Das Schloss im Himmel (DVD) Testbericht

Kindgerecht - mit Anspruch und Intelligenz, aber kein Kinderfilm! Der inzwischen 3. Film des japanischen Meisterregisseurs Hayao Miyazaki verzaubert wiederum mit einer komplexen Geschichte um Freundschaft, Zusammenhalt und der ewigen Suche nach der Wahrheit und dem Sinn unseres Lebens. Die Geschichte um Prinzessin Sheeta "schmorte" lange im Verborgenen; es entstanden die Filme "Prinzessin Mononoke" und "Chihiros Reise ..." --- und spielten dem Regisseur Welterfolge ein. Der bereits 1986 entstandene Film "Das Schloss im Himmel", kommt erst 2004 in die japanischen und 2006 in die deutschen Kinos, reicht den beiden Vorgängern nicht ganz das Wasser, ist aber dennoch eine gelungene Abwechslung im reichhaltigen Kino- und DVD - Programm. Geeignet sowohl für ältere Kinder als auch für Erwachsene.

DVD - Daten:

Regisseur: Hayao Miyazaki
Komponist: Joe Hisaiski
Format: Dolby, HiFi Sound, Pal, Special Edition
Sprache: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Bildseitenformat: 16:9
Anzahl Disks: 2
FSK: Freigegeben ab 6 Jahre
DVD-Erscheinungstermin: 13.11.2006
Produktionsjahr: 1986
Spieldauer: 124 Minuten
DVD - Features: Storyboard zum kompletten Film
Original japanische Trailer und TV-Spots
Die Geschichte des Schlosses
Orig. japanische Opening und Ending,
Promotion zum Kinostart
Studio Ghibli auf DVD
5 exklusive Sammelkarten

Story

"Im silbernen Licht des Vollmonds gleitet ein Luftschiff über ein Meer aus Wolken. Muska, ein Geheimagent der Regierung, bringt das Mädchen Sheeta zur Festung Tedis. Plötzlich wird das Schiff von Piraten angegriffen." (Zitat: DVD)
Das Zitat beschreibt die ersten Bilder des Animationsfilms- und dann sind wir auch schon mitten in der Geschichte. Der Junge Pazu arbeitet unermüdlich in einer heruntergekommenen Mienenkolonne und wünscht sich nichts sehnlicher, als in seinem eigenen Flugzeug, das zu suchen, was sein Vater jahrelang vergeblich gesucht hat: die verborgene Stadt Laputa, eine Insel, die im Himmel schwebt. Das letzte Foto seines Vaters zeigt die schwebende Insel und ziert die Wohnung von Pazu. Eines Tages fällt ihm das Glück in Form des vom Luftschiff der Regierung gefallenen Mädchens Sheeta sprichwörtlich in die Hände. Den schier endlosen Sturz bremst der Kristall an ihrer Kette durch magische Kräfte ab. Und genau dieser Kristall ist das Ziel der Regierung - und der Luftpiratin Dola und ihren drei missratenen Söhnen. Beide verfolgen Sheeta, der Thronerbin der Stadt Laputa, um das Geheimnis des Kristalls zu ergründen. Sie sehen in ihm den Schlüssel zum Schloss im Himmel! Birgt Laputa wirklich riesige Schätze und geheimnisvolle mächtige Technologien? Warum ist das sagenumwobene Volk der Laputa untergegangen? Fragen, deren Antworten eine Suche rechtfertigen. Sheeta findet in Pazu einen Freund, der sie auf ihrer Suche nach Wahrheit begleitet. Ständig verfolgt von den schrulligen Luftpiraten und der Regierung erreichen die beiden das Schloss im Himmel und finden einen Schatz, der wertvoller ist als die Macht, die Welt zu beherrschen.

Wertung

Der japanische Regisseur H. Miyazaki steht für kindgerechte Animation mit Anspruch und Intelligenz. Er verarbeitet hier eine anspruchsvolle Story und verbindet spielerisch Fragestellungen mit erwachsenen Themen. Und trotzdem ist dieser Film durchaus für ältere Kinder geeignet, da die Hauptcharaktere liebenswert gestaltet und die zahlreichen Actionszenen spannend und explosiv gemacht sind. Der Film im zweidimensionalen Zeichenstil ist, wenn auch inzwischen dieser Stil aus der Mode gekommen ist, technisch perfekt, fantastisch gezeichnet und animiert. Gerade auch die schrullige Piratencrew ist mit Wort- und Zeichenwitz beeindruckend (Wer kennt schon eine Piratin, die wie eine Kopie von Pippi Langstrumpf aussieht, und dabei so dumm ist, das einem bei ihrem Gerede die Haare zu Berge stehen und man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt?)
Trotzdem kommt der Film nicht an seine beiden Vorgänger heran. Er ist prinzipiell zu lang geraten (Eisenbahnfahrt, Gang durch die unterirdische Höhle mit den Kristallen, etc....) und erklärt durch die nicht gut gelungene deutsche Synchronisation einige Dinge und Handlungen im Film schwierig. Besonders die Funktion des Kristalls und auch das Ende des Films kommen ohne Diskussion am Abendbrotstisch nicht aus!

Insgesamt ist es aber ein schöner Familienfilm, für Fans des japanischen Trickfilms ein Muss, für andere eine gelungene Abwechslung zu amerikanischen Trickfilmen ala Walt Disney.

Fazit: gelungener japanischer Familientrickfilm