Stay Alive (DVD) Testbericht

ab 8,92
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von LilithIbi

„Wer sagt, dass es nicht auf die Größe ankommt, hat noch nie einen Egoshooter gespielt."

5
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

Atmopshäre, Spannung, Witz, solide Darsteller, Idee an sich

Kontra:

zum Großteil vorhersehbar, DVD - Ausstattung

Empfehlung:

Ja

„Jedes Spiel ist eine Erweiterung des Hirns der es erschaffen hat. Würden Sie spielen wollen, das Charles Manson erschaffen hat?“

In der Tat dachte ich persönlich bei der Lektüre des rückseitigen DVD-Textes spontan an „Brainscan“, einen Film der 90er Jahre, in dem Edward Furlong erleben muss, wie sich die Grenzen zwischen einem Videospiel und der Realität vermischen. Regisseur William Brent Bell ging im Jahre 2006 noch einen Schritt weiter und begruselte wie begeisterte zugleich insbesondere die Gamerfront unter den Zuschauern.

ldquo;Stay alive&ldquo fackelt nicht lange mit einer großspurigen Einleitung, Erklärung oder Charaktervorstellung, sondern besticht wie nebenbei mit immer wieder gezeigten Abfilmungen eben desjenigen Videospiels, um welches sich die Handlung drehen darf. Sprich: diverse Szenen zeigen via Wechselansicht einmal das, was sich auf dem Bildschirm ereignet, dann das, was in der Realität passiert und zu guter Letzt die Misch-Erscheinung der Wahrnehmungsrealität, mit denen die sechs Freunde Hutch (Jon Foster), Swink (Frankie Muniz), Phineas (Jimmi Simpson), October (Sophia Bush), die neu hinzugestoßene Abigail (Samaire Armstrong) sowie Hutch'ens Boss konfrontiert werden.

Klingt verwirrend oder gar müßig, gestaltet sich in meinen Augen jedoch als besonders atmosphärisch, fesselnd wie zum Teil wahrlich gruselig.
Im Gegensatz zu den Protagonisten weiß der Zuschauer bereits nach den ersten Szenen, dass „der Fluch“ des namenhaften Spieles „Stay alive“ darin liegt, dass ein jeder Gamer, der in eben jenem Shooter zu Tode kommt, wenig später ebenfalls im echten Leben des Todes ist.

In der Tat ist der Verlauf des gesamten Filmes an für sich wenig überraschend, liegt doch rasch auf der Hand, wer zu guter Letzt überleben wird, wer die Rolle des Hauptverdächtigen im Fokus von Detective Thibodeaux (Wendell Pierce) stehen darf oder gar welche raffinierte Wendung sich die Macher für die Schlusszene einfallen ließen.

Dennoch macht „Stay alive“ meiner Meinung nach alles richtig, um sich zu einem spannenden wie zugleich unterhaltsamen Szenario entwickeln. Stets mit einer Prise schlagkräftiger Dialoge Marke

„Wer sagt, dass es nicht auf die Größe ankommt, hat noch nie einen Egoshooter gespielt. Kann ich nen 42“ Bildschirm haben?“

oder gar der Entscheidung, denjenigen welchen, der schier zufällig immer am jeweilig neuen Tatort auftaucht, Dank der Überlegung

„Meinst du, er ist hier mit einer Kutsche angerast und hat den anderen überfahren?“

ziehen zu lassen, weist „Stay alive“ fraglos einen jugendlichen Charme auf, den manch einer in den 90er Jahren zu schätzen lernte. Kleines Schmankerl für Serienfans womöglich die Rolle von „Malcom Mittendrin“ Frankie Muniz, der hier als Swink ähnlich geistreiche Reden schwingt wie in seiner wohl bekanntesten Darstellung und dabei ähnlich missachtet bleibt.

„Stay alive“ setzt auf ein rasches Tempo, in dem sich die eigentlichen Voraussetzungen für die mysteriösen (und oft brutalen) Tode immerfort wandeln und den Zuschauer auf diese Weise eben doch noch einen Schritt voraus sein können. Galant ebenfalls die Idee, die „Lösung“ des Übels vergleichbar obskur zu gestalten, wie es in solchen Spielen des öfteren der Fall sein darf.

Hinsichtlich der Logik wie auch der kleinen Zufälle konnte ich für meinen Teil automatisch ein Auge zudrücken, zumal „Stay alive“ mir auch gar keine großartige Zeit ließ, um über das Gesehene in der einen Szene nachzudenken und mich stattdessen in den Sog der nächsten hineinkatapultierte.

