Pans Labyrinth (DVD) Testbericht

Inhalt und eigene Meinung:
Pans Labyrinth ist das Meisterwerk des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro (Cronos, Hellboy, Blade 2)

Der Film spielt im Spanien des Jahres 1944 und handelt von der jungen Ofelia (wirklich hervorragend gespielt von Ivana Baquero) die mit ihrer schwangeren Mutter (Ariadna Gilzu) ihrem brutalen Stiefvater Vidal (Sergi López) zieht. Dieser ist Armeekommandant von Francos Gnaden und verfolgt in dessen Auftrag die letzten unnachgiebigen Rebellen. Letztere sind auf verlorenem Posten da Francos Schergen ihnen waffen- und zahlenmässig überlegen sind. Sie werden aufs grausamste verfolgt und ermordet. Ofelia tut sich sehr schwer mit dieser Realität. Sie wehrt sich dagegen das der neue Mann ihrer Mutter die Rolle ihres verstorbenen Vaters einnimmt. Im Grunde interessiert den aber nur das seine Frau einen Sohn bekommt, einen Erben.

Durch Zufall entdeckt sie ein Labyrinth in dem sie die mythische Figur Pan kennenlernt. Dieser erklärt ihr das sie eine Prinzessin sei und ihr richtiger Vater auf sie warte. Um zurückkehren zu können habe sie mehrere Prüfungen abzulegen. Trotzdem ist Pans Labyrinth kein Fantasyfilm. Er ist ein Mix, vor allem aber auch eine filmische Abrechnung mit den Franco Faschisten. Trotz drastischen Folterszenen übertreibt der Regisseur nicht. Auch die spanische Kirche die eine wesentliche Stütze des faschistischen Regimes war bekommt ihren Teil ab und erhält in der Fantasiewelt eine Entsprechung als fette Kröte. Sehr passend!

Del Toror zeigt nur klar wie grausam die Faschisten Francos waren. In der zweiten Perspektive zeigt er dem Zuschauer eine wundersame Fantasiewelt die aber hervorragend harmoniert. Die Spezialeffekte sind erstklassig.

Besonders gelungen ist auch wie offen es der Regisseur lässt ob Pans Labyrinth nun wirklich real ist oder nur die Flucht Ofelias vor der Realität. Allerdings war er mir bei dem Bösewicht Vidal dann doch etwas zu oberflächlich. Er ist einfach nur böse. Das Faschisten durchaus grausame Mörder waren und auf der anderen Seite ihre Familie liebten (kaum zu glauben aber wahr) wäre eine interessantere Option gewesen. Oder auch die Darstellung des blinden Konformismus der damaligen Zeit. Oder sogar etwas Kritik am Westen der Franco auch nach dem Untergang von Hitler überleben hat lassen? Nun gut verlangen wir nicht zuviel vom Regisseur. Er hat seinen Job sehr gut gemacht, wenn auch nicht exzellent.

Das Ende ist konsequent und doch erschreckend. Es hinterlässt den Zuschauer mit einem befriedigenden und einem schockierenden Moment. Selten war ich in einem Film so zufrieden wie in dem Moment als Vidal erfährt das sein Sohn nicht einmal seinen Namen erfahren wird und genauso selten über ....

Na denn, lieber selber ansehen ;-)

Daten:
Darsteller: Sergi Lopez, Maribel Verdú, Ivana Baquero
Regisseur(e): Guillermo Del Toro
Komponist: Javier Navarrete
Format: PAL
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 6.1 ES Discrete), Spanisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 1.85:1
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
(bei all der Gewalt im Film wäre ab 18 auch okay gewesen)
Studio: Universum Film GmbH
Erscheinungstermin: 30. Juli 2007
Produktionsjahr: 2006
Spieldauer: 115 Minuten
Preis: 8,99 Euro