Canon EOS 400D BODY Testbericht

Wir haben 3 bzw. 4 Digitalkameras in unserem Haushalt. Man könnte sagen, Digitalkameras sind geradezu eine Sucht von uns.
Die Konica Minolta Dimage A2 hasste ich von Anfang an, aber mein Freund liebte das Teil. Der hatte sie auch mehr oder weniger ungefragt ins Haus geholt. So ein Haufen Geld, für so einen kleinen Haufen Schrott.
Meine kleine Konica KD400Z, meine erste Digi Cam hab ich inzwischen weiterverschenkt. Sie genügte meinen Ansprüchen schon lange nicht mehr.
Mit der HP Photosmart 850 war ich zwar immer noch zufrieden, sie ruhe in Frieden, schaute mir aber immer wieder vor Neid spuckend die Katzenfotos, vor allem Nahaufnahmen von anderen Mitgliedern im Forum an. Damit konnte die HP einfach nicht mithalten.

Eines Tages fragte ich das Mitglied mit den genialsten Fotos im Forum mit was für einer Kamera sie diese aufnimmt und sie antwortete EOS 350 D.
Hatte ich nicht erst kürzlich Werbung für eine 400 D im Fernsehen gesehen?
Ich erzählte meinem Freund von meinen neusten Erkenntnissen. Ich hatte mir schon eine Überredungstaktik zurechtgelegt… doch er erinnerte sich auch an die Fernsehwerbung die wir beide sabbernd gesehen hatten und beschloss: Wir brauchen eine EOS 400 D. Das war ja einfach :-)

Armin arbeitete gerad bei einem Freund im Quelle Shop. So bestellte er die EOS 400 D erst einmal zum Testen und brachte sie zur Probe mit nach Hause.
Nach 2 Stunden war die Sache geritzt. Keiner von uns Beiden wollte das gute Teil jemals wieder hergeben. Eigentlich war ich nach den ersten 3 Fotos schon überzeugt.
Wir brachten die Bestellung umgehend unter Dach und Fach und bekamen noch einen bemerkenswerten Nachlass auf den Kaufpreis.


Lieferumfang
Digitalkamera EOS 400D Digital
Zoom Objektiv EF-S18-55mm f/3.5-5.6
Breiter Trageriemen EW-100DBII
Akkuladegerät CB-2LWE
Netzkabel
Lithium-Ionen Akku NB 2LH
Schnittstellenkabel IFC-400PCU
Videokabel-100
Software (CD Rom)


Ja es ist es keine Speicherkarte standardmäßig dabei. Aber zum Glück hatten wir noch eine 1GB CF-Karte unserer A2. Hier empfehle ich mindestens 1 GB. Alles andere macht aufgrund der Größe der einzelnen Bilder keinen Sinn. Somit bekommt man ca. 250 Bilder in bester Qualität auf die Karte.


Preis
Trotzdem kam uns die EOS 400D mit 699 Euro immer noch teuer genug zu stehen. Zu dem Zeitpunkt war das jedoch ein sehr unschlagbarer Preis, zumal das Objektiv gleich dabei war. Woanders gab es die Kamera zum gleichen Preis, jedoch nur die Kamera ohne Objektiv. Canon führte zu dieser Zeit auch eine Cashback Aktion für Objektive durch und was in unserem Fall auch gleich genutzt wurde, eine Aktion wo man die Rechnung zu Canon schicken konnte und dafür eine kostenlose 512MB CF-Karte geschenkt bekam ;)


Die Kamera befindet sich seit dem 23.12.06 in unserem Besitz. Wir verlieben uns immer wieder neu in sie. Es ist eine never ending Love Story. Die EOS 400 D ist einfach genial.
Wir haben ja so ein paar Haustiere und genau diese sind unsere liebsten Motive. Ich kann nicht genug davon kriegen, gestochen scharfe Nahaufnahmen von ihnen zu machen. Das geht mit dem Standard 18-55mm Objektiv schon sehr gut. Für Makro-Freaks empfehle ich aber auf jeden Fall ein anderes Objektiv. Aufgrund der 10,1MPixel kann man jedes Härchen bis ins kleinste Detail erkennen, ebenso jeden Fleck im Auge, die Farben sind absolut realitätsnah, die Qualität ist umwerfend. Dafür arbeitet in der Kamera ein spezieller Chip, der quasi nichts anderes macht als die optimalen Farbwerte einzustellen, damit auch wirklich jedes Bild umwerfend aussieht.
Was ich bei der Minolta A2 von Anfang an bemängelte waren nämlich die Farben. Die hatten rein gar nichts mit der Realität zu tun, nichts mit dem was ich mit den Augen wahrnahm. Sprich sie waren nicht farbtreu.


Schauen wir uns die …Features
zusammen an.

CMOS-Sensor mit 10,1 Megapixeln
EOS Integrated Cleaning System
2,5 Zoll LCD-Bildschirm
9-Punkt-Weitwinkel-Autofokus
Picture Styles
DIGIC II
Serienaufnahmen mit ca. 3 Bildern pro Sekunde und bis zu mit 27 JPEG-Bildern in Folge
DPP-Software zur Verarbeitung von Daten im RAW-Format
Kompakt und leicht
Kompatibel mit EF/EF-S-Objektiven und EX Speedlite Blitzgeräten



10,1 Megapixel haben nicht unbedingt was zu sagen, die A2 hat auch schon satte 8 Megapixel und kann aber nichts. :-)
Bei der EOS wurden die 10,1 Megapixel aber gekonnt mit anderen Details kombiniert, so dass sie einfach unschlagbar gute Bilder schießt.
Kompakt und leicht ist die EOS meiner Meinung nach, ganz sicher nicht. Sie ist schon ein ordentlicher Klumpen Kamera. Sie wiegt 510g und bei ausgedehnten Fotoshootings, kriegt man beinahe einen Krampf in der Hand :-) obwohl die Bedienelemente allesamt gut zu erreichen sind.

Aber das muss man in Kauf nehmen, wenn man qualitativ hochwertige Bilder mit ihr aufnehmen will. Ich habe mich schnell daran gewöhnt, dass die Kamera nun mal nicht in eine normale Jackentasche passt, in der ich meine erste winzige Digicam verschwinden lassen konnte.

Kommen wir mal zu weiteren technischen Raffinessen der EOS. Sie hat auf der Rückseite (wo sonst ;) einen 2,5" (= 6,25cm) großes LC-Display, welches eine sehr hohe Qualität aufweist. Dort kann man sich im Kamera Menü herumschlagen oder einfach mal schauen wie das letzte Bild geworden ist. Es ist super ausgeleuchtet und die Bilder kommen schon dort zur Geltung.

Am wichtigsten ist wohl das "EOS Integrated Cleaning System", die Kamera reinigt sich quasi selbst. Ja ihr habt richtig gelesen, bei jedem Ein-, und Ausschalten werden hochfrequente Vibrationen auf den CMOS-Sensor abgefeuert und so störende Staubpartikel werden entfernt. Dieser Vorgang dauert nur ein paar Millisekunden. So wird gewährleistet dass die Bilder nicht durch Staub oder ähnlichem verschandelt werden.
Auf jedes kleinste Detail der Kamera einzugehen würde den Rahmen dieses Berichts bei weitem sprengen, aber ich kann Euch sagen man kann hier alle Einstellungen natürlich auch manuell vornehmen.

Möchte man z.B. fließendes Wasser knipsen und dabei einen Wischeffekt sehen (also als würde das Wasser auf dem Bild auch fließen), muss man von dem Automatik-Programm runter und z.B. die Blendenzeit manuell auf einen höheren Wert einstellen. Alle wichtigen Faktoren wie Verschlusszeit, Weißabgleich, ISO-Werte uvm. lassen sich im manuellen Modus einstellen. So kommen auch die Profis voll auf ihre Kosten. Stichwort ISO-Werte, die EOS kann von ISO-100 bis ISO-1600, das ist echt der Hammer. Die so eingestellte Lichtempfindlichkeit macht gerade bei Dämmerung oder in der Nacht jedes Detail sichtbar. Aber auch bei Gegenlicht kann man mit einem kleineren ISO-Wert das ganze Bild ein wenig abdunkeln.
Ein weiteres Feature ist das Sport-Programm, damit kann man bis zu 27 Bildern (nur im JPEG Format) mit einer Rate von 3 Bildern/Sekunde schießen. Wir haben schon diverse Male Stöckchen in den See geschmissen und dabei unseren Hund mittels Sportprogramm verfolgt. Die Bilder sind genial, man erkennt auch dort jedes Detail wie z.B. Wassertropfen in der Luft vom Aufprall des Stöckchens ;)


Der Lithium-Ionen Akku schafft locker 700 Bilder ohne schlapp zu machen.
Und wenn dann doch lädt das mitgelieferte Akkuladegerät den Akku in kürzester Zeit (ca. 90 Minuten) wieder auf und schaltet danach in Erhaltungsladung um den Akku schonend voll zu halten.

Sollte einem der integrierte Blitz nicht ausreichen, kann man natürlich externe Blitzer anschließen, dazu hat die Kamera eine entsprechende Halterung oben. Wobei ich sagen muss, der integrierte Blitz ist schon sehr gut, er leuchtet so ca.3 Meter hervorragend aus. Der Sucher über dem Display erkennt selbständig wenn man sich die Kamera vor das Auge hält und schaltet das Display dann aus um Strom zu sparen, sehr löblich.


SoFTwARe
Noch ein paar Sätze zur Software. Canon liefert in dem Paket 3 CD's mit. 1 CD mit dem Handbuch in allen erdenklichen Sprachen, eine CD mit Software auf Deutsch und 1 CD mit Software auf Englisch. Auf der Software CD ist alles enthalten was man so braucht, angefangen vom "EOS Utility", dem Programm mit dem mal letztendlich die Bilder von der Kamera auf den PC überträgt, über ein Photobearbeitungsprogramm bis hin zu "PhotoStitch" womit man Panoramabilder erstellen kann. Das EOS Utility lässt sich weitestgehend nach seinen Vorstellungen einstellen. So kann z.B. das Format gewählt werden in dem die Ordner angelegt werden soll worin dann letztendlich die Bilder gespeichert werden. So erstellt das Programm bei mir immer Ordner nach dem Schema JJJJ-MM-TT auf dem Laufwerk I:, dabei werden dann alle Bilder eines Tages in einen Ordner gespeichert. Auch wenn ich über 3 Wochen hinweg immer mal ein paar Fotos gemacht habe, die Software erkennt automatisch wann welche Fotos entstanden sind und wohin sie kopiert werden müssen. Ebenso erkennt die Software welche Bilder bereits übertragen wurden, somit ist ausgeschlossen dass Bilder mehrmals übertragen werden können.
Um die EOS zu schützen und lange Freude an ihr zu haben, muss man sie wohl oder übel, in einer richtigen Kameratasche mit sich herum schleppen.

Der LCD Bildschirm hat in jedem Fall eine ausreichende Größe zur Voransicht der Bilder.
Was ich vermisse ist aber die Möglichkeit nur mit dem Bildschirm zu fotografieren. Die HP konnte ich immer weit von mir weghalten und auf dem Bildschirm sehen was ich im Visier habe. Bei der EOS 400D muss man durch den Sucher schauen. Das mag ich nicht so gern. Aber es lohnt sich definitiv sich für diese Kamera umzugewöhnen.
Vermissen tu ich außerdem die Möglichkeit kleine Videos aufzunehmen. Dafür muss ich leider nach wie vor zur gehassten A2 greifen. Spiegelreflex und Videos aufnehmen geht nun mal nicht. Man kann nicht alles haben.

Die EOS ist wider Erwarten wirklich sehr schnell beim Auslösen, doch irgendwann ist auch sie Busy…
Da werden ja auch eine gewaltige Menge Bilder (MB) abgespeichert, wenn man ein paar Bilder in Folge geschossen hat. Die Kamer an sich ist mit einer Einschaltzeit von 0.2 Sekunden schnell startbereit. Auch das Fokussieren geht rasend schnell.
Wo wir bei der Datengröße sind. Bilder von der Minolta waren schon riesig. Die EOS übertrumpft das noch.
Ein Bild ist bei bester Qualität 3888x2592 Pixel groß und erzeugt auf der Festplatte Bilder mit zwischen 2,8 bis 3,6 MB je nach Einstellung. Aus dem Grunde bin ich froh das ich über 320 GB Platz habe (hatte) und sichere meine Fotos auf DVD Rohlingen. Auf CD Rohlinge bekäme ich manchmal nicht mal Bilder eines Tages gebrannt. Der interne Zähler der Kamera steht nun irgendwo bei 8094 Bildern. Sie hat also schon allerhand Fotos geschossen und es ist immer noch wie am ersten Tag.


Mit den riesigen Aufnahmen, bieten sich absolut gute Bearbeitungsmöglichkeiten. Schneidet man kleinste Teile eines Bildes mit der EOS aus und vergrößert und vergrößert sie, hat man immer noch eine absolut überzeugende Qualität, ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Nehmen wir eine Nahaufnahme von einer gähnenden Katze. In diese kann ich soweit reinzoomen, dass ich nachher jede Erhebung, jeden Fleck, jeden Krümel, Zahnbelag usw. im Maul der Katze erkennen kann. So erkenne ich Zahnfleischentzündungen, ohne mir die Finger abbeißen und die Arme zerkratzen zu lassen :-)
Ich bin immer wieder baff, was die EOS drauf hat.

Die EOS bietet Spielereien die ich persönlich, ehrlich gesagt, bis heute noch nicht alle ergründet und verstanden habe. Auch als Laie kann man einfach loslegen und erzielt immer sehr gute Ergebnisse.
Anvisieren, Auslöser halb durchdrücken, die Bereiche des Zielobjektes die scharf sein werden erscheinen als rote Punkte im Display und auslösen.
Ich möchte meinen, dass mir auch so bereits zahlreiche preisverdächtige Aufnahmen gelungen sind, ohne die Bedienungsanleitung gelesen zu haben. Das bedeutet aber auch das ich für die manuellen Einstellungen oftmals noch die Hilfe meines Freundes benötige.
Dennoch wer mag:
Die Bedienungsanleitung bietet eine Schritt für Schritt Kennenlern Einführung, die auch Testaufnahmen beinhaltet. Das finde ich sehr gut gemacht. So werden auch wirkliche Digitalkamera Anfänger keine Schwierigkeiten haben, mit der EOS klar zu kommen.

Das Menü der Kamera ist an sich aber auch ohne 178 Seiten Bedienungsanleitung wälzen, in 5 klar verständliche und gegliederte Kategorien unterteilt.
Ich persönlich lerne diese Möglichkeiten immer gerne ohne Bedienungsanleitung kennen.
Wir brauchen auf lange Sicht gesehen garantiert keine andere Digitalkamera, nur weitere Objektive, die unsere Beziehung mit der EOS perfekt machen würden.
Als Privatmann/frau mit digitaler Spiegelreflexkamera ist die EOS 400 D meiner Meinung nach, das höchste der Gefühle. Eigentlich grenzt es bereits mit ihr an Wahnsinn, als Normalbürger so ein schmuckes Stück Technik und Qualität für den Hausgebrauch zu besitzen.

Ich nehme die EOS 400 D immer wieder mit Ehrfurcht und glücklich und erleichternd seufzend aus dem Schrank. Ich bin sehr froh dass wir den Haufen Geld investiert haben. Das war ohne jeglichen Zweifel gut investiertes Geld.
Ich empfehle die EOS 400 D ohne Einschränkungen weiter, egal ob Profi oder Hobbyfotograf, Laie, Technikblödmann… Jeder kommt damit klar, möchte ich meinen, auch wenn ein Laie mit der EOS etwas Potential verschwendet und sie wahrscheinlich nie ganz ergründen wird.


FAziT
Für die Kamera sprechen eine einfache Bedienung und unschlagbar gute Ergebnisse auch von Laien.
Gegen die Kamera spricht für den Hausgebrauch wohl nur der Preis.
Ich empfehle die Kamera uneingeschränkt weiter und würde ihr 10 Sterne geben wenn ich könnte.

Lieben Gruß Jenni