Trixie Heuraufe aus Holz Testbericht

Meerschweinchen (MS), Kaninchen und Co. benötigen Heuraufen, denn es ist wenig ratsam, das Heu, ihr täglich Brot also, einfach in den Stall zu legen. Zu groß ist die Verschmutzungsgefahr. In einer Raufe kann es bedeutend hygienischer angeboten werden. Käfige werden oft zusammen mit Plastik- oder Gitterraufen geliefert, die man zumeist von außen oder innen in das Gitteroberteil des Bauers einhängen kann. Besitzt man jedoch mehr als drei MS und will ihnen den Platz anbieten, den eine artgerechte Meerschweinchenhaltung vorschreibt, wird man einen Eigenbau als Unterkunft für die Tiere wählen. Ein solcher wird nun in der Regel nicht von Gitterteilen eingerahmt, in die man Raufen hängen könnte. Deshalb benötigt man eine Raufe, die man ins Gehege stellen kann. Der allseits bekannte Hersteller für Tierbedarf TRIXIE wartet natürlich auch hier mit einem passenden Produkt auf.

**Der Hersteller**

TRIXIE Heimtierbedarf GmbH & Co. KG
Industriestraße 32
24963 Tarp/DEUTSCHLAND

Telefon +49 4638 2109-100
Telefax +49 4638 2109-500
E-Mail [email protected]
E-Mail [email protected] (für Neukundenanfragen)
http://www.trixie.de


**Preis und Erhältlichkeit**

Ich habe mein Exemplar bei ZOOPLUS.de im November 2010 für 5,49 Euro erworben.

Gegenwärtig ist die Raufe dort für nur 4,49 Euro erhältlich.



**Produktbeschaffenheit**

TRIXIEs Standraufe besteht aus hellem Holz, um welches es sich handelt, kann man weder auf der Homepage des Herstellers noch bei zooplus.de in Erfahrung bringen, aber ich denke, mit dieser Wissenslücke kann man leben. ;-) Jedenfalls besteht sie aus Holz und nicht etwa aus Plastik und kann deshalb problemlos angenagt werden.

Die Maßen betragen (ausgeklappt) 26 cm in der Breite, 23 cm in der Tiefe und 17 cm in der Höhe.

Die Heuraufe wird natürlich zusammengeklappt geliefert; klappt man sie aus, steht sie gewissermaßen in Form eines X da. Es sieht eben aus wie die Miniaturausgabe einer Futterkrippe für Wildtiere, natürlich ohne Dach. Die rechte Seite der Raufe ist die Verlängerung des linken Standbeines und vice versa. Dort, wo sich diese beiden Schenkel kreuzen, sind sie dergestalt zusammengesteckt, dass sie sich auf- und zusammenklappen lassen. Die beiden Seiten der Raufe bestehen aus zwei schmalen Querbalken, zwischen denen vertikale Stäbe stecken. Zwischen den Stäben befinden etwa 1 cm (geschätzt^^) breite Zwischenräume, durch die das eingeworfene Heu quillt. Die Tiere können dann unter den aufgeklappten Seiten stehen und das Heu aus den Zwischenräumen herausziehen. Alternativ können sie auch von vorn oberhalb der Kreuzung der beiden Schenkel an das Heu gelangen.

Das Fassungsvermögen der Raufe dürfte ca. 100 g Heu betragen.


**Gebrauch**

Für MS ist diese Raufe ideal. Sie haben genau die richtige Größe, um unter den aufgeklappten Seiten stehend (oder bei fauleren Exemplaren auch liegend^^) das Heu aus den Zwischenräumen zwicken zu können. Meine gehen auch sehr gern frontal ran. Sie stellen die Vorderpfötchen auf die Stelle, wo die beiden Schenkel zusammengehalten werden, oder recken auch einfach nur das Köpfchen, und zupfen dann ihr Heu heraus.
Was Kaninchen betrifft, so kenne ich mich mit der Haltung dieser Tiere nicht sonderlich gut aus, aber wenn ich mir ihre Größe vergegenwärtige (ich spreche von Zwergkaninchen), kann ich mir nicht vorstellen, dass sie das Heu aus den Zwischenräumen der Raufenseiten ziehen können. Sie sind doch viel zu hoch und müssten sich wohl ducken, um daran zu gelangen. Sie würden also immer frontal herangehen oder sich Männchen machend sogar über die Raufenseiten beugen. Ich könnte mir vorstellen, dass Kaninchen, die natürlich bedeutend massiger und stärker sind als MS, diese Raufe öfters umstoßen. Das haben sogar meine Säuchen schon 2, 3 Mal geschafft, als sie mal wieder ihre 5 Minuten hatten. :-)

