Das Omen (DVD) Testbericht

ab 39,33
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Erfahrungsbericht von Prisca

Wird der Teufel siegen?!

Pro:

ungemein spannend - für einen Horrorfilm erfreulich wenig blutrünstig

Kontra:

.

Empfehlung:

Ja

Letzte Woche habe ich mir eine DVD gekauft – nein, nein, NICHT ersteigert, manchmal kaufe ich meine DVD´s auch ganz normal bei Karstadt. Wenn es auch eher ein Zufall war. Ich bummelte ein wenig durch die Abteilungen und da sah ich sie auf einem Angebotstisch unter vielen anderen günstigen DVD´s liegen:

DAS OMEN

Jubiläumsediton 25 Jahre Das Omen für 9,99 Euro. Schlagartig fielen mir zwei Dinge ein: ersten hatte ich erst vor kurzem einen Bericht über diese Edition gelesen und zweitens: vor 25 Jahren habe ich diesen Film zusammen mit meiner Freundin im Kino gesehen. Himmel, was war das spannend und gruslig und überhaupt…

Ich war neugierig, ob sich etwas von dieser Spannung über all die Jahre hatte halten können. Und da die DVD mit ihren 9,99 Euro wirklich nicht so teuer war griff ich zu. Gleich am Abend habe ich sie in meinen DVD Player gelegt.

Was mich gleich überrascht hat war eine recht große Anzahl von Extras – gerade bei älteren Filmen, die neu auf DVD aufgelegt werden keine Selbstverständlichkeit. Neben dem Kommentar des Regisseurs Richard Donner (was ich eher für nervend halte, denn als nützliches Extra, da guckt man vielleicht mal rein, aber das reicht mir dann auch … aber anderen mag es da ja auch anders gehen) gab es eine Dokumentation „666 – Enthüllungen über Das Oman“ – eine kurze Filmepisode „Zufall oder Fluch“ , ein Interview mit Jerry Goldsmith, der die übrigens tolle Musik von Das Omen geschaffen hat (man kann sie sich hier auch noch einmal anhören) und zum Schluss der unvermeidliche Kinotrailer zum Film. Die Ernüchterung folgte dann auf dem Fuße, als ich feststellen musste – leider sind alle Extras NUR in Englisch und haben leider auch keine Untertitel (bis auf den Kommentar des Regisseurs) … damit war für mich klar, wirklich ansehen werde ich mir das nicht – leider bin ich des englischen nicht mehr so mächtig.

Wenn wir gerade dabei sind, die DVD zu zerpflücken, werde ich euch auch noch die restlichen Daten verraten, die für euch vielleicht von Interesse sein könnten:

Die DVD läuft in zwei Sprachen: deutsch und englisch und besitzt auch diese Untertitel. Es ist eine Widescreen Version 16:6 – ihr habt also die schwarzen Balken oben und unten auf euren Fernseher (sofern ihr keinen Breitbildfernseher besitzt).

Die Laufzeit beträgt 106 Minuten und die FSK 16 Jahre.

So, das soll es jetzt aber auch sein an nüchternen Fakten. Ich denke, was euch mehr interessiert, ist der Film selbst. Fangen wir kurz mit dem Inhalt an.

Es ist der 6. Juni (also der 6. Monat!), morgens um 6 Uhr. Zwei Kinder werden geboren – ein Kind stirbt – eine Mutter stirbt.

Robert Thorne ist verzweifelt, wie soll er seiner Frau beibringen, das ihr Sohn nicht überlebt hat?! Da erscheint ihm der Vorschlag einer Priesters vernünftig: Wir haben hier ein zweites Kind – ein kleiner Junge! Seine Mutter hat nicht überlebt! Wenn sie dieses Kind als ihres annehmen und großziehen … ihre Frau braucht es nie zu erfahren….

Richard lässt sich darauf ein. Der kleine Damien ist ihr Sonnenschein – alles scheint perfekt. Ein glückliche, sorglose Familie – Richard hat einen sicheren Job als Botschafter seines Landes in Großbritannien – hat Aussicht auf den Präsidentenposten der USA. Sie leben sorglos in Wohlstand … bis dann eines Tages, es ist Damiens fünfter Geburtstag die Merkwürdigkeiten beginnen.

