Pans Labyrinth (DVD) Testbericht

ab 10,84
Auf yopi.de gelistet seit 03/2010

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Erfahrungsbericht von Regan

Das Böse gegen die Macht der Unschuld

Pro:

schöne Story, Fantasygehalt, Spannung, Musik, alles

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Gestern waren ich und mein Freund nach langem Diskutieren und Fahrgelegenheiten suchen mal wieder im Kino. Wir waren uns erst noch unschlüssig, ob wir uns "Pan's Labyrinth" anschauen, oder ob wir in "Die Brücke nach Therabithia" gehen sollten. Wir entschieden uns dann für ersteres, da uns "Pan's Labyrinth" eindeutig mehr ansprach, auch wenn wir uns nicht ganz im Klaren waren, was uns bei dem Film erwarten würde. Ein Film, der mehr Nachkriegsfilm als Fantasy ist, oder eine gelungene Mischung aus beidem? Was denn nun der Fall war, erfahrt ihr jetzt.


..::Inhaltsangabe::..

Zwei Jahre nach dem Bürgerkrieg in Spanien:

Zusammen mit ihrer schwangeren Mutter Carmen ( Adriana Gil) fährt das kleine Mädchen Ofelia (Ivana Baquero) zu dem neuen Mann ihrer Mutter, dem grausamen Hauptmann Vidal (Sergi López), der einer Bande Rebellen auf der Spur ist. Ofelia glaubt noch an Feen und Magie, auch wenn ihre Mutter ihr einzureden versucht, dass sie mittlerweile zu alt sei, um an Feengeschichten zu glauben. Ofelia lässt sich jedoch nicht beirren und findet auf der Fahrt die Bestätigung: Während sie sich im Wald umsieht, begegnet sie einer Fee.
Die Reise bereitet Carmen Schmerzen und macht sie schwach, da sie in ihrem Zustand eigentlich nicht reisen dürfte. Doch Hauptmann Vidal besteht darauf, dass sein Sohn, der ihm wichtiger als alles andere zu sein scheint, in seiner Gegenwart auf die Welt gebracht wird.
In dem Lager angekommen, macht Ofelia sofort Bekanntschaft mit dem Hausmädchen Mercedes (Maribel Verdú) und freundet sich mit ihr an. Mercedes und der Arzt, der Ofelias Mutter behandelt, helfen den Rebellen in den Bergen. Mercedes dient ihrem Bruder, der auch unter den Rebellen ist und dem Rest der Bande als Informantin und versorgt sie mit Essen und Medikamenten.
Eines Nachts wird Ofelia erneut von der Fee, die sie im Wald gesehen hat, besucht. Die Fee fordert Ofelia auf, ihr nach draußen zu folgen, was Ofelia auch tut. Dort wird sie in den Wald und anschließend eine lange, sich windende Treppe hinab geführt, wo sie auf den Pan (Doug Jones) trifft, dem Wächter eines unterirdischen Königreichs. Dieser erkennt in Ofelia die verlorene Prinzessin wieder, die vor langer Zeit aus dem märchenhaften Königreich in die grausame Welt der Menschen geflüchtet ist. Der Pan stellt ihr drei Aufgaben, die sie bewältigen muss, wenn sie wieder in ihr Königreich zurückkehren will.
Während Ofelia sich mit ekligen Kröten und gefährlichen Kinderfressern herumschlagen muss, gibt es Komplikationen in der Schwangerschaft ihrer Mutter. Ofelia macht sich große Sorgen um sie, darf ihre Prüfungen deswegen aber nicht vernachlässigen und riskiert alles, um zurückkehren zu können...


..::Daten zum Film::..

Originaltitel: El Laberinto Del Fauno
Herstellungsland: Spanien,Mexiko, USA 2006
Regie/Drehbuch: Guillermo Del Toro
Kinostart: 22.02.2007
Verleih: Warner
Laufzeit: 119 min.
FSK: 16 Jahre


..::Schauspieler::..

Ofelia.................................. ...Ivana Baquero
Der Pan......................................Doug Jones
Vidal............................…..........Sergi López
Carmen...............…....................Arianda Gil
Mercedes………..…………...Maribel Verdú
Dr. Ferreiro……..………...…….Álex Angulo
Garcés…………..….………….Manolo Solo
Serrano………..……………...….César Vea
Pedro…………..……..…..Roger Casamajor
El Tarta………..……….…….Ivan Massagué
Francés………..…………....Gonzalo Uriarte
Padre/Father…..…………….Eusebio Lazaro



..::Kritik::..

Die Story und der Trailer haben mich von Anfang an angesprochen. Zwar waren ich und mein Freund uns nicht sicher, ob der Film genau das sein würde, was wir erwartet haben, aber wir wurden nicht enttäuscht. Wir hatten die Befürchtung, dass "Pan's Labyrinth" mehr ein Nachkriegsfilm als ein Fantasyfilm ist und da wir beide nicht sehr große Fans von Kriegsfilmen sind, waren wir uns erst nicht sicher, ob wir ihn uns anschauen sollten. Wenn ich jetzt gefragt werde, ob "Pan's Labyrinth" nun eher ein Nachkriegsfilm sein soll oder ein Fantasyfilm, würde ich eindeutig mit "ein Nachkriegsfilm" antworten, der allerdings mit viel Fantasie bestückt ist und auch ein bisschen etwas von einem Drama hat.
Aber auch wenn jetzt vielleicht einige, die eigentlich vorhatten, den Film anzuschauen, jetzt drauf und dran sind, sich umzuentscheiden, weil sie sich von "Pan's Labyrinth" einen puren Fantasyfilm erhofft hatten, dann kann ich nur sagen: schaut euch den Film an. Auch wenn "Pan's Labyrinth" hauptsächlich ein Nachkriegsfilm ist, kommen auch Fantasy-, Drama- und Horrorfans auf ihre Kosten und mich hat es im nachhinein kein bisschen gestört, im Gegenteil.

Der Film wird zu keiner Sekunde langweilig. Die Story ist sehr interessant und der Fantasygehalt vermischt sich perfekt mit der Realität. Man kann auch nach dem Film nicht ganz genau sagen, ob Ofelia den Pan wirklich getroffen hat oder ob es nicht nur ihre pure Fantasie war. Niemand außer ihr kann den Pan sehen und deshalb weiß man nicht, ob sich der Pan vielleicht nur ihr zeigt und er wirklich da ist, oder ob sich Ofelia das zusammen fantasiert. Ich denke, das kann der Zuschauer so interpretieren wie er es möchte.

Im Film besteht allgemein sehr viel Interpretationsfreiheit. Man wird zum Beispiel auch im Unklaren gelassen, warum Vidal so besessen darauf ist, einen Sohn zu bekommen und warum er bei der Geburt anwesend sein will. Es wäre ihm sogar egal, wenn seine Frau bei der Geburt stirbt, hauptsache sein Sohn ist wohlauf. Vidal trägt auch stets eine Uhr bei sich und es ist ihm wichtig, dass sein Sohn später einmal erfährt, zu welcher Stunde genau sein Vater gestorben ist. Was das soll bzw. warum das so ist, erfährt man nicht. Ich denke, dass Guillermo Del Toro nicht aus versehen den Zuschauer im Unklaren gelassen hat, was das angeht, ich denke eher, dass es beabsichtigt war, damit der Zuschauer später noch über den Film nachdenkt. Denn ein Film, der zum Nachdenken anregt, ist "Pan's Labyrinth" allemal.

Der Film wird während seiner ganzen Laufzeit immer wieder von einem gesummten Schlaflied begleitet, das dem Film in den passenden Szenen einen beruhigenden und mystischen Touch verleiht. Während des Films, ob Ofelia sich nun auf eine gefährliche Prüfung begibt oder ob Vidal wieder seine Grausamkeit herauslässt, sitzt man meistens schon auf der Lauer und wartet, bis wieder irgendetwas schlimmes passiert. Doch immer wenn das sanfte Schlaflied ertönt, wird einem sofort signalisiert, dass man sich wieder entspannen kann und vorerst nichts schlimmes passiert, wenigstens solange das Lied im Hintergrund läuft.
Bei fast allen Filmen fällt einem der Soundtrack gar nicht wirklich auf und man erinnert sich im Nachhinein kaum noch an die Melodie oder an die Musik, die während des Films lief. Bei "Pan's Labyrinth" ist das etwas anderes. Die sanfte Melodie des Schlafliedes bemerkt man sofort und man behält sie auch noch im Kopf, wenn man das Kino verlässt. Es ist ein wirklich sehr schönes Schlaflied, auch wenn es ohne Text ist.

Der Film hat nicht umsonst eine Freigabe ab 16 Jahren. Der Film ist an manchen Stellen überraschend brutal. Guillermo Del Toro verschont die Zuschauer nicht, wenn hier mal ein Bein abgesägt werden muss oder wenn da mal jemand mit einer Flasche brutal ins Gesicht geschlagen wird und stirbt. Gerade dadurch wird die Grausamkeit beider Welten besonders deutlich dargestellt. Der Film stellt die Realität einer Märchenwelt gegenüber, die aber nicht weniger grausam sein kann. So gibt es zum Beispiel auch in der Realität und auch in der Märchenwelt böse Monster, eben nur in verschiedenen Gestalten.

