Meine Eltern hatten in ihrem Haus auch einen Kaminofen, der uns natürlich immer wieder gefiel, wenn wir zu Besuch waren und so kam es das wir uns beraten ließen.
Wir liefen von einem Kaminspezialisten zum nächsten und auch den Hagebaumarkt ließen wir nicht aus.
Der Kamin sollte unsere Stube wärmen und eine gemütliche Atmosphäre schaffen können.
Das war aber noch nicht alles, denn auch der Schornsteinfeger des hiesigen Bezirks stellte so seine Ansprüche.
So empfahl man uns ein Gerät zwischen 8-10 kw das wäre dann für ein Raumheizvolumen von 180-200m³.
Die Modelle der Kaminöfen waren genauso variabel wie die Preise.
So fingen wir an, uns bei einem Preis von zirka 2000- 3000,-€ zu bewegen, bis eines Tages eine Reklameblatt mit Kaminöfen von der Firma Otto im Postkasten lag.

Die Entscheidung:

Für uns ein Traum, denn der Kamin hatte das, was wir haben wollten!
Er hatte 8 kW Leistung, Speckstein, ein kleines Fach für eine Tasse, ein Rauchrohrzugang von oben und von hinten und war auch noch günstig dazu.
Ursprünglich sollte der Kamin 899,-€ kosten und war derzeit gerade im Angebot für ich glaube 749,-€
Speckstein was ist das? Speckstein ist ein Naturstein und dieser speichert über längeren Zeitraum die Wärme.


Bestellen und Liefern:

Wir ließen uns etwa EINE WOCHE Zeit zum überlegen und bestellten dann bei Otto diesen Kamin.
Man teilte uns einen Liefertermin mit und so mit war unser Artikel bestellt.
Bei der Lieferung hatten wir unsere damalige Anschrift angegeben, weil auf dem Bau bis zum 31.05.2004 nicht´s passieren durfte. Laut Kaufvertrag war das so vereinbart. Das Angebot mit dem Kamin von der Firma Otto war aber nur auf einen kurzen Zeitraum befristet, so das wir den Kaminofen schon im April geliefert bekamen.
Die Lieferzeit betrug damals zirka 6-8 Wochen!
Als geliefert wurde, war ich natürlich zu Hause und nahm dem Lieferanten den Lieferschein und den Kaminofen ab!
Erinnern kann ich mich noch ganz genau, denn der Kaminofen war sehr schwer und verpackt mit viel Holz und Folien.
Als wir dann endlich in unser Häuschen durften und machen konnten, wie wir wollten, wurde als erstes der Schornstein verblendet und der Kamin bekam einen Sockel, auf dem er stehen sollte.
Nun war es an der Zeit, den Kamin vom alten Zuhause in das neue Zuhause zu befördern.
Das war wirklich ein schwieriger Ackt, denn durch den Speckstein war der Kamin wirklich sehr schwer und unhandlich für die Männer!
Verpackt und noch so wie Ottoversand ihn geliefert hatte, kam er dann auch in unserem Eigenheim an.
Es war eine Attraktion.
Glücklicherweise, war es wirklich das Erste, was in diesem Eigenheim aufgestellt wurde.
So wurden keine Fliesen oder Wände oder sonstigen Dinge beschädigt. Mit viel Geduld und Elan haben mein Mann und mein Stievpapa den Kaminofen dann angeschlossen. Es fehlte uns dazu jedoch noch ein spezielles Rohr, welches wir uns im Obi- Baumarkt nach gekauft haben. Obi und Otto arbeiteten ja vor ein paar Jahren Baumarkttechnisch noch zusammen. Das war ganz praktisch. So konnten wir im Obi- Markt genau erklären, was wir brauchten und der Berater wußte gleich Bescheid!

