Mario Strikers Charged Football (Nintendo Wii Spiel) Testbericht

Da Mario zu den Hauptprotagonisten von Nintendo gehört, gibt es natürlich auch viele Spiele, in denen er vertreten ist. Schon auf damaligen Konsolen durfte er sich auch als Fußballspieler beweisen und dies tut er auch auf der Wii.


__--Die Charaktere--__

In Mario Strikers Charged Football darf man sich so ziemlich mit jedem bekannten Charakter auf die verschiedenen Fußballfelder begeben. Dabei gibt es zum einen acht Hauptfiguren, wie Mario, Luigi, Daisy oder Peach, von denen am Anfang aber nur 4 freigeschaltet sind und natürlich noch mal acht Nebenfiguren, wie Toad, Buu Huu oder Koopa.

Nun darf man sich also sein 5er Team, bestehend aus einem Kapitän, sprich einem Hauptcharakter, drei Nebenfiguren und dem Torwart zusammenbasteln.
Beim Keeper sieht es so aus, dass dies immer ein Krokodil ist, welches vom Computer gesteuert wird.
Bei der Auswahl kann man sich entweder für seine Lieblinge entscheiden oder aber man wirft einen Blick auf die verschiedenen Werte (Bewegung, Passen, Schießen und Verteidigung), um sich sein perfektes Team zusammenzustellen.
Wichtig sind ebenfalls die Spezialeigenschaften der einzelnen Charaktere, die das Spiel doch stark beeinflussen können, wenn man z.B. mit einem Riesen-Mario über das Spiel läuft oder aber den Keeper vorher mit Hämmern bewirft bevor der Torschuss erfolgt.


__--Spielmodi--__

Bei den Spielmodi haben sich die Entwickler auch ein großes Angebot einfallen lassen, denn neben dem normalen Einzelspielermodus gibt es auch einen Pokalmodus, bei dem man im KO-System bis ins Finale vordringen muss, um dieses dann endgültig auch zu gewinnen.
Doch ganz am Anfang ist es wohl am besten, wenn man sich erstmal dem Trainingsmodus widmet, um die einzelnen Möglichkeiten, die sich auf dem Feld bieten, zu erlernen. Zudem wird man ohne Training sicherlich nicht auf einem höheren Schwierigkeitsgrad bestehen können und auch erst recht nicht den Herausforderungsmodus meistern können, der viele verschiedene Aufgaben beinhaltet, die am Ende sogar zum Verzweifeln führen können, wenn man es im X-ten Versuch immer noch nicht geschafft hat, einen vorher eingestellten Rückstand aufzuholen. Leider ist es aber anders nicht möglich, die versteckten Charaktere und Arenen freizuschalten, die man ja sicher auch irgendwann mal verwenden möchte.

Zu den Highlights gehört sicherlich auch der Onlinemodus, der zumindest in den Anfangszeiten des Spiels immer sehr stark genutzt wurde und auch in Sachen Verbindung kaum Probleme machte. Inzwischen ist es aber immer schwieriger geworden einen Gegner zu finden.


__--Auf dem Feld--__

Wenn es dann endlich soweit ist, den Weg auf den Platz aufzusuchen, darf man sich eine von vielen Arenen aussuchen. Während das Standardgrün zu den harmlosesten zählt, kann man sich natürlich auch für viele andere entscheiden, die dann allerdings so ihre Tücken und Spezialitäten haben, wodurch ein nicht minderer Einfluss auf das Spiel genommen wird, sei es durch Ablenkung, da gerade ein paar Kühe wegen einem Wirbelsturm über das Feld fliegen oder ein großer Stachelstein mit fies dreinblickendem Gesicht auf dem Spielfeld liegt.

