Die Therapie (Taschebuch) / Sebastian Fitzek Testbericht

Durch zufälliges Stöbern stieß ich letzte Woche auf zwei Bücher eines mir bis dahin völlig unbekannten Autors. Ein Psychothriller mit dem Namen "Therapie" verspricht natürlich einiges. Da mich aber dann auch der Klappentext unheimlich neugierig machte, wurde nicht nur dieses, sondern auch gleich das zweite Buch dieses Autor gekauft.

In meinem heutigen Bericht möchte ich nun folgendes Buch vorstellen:

"Die Therapie"

von
Sebastian Fitzek

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Der Autor
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Sebastian Fitzek, 1971 geboren, studierte Jura und arbeitet als Programmdirektor und als Chefredakteur für mehrere Radiosender. Er lebt mit seiner Freundin in Berlin.

Für weitere konkrete Informationen zu seiner Person empfehle ich einen Besuch auf seiner Internetseite www.sebastianfitzek.de, wo neben einer Selbstbeschreibung auch Leseproben zu seinen beiden Büchern zu finden sind.

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Allgemeine Infos zum Buch
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Sebastian Fitzek´s Debütroman "Therapie" umfaßt 332 Seiten und erschien im Juni 2006 als Taschenbuch beim Knaur Verlag unter der ISBN 978-3-426-63309-0. Dieser Psychothriller wurde bereits in mehrere Sprachen übersetzt und wird derzeit verfilmt. Der Preis für das Buch beträgt 7,95 €.

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Klappentext
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Keine Zeugen, keine Spuren, keine Leiche. Josy, die zwölfjährige Tochter des bekannten Psychiaters Victor Larenz, verschwindet unter mysteriösen Umständen. Ihr Schicksal bleibt ungeklärt.

Vier Jahre später:
Der trauernde Vater hat sich in ein abgelegenes Ferienhaus zurückgezogen. Doch eine schöne Unbekannte spürt ihn dort auf. Sie wird von Wahnvorstellungen gequält. Darin erscheint ihr immer wieder ein kleines Mädchen, das ebenso spurlos verschwindet wie einst Josy. Viktor beginnt mit der Therapie, die mehr und mehr zum dramatischen Verhör wird…

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Paukenfrosch´s Therapie
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Die Aufmachung des Buches sowie der Klappentext überzeugten mich innerhalb weniger Minuten zum Kauf des Buches. Und wie der Titel des Thrillers verrät, geht es in ihm hauptsächlich um die Therapie der geheimnisvollen Schönen, die sich Viktor Larenz regelrecht aufdrängelt. Eigentlich praktiziert er seit dem Verschwinden seiner Tochter nicht mehr und sucht auf der Insel Parkum Ruhe, um sich für ein Interview vorzubereiten. Doch Anna Spiegel, wie sich die Unbekannte nennt, erzählt Dr. Larenz von ihrer Schizophrenie. Seine Neugier ist umgehend geweckt, als die Kinderbuchautorin ihm von einem Mädchen aus einem ihrer unvollendeten Bücher erzählt, die sich verselbständigt hat. Die Geschichte dieses Mädchens und die Geschichte seiner verschwundenen Tochter weisen zu große Parallelen auf, als daß er sie verdrängen könnte. So sieht Dr. Larenz in der Therapie der Anna Spiegel die Möglichkeit, seine geliebte Tochter Josy wiederzufinden.

Ein Sprung in die Gegenwart bringt den Leser zu Dr. Viktor Larenz, der sich festgeschnallt auf einer Bahre in einer psychiatrischen Einrichtung befindet. Seinem behandelnden Arzt Dr. Roth erzählt er seine Geschichte, die ihn so sehr aus dem Leben gerissen hat.

Ja, das ist der Stoff, aus dem gute Psychothriller gemacht werden. Umgehend ist beim Leser die Neugier geweckt. Er will wissen, weshalb der angesehene und berühmte Psychiater nun selbst zum Patienten geworden ist. Auch will man unbedingt wissen, wer diese Anna Spiegel ist. Sie weiß zu viel vom Verschwinden seiner Tochter, so daß man glaubt, sie könnte etwas damit zu tun haben. Aber weshalb spielt sie die Schizophrene?

