Ferplast Aria Testbericht

Hallo, Ihr Lieben!

Nach etlich langer Zeit mal wieder ein Bericht von mir! :-) Diesesmal geht´s um eine Vogelvoliere, und zwar die Ferplast Aria in der Farbgebung beige/dunkelbraun.
Ich habe schon sehr lange Wellensittiche, aber mein Wunsch war es bisher immer, 4 von den Krachmachern haben zu wollen, nur dafür war mein alter Käfig zu klein. Also habe ich mir nichts anderes zu Weihnachten gewünscht, meinem Mann den wundervollsten, schönsten und erotischsten Augenaufschlag und Lächeln entgegen gebracht und meine Überredungskunst spielen lassen... :-D

ABER ACHTUNG: WELLENSITTICHE BRAUCHEN TROTZ DES RIESEN KÄFIGS TÄGLICH FREIFLUG!!!! Denn im Käfig selber ist für ein unbeschwertes Fliegen naturgemäß kein Platz. Daher lasse ich meine Geier täglich fliegen. Und wenn die keine Lust mehr haben, gehen sie von alleine wieder rein (gut antrainiert, oder? ;-) )

Die Pro´s und Con´s auf einen Blick:

+ vergleichsweise günstig
+ für 4 Sittiche ideal
+ sieht zudem noch schick aus

- ohne Hilfe kein Aufbau möglich
- nicht soooooo stabil, wie man´s gerne hätte


Für 169,95 € vom Baumarkt mit dem Biber nahm ich das Teil mit. Ich wunderte mich über diesen Preis, denn normalerweise sind Volieren in dieser Größe ungleich teurer und gehen meist erst ab 200 € los (das Auktionshaus mit den bunten Buchstaben mal ausgenommen). Nur wie sollten wir einen ca. 1,60 m hohen und fast 70 cm breiten Karton in einen kleinen Opel Corsa verfrachten? Während sich mein Mann darüber Gedanken machte, sah ich mir die Piepser an...

Die Maße sind aufgebaut ca: Breite: 65 cm,Tiefe 55 cm und Höhe 155 cm.

Lieferumfang:
Der Käfig selber mit Kotschublade
5 Sitzstangen
2 Futternäpfe
1 Wasserspender
eine Aufbauanleitung


DER AUFBAU:
Der Karton ist wahrlich riesig, angesichts der Maße der Voliere aber auch nachvollziehbar. Die Teile waren teils verschweißt, teils lose und teils wiederrum in kleinen Kartons verpackt drinnen. Ein kleiner Schraubenschlüssel wird mitgeliefert, ebenso alle Schrauben und Unterlegscheiben. Als erstes sollte das untere Grundgestell aufgebaut werden, was alleine noch gut zu bewerkstelligen ist, aber dann geht´s an die Seitenwände. Diese werden mittels einer Art Schiene, in der jeweils im 90° Winkel eine Nut eingelassen ist, zusammen gehalten. Die Schiene stülpt man an den Seiten entlang am Gitterende über. Dafür braucht man allerdings Hilfe: einer hält die Wände, einer stülpt über. Auch ist ein großer Raum zum Aufbau von Vorteil. Denn teilweise muß der Käfig gekippt werden, um die Schienen überhaupt drüber zu bekommen, es sei denn man ist 2,10 m groß und hat einen Altbau mit 3 Meter hohen Decken... Der Rest ist wieder einfach. Dach drauf, fixieren, festschrauben. Jetzt müssen nur noch die Stangen, Futter- und Trinknapf rein, Spielzeug und natürlich die Vögel!
Der Aufbau dauerte bei mir ca. 1 Stunde. Mein Mann hat nur kurz die Wände festgehalten, den Rest habe ich alleine gemacht. Wer von Anfang an zu zwiet dabei geht, dürfte in einer guten halben Stunde die Piepser einziehen lassen.


DIE STANDFESTIGKEIT:
Wenn die Voliere aufgebaut vor einen steht, denkt man "Sieht astrein aus!" Stimmt auch! Nur leider sind die Wände wackelig und vermitteln einen nicht gerade stabilen Eindruck. Wer also mal aus Versehen gegen das Gitter kommt, versetzt gleich den ganzen Käfig in Schwingungen... Dem kann aber große Abhilfe geschaffen werden, in dem Ihr einfach strategisch die Sitzstangen und/oder Naturholzsitzstangen verteilt. Denn die geben den Wänden eine zusätzliche Stabilität. Keine Angst! Wenn die Piepser darin herumkaspern, bewegt sich gar nichts! :-) Trotzdem haben die Wände etwas Spiel, von daher nicht mit allzu großer Wucht dagegen kommen...
Auch praktisch: die Rollen. So kann die Voliere einfach herumgeschoben werden, um beispielsweise darunter sauber machen zu können. Die Rollen sind sehr leichtgängig und der Käfig läßt sich dadurch gut bewegen.


