Call Of Duty 4: Modern Warfare (PC Spiel Shooter) Testbericht

Mit Call of Duty 4 - Modern Warfare ist der bisher beste Titel der Serie erschienen. Daran kann auch Nachfolger "World at War", das kürzlich herauskam nicht viel ändern.
Der Titel "Modern Warfare" lässt ja schon fasst erahnen, dass man sich diesmal nicht in einem 2.Weltkriegs-szenario bewegt. Die Entwickler wählten als Setting diesmal ein fiktives Kriegsszenario in der Gegenwart. Man spielt, wie aus der Serie gewohnt, nicht als ein fester Charakter. Das Geschehen wechselt zu verschiedenen grad akuten Szenarien des Kriegsgeschehens oder Rückblenden der Charaktere. So kämpft man als US-Marine oder britischer SAS-Soldat nervenaufreibende Schlachten, welche die ganze Bandbreite moderner taktischer Kriegsführung aufzeigen.
Schwere Kampfhandlung und Häuserkampf werden ebenso dargestellt, wie taktische Schleicheinsätze und Scharfschützenmissionen. Dabei hält das Spiel konstant eine unglaubliche Spannung aufrecht.
Diese Spannung wird durch eine zusammendhängende Storie ergänzt, die in einer schockierend und dabei emotional fesselnden Art und Weise den vollen Schrecken des Krieges darlegt. Von Gehaltverherrlichung kann in diesem Spiel definitv nicht die Rede sein, nur von nackter und grausamer Ehrlichkeit. Ähnlich hochwertige Erzählung kannte man bisher nur aus Buch, Film und Fernsehen, wobei ich an Titel "Der Soldat James Ryan" oder "Band of Brothers" denke.
Es wird ganz klar aufgezeigt, dass auch ein Egoshooter auf ganz eigene Art und Weise große Geschichten erzählen kann. Diesen Eindruck kann auch die einzige als Schwäche zu bezeichnende Stelle einer Scharfschützenmission, die recht plötzlich einen unnormal hohen Schwierigkeitsgrad bringt nicht trüben. Einzig schade ist, dass das Spiel nach zirka 8-10 Stunden Spielzeit durch ist.
Schon alle deswegen verdient das Game für mich allein durch den Einzelspielermodus für mich die 5 Sterne. Dabei ist der technische Bereich und der Multiplayer-Modus noch gar nicht mit eingerechnet.

Technisch hat CoD4-Modern Warfare nämlich auch einiges zu bieten. Die Grafik steht dem, zur ungefähr selben Zeit erschienenen, Crysis nicht wirklich nach. Sicherlich wurden hier nicht alle möglichen neuesten Techniken verwendet, aber die, die verwendet wurden, kamen so geschickt zum Einsatz, dass man eine Grafikbombe erhält, die dabei auch nicht unbedingt den neuesten High-End-Rechner benötigt.
Das erste mal hab ich das Spiel auf einem Athlon64 6000X2 in Kombination mit der einer Geforce 8800GTS gezockt. Die volle Detailstufe, aktivierte Kantenglättung und Filterung waren problemlos möglich. Die Framerate rutschte kaum mal unter 50. Also ein durchgängig flüssiges Spielerlebniss.
Daraus lässt sich denke ich recht gut erkennen, dass auch schwächer ausgestattete Rechner als der erwähnte Rechner, den man ja maximal noch als gute Mittelklasse bezeichnen kann, eine Chance auf ein flüssiges und flottes Spielerlebniss haben.

Zu dem gesellt sich noch ein Multiplayermodus, der den Langzeitspaßfaktor an dem Spiel erhöhen will und dem dies auch gelingt wie in kaum einem anderen Spiel.

Schon allein die abwechslungsreichen Spielmodi würden hierfür genügen. "Free for all" und "Team Deatchmatch" stellen dabei die beiden Klassiker, die keinem Multiplayershooter fehlen dürfen, dar. Der Rest sind die eher taktisch orientierten Teamkämpfe. In "Suchen und zerstören" versucht ein Team Bomben an bestimmten Punkten der Karte zu platzieren und das gegnerische Team muss genau dies verhindern.
In "Hauptquatier" spawnt an bestimmten Orten ein Funkgerät dass man zuerst erobern und im Anschluss möglichst lange halten muss.
Der Spielmodus "Sabotage" platziert einen Sprengsatz im Schlachtfeld. Jedes der beiden Teams versucht diesen zu erobern und im gegnerischen Hauptquartier zu platzieren. Erinnert etwas ans American Football.
Letztlich gibt es noch "Domination" bzw. "Herrschaft", hier gilt es Fahnen zu erobern und zu halten, ähnlich wie "Hauptquartier", nur mit fest vorgegebenen Punkten auf der Karte.
All die Modi gibt es in der Oldschool, der Hardcore oder der normalen Variante zu spielen.

Die Motivation im Multiplayer wird aber nicht nur durch die abwechslungsreichen Spielmodi erhalten. Die paaren sich nämlich noch mit einem kleinen Rollenspieleinschlag. Durch Abschüsse, Eroberungen oder Erreichen bestimmter vorgegebener lassen sich Erfahrungspunkte sammeln durch die man im Rang aufsteigt. Höhere Ränge versprechen neue Spezialfertigkeiten und Waffen. Das ganze geht bis in Level 55, was wirklich Langzeitmotivation verspricht.
Denn schließlich gibt es auch für jede Einzelne Waffe wieder Herausforderungen, durch deren Erfüllen man neue Gimmicks für die entsprechende Waffe freispielt.

FAZIT
Allein der Einzelspielermodus präsentiert ganz großes Kino und macht das Spiel für mich zum derzeit größten Egoshooter aller Zeiten und rechtfertigt durch die fantastische Grafik, die lediglich moderate Ansprüche an die Hardware voraussetzt, den Preis. Dazu gesellt sich ein Multiplayermodus der selbst reinen Multiplayergrößen wie Enemy Terretory: Quake Wars, Unreal Tournament 3 und Counterstrike Source das Fürchten lehrt. Absolut uneingeschränkte Kaufempfehlung.