Und so beginnt der Thriller spannend und wird innerhalb der ersten Seiten ungemein fesselnd. Allein die Geschichte ist unglaublich gut ausgedacht, hinzu kommt aber auch der genial ausgefeilte Schreibstil von Sebastian Fitzek. Er spielt regelrecht mit den Worten. Erzählstil und wörtliche Rede wechseln sich ständig ab und bringen Schwung in die Geschichte. Er unterteilt seinen 332seitigen Thriller in 60 Kapitel nebst Prolog und Epilog - das macht gut 5 Seiten pro Kapitel. Das läßt sich unheimlich gut lesen, da man auch die kleinste Pause zum Lesen nutzen kann. Außerdem wirft Sebastian Fitzek ans Ende jedes Kapitels eine erneute Frage oder ein erneutes Rätsel auf. Da kann man das Buch nun wirklich nicht aus der Hand legen, denn man ist animiert, die jeweils durch die Therapie neu aufgeworfenen Verwirrungen und Ahnungen zu ergründen. Man ist innerlich gezwungen zu lesen, zu lesen und zu lesen. Es ist unglaublich, wie gekonnt Sebastian Fitzek es schafft, durchgehend diese nervenkitzelnde Spannung aufrecht zu erhalten.

Der Thriller wird aus der Sicht Dr. Viktor Larenz erzählt, wenn auch nicht in Ich-Form. Man begleitet ihn somit bei der Ergründung des Schicksals seiner Tochter und auch bei seiner Therapie mit Anna, die den Hauptbestandteil des Thrillers bildet. Doch immer wieder mal telefoniert Dr. Larenz mit seinem Detektiv, so daß auch Informationen aus der Außenwelt mit in die Geschichte einfließen. So wird die Geschichte verzwickt und verwirrend und man weiß bis zum Schluß nicht, was des Rätsels Lösung ist.

Der Personenkreis in diesem Thriller ist recht klein und übersichtlich. Die Hauptfiguren sind schlicht und einfach Dr. Larenz und Anna. Hinzu kommen der Bürgermeister der Insel, der Fährmann, der Detektiv, der in Berlin, dem Wohnort Dr. Larenz´ agiert, Dr. Larenz´ Frau, die jetzt in den USA lebt und Dr. Roth, Larenz´ behandelnder Arzt. Diese Randfiguren spielen immer wieder mal eine kleine Rolle, die dem Fortschreiten der Therapie durch kleinste Informationen dienlich sind. Auch hier beweist Sebastian Fitzek großes Schreibtalent, welches mich absolut begeistert hat.

Nun mag man sich fragen, ob es möglich ist, einen ganzen Roman zu schreiben, in dem es um eine Therapie geht. Ja, es ist möglich. Und wie gut das sogar möglich ist, hat Sebastian Fitzek auf brillante Art und Weise bewiesen. Ich bin regelrecht von Spannung getrieben durch dieses Buch geflogen, weil es mich nicht mehr losgelassen hat. Die Story und der Schreibstil sind absolute Klasse. Mich aber begeisterten nebenbei natürlich auch immer wieder die geschilderten Aktivitäten des Detektivs, der ja in Berlin unterwegs war. Die Orte, die da beschrieben werden, sind mir sehr wohl bekannt und so hatte ich eine weitere Verbindung zu diesem Buch.

Ich bin, wie man wohl sehr gut erkennen kann, rundum und absolut begeistert von diesem Debütroman von Sebastian Fitzek. Nirgends finde ich etwas, was ich zu kritisieren hätte. Sein Psychothriller hat mich bestens und absolut kurzweilig unterhalten, daß ich ihn wärmstens mit 5 dicken Sternen weiterempfehlen muß. Und so ist natürlich auch meine Vorfreude auf die Verfilmung dieses Thrillers sehr groß…


( Mein Bericht erschien bereits auf Ciao am 9. Juli 2007 )