Butterfly Effect (DVD) Testbericht

Butterfly-effect-dvd-thriller
ab 4,51
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 06/2010

5 Sterne
(23)
4 Sterne
(11)
3 Sterne
(2)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(1)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von DieEine

Kann ein kleiner Flügelschlag die Welt verändern?

Pro:

Diskussíonsstoff, Botschaft, passende schauspielerische Leistung, Grundidee ist gut

Kontra:

nicht spannend, inkonsequent umgesetzt, überhaupt nicht realistisch, zu krasse Änderungen

Empfehlung:

Ja

Es kommt nicht oft vor, dass mich eine Filmwerbung so anspricht, dass ich restlos davon überzeugt bin, dass der Film was für mich ist und ich ihn unbedingt sehen muss.
Bei \"Butterfly Effect\" war das so, denn die Vorschau versprach mir einen Film im Stil von \"Donnie Darko\" (dachte ich zumindest) und da ich Filme, die nicht so leicht zu durchschauen sind, mag, habe ich das Wochenende dazu genutzt, mir diesen Film anzusehen.

_Die Story
***********

Es sieht so aus als würde Evan Treborn (in drei Entwicklungsstufen gespielt von Logan Lerman, John Patrick Amedori und Ashton Kutcher) ganz nach seinem Vater Jason (Callum Keith Renny) kommen. Dieser sitzt nämlich in der Irrenanstalt, weil er unter Gedächtnisverlust und daraus folgender Aggressivität leidet.
Auch Evan spielt das Gedächtnis öfter einen Streit. Gerät er in stressige Situationen, setzt sein Erinnerungsvermögen einfach aus. So weiß er zum Beispiel nicht mehr, was in seiner Kindheit passierte, als er bei seiner Schulfreundin Kayleigh (Sarah Widdows, Irene Gorovaia, Amy Smart) zu Besuch war und ihr Vater (Eric Stoltz) im Keller Kinderpornos mit den Kids dreht oder als Kayleighs Bruder Tommy (Cameron Bright, Jesse James, William Lee Scott), Evans Hund umgebracht hat.

Der Psychiater, den Evan mit seiner Mutter (Melora Walters) aufsucht, rät dem Jungen seine Gedanken und Erlebnisse in einem Tagebuch festzuhalten, um so sein Gedächtnis zu trainieren, sich auf Dinge zu konzentrieren und sich an Geschehnisse zu erinnern.

Die Jahre vergehen und aus Evan wird ein ganz normaler junger Mann, der am College mit großen Erfolg Psychologie studiert und Gedächtnisforschung betreibt.
Seit 7 Jahren hat er auch keinen Blackout mehr gehabt und doch lässt ihn die Erinnerung bzw. Nicht-Erinnerung an seine Vergangenheit nicht in Ruhe.

Er beginnt in seinen alten Tagebüchern zu lesen und gerät beim lesen der Stellen, an denen er früher einen Blackout hatte, in einen tranceartigen Zustand.
Auf wundersame Weise befindet sich Evan wieder in der Vergangenheit und sieht seine Chance gekommen, den Ausgang der Situation zum Positiven zu ändern.

Aus der Trance erwacht, muss Evan aber feststellen, dass jeder positiver Ausgang eines Kindheitsstreichs sich in der Gegenwart nicht unbedingt positiv auswirkt.
Immer wieder muss Evan sich in alte Situationen zurückversetzen, um die Gegenwart zu korrigieren und langsam begreift er, dass man der Zeit besser nicht in Handwerk pfuscht oder spielt sich vielleicht alles nur in Evans krankem Gehirn ab?

_Meine Meinung
***************

\"The Butterfly Effect\" ist sicherlich ein Film, über den man lange nachdenken und diskutieren kann.
Ich für meinen Teil, denke ja immer noch darüber nach, ob ich den Film grottenschlecht oder doch mittelmäßig gut finden soll. Ich weiß nur sich, dass ich ihn nicht spitzenklasse fand.

Zum einen, weil ich \"Butterfly Effect\" überhaupt nicht spannend fand. Ich habe zwar mitgefiebert, was wohl als nächstes passiert bzw. wie sich die Welt von Evan verändern würde, aber so richtig gepackt, haben mich die einzelnen Ausführungen einfach nicht.

Ich mag Filme, die einem die \"was wäre wenn...\"-Frage stellen und normalerweise kann mir die Story da nicht schräg genug sein (wie bei Donnie Darko zum Beispiel), aber bei \"Butterfly Effect\" ist die Methode die Vergangenheit zu ändern einfach zu weit hergeholt und leider überhaupt nicht konsequent durchdacht worden.
Wie wahrscheinlich ist es denn, dass ein Vater plötzlich aufhört seine eigene Tochter für Kinderpornofilme zu benutzen, nur weil ein 7-jähriger Knirps ihm sagt, dass das nicht gut sei für das Mädchen? Sowas ist einfach nur albern und dadurch total unglaubwürdig.

Überhaupt sind die Veränderungen in der Gegenwart, die Evan mit seinen gedanklichen Ausflügen in die Vergangenheit herbeiführt, immer unrealistisch krass.

Auch hat mir das Ende von \"Butterfly Effect\" überhaupt nicht gefallen? Ein Film mit einer verwirrenden Handlung mit Zeitreisen und Veränderungen der Gegenwart braucht einfach kein Hollywood \"alles wird gut\"-Ende.
Ich sollte mir vielleicht angewöhnen an der Stelle, an der der Film für mich enden könnte, aus dem Kino zu gehen, dann hätte ich mir den Ärger mit der Schlußsequenz gespart.

Aber ich fand den Film ja nicht nur schlecht, denn wie gesagt, hat mich ja die Story angesprochen und etwas positives konnte ich ihm dann doch abgewinnen.
So finde ich zum Beispiel die Botschaft, dass nicht alles, was man in der Vergangenheit anders gemacht hätte, gut gewesen wäre. Man muss mit seinem Leben so auskommen wie es ist und man muss sich auch der Verantwortung seines Handelns in jeder Situation bewusst sein.
Man hat auch eine Verantwortung für die Leute, mit denen man sich umgibt.

Sicher hat jeder schonmal rumgesponnen, was alles anders gelaufen wäre, wenn man in einer Situation anders gehandelt hätte, aber diese Gedankenspiele bringen einen nicht weiter und wie man am Beispiel von \"Butterfly Effect\" sieht, ist das vielleicht auch ganz gut so.

Weiterhin fand ich die Leistung von Ashton Kutcher im Film ganz annehmbar. Sein nicht sehr ausdrucksstarkes Spiel passte irgendwie zum Film, der ja in meinen Augen auch nicht sehr aussdrucksstark und leider auch nicht sehr spannend ist.

_Mein Fazit
************

\"Butterfly Effect\" bietet viel Diskussionsmaterial und ist einfach ein Film, den man sich angucken kann, aber definitiv nicht muss.

19 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Phlegma

    14.09.2004, 16:10 Uhr von Phlegma
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...Stimmt, die Szene wo der kleine Junge den Dad bedroht und er daraufhin seine Tochter nicht sexuell belästigt, ist wirklich albern bzw weit hergeholt. Ich empfinde das Ende allerdings nicht als Happy-End denn der Protagonist ist ja nicht glück