Damiens Kinderfrau begeht vor seinen Augen Selbstmord, indem sie sich vom Dach des Hauses stürzt. Ein Priester sucht den Kontakt zu Robert: „ich weiß Bescheid über die MUTTER des Kindes….“ Robert glaubt an Erpressung, wimmelt ihn ab. Aber er wird misstrauisch – beobachtet seinen Sohn genauer …. Damien war nie krank in seinem Leben … Tiere im Zoo haben Angst vor ihm, bzw. versuchen ihn anzugreifen. Damien weigert sich, auch nur in die Nähe einer Kirche zu gehen! Dann wird seine Frau wieder schwanger.

Der Priester taucht wieder auf. „Ihre Frau ist in Gefahr! Er wird erst das Kind töten und dann ihre Frau … Seine wahre Mutter war ein Schakal … er ist der Sohn des Teufels….“

Robert will es nicht wahrhaben, aber die Ereignisse spitzen sich immer mehr zu, merkwürdige Todesfälle häufen sich, eine neue Kinderfrau taucht auf, die scheinbar niemand eingestellt hat, ein großer, schwarzer Hund, der Damien zu beschützen scheint. Ein Fotograf setzt sich mit ihm in Verbindung – zeigt ihm Bilder von den Toten (VOR ihrem Tod aufgenommen), die ihren Tod scheinbar vorausgesagt haben ….

Nein, mehr werde ich euch jetzt nicht über den Inhalt des Filmes verraten, sonst würde sich ja ein ansehen gar nicht mehr lohnen. Und ansehen solltet ihr ihn euch auf jeden Fall mal. Manchmal läuft er im Fernsehen (ich weiß aber nicht, ob da nicht nur die gekürzte Fassung läuft) - die DVD mit der Jubiläumsedition ist auf jeden Fall ungekürzt und da sie wirklich nicht so teuer ist, würde ich euch fast zum Kauf raten, falls ihr einen DVD Player besitzt.

Ihr findet hier einen Klassiker des Horrorthrillers – schon 25 Jahre alt und trotzdem immer noch klasse. Es gibt auch heute kaum Filme dieses Genres, die mit ihm mithalten können.

Spannend ist er ohne Ende – ohne dabei übermäßig brutal und blutig zu werden. Natürlich enthält er einige Schockeffekte, die auch die FSK 16 Jahre gerechtfertigen – aber es ist niemals eine sinnlose Grausamkeit zu spüren. Blut fließt in den seltensten Szenen – ich denke, die wohl härteste Szene ist das köpfen eines Menschen durch eine Glasscheibe (übrigens kann ich mich noch genau erinnern, als der Film vor 25 Jahren in die Kinos kam war es genau diese Szene, die für heftige Diskussionen sorgte!) Aber selbst diese Szene wirkt nicht unnötig grausam – erschreckend, ja, aber passend zum Film und nicht überflüssig. Wenn ich da an heutige Horrorfilme denke – wie viel unnötige, grausame Szenen werde da gezeigt, die nicht einmal zur Spannung beitragen sondern nur Ekelgefühle hervorrufen. In „Das Omen“ sind diese Szenen wohl dosiert eingesetzt, sie dienen einfach der Handlung, sie schaffen beim Zuschauer ein angenehmes erschrecken, sie dienen der Spannung.

Ansonsten entsteht die Spannung in dem Film eher durch so simple Mittel wie Kameraführung, Musik, Geräusche – und durch die Handlung an sich, die sich fortwährend entwickelt. Von absoluter Familienidylle über langsam entstehende Unsicherheiten, Fragen bis hin zum Erkennen der schrecklichen Wahrheit und schließlich die Konsequenz aus all dem: Der Sohn des Teufels muss sterben!

Absolut klasse gewählt auch die Schauspieler. Gregory Peck, der wohl heute noch den meisten als großartiger Schauspieler bekannt sein dürfte – als Robert Thorn geht er durch die Hölle (fast im wahrsten Sinne des Wortes) und spielt diesen zunächst zweifelnden, dann langsam begreifenden Familienvater toll – hin- und her gerissen zwischen der Liebe zu seinem Sohn und der Angst, der Wahrheit ins Auge sehen zu müssen – selbst zum Schluss, als er nicht mehr anders kann als zu glauben bleibt ein Rest Liebe zu diesem Kind in ihm zurück, vermischt mit einem unbändigen Hass und mit der Verzweifelung darüber, konsequent handeln zu müssen….

