Abacusspiele Zooloretto Testbericht
- Präsentation:
- Spielanleitung:
- Wird langweilig:
Erfahrungsbericht von IQIQIQ
Keine Kompromisse!
Pro:
Ausstattung, Verständlichkeit, Komplexität, Spielspaß für Kids und Erwachsene
Kontra:
Preis
Empfehlung:
Ja
Vorgeschichte:
***************************
Vor ein paar Jahren gab es ein Kartenspiel namens „Coloretto“, in dem es kurz gesagt darum ging, möglichst wertvolle Kartenkombinationen zusammen zu bekommen, ohne allzu viele Minus-Karten dazu anzuhäufen. Ich habe es nicht selbst besessen, allerdings bei Freunden gern und häufig gespielt. Das Spiel dürfte auch vielen anderen Spielern gut bekannt sein, immer gelangte es damals bis auf die Auswahlliste zum „Spiel des Jahres“, auch wenn es den Titel nicht erringen konnte. Ein Grund für die damalige Niederlage dürfte wohl auch darin liegen, dass es halt ein spaßiges Kombinationsspiel war, aber keine „Hintergrundgeschichte“ hatte, die beim „Spiel des Jahres“ doch meist zu finden sind.
Nun war ich vor einigen Wochen wieder einmal bei Freunden zu Besuch, und irgendwann ging es darum: Was spielen wir? Diese Frage ist bei solchen Gruppen wie unserer – drei Erwachsene, zwei Kinder (9 und 11) – gar nicht so leicht zu beantworten. Häufig genug läuft es doch, kritisch betrachtet, darauf hinaus, dass die Erwachsenen gewisse Kompromisse eingehen – man spielt eben mit Kindern auch mal ein Spiel, dass Erwachsene untereinander kaum auswählen würde. Das will ich auch gar nicht weiter kritisieren, ich nehme das an sich gerne in Kauf, um mit den Kids gemeinsam etwas machen zu können, aber letztlich ist der Spielspaß in diesen Fällen dann für mich meistens nicht so groß, wie er bei einem „Erwachsenenspiel“ sein könnte.
Bei diesem Besuch schlugen meine Freunde aber sofort – und Erwachsene und Kinder einhellig! – „Zooloretto“ vor, das sie sich kurz zuvor gekauft hatten. Das Spiel selbst kannte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, aber der Name erinnerte mich natürlich sofort an „Coloretto“, was sich auch als nicht ganz falsch erwies.
***************************
Das Spielprinzip:
***************************
„Zooloretto“ kann mit 2 bis 5 Spielern gespielt werden, wobei es für 2 Spieler einige Regelabweichungen gibt.
Jeder Spieler hat zu Beginn eine Zootafel vor sich liegen, in der es einen Stall sowie drei Gehege (mit Platz für 4, 5 oder 6 Tiere) gibt. Neben den Gehegen ist auch noch Platz für jeweils 1 bis 2 Verkaufsstände.
Ich will jetzt nicht die gesamte Anleitung herbeten, wer das Spiel nicht vor sich liegen hat, der dürfte Schwierigkeiten haben, das alles umzusetzen, und viel Sinn macht das auch nicht. Ich beschränke mich daher auf die Grundzüge.
Einem Spieler, der an der Reihe ist, stehen drei alternative Aktionsmöglichkeiten zur Auswahl:
- Man kann ein Plättchen (das kann ein Tier oder ein Verkaufsstand sein) aufdecken und es in einen Transportwagen ablegen, wobei kein Transportwagen mehr als drei Plättchen auf einmal enthalten kann. Anfangs ist dieser Zug die einzige Alternative.
- Oder man führt eine Geldtransaktion durch, die unterschiedlich viele Münzen kostet, wobei es die Alternativen „Umbau“, „Kauf oder Abgabe“ und „Ausbau“ gibt. Beim Umbau versetzt man Tiere oder Verkaufsstände im eigenen Zoo, wofür allerdings einige Regeln gelten. Bei Kauf nimmt man einem Mitspieler ein Plättchen aus dem Stall ab (nicht aus Gehegen) und setzt es in den eigenen Zoo, ähnlich bei Abgabe, wo man ein Plättchen aus dem eigenen Stall entfernt (und aus dem Spiel nimmt). Die teuerste Aktion ist der Ausbau des Zoos, wodurch man (einmalig) ein weiteres Gehege mitsamt Verkaufsstand dazu bekommt.
