Die Meisterin Testbericht

Die-meisterin
ab 240,39
Auf yopi.de gelistet seit 11/2006
5 Sterne
(3)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  gering
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von mima007

Serien-Höhepunkt: Showdown zwischen Zauberern

Pro:

spannend, unterhaltsam, humorvoll, sehr romantisch, kompetent übersetzt, mit Anhängen und Karten, fließender Übergang zw . Gut und Böse

Kontra:

Druck - , Sach - und Stilfehler, Klischees

Empfehlung:

Ja

Seit zwei Jahren ist Sonea Novizin in der Gilde der Magier. Noch immer ist der Hohe Lord Akkarin ihr Mentor - und Sonea eine der wenigen, die weiß, dass Akkarin die verbotene schwarze Magie praktiziert. Als eine Mordserie die Stadt Imardin erschüttert, offenbart Akkarin ihr, dass feindliche Magier die Drahtzieher sind. Trotz aller zweifel an ihrem Mentor beschließt Sonea, sich in seinen Dienst zu stellen. Selbst wenn es bedeutet, dass sie schwarze Magie lernen muss. Doch wenn man sie entdeckt, lautet die Strafe "Hinrichtung"…


Die Gilde der Schwarzen Magier:

1) "Die Rebellin" (2001, Deutsch im Mai 2006)
2) "Die Novizin" (2002, Deutsch im Juli 2006)
3) "Die Meisterin" (2003, Deutsch im September 2006)

Handlung
°°°°°°°°°°°°°

Ein Jahr nach den Ereignissen in "Die Novizin" ist Sonea annähernd zwanzig Jahre alt. Ihre Rivale Regin triezt sie zwar nicht mehr, weil sie aus der Hüttenstadt stammt, aber sie fürchtet sich immer noch vor ihrem Mentor Akkarin, dem Hohen Lord. Dass er schwarze Magie praktiziert hat sie zunächst abgestoßen, aber schließlich muss er ja einen guten Grund dafür gehabt haben, oder? Und sein Diener Takan scheint von Akkarin keineswegs abgestoßen zu sein, sondern nennt ihn vielmehr "Meister". Eines Abends erklärt es ihr Akkarin. Alles begann in Sachaka, dem Nachbarreich Kyralias.

Akkarins Geschichte

Auf der Suche nach den Ursprüngen dessen, was er in Vin und Lonmar alte Hohe oder Alte Magie kennengelernt hatte, reiste Akkarin vor acht Jahr auch nach Sachaka, denn auch dort kennt man Magie. Der König selbst ist ein mächtiger Magier und könnte jeden Gildemagier leicht überwältigen - wenn er wüsste, dass den Gildemagiern jene schwarze Magie verboten ist, die er praktiziert.

Akkarin fiel einem ausgestoßenen Magier, einem Ichani, in die Hände, der sich Dakova nannte und einen Bruder namens Koriko hatte. Dakova machte ihn zu seinem Sklaven; er zapfte ihm magische Energie ab und quälte Akkarins Freundin, ebenfalls eine Sklavin. Dakova hatte wie jeder Ichani Dutzende von Sklaven, die ihm magische Energie lieferten. Doch mit einer List gelang es Akkarin, einen Verbünden zu gewinnen und Dakova zu überwältigen. Koriko schwor ihm ewige Rache, als Akkarin über die Stahlgürtelberge zurück nach Kyralia entkommen war. Dort trat er der Gilde bei und stieg zu ihrem obersten Magier auf.

Soneas Loyalität

Seine Kenntnisse über sachakanische Ichani und ihre Sklaven hat es Akkarin erlaubt, die immer wieder in Kyralias Hauptstadt Imardin entsendeten Schergen der Ichani zu erkennen, zu stellen und zu töten. Inzwischen, so erzählt er, seien es über ein halbes Dutzend. Was er Sonea verschweigt: Er spürt die Sachakaner mit Hilfe von Soneas früherem Freund, dem Dieb Cery, auf, der es in der Diebesgilde zu einem leitenden Posten gebracht hat. Was Akkarin aber nicht weiß: Cery hat mittlerweile Hilfe von einer Sachakanerin erhalten, die sich als neutrale Beobachterin ausgibt. Was Cery nicht weiß: Sie ist eine Magierin, wenn auch keine Ichani. Und sie bringt ihm bei, die Ichani-Schergen zu stellen.

