Fujitsu Scaleoview L22W-3 Testbericht

Heute will ich mal über ein Gerät schreiben, dass in den letzten Wochen dafür sorgte, dass ich doch eckigere Augen habe als man vermutet. Vorgefunden hab ich dieses Gerät wieder einmal bei einem Auftrag für ein fremdes Studio, in einem kleinen schlecht beleuchteten Raum, wo wohl die Kaffeemaschine der beste Freund des Menschen ist. Daher gönne ich mir mal wieder ein paar Tässchen und schreib über den netten Bildschirm, den ich gerade vor mir hab. Hoffe, dass der Bericht Euch ein wenig behilflich ist und wünsche ein schönes Wochenende.


Lieferumfang:
- DVI Kabel
- VGA Kabel
- Component Video-Adapter
- D-Sub (15Pin)
- Audiokabel
- 3,5mm Stereo Klinkenstecker
- Installations- CD
- 2x Netzkabel
Wer den Monitor an den MAC anschließen will, kommt übrigens nicht drum rum einen extra Adapter zu kaufen.


Technische Daten:
- Bildschirmdiagonale: 22 Zoll (55,90cm)
- Abmessung: 513mm x 421mm x 213mm
- Gewicht: 5,60kg
- Maximale Helligkeit: 216,7 CD/m2
- Entspiegelung: 97,5%
- Bildpunktzahl: 1680 x 1050
- Max. Bildfrequenz: 75 Bilder pro Sekunde
- Max. Zeilenfrequenz: 83 Kilohertz
- Videobandbreite: 135 Megahertz
- Kontrastverhältnis: 700:1
- Bildaufbauzeit: 5ms
- Pixelabstand: 0,282mm
- Betrachtungswinkel: 170Grad horizontal/ 160Grad vertikal
- Megapixel: 1.76 Millionen
- Maximale Farbtiefe: 16,7 Millionen
- Frequenzen:
o Horizontal: 31 - 83 kHz
o Vertikal: 56 - 76 kHz
- Audioausgänge: Lautsprecher stereo
- Schnittstellen:
o VGA - HD D-Sub (HD-15), 15-polig
o Audio Line-In mini phone stereo 3,5 mm
o Component Video Eingang
o Hi-Speed USB - USB Typ A, 4-polig
- Strombedarf:
o Nominal: 55W (max.)
o Stand-by: 2W
- Farbe: Silber
- Fuß: Standard
- Mac- kompatibel
- Normen: TCO '03, CE, TUV GS, GOST, DVI DMPM, ISO 13406-2, NEMKO, VESA DPMS, CB
Ärgerlich ist hier der fehlende DVI-Anschluss!


Gehäuse:
Der Monitor ist an der Front in einem matten Silber gehalten und hat eine schwarze Rückseite. Der Sockel ist ebenfalls schwarz, wobei dieser aus irgendwelchen Gründen glänzend ist und sogar Sonnenflecken auf den Bildschirm projizieren kann.

Bedienfeld:
Das Bedienfeld ist sehr simpel konstruiert und leicht zu bedienen. Mit wenigen Handgriffen ist so der Monitor an das individuelle Sehverhalten anzupassen. Praktisch sind hier auch die Vorgaben, die langes unsicheres Justieren unnötig machen.
Details:
- Helligkeitsregelung
- Kontrast- und Lautstärkeregelung
- horizontale und vertikale Bild-Position
- erweiterte individuelle Farb- / Bildeinstellungen
- Auto-Adjust (eigenen Taste)
- Rückstellung auf Werkseinstellungen
- Menüsprache


Display:
Das Display ist bei der höchsten Auflösung 1680 x 1050 sehr sauber und Farben werden beinah Originalgetreu wiedergegeben. Wenn man aber zum Beispiel Fotos bearbeiten will wird man bei Bildern die viel Wasser oder Meer zeigen schnell feststellen, dass der Bildschirm ein wenig blaustichig ist. Es ist zwar nicht viel, aber man sollte dies bedenken, wenn man danach die Bilder zum Beispiel ausdrucken will. Ebenso kann es spät in der Nacht nach langer Arbeitszeit dazu führen, dass der Bildschirm ein wenig geisterhaft wirkt.
Für Gamer ist es aber dennoch der Ideale Bildschirm, da sie hier viel Farbe haben und der Bildschirm beinah flächendeckend gleichmäßig hell ist. Durch die schnelle Reaktionszeit wird man auch Lichtblitze und Schlieren umsonst suchen, denn das ist wie ein Röhrenbildschirm inzwischen Geschichte.
Aufbau:
Der Bildschirm wird in einem sehr flachen Pappkarton geliefert und wird darin in einem Styropor- Case gelagert.
Während der Montage kann man den Monitor auf den Bildschirm legen und den Fuß mit wenigen Handgriffen montieren, bis dann das Gerät voll einsetzbar ist.
Wer möchte, kann das Gerät auch an der Wand befestigen, wozu er lediglich eine Standard Vesa Aufhängung braucht (100 x 100mm). Lustig ist, dass Fujitsu diese Aufhängung als was Besonderes beschreibt, was aber in Wirklichkeit inzwischen eine Standardgröße ist.