Die Schauspieler machen ihre Sache sehr gut. Ivana Baquero, die die Rolle der kleinen Ofelia übernimmt, überzeugt in ihrer Rolle als unschuldiges, kleines Mädchen, das noch an Feen und Fabelwesen glaubt und niemandem etwas böses will. Man sieht, wie Vidal mit ihr umspringt, sie anschreit und sie sogar hochhebt und schüttelt. Trotz allem bekommt man nie auch nur einen Funken von Hass oder Feindseeligkeit von Ofelias Seite aus mit. Sie fragt sich, warum ihre Mutter erneut geheiratet hat und scheint traurig darüber zu sein und hat auch ein bisschen Angst vor ihm. Sie macht sich oft Sorgen um ihre Mutter und versucht ihr zu helfen wie sie nur kann. Eben ein unschuldiges, liebenswertes Mädchen, das die harte Realität erst noch kennenlernen muss.
Auch Sergi López wird der Rolle des grausamen und bösartigen Hauptmann Vidals voll und ganz gerecht. Mit seinem ganzen Auftreten, seiner Ausstrahlung und seinem Aussehen schafft er es, dass man ihm seine Bösartigkeit sofort ansieht. Er passt meiner Meinung nach perfekt in diese Rolle. Aber auch die anderen Schauspieler sind nicht zu verachten. Meiner Meinung nach hätte man die Darsteller nicht besser wählen können, da jeder voll und ganz in seine Rolle eintaucht und auch weiß, wie er diese auch authentisch und gut rüberbringt.

Auch die Fabelwesen wie zum Beispiel der Pan, die kleinen Feen und der Kinderfresser sind sehr gut gelungen. Sie wirken sehr authentisch und trotzdem mystisch. Der Pan sieht zwar im ersten Moment etwas komisch aus, man gewöhnt sich aber recht schnell an den riesigen Faun und die seltsam geknickten, langen Beine. Der Kinderfresser, zu dem Ofelia in einer Prüfung gelangt, sieht besonders bedrohlich aus und wie aus einem Alptraum. Obwohl dieser sich vorerst nicht bewegt und einfach nur still dasitzt, sah er sehr angsteinflößend aus.

Das Ende ist spannend, für manche vielleicht auch unerwartet und traurig. Mehr möchte ich eigentlich nicht darüber verraten. ;)


..::Fazit::..

Ich habe es nicht bereut, mir den Film angesehen zu haben. Ich fand den Film einfach genial und kann ihn einfach nur weiterempfehlen. Ich frage mich immer noch, warum eigentlich nicht dieser Film den Oscar für den besten nicht englischsprachigen Film bekommen hat. Ich vergebe 9 von 10 Punkten und eine klare Empfehlung.

MfG Regan

35 Bewertungen, 18 Kommentare

  • try_or_die87

    23.07.2008, 18:48 Uhr von try_or_die87
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße aus Regensburg

  • hjid55

    02.04.2007, 00:15 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah

  • hammi79

    24.03.2007, 16:48 Uhr von hammi79
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + lg

  • angela1968

    23.03.2007, 18:13 Uhr von angela1968
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - und ich liebe berichte mit bildern...

  • LadySimara

    23.03.2007, 03:35 Uhr von LadySimara
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~*SH und LG*~~

  • mousebear

    22.03.2007, 23:40 Uhr von mousebear
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein weiterer klasse Bericht von dir. LG mousebear

  • anonym

    22.03.2007, 18:41 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris :-)

  • rosewitch

    22.03.2007, 16:30 Uhr von rosewitch
    Bewertung: sehr hilfreich

    ♥(¨*•.¸SH & LG Diana¸.•*¨)♥

  • Sommergirl

    22.03.2007, 16:10 Uhr von Sommergirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    den muss ich mir auch noch besorgen, die Trailer haben mich auch fasziniert..

  • Mogry1987

    22.03.2007, 15:35 Uhr von Mogry1987
    Bewertung: sehr hilfreich

    ===SH=== =)

  • b00n1

    22.03.2007, 15:31 Uhr von b00n1
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH =) Gruß b00n1

  • sandrad198

    22.03.2007, 15:11 Uhr von sandrad198
    Bewertung: sehr hilfreich

    **sh+lg** Sandra :o)

  • anonym

    22.03.2007, 15:03 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein Verdientes sh

  • angi3000

    22.03.2007, 14:59 Uhr von angi3000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüsse!

  • Enni75

    22.03.2007, 14:54 Uhr von Enni75
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner und informativer Bericht

  • Sabate

    22.03.2007, 14:51 Uhr von Sabate
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöne Grüsse...Todd

  • Chris270475

    22.03.2007, 14:37 Uhr von Chris270475
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein wohlverdientes sh*** lg Chris

  • woitschi

    22.03.2007, 14:37 Uhr von woitschi
    Bewertung: sehr hilfreich

    werde ich mir mal ansehen. LG