Ohne ein Wort (Taschenbuch) / Linwood Barclay Testbericht

ab 30,85
Auf yopi.de gelistet seit 08/2007

5 Sterne
(5)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(1)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von DarkBeauty

...spurlos...

Pro:

siehe Bericht

Kontra:

siehe Bericht

Empfehlung:

Ja

Nachdem ich nun die wundervolle Romanreihe von Stephenie Meyer vorerst beendet habe, habe ich mich wieder einmal einem Thriller gewidmet, den ich schon seit langem mal lesen wollte. Da ich ihn vor kurzem erstanden habe, konnte ich dies dann auch vor wenigen Tagen tun und bin gestern schließlich zum Ende gekommen.

>> Linwood Barclay - Ohne ein Wort <<

???? Bezugsquelle & Preis ????

Gekauft habe ich die Taschenbuchausgabe des Romans bei eBay. Dort habe ich inkl. Porto um die 5,00 ? bezahlt. Neu kostet er 8,95 ?.

???? Kaufgrund ????

Schon als der Roman recht neu draußen war und ich die zumeist sehr positiven Kritiken gelesen hatte, war mein Interesse geweckt. Zum einen eben genau wegen dieser Kritiken und zum anderen aufgrund der spannend klingenden Inhaltsangabe auf dem Buchrücken. "Ohne ein Wort" versprach ein etwas anderer Thriller zu sein, als all die unzähligen anderen, in denen es stets darum geht, einen durchgeknallten Serienkiller zu fangen. Vor kurzem, als ich wieder einmal einem eBay - Buch - Kaufrausch verfallen war, fiel mir dieser Roman wieder ein uns so ersteigerte ich mir das gute Werk.

???? Eckdaten zum Buch ????

Titel: Ohne ein Wort
Originaltitel: No time for goodbye
Autor: Linwood Barclay
Übersetzer: Nina Pallandt
Verlag: Ullstein
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Psychothriller
Seitenanzahl: 492 Seiten
???? Der Autor ????

Nach einer schwierigen Kindheit als Halbwaise machte Linwood Barclay seinen Abschluss in Literatur an der Trent University in Petersborough, Ontario. Lange Jahre arbeitete er als Journalist und hatte eine beliebte Kolumne im Toronto Star. In Kanada und den USA veröffentlichte er seit 2000 eine Reihe von Sachbüchern und eine Krimiserie von inzwischen vier Bänden. Neben seiner journalistischen und schriftstellerischen Tätigkeit ist Linwood Barclay ein viel gebuchter Redner. Mit seiner Frau und zwei Kindern lebt er in Toronto.
Quelle: www.kirmi-couch.de

???? Die Story ????

Mai 1982
Cynthia Bigge ist 14 Jahre alt und ein typischer Teenager. Als sie eines Abends von ihrem Vater bei einem Jungen im Auto erwischt wird und zudem auch noch sternhagel voll ist, lässt der Stress nicht lange auf sich warten. Voller Wut wirft Cynthia ihrem Vater Clayton an den Kopf, dass sie wünschte, alle wären tot. Als Cynthia am nächsten Morgen vollkommen verkatert aufwacht, sind ihre Eltern sowie ihr Bruder Todd spurlos verschwunden.

2007
Cynthia ist inzwischen mit Terry verheiratet und beide haben eine zauberhafte Tochter mit Namen Grace. Das Leben der kleinen Familie könnte eigentlich recht gut laufen, wäre da nicht immer noch die Vergangenheit, die Cynthia quält. Denn der Tag des Verschwindens ihrer Familie jährt sich inzwischen zum 25. Mal. Sie beschließt wieder einmal Nachforschungen anzustellen. Zunächst macht sie bei einer nicht sonderlich seriösen Fernsehshow mit. Sämtliche Leute, die sich daraufhin melden, können allerdings nichts zur Aufklärung beitragen.
Allerdings häufen sich die seltsamen Vorfälle. Denn eines Tages findet Cynthia den Hut ihres Vaters auf ihrem Küchentisch. Auch erhält sie merkwürdige Anrufe, Briefe und E-Mails. All das veranlasst die Frau, schließlich einen Privatdetektiv hinzuzuziehen. Doch grade, als er der Wahrheit ein Stückchen näher kommt, verschwindet er spurlos?