Die totale Verschmelzung zwischen Spiel und Wirklichkeit ist den Machern in Bezug auf Idee wie Umsetzung durch die Bank gelungen, während die Optik des Gesamtwerks durchweg zum Staunen einlädt. Jene Front, die ohnehin regelmäßig in die Rolle eines x-beliebigen PC-animierten Avatars schlüpft, mag das Dargebotene einerseits nicht derartig ins Staunen versetzten, andererseits zugleich jedoch noch ein Stück mehr enthusiasmieren als jene, die mit solchen Games nicht sonderlich viel zu schaffen haben.

Nicht vermeiden lässt es sich, zwangsläufig an diverse ähnliche Publikationen zu denken ~ ein Aspekt, der die Qualität von „Stay Alive“ jedoch keineswegs schmälert.

===Die DVD Ausstattung=== versuchte offenkundig, durch die PC-Game Optik besonders witzig zu sein. Eine Idee, die mich eher mit Skepsis erfüllte denn begeisterte; schafften es die Macher überdies nicht, mich auf diese Art und Weise von dem doch eher spärlichen Bonusmaterial abzulenken.

Insgesamt betrachtet besteht das sog. „Extra“ aus diversen Texttafeln mit Infos zu Cast & Crew, einer Fotogalerie dem einstigen Kinotrailer sowie weiterer Programmtipps. Hinter dem „?“ verbergen sich lediglich allgemeine Hinweise zum Bonusmaterial in Bezug auf evtl. Tonaussetzer. Warum dieser Punkt überhaupt platziert wurde, während es überhaupt keine Interviews oder making – of Sequenzen zu bestaunen gibt, kann ich an dieser Stelle freilich nicht beantworten.

In Bezug auf Bild und Ton verfügt die DVD über einwandfreie Qualität, wenngleich ich hinsichtlich des Untertitels erneut recht missmutig gestimmt wurde.

„Den brauch ich für den letzten Boss“

unterscheidet sich meines Erachtens nach doch arg von der Untertitelung

„Sonst finde ich das Böse nicht“

und stellt nur eines von zig aussageverfremdenden Beispielen dar.
Mit dem CD-Rom Part indes habe ich mich nicht weiter befasst, da ich hierfür eine Verbindung zum Internet aufbauen musste und direkt eine Fehlermeldung erhielt. 

Erwähnenswert de facto nicht zuletzt, dass „Stay alive“ in zwei verschiedenen (85min sowie 97min) Fassungen existiert, während nichtsdestominder beide das blaue FSK Label tragen dürfen. Die kürzere Fassung mit insgesamt rund 83 Schnitten / Änderungen lief seinerzeit im Nicht-Deutschsprachigen Raum im Kino, auf DVD hingegen schaffte es lediglich die längere Version. Sollte je eine Free-TV Ausstrahlung erfolgen, bleibt es somit gewissermaßen spannend, welche Variante gezeigt werden wird. Selbstredend rate ich einem jeden potentiellen Interessenten ausdrücklich zu der länger andauernden Variante, um der gesamten Handlung überhaupt folgen zu können.

In Bezug auf die dargebotene Brutalität brauchen meines persönlichen Empfindens nach auch zartbesaitete an k(aum)einer Stelle die Äuglein zuzuknöpfen ~ vielmehr empfehle ich zur Stimmungsuntermalung, „Stay alive“ unbedingt im abgedunkelten Raum wie auf einem doch etwas größeren Apparat als einem 50cm Röhrenfernseher anzuschauen.

===Summa summarum=== stellt „Stay alive“ meines abschließenden Eindrucks nach sicherlich nicht den absolut großen Wurf dar, lässt sich jedoch sehr gut gucken und bietet auf mehreren Ebenen sehenswertes.

Ob und inwieweit ich heute noch genauso angetan von „Brainscan“ wäre wie bei der damaligen Erstsichtung, kann ich offen gesagt selbst nicht mehr einschätzen ~ ein jeder wird es kennen, sich voller Vorfreude auf etwas zu stürzen, an was er großartige Erinnerungen hegt und sodann bitterlichst ernüchtert wird. Die These, welchen Film ich nun als „besser“ befand, behalte ich somit schlicht und ergreifend für mich.

11 Bewertungen, 2 Kommentare

  • bella.17@live.de

    10.09.2013, 10:14 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüße Annabelle.

  • Little-Peach

    10.09.2013, 09:39 Uhr von Little-Peach
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :))