Ferrero Kinderüberraschung Testbericht
- Geschmack:
- Geruch:
- Grad der Süße:
- Suchtfaktor:
- Bekömmlichkeit:
- Anhalten der Frische nach Öffnen:
Erfahrungsbericht von Gemeinwesen
Kinderüberraschung - Der Film
Pro:
Die gespannte Erwartung ...
Kontra:
... dass diesmal endlich ein gefältelter 1000-Euro-Schein im Eidotter steckt anstatt des üblichen Einweg-Plastikkrempels, der nicht viel mehr als eine üble Verschwendung von Rohstoffen ist.
Empfehlung:
Nein
Ken Adam ist der Mensch, der die ausgefallenen Sets für viele James Bond-Filme entworfen hat. Vor allem die mehr oder minder überkandidelten Geheimverstecke der Supergangster Blofeld & Co. tragen Adams Handschrift. Bei „kinder Überraschung“ denke ich also an so eine typische Ken Adam-Kulisse. Mit Wänden, die direkt aus dem Fels gehauen worden sind, Türzargen aus Beton und viel matt gebürstetem Stahl; zum Beispiel in Form von Trägern, in die man, damit’s nicht langweilig aussieht, kreisrunde Löcher gebohrt hat. Wahrscheinlich befindet sich das Ganze unter der Erde, wenigstens aber mitten in einem Berg. Mit anderen Worten: Wir befinden uns in einem Bunker.
In dem haust nicht nur der geheimnisvolle Mister Ferrero höchstpersönlich, in dem arbeiten auch Heerscharen fleißiger Helferlein. Bei denen handelt es sich um Rotchinesen, und natürlich tragen die alle die Uniform von Maos Volksbefreiungsarmee. Die kleinen Maos sitzen nebeneinander an lang gezogenen Tischen und setzen gelbe Plastikeier zusammen. Über alles wacht ein deutscher Ingenieur, der wahrscheinlich unter Hitler die Oberaufsicht über die Zwangsarbeiter in der unterirdischen Rüstungsfabrik Dora nahe Peenemünde hatte (mein privater Bondfilm ist ein Kalter Kriegs-Bond, klare Sache). Der Herr Ingenieur hat in der Originalversion meines Films einen starken deutschen Akzent und schnarrt vorzugsweise Sachen wie „Schnell, schnell, ve haff to vork faster!“ auf seine Chinesen hinab.
Wer trödelt und sein Eiersoll nicht erfüllt, an dem wird natürlich ein Exempel statuiert. Spätestens dann, wenn der böse Mister F. den unterirdischen Werkstätten einen Besuch abstattet.
„Nun, mein lieber Gunther, liegen wir im Zeitplan?“, fragt F. dann. „Jawoll, mein Herr“, rappelt Gunther zurück, „everyssink is going according to plan!“ (Fragen Sie mich bitte nicht, warum Gunther lieber Englisch mit deutschem Akzent spricht als Deutsch; das ist in meinem inneren Film einfach so). In diesem Moment zoomt die Kamera auf einen der Chinesen. Der schaut sich erst verstohlen nach rechts und links um. Dann verlässt die Kamera sein Gesicht und schwenkt auf den rechten Chinesenarm. Unser Chinese schraubt sein Ei nicht zusammen, sondern lässt die Bestandteile heimlich im Ärmel verschwinden. Dann schaut er sich noch einmal verstohlen um und setzt seine Arbeit fort, als sei nichts geschehen. Leider weiß unser Chines’ nicht, dass er dabei gefilmt worden ist. Schon scharwenzelt ein Wachtposten heran, der den Diebstahl auf einem Monitor beobachtet hat, und flüstert F. etwas ins Ohr. Der wendet sich an Ingenieur Gunther, der daraufhin erst entsetzt dreinschaut und dann einen vernichtenden Blick in Richtung des arglos schraubenden Chinesen wirft. „Zis iss intolerable!“, schnarrt Gunther. „Oha ja“, säuselt F., „Sie haben ja so recht.“
In dem Moment zückt F. eine Fernbedienung, die einen teuflischen Mechanismus in Gang setzt (Zoom auf F.s Zeigefinger, der einen roten Knopf drückt). Unter unserem unlauteren Chinesen tut sich eine Falltür auf, und unser Chinese gleitet auf einer Röhre aus blinkendem Ken Adam-Stahl in ein Becken, in dem, oh weh, kinder-Schokolade blubbert. Schnitt, Nahaufnahme unseres Ingenieurs, der ängstlich dreinschaut, sichtlich transpiriert und seinen Krawattenknoten lockert. „Überraschungen sind nicht nur für Kinder da“, grient Herr F. maliziös und streichelt derweil sein weißes Kampfhuhn.
Ingenieur Gunther steht in meinem Film stellvertretend für eine ganze Riege von Kollegen, die für den teuflischen Mister F. immer neuen Plastik-Kram entwerfen, den die Chinesen, die in drei Schichten arbeiten, dann in gelbe (!) Plastik-Eier packen.
Manchmal wechselt das bei mir aber auch. Dann sind die Chinesen keine Chinesen, sondern litauische oder moldawische junge Frauen, die man mit falschen Versprechen in die Eier-Anlagen des irren Supergauners Ferrero gelockt hat.
Was gleich bleibt, ist die Eier-Bastelei unter grellem Neonlicht und Gunthers Aufsicht.
Wie der teuflische Masterplan lautet, weiß ich nicht genau, aber ich habe immerhin eine Vermutung: wahrscheinlich geht’s darum, möglichst viel Öl für die Produktion billiger kleiner Mini-Spielzeuge zu verschwenden, damit die Ressourcen zu verknappen und den Preis für Rohöl in die Höhe zu treiben. Zufällig ist Mister F. natürlich im Besitz umfangreicher Ölvorkommen, weil seine Privatarmee im Handstreich (Atombomben-Erpressung) die arabischen Emirate erobert hat.
Mal im Ernst: Wer denkt sich den ganzen Kram aus, den die Ferreros in ihre Überraschungseier packen? Raketentechnologie-Entwickler, die nach dem Zusammenbruch des Ostblocks erwerbslos geworden sind? Maschinenbauer im Praktikum? Die Zweit- und Drittplatzierten von „Jugend forscht“?
Was den Rest des Betrachtungsgegenstandes angeht: „kinder“-Schokolade kann man mögen oder auch nicht. Die spielt bei diesem Ferrero-Produkt aber natürlich eine ziemlich untergeordnete Rolle. Das Ei heißt ja schließlich auch nicht „kinder Schokoladen-Überraschung“, sondern schlicht „kinder-Überraschung“.
56 Bewertungen, 20 Kommentare
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15.03.2007, 21:19 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Damaris :-)
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11.02.2007, 23:16 Uhr von papaonline
Bewertung: sehr hilfreichecht geil , nur weiter so , lg dirk
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11.02.2007, 17:57 Uhr von sindimindi
Bewertung: sehr hilfreichDu kommst auf Sachen...:-) - aber der Werbegag der "Kinderüberraschung" ist doch eigentlich genial: Ein stinklangweiliges Produkt wird durch irgendeinen Krimskrams im Schokoladenei zur begehrten Überraschung - ein Event, nicht nur für Kinder! Übr
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11.02.2007, 13:49 Uhr von Ilka123
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüsse, Ilka :-))
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09.02.2007, 13:46 Uhr von kirbekind
Bewertung: sehr hilfreich:-D sehr hilfreich!
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07.02.2007, 20:01 Uhr von Gemini_
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht! LG
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07.02.2007, 19:08 Uhr von steffestef
Bewertung: sehr hilfreichnette idee!
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07.02.2007, 14:18 Uhr von eswareinmal
Bewertung: sehr hilfreichich laß mich dennoch weiterhin gerne überraschen, positiv für mich ist eben jene Tatsache, daß sonst kaum einer die Schokolade ißt :-))
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07.02.2007, 12:45 Uhr von B_Engal
Bewertung: sehr hilfreichSh von mir. MfG B_Engal
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07.02.2007, 12:33 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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07.02.2007, 09:46 Uhr von Matze1195
Bewertung: sehr hilfreich~sh~ :o)
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07.02.2007, 07:33 Uhr von sandrad198
Bewertung: sehr hilfreichsh & lg Sandra
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07.02.2007, 03:46 Uhr von LittleSparko
Bewertung: sehr hilfreichlg, daniela
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07.02.2007, 01:07 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh, LG Biggi :-)
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07.02.2007, 01:02 Uhr von luxusklasse1
Bewertung: sehr hilfreichsh + lg
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07.02.2007, 00:52 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße Edith und Claus
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07.02.2007, 00:06 Uhr von broadwinn
Bewertung: sehr hilfreichsehr nett
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07.02.2007, 00:05 Uhr von Maxima24
Bewertung: sehr hilfreich✰ ~ SH ~ ✰
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06.02.2007, 23:59 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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06.02.2007, 23:39 Uhr von swissflyer
Bewertung: sehr hilfreich°~°~° sh °~°~°
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