Lee Remick (wohl eher unbekannt, obwohl ich mich wenigstens noch an einen anderen Film von ihr erinnere – Telefon mit Charles Bronson, übrigens auch KLASSE, aber das gehört hier nun wirklich nicht her, also vergesst es wieder) spielt die Rolle des Cathy Thorn – vielleicht nicht ganz so überzeugend, aber immer noch sehr gut.

Wenn ihr jetzt aber wissen wollt, welcher Schauspieler mich in diesem Film am meisten beeindruckt hat: Harvey Stephens! Nie von ihm gehört?! Ich auch nicht, um ehrlich zu sein – ich weiß nicht, ob er nach Das Omen noch irgendwie schauspielerisch in Erscheinung getreten ist, sein Name sagt mir absolut nichts! Und trotzdem: Harvey Stephens spielt den fünfjährigen Damien – und er macht das auf eine so überzeugende Art, das dem Zuschauer Angst und Bange wird. Er ist in einem Moment der liebe, freundliche Lausbub – im nächsten bekommt er regelrechte Wutanfälle, schreit, tritt um sich, nur weil seine Eltern mit ihm zu einer Hochzeit fahren wollen (in eine Kirche). Er spielt alles geradezu perfekt: Freundlichkeit – Angst – Wut – Hass… allein seine Gesichtsausdrücke, die ständig wechseln. Er kann jungenhaft lächeln und im nächsten Moment völlig versteinert sein – kalt, man spürt den Hass, der in ihm steckt. Ich könnte mir keinen Schauspieler vorstellen, der diese Rolle perfekter besetzen würde.

Allerdings, ein Gedanke ist mir während des Films so durch den Kopf gegangen: Ich weiß nicht, ob ich als Mutter eines kleines Jungen zugestimmt hätte, das er so eine Rolle spielt! Die Rolle hat bestimmt einiges erschreckende an sich und dieser Junge geht so in seiner Rolle auf … ich frage mich wirklich, wie ein Kind das verkraften kann! … Schade, das ich nicht herausfinden konnte, was aus ihm geworden ist, es hätte mich interessiert! Sollte also jemand von euch irgendetwas über Harvey Stephens wissen – lasst mich teilhaben an euren Kenntnissen, ich würde mich freuen!

Zum Schluss noch ein paar Bemerkungen zur Musik: Nicht der ganze Film ist mit Musik unterlegt – häufig findet man Stellen, in denen einfach nur Geräusche dominieren. Aber die wenigen Musikstücke, die man in dem Film findet sind gut gemacht – sie können mal romantisch sein – mal unheimlich … immer passend zu der jeweiligen Situation, sie unterstützen die Stimmung, die der Regisseur schaffen will. Auf der DVD kommen sie gut rüber – genau wie der gesamte Ton. Alles ist gut aufeinander abgestimmt: Musik – Geräusche – Sprache … nicht so, wie auf manchen DVD´s, wo man ständig mit der Fernbedienung „spielen“ muss, weil entweder die Musik unerträglich laut wird oder die Sprache nur noch ein Flüstern ist.

Gleiches gilt für das Bild – obwohl der Film schon seine 25 Jahre auf dem Buckel hat, merkt man das weder der Handlung selbst an noch dem Bildmaterial. Es wurde für die DVD so gut aufgearbeitet, dass man vermuten würde, es sei ein aktueller Film.

So, jetzt möchte ich eigentlich nur noch zu einem kurzen Fazit kommen:

Ich würde euch diesen Film auf jeden Fall empfehlen, wenn ihr spannende Filme mögt. Lasst euch nicht von dem Wörtchen HORROR abschrecken – natürlich geht die Thematik in diese Richtung – die Machart des Filmes ist eher eine andere. Nicht oberflächlich, nicht blutig, nicht nur auf Schockeffekte aus … nein … ein spannender Film erwartet euch, der durchaus auch die eine oder andere Anregung zum Nachdenken bieten kann – also nicht reine Unterhaltung, sondern auch ein wenig anspruchsvoll.

@ Prisca - ich schreibe auch für Dooyoo und Ciao

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