Die Therapie (Taschebuch) / Sebastian Fitzek Testbericht

ab 9,39
Auf yopi.de gelistet seit 05/2007

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Erfahrungsbericht von wuunderKind

Sebastian Fitzek - Die Therapie

Pro:

super spannend....

Kontra:

leider zu schnell vorbei....

Empfehlung:

Ja

Sebastian Fitzek
Die Theraphie



***zum Autor***

Sebastian Fitzek wurde 1971 in Berlin geboren.
"Die Therapie" war sein erster Roman,
danach folgte "Amok Spiel".
Heute ist er in Berlin für zahlreiche Hörfunkstationen
und TV-Sender als Journalist und Autor tätig.

Weitere Informationen könnt ihr unter

www.sebastianfitzek.de

einsehn.



***zur Optik***

Das Aussehn des Taschenbuchs (Club) ist schlicht und einfach.
Auf der Vorderseite sieht man ein Meer, Steine und die in
Wolken verschwundene Sonne.

Alles in grau.
Sehr passend zum Roman.


***der Preis***

Ich habe das Taschenbuch beim Club für 6,95 Euro
erworben.
Wo anders ist es sicherlich um ca. 1,- Euro teurer.



***zum Roman***

Viktor Larenz, ein sehr erfolgreicher Psychologe im
Bereich Schizophronie und dem Münchhausen-Syndrom
hat ein glückliches Leben.
Bis einst seine 12-jährige Tochter Josy spurlos veschwindet.

Keine Zeugen, keine Spuren, keine Leiche.

Nach dem tragischen Fall zieht sich der Psychologe in
sein abgelegenes Ferienhaus zurück, wo sich Zeit nach Zeit
der Fall löst.
Eine hübsche Junge Frau mit Wahnvorstellungen findet ihn auf und
verlangt von ihm, er solle sie behandeln. Dr. Larenz lehnt mehrmals ab, bis er
einen Zusammenhang der Frau mit seiner verschwundenen Tochter
findet.
Viktor beginnt die Therapie, die mehr und mehr zum dramatischen
Verhör wird....



***Leseprbe***

„Viktor?“
Larenz drehte sich zu der tiefen Stimme um. Dr. Grohlke hatte den Lärm gehört und seine Behandlung unterbrochen. Der hagere alte Arzt mit dem sandfarbenen Haar und den tief liegenden Augen sah äußerst besorgt aus.
„Was ist denn hier los?“
„Wo ist Josy?“, schrie Viktor ihm als Antwort entgegen, und Dr. Grohlke schreckte unwillkürlich von seinem Freund zurück. Er kannte die Familie jetzt seit fast zehn Jahren, aber so hatte er Larenz noch nie erlebt.
„Wollen wir nicht lieber in mein Zimmer gehen und ...?“
Larenz hörte gar nicht zu, sondern starrte stattdessen über die Schulter des Arztes. Als er sah, dass der Behandlungsraum jetzt einen Spalt offen stand, stürmte er los. Er trat die Tür mit dem rechten Fuß auf. Sie flog nach innen und knallte gegen einen Rollwagen mit Instrumenten und Medikamenten. Die Frau mit der Schuppenflechte lag auf der Behandlungsliege. Sie hatte den Oberkörper frei gemacht und erschrak so sehr, dass sie vergaß, ihre Brüste zu bedecken.
„Aber Viktor, was ist denn in dich gefahren?“, rief Dr. Grohlke hinter ihm her, doch Larenz schoss bereits wieder aus dem Raum an ihm vorbei in den Flur.
„Josy?“
Er rannte den Gang nach hinten und stieß dabei jede Tür auf.
„Josy, wo bist du?“, brüllte er panisch.
„Um Himmels willen, Viktor!“
Der alte Allergologe folgte ihm, so schnell er konnte, doch Viktor schenkte ihm gar keine Beachtung. Die Angst ließ seinen Verstand aussetzen.
„Was ist hier drin?“, schrie er, als er die letzte Tür links vor dem Wartezimmer nicht öffnen konnte.
„Putzmittel. Nur Putzmittel, Viktor. Das ist unsere Abstellkammer.“
„Öffnen!“ Viktor rüttelte wie ein Wahnsinniger an der Türklinke.
„Jetzt hör mir mal zu ...“
„Ö F F N E N !“
Dr. Grohlke packte Larenz mit unvermuteter Kraft an beiden Oberarmen und hielt ihn fest.
„Beruhige dich, Viktor! Und hör mir zu. Deine Tochter kann nicht da drin sein. Die Putzfrau hat den Schlüssel heute Vormittag mitgenommen, und sie kommt erst morgen früh wieder.“
Larenz atmete schwer und registrierte die Worte, ohne ihren Inhalt zu verstehen.
„Lass uns also bitte logisch vorgehen.“ Dr. Grohlke lockerte seinen Griff und legte eine Hand auf Viktors Schulter.
„Wann hast du deine Tochter zuletzt gesehen?“
„Vor einer halben Stunde, hier im Wartezimmer“, hörte Viktor sich sagen. „Sie ist zu dir reingegangen.“
Der alte Arzt schüttelte besorgt den Kopf und wandte sich zu Maria, die ihnen gefolgt war.
„Ich habe Josephine nicht gesehen“, sagte sie zu ihrem Chef. „Und sie hat heute keinen Termin.“
Blödsinn, schrie Larenz in Gedanken und griff sich an die Schläfen.
„Isabell hat den Termin doch telefonisch fest vereinbart. Und natürlich kann Maria meine Tochter nicht gesehen haben. Am Empfang war eine Vertretung. Ein Mann. Er sagte, wir sollten schon mal Platz nehmen. Josy war so schwach. So müde. Ich setzte sie ins Wartezimmer und ging nach draußen, um ihr ein Glas Wasser zu holen. Und als ich wiederkam, war sie ...“
„Wir haben keine Vertretung“, unterbrach Grohlke seinen Freund. „Bei uns arbeiten nur Frauen.“
Victor sah fassungslos in Dr. Grohlkes Gesicht und versuchte, das soeben Gehörte zu verstehen.
„Ich habe Josy heute nicht behandelt. Sie war nicht bei mir.“
Die Worte des Arztes kämpften gegen ein durchdringendes, nervtötendes Geräusch an, das Larenz plötzlich aus einiger Entfernung hörte, und das immer lauter wurde.
„Was wollt ihr von mir?“, rief er verzweifelt. „Natürlich ist sie in den Behandlungsraum gegangen. Ihr habt sie doch aufgerufen. Ich war nebenan und hörte den Mann vom Empfang ihren Namen rufen. Sie wollte doch heute allein in die Sprechstunde gehen. Darum hatte sie mich gebeten. Sie ist ja gerade zwölf geworden, wisst ihr? Sie schließt seit kurzem auch die Badezimmertür hinter sich ab. Und deshalb habe ich mir, als ich ins Wartezimmer zurückkam, gedacht, sie sei bereits im Sprechzimmer.“
Viktor öffnete den Mund und merkte auf einmal, dass er kein einziges dieser Worte gesagt hatte. Sein Verstand arbeitete, jedoch war er offensichtlich nicht mehr in der Lage, sich zu artikulieren. Er sah sich hilflos um und hatte das Gefühl, die Welt wie in Zeitlupe zu sehen. Das nervtötende Geräusch wurde immer aufdringlicher und übertönte fast den Lärm um ihn herum. Er spürte, dass alle auf ihn einredeten: Maria, Dr. Grohlke und sogar einige Patienten.
„Ich habe Josy seit einem Jahr nicht mehr gesehen“, waren die letzten Worte Dr. Grohlkes, die Viktor noch deutlich vernehmen konnte. Und dann wurde ihm plötzlich alles klar. Für einen kurzen Moment wusste er, was passiert war. Die schreckliche Wahrheit blitzte auf, so flüchtig wie ein Traum in der Sekunde des Erwachens. Und ebenso rasch entglitt sie ihm auch wieder. Für den Bruchteil eines Augenblicks verstand er alles. Josys Krankheit. Woran sie die vergangenen Monate so schwer gelitten hatte. Plötzlich sah er, was passiert war. Was man ihr angetan hatte. Er musste würgen, als ihm klar wurde, dass sie jetzt auch hinter ihm her sein würden. Sie würden ihn finden. Früher oder später. Er wusste es. Doch dann entglitt ihm die entsetzliche Erkenntnis. Sie verschwand wieder. So unwiederbringlich wie ein einzelner Wassertropfen im Abfluss.
Viktor schlug sich mit beiden Händen an die Schläfen. Das durchdringende, quälende, entsetzliche Geräusch war jetzt ganz nah bei ihm und nicht mehr auszuhalten. Es glich dem Wimmern einer gefolterten Kreatur und hatte kaum etwas Menschliches an sich. Und es erstarb erst, als er nach langer Zeit seinen Mund wieder schloss.