Angeschlossen & Abnahme:

Der Kamionfen >>> Norden<<< hat zwei Möglichkeiten angeschlossen zu werden. Zum einen befindet sich oben ein Rohranschluss und zum zweiten bestand die Möglichkeit den Kamin von hinten an den Schornstein anzuschließen.
Jedoch sind hier gewisse Dinge zu beachten, die einem auch vom Bezirksschornsteinfegermeister erklärt werden, denn dieser muss dann den Schornstein und den Kaminanschluss prüfen und frei geben.

Selbstverständlich ist so etwas nicht kostenlos. Der Schornsteinfeger nahm eine Gebühr von 125,- einmalig fürs prüfen und die letztendliche Abnahme.
Weiterhin entstehen jährliche Kosten durch das Fegen des Schornsteins durch den Schornsteinfeger von zirka 40,-€ (bei uns! Vorher erkundigen, das ist Gebietsabhängig!)
Angeschlossen haben wir unseren Kamin nun von hinten und nicht von oben, denn dazu sind gewisse Abstände erforderlich, die wir mit unserem Sockel nun nicht mehr einhalten konnten. Es war jedoch auch nicht schlimm, denn mein Mann fand es hässlich, wenn in der Stube so ein olles sichtbares Ofenrohr zu sehen wäre.

Wir durften nun mit erstmaliger Abnahme im August 2004 den Kamin in Betrieb nehmen und taten es auch, denn unser Monteur für Heizung und Sanitär kam etwas in Verzögerung. War damals nicht wirklich schlimm, denn die Stube konnten wir heizen und auch Wasser erwärmen und auch mal ein vorbereitetes Mittagessen erhitzen war möglich.
Nach dem dann später eine Auslegware in unsere Stube kam, bekamen wir eine weitere Auflage vom Schornsteinfeger. Wir sollten noch eine Fliese von zirka 15 cm um den Sockel legen, damit der Brandschutz gewährleistet ist. (Es müssen glaube ich 55 cm-60 cm von der Brandtkammer nicht brennbares Material am Fußboden sein!)
Auch diese Auflage haben wir erfüllt.
Nun haben wir schon das Jahr 2008 und unser Kaminofen existiert immer noch! Wir haben natürlich auch schon so einige Erfahrungen mit dem Kamin gesammelt und so möchte ich berichten:


Weitere Erfahrungen:

Möchte man einen Kamin nutzen ist die Grundvoraussetzung genügend HOLZ zu haben natürlich wichtig.
Da wir im Bundesland Schleswig Holstein wohnen, ist dies nicht unbedingt eine leichte Übung, aber wie schon zu beginn erwähnt, ist mein Mann Dachdecker! An Holz zu kommen ist natürlich in dem Handwerk recht einfach.
Holz zu beschaffen ist natürlich das Eine, aber es zu sägen und zu lagern und in die Wohnstube zu befördern eine andere Sache.
Wer einen Kamin/ Kaminofen hat, brauch natürlich Quellen und Lagerstätten für Holz, das wiederum macht viel Arbeit und Dreck, aber auch eine wunderbare gemütliche Wohnstube!
Der Dreck vom Sägen, der Dreck der Asche, der Staub der trocknen Kaminluft und auch so mancher Nagel, der mit entsorgt werden muss, wenn man Bauholz heizt.

HOLZ:

Ja, wir heizen Bauholz und ich finde es nicht schlimm! Man hat nur etwas mehr Arbeit den Kamin zu säubern, in dem man die Nägel aus dem Rüttelrost pulen muß.
Gespaltenes Holz haben wir natürlich auch, ist jedoch von der Anschaffung her nicht unbedingt eine günstige Angelegenheit!
Hier werden oft von den Gemeinden Ausschreibungen gemacht, wo man dann gewisses Knickholz machen darf.
Mein Mann hat hier jedoch kein Interesse, weil es hier meistens nach dem Losprinzip geht.
Außerdem gibt es seit neustem ein Gesetzt, in dem man zu einem Kettensägenschein verpflichtet wird, wenn man Bäume sägen möchte.
Einerseits finde ich es gut, denn es wichtig und richtig, das nicht "Jeder" auf den Wals losgelassen werden sollte.
Viele Knicke werden nicht Fachgemäß ausgeästet und das ärgert nicht nur den Jenigen der es ausschreibt, sondern auch die Förster, weil viel mehr Schaden gemacht wird als eigentlich Nutzen entsteht.