???? Eigene Eindrücke ????

Zusammen mit dem Buchcover erweckt die Inhaltsangabe vermutlich bei vielen den Eindruck, bei der vorliegenden Geschichte könne es sich auch um eine handeln, die Züge annimmt, wie man sie aus "Akte X" kennt. Diesen Eindruck hatte ich auch und vermutlich war es auch im Endeffekt der ausschlaggebende Punkt, der mich veranlasst hat, diesen Roman zu kaufen. Ich glaube, ich nehme also nicht zuviel vorweg, wenn ich verrate, dass es in diesem Buch nicht viel Übersinnliches gibt. Nein, die Auflösung am Ende ist nur allzu irdisch und in der Folge schlichtweg menschlich. Allerdings war der Weg dorthin zuweilen etwas weit hergeholt und fast schon schwindelerregend unlogisch für mich als Leser. Da werden plötzlich Dinge in einer Schuhschachtel gefunden, die seit 25 Jahren immer wieder ergebnislos durchforstet wurden. Oder aber es werden Leute aufgespürt, die seit genauso langer Zeit nichts mehr miteinander zutun hatten. Bis zu einem gewissen Grad kann man das alles sicherlich noch nachvollziehen, irgendwann jedoch nicht mehr. So fand ich nicht nur die endgültige Auflösung etwas an den Haaren herbeigezogen.
Nichts desto Trotz habe ich mich bei dieser Lektüre kein einziges Mal gelangweilt. Beweis dafür ist wohl die Tatsache, dass ich nach wenigen Tagen damit durch war. Zum einen kommt die Spannung trotz der ein oder anderen Ungereimtheit nie abhanden. Zum anderen ist aber auch der Schreibstil sehr fesselnd und vor allem sehr einfach. Unterstützt wird dieser fesselnde Effekt in Zusammenhang mit dem Schreibstil übrigens durch die Tatsache, dass der gesamte Roman aus Sicht von Cynthias Ehemann Terry geschrieben ist. Alle paar Seiten gibt es aber auch Ausnahmen. Denn da gibt es immer mal eine oder zwei Seiten, die kursiv bedruckt sind und auf denen man zumeist ein Gespräch mitverfolgen kann. Dies dient ebenfalls der Spannung und vor allem der Verwirrung. Denn man kann diese Gespräche ganz sicher sehr lange nicht zuordnen. Wie auch? Denn der Autor hat es schon sehr gut verstanden, seine Geschichte so sehr zu verstricken und den Leser in die Irre zu führen, dass man von allein sicher auf nicht allzu viel kommt. Der Endeffekt war bei mir zumindest dann, dass meine Vermutungen sich stets und ständig verändert haben. Nicht grade die schlechteste Methode, einen Leser bei der Stange zu halten.

So, wie es sicherlich jeder Bücherfreund gerne mag, finde auch ich es immer wieder angenehm, wenn die Figuren plastisch und echt herüber kommen. Dem Autor Linwood Barclay ist dies recht gut gelungen. Im Übrigen liegt das nicht allein an der Tatsache des Ich - Erzählers Terry. [Ich habe auch schon Bücher in genau diesem Stil erlebt, in denen die Figuren vollkommen blass geblieben sind.]
Terry ist, wie bereits weiter oben gesagt, der Ehemann von Cynthia. Er ist Englischlehrer und zudem gibt er an seiner Schule noch Kurse für kreatives Schreiben. Terry ist einer der wenigen Lehrer, der von seinen Schülern nicht gnadenlos fertig gemacht wird. Woran das liegt, kann man als Leser nach und nach sicher schnell selbst bemerken. Auf mich hat er auch angesichts der Nerven aufreibensten Situationen immer gewirkt, wie die Ruhe in Person. Es gibt nur sehr wenige Stellen, an denen er sich wirklich mal zu vergessen scheint. Damit wirkt er auf mich äußerst sympathisch. Außerdem ist er schlagfertig im Umgang mit pampigen Schülern. Bemerkenswert finde ich, wie er es schafft, mit seiner Frau zusammen zu bleiben, obwohl diese psychisch einen echten Knacks hat. Wieder ein Punkt also, der für Terry spricht. Angenehm fand ich auch, dass er an zwei Stellen den Leser selbst anspricht. So fühlt man sich noch einmal mehr mittendrin im Geschehen.