Stromverbrauch:
Dieser kleine Kasten gilt allgemein als Stromsparer, obwohl es sicherlich schon Bildschirme gibt, die im Standby Modus weniger als 2Watt verbrauchen und auch die Maximalgrenze ist mit 55W ein wenig hoch ausgefallen. Der Schnitt eines guten Gerätes ist es dennoch, obwohl die besten im Bereich von 35-37Watt operieren.

Handbuch:
Leider gibt es kein richtiges Handbuch, sondern nur einen beigelegten Zettel, der mehr oder weniger beschreibt, wie der Bildschirm zu montieren ist. Dafür gibt es aber eine sehr ausführliche CD, die in mehreren Sprachen den Bildschirm genauer erklärt und beschreibt. Lustiger weise sogar fast Fehlerfrei, aber dafür für einen Bildschirm mit komplett anderem Farbschema, wo ich auf den ersten Seiten glaubte, das Ding ist gar nicht wie meiner!


Support:
Wie muss Fujitsu doch seine Produkte lieben, denn bei einem Defekt gibt es anscheinend 3 Jahre lang einen Austausch vor Ort! Das nenn ich absolut kundenfreundlich und vertrauenserweckend! Bravo von meiner Seite aus. Sollte ich aber je herausfinden, dass dies nur eine Floskel auf dem Papier ist, dann werde ich aber extrem sauer! *g*
Hab übrigens auch noch die Telefonhotline getestet und so interessanterweise entdeckt, dass bis ca. 19.00Uhr jemand in der Zentrale sitzt und auch dort wiederrum gehört, dass sie die Geräte anscheinend gerne zurücknehmen.

Fazit:
Mein Lieblingspunkt ist ja der Sockel. Als Mensch der ca. 2m groß ist, ist es für mich immer wichtig, dass der Sockel höhenverstellbar ist, was leider hier wieder einmal nicht der Fall ist. Wieder einmal muss ich das Ding nach hinten Kippen, um einen optimalen Blickwinkel zu erhalten. Leider helfen da die 170Grad Horizont nicht besonders, da der Blickwinkel oft steiler wird und ich dann nur Teile des Bildschirms optimal sehen kann. Also heißt es Abstand halten. Naja bei der Diagonale sollte es ja kein Problem sein, etwas zu vergrößern wenn ich wirklich eigentlich nah dran sitzen sollte.

Nicht besonders berauschend ist wie immer auch die Audioqualität eines solchen Monitors. Zwar rechnet man ja nicht mit der enormen Qualität, aber selbst neue Handys haben heute teilweise mehr drauf als dieser Monitor mit seinen rauschenden Boxen. Gut für das allseits geliebte, "sie haben Post!" reicht es sicherlich, aber ein gutes Spiel zum Beispiel lebt ja von den Geräuschen und Soundtracks. Also wie immer meine Empfehlung Surround System an die Soundkarte anschließen und so glücklich werden. Wer übrigens auch noch nach einem Kopfhörerausgang sucht, der darf sich nicht wundern wenn er keinen findet.
Ich hab den Monitor auch mal ein wenig getestet und mit verschiedenen Bereichen konfrontiert.
Getestet mit "Bioshock" und "Command & Conquer 3".
(Was bin ich froh, dass man als Cutter für die Pausen die Freiheiten hat, auf vielen Rechnern Spiele zu installieren, um mal ausspannen zu können, wenn man schon wieder die ganze Nacht am Projekt sitzt. *g*)

Bioshock war eine unglaublich saubere Darstellung, die trotz der düsteren Atmosphäre viele Bilddetails aufwies und vereinzelt verspielte Lichtquellen darstellte. Schön war hierbei, dass ich die volle Breite des Bildschirms nutzen konnte und auch richtig genießen konnte was sich am Rand des Bildschirms abspielt. Dummerweise muss ich aber nochmal ein wenig auf den Blaustich einsteigen, da dieser doch ein wenig mehr gespenstische Atmosphäre erzeugt als er sollte. Denn so werden zum Beispiel Explosionen schnell überlagert und wirken ein wenig matt. Dies lässt sich aber schnell durch ein wenig spielen am Kontrast beheben und bietet dann den absoluten Spielspaß. (Man muss sich hier aber keine Sorgen machen, die Farbtreue ist nie bei 100% - wichtig ist hierbei nur die Intensität!)
Command & Conquer lief dafür reibungslos ab und ist auf der sehr großen Spielfläche ideal zu betrachten. Man bekommt wirkliches Kommandozentralen-Feeling, da der Gegner sofort am äußeren Rand des Bildschirms zu identifizieren ist und obendrein auch sehr detailgetreu ist.

Aber nun mal über meine Arbeit. Ich muss gerade einen sehr schnellen und vor allem sehr Farbintensiven Schnitt bearbeiten, den ich regelmäßig auf Übergänge kontrollieren muss. Da ist es wichtig, dass man sich bequem zurücklehnen und auf sich wirken lassen kann. (Der Bildschirm sollte daher nicht Blitzen, da ich ja im Schnitt schon nach solchen Blitzen suche, die durch zu kontrastreiche Übergänge entstehen)
Hier ist alles einfach perfekt gelaufen, da ich beinah so gute Zwischenergebnisse hatte, wie es dann später auch auf dem TV zu sehen sein wird. Also kann man sagen, auch als Fernsehersatz ist dieses Gerät eine Möglichkeit und stützt auch den allgemeinen DVD-Abend.