Doch auch unabhängig von der gewählten Arena gibt es genug Dinge, die einem bei jedem Spiel beschäftigen, angefangen damit, dass man mit klugen Pässen erstmal die Gegner ausspielen muss und natürlich zuletzt auch den Keeper, der manchmal fast unschlagbar wirkt, über Spezialgegenstände, die man übrigens für eine Blutgrätsche erhält, und dann entweder von einem selber oder auch vom Gegner verwendet werden und dann dazu führen, dass eine Bananenschale auf dem Feld liegt oder aber man von einem Panzer verfolgt wird, bis hinzu den vielen verschiedenen Spezialaktionen der einzelnen Figuren.
Am bedrohlichsten sind da sicherlich die Powerschüsse. Während ein Nebencharakter nur einen sehr starken Schuss abfeuert, sieht es bei einem Kapitän da schon anders aus, denn je nachdem wie er bei der Powerschussanzeige zweimal im richtigen Moment drückt, können dabei bis zu sechs sehr harte Schüsse entstehen. Dabei kommt es dann zu einer Animation, bei der man als Schiessender zuschauen, darf, wie viele das Krokodil abwehren kann bzw. man selbst muss zur Tat schreiten, denn wenn der Gegner so einen Schuss abfeuert, schlüpft man selber in die Rolle des Torhüters und muss nun in einem Minispiel versuchen, schnell genug auf die nacheinander an beliebiger Position angezeigten Bälle zu klicken, um diese abzuwehren. Danach darf man sich dann entweder als Held fühlen oder wird sehr gefrustet sein. Jedenfalls sind diese Powerschüsse ein sehr hartes Mittel, dass einen sicher geglaubten Sieg schnell noch in eine Niederlage wandeln kann.
Zu den unschönsten Dingen des Spiels gehört nach meinen Erfahrungen auch, dass besonders die Spiele gegen den Computer fast ausschließlich aus Foul und Rempeleien bestehen, wodurch der Spielspaß recht schnell verloren gehen kann und man dann doch lieber die Partie gegen einen Freund bevorzugt, zudem man da noch vereinbaren kann, auf solche Aktionen zu verzichten, denn sonst hat das Spiel nicht mehr wirklich viel mit Fußball zu tun.


__--Steuerung--__

Die Steuerung ist recht Hände auslastend, es sei denn man verwendet einen speziellen Gamepad. Denn ansonsten nimmt man stets Nunchuck und Remote zur Hilfe, um sich zum einen über das Feld zu bewegen und durch das Drücken der Knöpfe bzw. auch das Schütteln der Remote die verschiedensten Aktionen durchzuführen, auch wenn sich diese doch eher auf Schiessen/Köpfen, Passen und Foulen beschränken.
Doch trotz dieser eher geringen Funktionsvielfalt, hat die Steuerung so gut wie keine Macken, was doch immer noch am wichtigsten ist.


__--Grafik--__

Die Grafik hat bei diesem Spiel schon mächtig viel zu tun, denn neben den schön gestalteten Spielern, den vielen Arenen und dem zugehörigen Publikum müssen noch viele weitere Dinge dargestellt werden, die so auf dem Platz geschehen. Das einfachste ist dabei sicher noch der umherfliegende Ball, doch spätestens dann, wenn irgendwelche Spezialaktionen der Spieler oder sonstige Gegebenheiten der jeweiligen Arena hinzukommen, kommt viel durcheinander auf dem Feld auf und man muss schon sehen, dass man nicht dem Überblick in diesem schicken, bunten beinahe Chaos verliert.


__--Sound--__

Beim Sound bekommt man schon fast ein richtiges Stadionfeeling, denn die Anfeuerungsrufe für die einzelnen Kapitäne kommen sehr gut rüber und haben wirklich einen anfeuernden Effekt. Auch die Musik während dem Spiel, die wahlweise abgestellt werden kann, passt recht gut, auch wenn die Fangesänge dann etwas darunter leiden.


__--Der Preis--__

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich rund 55€ für dieses Spiel bezahlt, welches inzwischen bei Amazon für unter 40€ erhältlich ist und im gebrauchten Zustand natürlich noch weniger kostet.

Der Hersteller gibt eine Altersempfehlung von 7+ aus, wobei ich das etwas kritisch sehe, denn das Spiel besteht doch aus vielen brutalen Aktionen, gerade wenn ich daran denke, dass man seine Gegner mit einem Foul in den elektrischen Zaun befördern kann. Von daher sollten Eltern den Kauf überdenken, ob das wirklich etwas für ihr Kind ist.


__--Mein Fazit--__

Früher hat mich dieses Spiel schon immer begeistert, wenn ich es im Kaufhaus mal spielen konnte, auch wenn ich dabei öfters von irgendwelchen Kiddies abgezockt wurde, die mehr als einen Kopf kleiner waren als ich.
Daher war es für mich auch keine große Frage, ob ich mir das Spiel für die Wii zulegen werde. Nur leider haben mir die ersten Stunden gegen den Computer gezeigt, dass dieser doch sehr herausfordernd ist und man auch leicht den Spielspaß verlieren kann, wenn das Spiel mehr aus rüden Attacken, statt aus fußballerischen Aktionen besteht. Etwas mehr Freude kam dann aber wieder auf, wenn ich gegen Freunde gespielt habe und dann auch mal mehr der Fokus auf schöne Aktionen gelegt wurde, um zu sehen, was man alles aus diesem Spiel herausholen kann.
In diesem Moment war es dann doch wieder ein sehr lohnender Kauf, wobei ich nach wie vor meine Zweifel habe, ob dieses Spiel auch etwas für die jüngeren ist, denn eine gewisse Brutalität legt das Spiel schon an den Tag.