***persönliche Meinung***

Also "Psycho"thriller würde ich den Roman nicht nennen,
aber ein super Thriller der die Psyche mitspielen lässt.
Sehr gut geschrieben.
Hab das Buch an einem Abend durchgelesen (dafür das ich fast nie lese).

Ist von mir wirklich nur zu empfehlen.

30 Bewertungen, 13 Kommentare

  • Leona11

    21.07.2007, 18:44 Uhr von Leona11
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich hab das Buch (mit einigen längeren Pausen zwischendurch) in circa 6 Stunden fertig gelesen.Aber deine eigene Meinung hättest du wirklich noch weiter ausbauen können.

  • Kjeldi

    13.07.2007, 21:11 Uhr von Kjeldi
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH Grüße Kjeldi

  • AndreaBln

    08.07.2007, 23:38 Uhr von AndreaBln
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh...lg Andrea

  • muttibremer

    05.07.2007, 23:58 Uhr von muttibremer
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Angelika

  • lueckingb

    02.07.2007, 15:18 Uhr von lueckingb
    Bewertung: sehr hilfreich

    kann mich dem Kommentar von pinki1959 nur anschließen

  • viertelvordrei

    02.07.2007, 01:17 Uhr von viertelvordrei
    Bewertung: sehr hilfreich

    Eigene Meinung -Erfahrung- viel zu kurz. Solltest Du umschreiben, bitte melden. Ich bewerte gerne um.

  • morla

    01.07.2007, 22:22 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    l.g. petra

  • Puenktchen3844

    01.07.2007, 21:06 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein guter Bericht. ‹(•¿-)› Liebe Grüße aus Berlin, Wilfriede

  • gerrhosaurus1978

    01.07.2007, 20:18 Uhr von gerrhosaurus1978
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG, Daniela

  • Mondlicht1957

    01.07.2007, 18:48 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH LG pet

  • strubbine

    01.07.2007, 18:07 Uhr von strubbine
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner Bericht, liebe Grüße

  • sabrina.witte@gmx.de

    01.07.2007, 14:33 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg sabrina

  • Gina87

    01.07.2007, 14:21 Uhr von Gina87
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Gina