DIE SICHERHEIT:
Die Voliere ist gut durchdacht und nirgends ist eine Fluchtmöglichkeit auszumachen. Die Türen schließen fest und sind von Wellensittichen nicht zu öffnen. Selbst der Spalt im Unterrahmen, wo die Kotschublade hinausgezogen wird, ist noch eine abnehmbare Blende davor. Der Spalt ist so gefertigt, daß zwar Finger durch kommen um die Schublade raus- und reinschieben zu können. Wenn die Schublade aber drinnen ist, ist es unten quasi dicht, selbst wenn Ihr mal die Blende vergessen solltet. Ist die Schublade draußen, müßte sich ein Sittich schon mit Mühe hindurchquetschen (was die neugierigen Biester aber machen! Daher also am Besten immer die Blende davor lassen!).
Die Gitter sind sicher im Unterrahmen verankert und lassen sich nicht einfach rausziehen und oben ist das Dach mittels Schrauben fest mit den Gittern verbunden!


DAS ZUBEHÖR:
Die obligatorischen Sitzstangen sind nicht so gut für Wellensittich-Füße geeignet, da sie zwar geriffelt sind, aber dennoch glatt und plan von der Oberfläche her. So können sich die Krallen nicht auf natürliche Weise abnutzen. Daher mein Rat: durch Naturholzstangen oder Äste austauschen. So können die Vögel wie in der Natur sitzen, ihre Schnäbel und Krallen daran wetzen und wenn eine mal kaputt geht, müssen auch keine meist teureren Kunststoff-Ersatzstangen gekauft werden.
Die Futternäpfe sind für Wellensittiche geradezu passend dimensioniert. Ich habe beide drinnen hängen, da manchmal doch Streit aufkommt und die "Angegriffenen" dann auf den anderen Futternapf ausweichen können.
Der Wasserspender ist hingegen riesig! Wenn ich schätzen müßte, würde ich sagen, da geht +/- 1/4 Liter rein. Ganz vollfüllen macht aber keinen Sinn, denn das Wasser wird ohnehin jeden Tag gewechselt.
Spielzeug muß man sich noch selber kaufen, was aber nicht so teuer ist.


DAS REINIGEN:
...ist an sich einfach: Kotschublade raus, Sand wechseln, fertig! Aber da die Schublade leider nicht bündig mit den Seiten abschließt, muß noch die Metall-Bodenplatte ausgefegt werden. Das dauert aber alles nur wenige Minuten!


NEGATIV:
Durch das Dach hat man leider keine Möglickeit, z.B. eine Schaukel aufzuhängen. Dafür gibt´s vorne und hinten ganz oben ein kleines Loch, wo eine Kette, ein Schnürsenkel oder ein Juteband durchgezogen werden kann. Und daran läßt sich dann eine Schaukel aufhängen. Aber trotzdem muß das auch erst wieder dazugekauft werden...
Aufgrund der Größe der Kotschublade muß auch daran gedacht werden, daß gleich mal 3 - 4 kg Vogelsand bei jedem Wechsel fällig werden.
Die Türen gehen bei Lieferung nach oben auf, was jedoch sehr nervig ist, da immer mit einer Hand die Tür aufgehalten werden muß, während man mit der Anderen z.B. den Futternapf entnimmt. Doch auch dieses läßt sich kurzerhand ändern: mit einer Zange vorsichtig die "Schaniere" etwas aufbiegen, Tür umdrehen, einsetzen und die Drähte wieder zusammen kneifen. Aber wer hat sich einfallen lassen, daß die Türen nach oben aufgehen...? Ohne Worte... ;-)


FAZIT:
Alles in allem ist die Voliere in jeder Hinsicht ihr Geld wert! Die Piepser haben Platz, Spielzeug paßt genügend herein und es ist ein Blickfang in jeder Wohnung! Wer seinen Wellensittich liebt, der hat zwar ohnehin schon mindestens 2 (!) und auch einen passenden Käfig/Voliere, aber Neueinsteiger und "Umrüster" werden sich daran immer wieder erfreuen!