Eine weitere wichtige Figur stellt natürlich Cynthia dar, die vor genau 25 Jahren ihre Eltern und ihren Bruder verloren hat. Bis heute weiß sie nicht, was passiert ist und musste sich über die Jahre immer wieder argwöhnische Fragen und Blicke gefallen lassen. Denn so richtig wollte niemand an die Theorie glauben, dass vielleicht ein Serienkiller die gesamte Familie Bigge bis auf Cynthia getötet haben soll. Cynthia leidet aber nicht nur unter dem Argwohn der Menschen, insbesondere der Polizei, sondern auch unter der Tatsache an sich, dass sie nicht weiß, was passiert ist. So ist es vermutlich schon nachvollziehbar, dass sie sich immer mehr in die Suche hineinsteigert. Zuweilen nehmen ihre Bemühungen und ihr Benehmen aber schon psychopathische Züge an. So hat man als Leser ab und an nicht wenig Lust, sie einmal kräftig durchzuschütteln. Ich selbst fand es schwer, sie irgendwie sympathisch zu finden. Sicher, wäre man selbst in dieser Situation, würde man sich vielleicht ähnlich verhalten. Dennoch war mir ihr Agieren teilweise doch etwas zu heftig.
Trotz der paar weit hergeholten Handlungsverläufe, hat mich "Ohne ein Wort" wirklich gut unterhalten. Die Spannung war durchweg gegeben und es fanden sich keinerlei Längen. Auch nicht, wenn es grade mal um Terrys Schulalltag geht. Alles in allem, handelt es sich um ein rundes und in sich stimmiges Buch mit einem angenehmen, wenn auch einfachen Schreibstil und vorstellbaren Figuren. Da mich "Ohne ein Wort" so richtig aber dennoch nicht vom Hocker zu hauen vermochte, vergebe ich an dieser Stelle ,nur' drei gute Sterne. Trotzdem sei der Roman allen Thrillerfreunden wärmstens empfohlen.

33 Bewertungen, 9 Kommentare

  • Iris1979

    07.06.2008, 21:01 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich. LG aus Wien Iris

  • bambie34

    10.05.2008, 15:51 Uhr von bambie34
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich,lg Tanja

  • linki7

    26.04.2008, 12:48 Uhr von linki7
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, liebe Grüße von linki7

  • Mundi

    25.04.2008, 03:39 Uhr von Mundi
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Mundi

  • Sandra23w

    19.04.2008, 01:49 Uhr von Sandra23w
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, einfach klasse beschrieben. LG, Sina

  • bigmama

    19.04.2008, 01:13 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett und schönes Wochenende!

  • Miraculix1967

    18.04.2008, 23:07 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein wunderschönes Wochenende, SH und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • Marie_Johanna3972

    18.04.2008, 21:55 Uhr von Marie_Johanna3972
    Bewertung: besonders wertvoll

    Ich bin grade dabei, das zu lesen, allerdings noch relativ am Anfang, also erstes Drittel. Bislang ist irgendwie noch gar nichts wirkliches passiert und mir war nach aufgeben. Aber jetzt lese ich es doch weiter :-)

  • Jerry525

    18.04.2008, 21:02 Uhr von Jerry525
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, schaust du auch mal bei mir vorbei?? Freue mich lg jerry