Manchen MS scheint es ein Bedürfnis zu sein, die Heuraufe ihrem eigentlichen Zweck zu entfremden und zusätzlich als Sitzplätzchen zu benutzen. Letzte Woche habe ich meinen Bock, diesen verwegenen Lümmel, doch tatsächlich zum ersten Mal in der Raufe hockend erwischt. Er ist der Einzige, der auf diese Idee gekommen ist. Er steigt frontal ein und verlässt die Raufe auch auf dieselbe Weise. Ich habe mir überlegt, ob besonders abenteuerlustige kleine MS in dieser Hinsicht gefährdet sein könnten, wenn sie auf den Gedanken kommen sollten, die Raufe von den Seiten aus zu besteigen. Könnten sie dann nicht mit ihren zarten Beinchen in den Zwischenräumen hängen bleiben? Andererseits kann ich mir auch nicht vorstellen, warum sie das versuchen sollten. Es ist bedeutend einfacher, die Raufe dort zu erklimmen, wo die beiden Schenkel zusammengesteckt sind. Die Überwindung einer der beiden Seiten wäre so umständlich, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass ein Schweinchen auf die Idee kommen könnte, es zu probieren. Die Tiere sind ja nicht dumm und wissen ganz genau, welche Aktionen mehr und welche weniger Sinn machen. Insofern schätze ich dieses Gefahrenpotenzial letztendlich als doch sehr gering ein.

**Reinigung und Haltbarkeit**

Holzprodukte halten generell recht lange und müssen erst ersetzt werden, wenn sie faulen oder anderweitig beschädigt sind.
Da ich ein Hygienefanatiker mit ausgeprägtem Putz- und Desinfizierfimmel bin, reinige ich mein Holzzeug jedes Mal, wenn ich miste. Ich spüle es in der Tat mit Essigwasser, tupfe es anschließend handtuchtrocken und besprühe es dann noch mit Desinfektionsspay. Im Ofen wird es dann ordentlich durchgetrocknet. Das funktioniert einwandfrei und hinterher sind die Gegenstände wirklich richtig sauber und trocken.
Tatsächlich sollte es reichen, diese Prozedur mit seinen Holzprodukten einmal im Monat vorzunehmen. ES SEI DENN, es lag Ektoparasitenbefall vor, dann muss sämtliches Inventar gereinigt und desinfiziert werden.


Zusammenfassung

Die Heuraufe ist für MS in jeder Hinsicht geeignet. Vor allen Dingen hat sie für diese Tiere genau die richtige Größe. Was hingegen Kaninchen anbelangt, so halte ich sie aus oben genannten Gründen für zu klein. Jedoch können Kaninchenbesitzer das letztendlich sicher besser beurteilen :-)
Ich sehe auch keine gravierende Gefahr, wenn MS auf den Gedanken kommen sollten, die Heuraufe als Sitz- und Liegemöbel zu nutzen. Frontal können sie auf ziemlich problemlose Weise ein- und aussteigen.
Weiterhin sprechen Haltbarkeit und Langlebigkeit für dieses Holzprodukt, und hübsch anzusehen ist die Miniaturkrippe außerdem.
Das einzige Problem ist, dass sie von MS, von Kaninchen umso mehr, doch ziemlich leicht umgeworfen werden kann. Meine Säue machen das glücklicherweise nur gelegentlich. Sollte man Frechdachse besitzen, die sich ständig einen Spaß daraus machen, müsste man sich nach etwas Standfesterem umsehen. Im Notfall muss man das Heu eben doch einfach in den Stall legen, am besten an einer Stelle, an welcher die Tiere nicht bevorzugt ihr Geschäft verrichten. Zudem sollte man den Heuhaufen dann täglich, mitunter sogar mehrmals täglich, erneuern, nachdem er auseinandergerissen und das Heu durch das ganze Gehege geschleppt wurde. Die Tiere werden immer lieber das frische Heu fressen als das, was im Stall verstreut und möglicherweise mit Kot- und Urinspuren versehen herumliegt.

Fazit: 5 Punkte totz mangelnder Standhaftigkeit, zumindest für Meerschweinchen!