Es ist wieder mal soweit. Akkarin weiß von Cery, dass ein Sachakaner gefangen wurde. Sonea hat sich von Akkarin überzeugen lassen, dass gegen diesen mächtigen Feind nur schwarze Magie hilft, und geht mit. Aber kann sie Akkarins Geschichte wirklich trauen? Zusammen besuchen sie den gefangenen Sachakaner, und Akkarin bringt Sonea bei, dessen Gedanken zu lesen: Der Hass auf die Gildemagier ist überwältigend. Sonea ist nun von Akkarins Aufrichtigkeit überzeugt und beteiligt sich an der Jagd auf den nächsten Eindringling. Dabei handelt es sich um eine weibliche Ichani von großer magischer Kraft…

Verhängnis

Sonea und Akkarin, die um Haaresbreite die Konfrontation überlebt haben, wollen in seine Residenz zurückkehren, doch dort erwartet sie ein Empfangskomitee: Magier der Gilde. Akkarin wird festgenommen, sein Freund Takan festgehalten. Doch was sollen sie von Sonea halten? Ist sie un- oder mitschuldig an dem schweren Verbrechen, schwarze Magie praktiziert zu haben, von dem sich zahlreiche Beweise finden? Sie weiß, dass auf dieses Verbrechen die Hinrichtung steht. Nun hängt ihr Leben an einem seidenen Faden. Sie ahnt noch nicht, welchen Plan Akkarin für diesen Fall ausführen will…

Mein Eindruck
°°°°°°°°°°°°°

Im weiteren Verlauf ihres Schicksals müssen Sonea und Akkarin, die ein Liebespaar werden, zeigen, wie groß ihre Treue zu Kyralia und zur Gilde ist. Lobenswert, dass es beiden vor allem um die Menschen geht und nicht um irgendwelchen abstrakten Begriffe oder gar um Gold. Sonea hält immer wieder die Treue zu Akkarin, den sie lieben lernt, und Akkarin will sich immer wieder für sie und Kyralia opfern, doch das lässt sie nicht zu. Nach und nach kapiert auch die verstockte Gilde, was sie an ihren beiden mächtigsten Magier verloren hat.

Denn die Invasion der sachakanischen Outlaw-Magier, der Ichani, ist natürlich nicht von kyralischen Magiern aufzuhalten. Sie erweisen sich als viel zu schwach für den Feind, wie auch Lord Rothen erfahren muss, Soneas Ersatzvater. Nun rächt sich, dass die Gilde schwarze Magie und alles Wissen über sie geächtet hat. Alle Gildemagier bis auf Akkarin wissen nicht, was ein Blutstein ist: Er überträgt die Gedanken seines Trägers an seinen Schöpfer. Sie ahnen nichts von Speichersteinen, die magische Kraft speichern, und erst recht nichts von Gedankenzauber, der das Opfer täuscht und/oder wehrlos macht. Die Blutsteine ersetzen die Gedankenrede, so wie die persönliche Telefonie zwischen nur zwei Teilnehmern die Telefonkonferenz mit vielen oder gar allen Teilnehmern ersetzt. Man sieht: Magier brauchen keine Technik.

Natürlich muss daher die Hauptstadt Imardin fallen und der König in den Untergrund fliehen. Dies ist der Punkt, an dem die Diebe ihren Wert zeigen können. Und zu Recht weist der jeweilige Erzähler - in der Regel Sonea, manchmal aber auch Cery - darauf hin, dass es ziemlich ironisch ist, wenn der König, der alljährlich zur Säuberung der Hüttenstadt von "Gesindel" aufruft, nun bei den Dieben Unterschlupf sucht. Unterdessen dringen die Ichani in Imardin ein und legen die schönen Häuser der Adligen und Bürger in Trümmer, um die darin gespeicherte Magie abzuzapfen. Es ist ein sehr ironisches Bild.

Doch der Widerstand bricht nicht zusammen. Gegen das Verbot sind Akkarin und Sonea zurückgekehrt, um sich dem Untergrundkämpfern um Cery und dessen Geliebte Savara anzuschließen. Jeder getötete Ichani ist ein Triumph, doch das hilft den Verteidigern nicht, solange noch Kariko am Leben ist. Er allein könnte die Herrschaft über die gesamte Stadt übernehmen. Ein phänomenaler Showdown dürfte Actionfreunde und Fans von Sonea gleichermaßen zufriedenstellen. Wie so oft sind allerdings auch hier schwere Opfer zu beklagen. Aber das Leben geht weiter.

Der Handlungsstrang um das schwule Freundespaar Dannyl & Tayend wird am Rande weitergeführt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute, in Elyne oder anderswo. Dort, in Elyne, hatte Dannyl ein paar "wilde Magier" auszuheben und der Gilde vorzuführen. Das ist relativ unnötiger Erzählstrand, aber er dient dazu, Dannyl etwas zu tun zu geben und ihn wieder nach Imardin zurückzubringen. Außerdem zeigt die Magiergilde die richterliche Strenge, zu der sie fähig ist, an dem Anführer der "wilden Magier", einem elynischen Adligen. Die Gilde hat also in der Tat sehr hohe richterliche Macht. Diese Strenge darf der Leser dann auch gegenüber Akkarin und Sonea erwarten, die des Verbrechens der Ausübung schwarzer Magie angeklagt sind. Durch Reflexion und Assoziation erhöht die Autorin die Spannung im Verlauf verschiedener Handlungsstränge.

