Olympus Zuiko Digital 35mm f3.5 Makro Testbericht

Ich schreibe hier über das ZUIKO digital 35mm Makro 1:3.5, ein extrem kompaktes und kleines Festbrennweiten Makroobjektiv. Das kleine und zu einem moderaten Preis zu bekommende Makro – Objektiv hat zwei Mal von der Fotozeitschrift „ColorFoto“ ein „Digital empfohlen“ erhalten. Olympus selbst wirbt auch noch damit, es sei das leichteste Makroobjektiv weltweit, das kann ich kaum nachprüfen oder bestätigen und lasse es mal so stehen.


Zu den ZUIKO Objektiven von Olympus gibt es allgemein zu sagen, dass Olympus die angebotenen Objektive in drei Klassen unterteilt:
- Standard Objektive für den täglichen Einsatz, die speziell für digitale Spiegelreflexkamera entwickelt wurden.
- Profi Objektive für professionelle Ansprüche die wetterfest sind und
- Top Profi Objektive für professionelle Ansprüche mit fester Blende die ebenfalls wetterfest sind.

Alle drei Klassen haben ein nahezu telezentrisches Design für hervorragende Bildqualität auch bei offener Blende. Für den Hobbyfotografen sind die Standard und ein paar von den Profiobjektiven angesagt, wenn es denn der Geldbeutel zulässt. Die Top Profi Objektive sind von den Leistungsparametern zwar toll, na ja wer es sich leisten will und kann.


Das 35 mm Makro gehört zur Klasse der Standardobjektive und ist ein Makroobjektiv mit Festbrennweite - 1:1 Vergrößerung. Geeignet ist das Objektiv natürlich für Nahaufnahmen und auch Porträts.
Die angegebene Brennweite von 35 mm entspricht einem 70-mm-Makroobjektiv bei einer 35 mm Film - Kamera. Das Objektiv bietet also eine äquivalente Reichweite von 70 mm (bedeutet umgerechnet auf eine 35 mm-Kamera).
Zur Erklärung: Da der Chip bei Olympus nur halb so groß ist wie der analoge Film, muss man die Werte verdoppeln um vergleichen zu können.
Die UVP von Olympus liegt bei 259,00 €, im Versand ist es bei diversen Anbietern für etwas über 200 € zu bekommen.



Wie sind nun meine Erfahrungen mit dem Objektiv an der E 410?

Der minimale Abstand bei Nahaufnahmen beträgt 15 cm - um genau zu sein 0,146 m. Man kann also dicht ran und muss es auch um kleine Sachen 1:1 abzubilden.
Für Blüten, Pflanzenteile etc. kein Problem, bei Tieren schon eher (Stichwort Fluchtdistanz). Wenn das Tierchen nicht vor Schreck erstarrt, ist es weg bevor man mit den Einstellungen und fokussieren fertig ist. Und meine Erfahrung sagt: es ist weg – erstarrt ist noch kein lebendiges Tierchen. Für diesen Zweck nicht das optimale Objektiv.

Also im Makrobereich eher für Pflanzen geeignet, da macht es eine gute Figur. Man muss und kann auch dicht ran ans Objekt und in Ruhe mit Zeit und Blende spielen und fokussieren. Die Resultate (Schärfe, Kontrast, Farbe) sind sehr ordentlich.
Oder für ganz normale Aufnahmen wie beispielsweise Portraits. Für diesen Zweck lässt sich auch die Einstellung Autofokus gut nutzen. Bei Makroaufnahmen bringt das manuelle fokussieren weitaus bessere Ergebnisse. Und außerdem macht es mir mehr Spaß.
Am Objektiv selbst gibt es dafür leider keine Umstellmöglichkeit sprich Schalter, das muss über die Kamera erfolgen.

Hervorzuheben ist auch das Leichtgewicht und die Größe – sprich Kleinheit des Objektives. Das Handling ist damit super. Die Qualität und Verarbeitung wie bei allen Olympus Zuiko Objektiven sehr gut.



Zum Schluss noch kurz die technischen Daten:

Brennweite: 35mm, äquivalente Brennweite bei Kleinbild 70 mm
Lichtstärke: 1:3.5
Optischer Aufbau (Linsen / Glieder): 6 / 6, mehrfach beschichtet - für beste Qualität
Minimale Aufnahmeentfernung: 0,146 m
Kleinste Blende: 22
Filterdurchmesser: 52mm
Maße (Durchmesser x Länge): 71x53mm
Gewicht: 165g



Fazit. Super klein und kompakt. Sehr gut für Makro-Still-Leben. Für Lebendiges mit Fluchtbestrebungen gibt’s bessere Lösungen, die allerdings für 200 € nicht zu haben sind.