Hat man frisch gesägtes Holz , sollte es mindestens 2 Jahre lagern, dafür benötigt man natürlich auch Platz.
Lagern kann man Holz auf verschiedene Art und weisen. In Haufen aber lose und abgedeckt mit Planen, in Mieten oder auch in Schuppen. Hierbei kann man mit den Jahren fest stellen, das so manche Tiere diese Mieten gerne als Unterschlupf nutzen. (Ein sehr netter Nebeneffekt!)
Unser Schornsteinfeger empfiehlt natürlich auch lieber gehacktes holz, als Bauholz, hat aber keine Einwände wenn wir trotzdem damit heizen!


KOHLE:

Unseren Kamin haben wir auch schon mit Kohle bestückt. Das machen wir dann, wenn wir die Wärme länger halten wollen. Zum heizen nur mit Kohle ist so ein Kaminofen nicht unbedingt geeignet, weil dann zuviel Hitze entwickelt wird.

Nach 4 Jahren nutzen des Kaminofens sind natürlich auch schon einige Gebrausspuren zu erkennen. Äußerlich, weil wir auf dem Speckstein auch mal Essen warm gehalten haben. (Fettflecke bekommt man aus Speckstein leider nicht mehr weg!) Innerlich sind natürlich die Schamottsteine gerissen. Das kommt vom befüllen des Kamins und auch von der hohen Temperatur, wenn man dann nämlich etwas nach legen möchte und das Holz an den Schamott fällt.
Schamott ist ein Feuerfester Stein, der heutzutage meist künstlich hergestellt ist und somit die Brandtkammer unseres Kamins bestückt ist.
Unsere Schamottsteine haben im hinteren Bereich zusätzlich noch Löcher, die zur Belüftung der Brandtkammer beitragen und genau dort sind sie gerissen! Der Schornsteinfeger wies uns beim letzten fegen des Schornstein darauf hin, das wir diese doch mal erneuern sollten.


Wo nun den Schamott her bekommen?

Von Otto hatte ich noch einen Zettel vom TECHNISCHEN Kundendienst. Dort rief ich an und man sagte mir, ich bekäme einen Rückruf!
Ja, so war das vor etwa 14 Tage rief der Kundendienst dann zurück und ich erklärte ihm, was ich brauch. Per Rechnung schickte mir der Kundendienst die benötigten Schamottsteine.
Es klappte alles ohne Probleme!

Austausch/ Einbau:

Zum tauschen des Schamotts braucht man neben einer sauberen Brandtkammer auch etwas Geduld und eine ruhige Hand, denn man muß die Brandtkammer Stück für Stück zerlegen!
Wer macht das? Ich hab´s schon gemacht! Ja wirklich, denn mein Mann würde hier keine Ruhe finden und wo möglich den neuen Schamott mit seiner Ungeduld noch kaputt machen... ;-)
Zu erst muß man nämlich den oberen Stahlkranz entfernen. Auf diesem Stahl liegt ein weiterer Schamott, den man mit festhalten muß, dann kann man die Seitenteile entnehmen und nach und nach die anderen Steine auch.
Wurde gut gefeuert und der Schamott war am Abend zuvor richtig heiß, ist der Schamott sauber und man wird beim tuschen nur bedingt schmutzig, denn der Ruß auf dem oberen Schamott, der vom dem Stahl umgeben war, bekommt man nicht ganz weg!

Ja, manch mal ist auch eine Frau für solche Arbeiten zu gebrauchen!

Angenehm?