Sehr verschämt fand ich die Liebesszenen zwischen Akkarin und Sonea geschildert. Kaum ist der erste Kuss gelungen, wird schon wieder "ausgeblendet". Man wundert sich dann am Schluss doch gehörig, dass Akkarin seiner Sonea ein Andenken in ihrem Bauch hinterlassen hat… All das betont den romantischen Charakter der ganzen Geschichte, die jede Menge Klischees zu erfüllen hat.

Unterm Strich
°°°°°°°°°°°°°

Der dritte Band der Gildenmagier-Trilogie bildet einen befriedigenden Abschluss der Handlung um die beiden schwarzen Magier Akkarin und Sonea. Ein perfekter Showdown wird strategisch geschickt vorbereitet und mit Nebenschauplätzen gespickt, bis die finale Konfrontation nicht mehr aufzuhalten ist. Sonea hat nun den Weg von der Außenseiterin zur zentralen Figur im Spiel der Magier geschafft, so wie sie gleichzeitig vom Mädchen zur Frau gewachsen ist. Akkarin hingegen ist voll rehabilitiert, und wenn sich der König nur ein bisschen dankbar zeigt, dann lässt er künftig die Hüttenstadt in Ruhe.

Natürlich ist dies alles fast zu schön, um wahr zu sein, und das dürfte auch einer Gründe für den Riesenerfolg der Trilogie gewesen sein. Was nützt es, wenn alles so realistisch wäre wie in der Wirklichkeit des Lesers bzw. der Leserin? Das ist die Spielwiese des Kriminalromans und des Thrillers, aber nicht der Fantasy - mit wenigen Ausnahmen (z.B. der Kanadier Charles de Lint).

Ich bin sicher, von Trudi Canavan wird man noch viel hören und lesen können. Im Herbst-/Winterprogramm von CBJ erscheint ihre nächste Fantasy-Trilogie, die mittlerweile ebenfalls komplett vorliegt.

Fazit: Punktabzug wg. Klischees und Fehlern in der Übersetzung, daher nur vier von fünf Sternen.

Michael Matzer © 2007ff

Info: The high lord, 2004; CBJ, 09/2006, München; 702 Seiten, aus dem australischen Englisch von Michaela Link; Preis: 9,95 EU; ISBN 978-3-570-30330-6

40 Bewertungen, 16 Kommentare

  • elfherz

    26.05.2010, 17:27 Uhr von elfherz
    Bewertung: weniger hilfreich

    --Der dritte Band der Gildenmagier-Trilogie bildet einen befriedigenden Abschluss der Handlung um die beiden schwarzen Magier Akkarin und Sonea.-- Häh?! Akkarin ist tot!!!! und sonea muss ein kind allein grossziehen wo sie noch nicht mal fertig mit dem studium war! und Lorlen der Sonea doch sehr am Herzen lag, der ist auch tot !! und Lord Yikmo der jeden Tag Sonea stundenlang unterrichtet hat.. ups der ist auch TOT --Natürlich ist dies alles fast zu schön, um wahr zu sein, und das dürfte auch einer Gründe für den Riesenerfolg der Trilogie gewesen sein. Was nützt es, wenn alles so realistisch wäre wie in der Wirklichkeit des Lesers bzw. der Leserin?-- Das einzig unrealistische hier bist du selber!! vielleicht sollst du die bücher nochmal durchlesen Mensch! ich habe eine woche lang geweint und du schilderst mir hier ein idiotisches happy ending. -.-

  • bibra

    21.09.2007, 13:30 Uhr von bibra
    Bewertung: sehr hilfreich

    naja, soooo happy geht es am ende dann doch nicht aus!

  • Sabate

    24.06.2007, 21:42 Uhr von Sabate
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Todd

  • sandrad198

    22.06.2007, 09:41 Uhr von sandrad198
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse!!! sh-lg Sandra

  • panico

    21.06.2007, 18:38 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico:-)

  • anonym

    20.06.2007, 20:44 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris

  • anonym

    20.06.2007, 14:22 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lecker lg pidi

  • gerrhosaurus1978

    19.06.2007, 23:26 Uhr von gerrhosaurus1978
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG, Daniela

  • Striker1981

    19.06.2007, 22:54 Uhr von Striker1981
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh ..mfg Striker

  • Puppekaa

    19.06.2007, 22:11 Uhr von Puppekaa
    Bewertung: sehr hilfreich

    dein Bericht ist sehr interessant - Karsta

  • strubbine

    19.06.2007, 22:06 Uhr von strubbine
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner Bericht, liebe Grüße aus Franken

  • wusi

    19.06.2007, 21:44 Uhr von wusi
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und liebe grüße claudi

  • LittleSparko

    19.06.2007, 21:38 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • morla

    19.06.2007, 21:30 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    l.g. petra

  • anonym

    19.06.2007, 20:02 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Biggi

  • Sommergirl

    19.06.2007, 18:34 Uhr von Sommergirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wie immer ein Top-Bericht von Dir! Man liest sich...