Oh ja, nach so viel Arbeit und Dreck kann dann an so manchen Abend die Heizung ausbleiben und der Kamin wärmt nicht nur die Stube, sondern auch die Kinderzimmer. Unsere Kinderzimmer liegen direkt über der Wohnstube und haben den Vorteil das der Schornstein seine Wärme auch im Kinderzimmer abgibt!
Es ist eine sehr angenehme Wärme und macht irgendwie richtig gemütlich!
Und wie schon erwähnt, kann man im Herbst und Winter auch sein Tässchen Tee, Kakao oder auch seinen Glühwein dort warm stellen.
Ein weiterer Vorteil, fällt der Strom aus, ist die Heizung zwar lahm gelegt, aber der Kamin kann trotz dem die Wohnung wärmen!
Ich möchte ihn wirklich nicht mehr missen.

Reinigung/Pflege:

Gereinigt wird die Scheibe mit Ceranfeldreiniger, die Feuerraum mit einem Handfeger und die Reste mit einem Staubsauger und rundherum reicht gelegentliches wischen und reglmäßiges saugen völlig aus!

Nun noch die technischen Daten unseres Kaminofens:

Diese Daten können auch aus dem aktuellen Katalog von Otto entnommen werden oder auch im Internet, denn diesen Kamin verkauft OTTO-Versand immer noch und inzwischen sogar auch in einer weiteren Farbe! Dabei ist auf den Preis zu achten, denn unsere Modell mit gussgrauem Stahl kostet 899,-€ und der Kaminofen mit schwarzem Stahl nur 699,-€
ï‚· Mit hochwertigem Stahlgehäuse
ï‚· Großes Panoramafenster (ca. 51/30 cm) in der Feuerraumtür
ï‚· Schamottierter Brennraum
ï‚· Spülluftsystem für eine nahezu saubere Glasscheibe
ï‚· Verchromter Griff, Rüttelrost und Aschekasten
ï‚· Für Scheitholz und Braunkohlenbriketts
ï‚· Heizleistung 8 kW
ï‚· Raumheizvermögen bis 180 m³
ï‚· Betrieb nach Bauart 1
ï‚· DIN-geprüft
ï‚· Erfüllt Regensburger Norm
ï‚· Rohranschluss oben oder hinten (H 81,8 cm, Ø 15 cm)
ï‚· B/T/H: ca. 65/55/101 cm
Ausführung A:
ï‚· gussgrauer Stahl
ï‚· Seitenteile, Abdeckplatte und Warmhaltefach aus Speckstein
ï‚· Gewicht ca. 185 kg
Ausführung B:
ï‚· komplett aus schwarzem Stahl, Marmor im Warmhaltefach
ï‚· Gewicht: 174 kg


♦♦♦Hinweis: Dieser Kaminofen hält bereits jetzt die geplanten Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung ein und muss nicht mit Rußfiltern nachgerüstet werden.
Gratis dazu: 20 kg Kaminbriketts

Abschließend:

Wer sich für einen Kamin/ Kaminofen entscheidet sollte sich natürlich auch mit den Konsequenzen im Klaren sein. Hätten wir damals ein 3000,- € Kamin gekauft, der ähnlich ausgestattet war wie unser Wamsler Model >>>NORDEN<<< hätten wir uns wahrscheinlich sehr geärgert, denn wie viele Kamine kann ich von Otto kaufen wenn dieser hier 10 Jahre hält? Der teuere Kaminofen muß genau so mit neuen Schamottsteinen bestückt werden wir unser Modell, dessen sollte man sich bewusst sein.
Vorsicht ist natürlich geboten, wenn man kleine Kinder im Haushalt hat, aber auch unsere Kinder mussten es lernen mit dem Kamin umzugehen! Sie haben eine gewisse Achtung vor der Hitze und vor dem Feuer und das ist auch gut so!
Ich hätte nie gedacht, das mir zu unserem Kamin so viele Worte einfallen würden. Für die, die sich interessieren hoffe ich einen recht hilfreichen Bericht abgeliefert zu haben, für die Jenigen, die nur durchklicken aber eine Wertung hinterlassen natürlich auch ein Dankeschön und für die, die auch noch ein paar nette Worte finden, ein besonderes D A N K E!
Sollte ich etwas Wichtiges vergessen haben bitte ich um eine Nachricht im PGB.

©lila25l im September 2008