- Oder man kann auch einen Transportwagen mit mindestens einem Plättchen Inhalt nehmen. Die Plättchen aus dem Transportwagen muss man sofort im eigenen Zoo unterbringen, wobei in jedem Gehege nur eine Tierart leben darf und Verkaufsstände nur auf die dafür vorgesehenen Plätze am Rand der Gehege gelegt werden dürfen. Wird in einem Gehege ein Pärchen aus Männchen und Weibchen vervollständigt, bekommt er noch ein Nachwuchsplättchen derselben Tierart dazu. Und kann man ein Gehege ganz füllen, gibt es einen Bonus in Form von Münzen, allerdings nur, wenn die Bank Münzen vorrätig hat. Übrige Plättchen müssen in den eigenen Stall gelegt werden. Wer diese Alternative wählt, muss solange aussetzen, bis alle anderen Spieler auch einen Transportwagen gewählt haben.
Das Spielende wird dadurch angezeigt, dass ein Sonderstapel mit den letzten 15 Plättchen angebraucht wird. Die Runde ist dann noch zu beenden, und anschließend wird abgerechnet.
Pluspunkte gibt es für volle Gehege und für Gehege, in denen nur ein Feld frei ist, für nicht volle oder fast volle Gehege, die aber mindestens einen Verkaufsstand haben, und für die Verkaufsstände selbst.
Minuspunkte gibt es für jede Tierart und jeden Typ Verkaufsstand im Stall.
Bei Gleichstand entscheidet der Münzvorrat.
Wer „Coloretto“ kennt, dem dürften die Parallelen auffallen, allerdings sollte auch deutlich geworden sein, dass „Zooloretto“ nicht nur eine Coloretto-Umsetzung mit Tierfiguren geworden ist, sondern auch die Komplexität gesteigert wurde. Gerade die verschiedenen Münztransaktionen ermöglichen dem Spieler ganz unterschiedliche taktische Zugvarianten!
***************************
Eindrücke vom Spiel:
***************************
Ich habe also das Spiel erstmals bei meinen Freunden gespielt. Angenehm fällt auf, dass die Regeln, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht schwierig erscheinen, doch sehr schnell verinnerlicht werden können, ich denke, das gilt auch dann, wenn jemand „Coloretto“ noch nicht kennt, also bei „Zooloretto“ ganz neu einsteigt. Bei den Münztransaktionen schaut man anfangs vielleicht noch einmal nach, was wie viel kostet und wie die Regeln dafür genau aussehen, aber das weiß man schnell auswendig.
Trotz der vergleichsweise einfachen Regeln ist das Spiel inhaltlich dann aber doch recht komplex. Es stellt sich häufig die Frage, was denn jetzt gerade der lohnendste Spielzug ist, man muss beispielsweise genau abwägen, wann man einen Transportwagen nimmt und wie lange man abwartet. Es ist auch möglich, taktisch ganz unterschiedlich zu spielen, etwa sich auf den eigenen Zoo zu konzentrieren oder aber darauf, anderen Spielern ein Schnippchen zu schlagen und ihnen benötigte Tierarten wegzunehmen. Erfolgreich dürfte wohl meistens eine wohl abgewogene Kombination aus beidem sein.
Das Spiel wird übrigens ab 8 Jahren empfohlen.
Ich persönlich würde meine eigene Altersempfehlung nicht so sehr vom Alter abhängig machen, sondern davon, dass ein Spieler einfach schon eine gewisse Sicherheit im Umgang mit den Grundrechenarten (im niedrigen Zahlenbereich) braucht, da es ständig abzuwägen gilt, was sich lohnt, und Kinder, denen die Sicherheit im Rechnen noch fehlt, davon schnell gefrustet werden dürften. Im Normalfall dürfte 8 Jahre oder 3. Klasse daher meines Erachtens ganz gut hinkommen, aber bei jüngeren Kindern, die schon sicher rechnen, spricht nichts dagegen, dass sie auch schon ihren Spaß an diesem Spiel haben können, und andererseits ältere, die noch nicht sicher rechnen, sind vielleicht (noch) nicht die richtige Zielgruppe für dieses Spiel.
Das soll jetzt übrigens nicht heißen, dass das Spiel in ständiges Kopfrechnen ausartet, ganz im Gegenteil – sichere Rechner dürften alle nötigen Rechenoperationen völlig unbewusst durchführen.
Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, dann finde ich, dass dieses Spiel einfach ideal ist, um es in einer gemischten Gruppe aus Erwachsenen und Kindern zu spielen. Weder Erwachsene noch Kinder haben irgendwelche Vorteile, höchstens insofern als jeder, der das Spiel schon öfter gespielt hat, die Taktik besser durchschaut als Neulinge.
Ich war jedenfalls innerhalb kürzester Zeit Feuer und Flamme. Inzwischen habe ich mir das Spiel auch selbst gekauft, denn es ist einfach ideal, um es in fast jeder Runde zu spielen, ohne dass man sich groß Gedanken machen muss, ob Kids oder Erwachsene daran wohl auch ihre Freude haben werden.
Meine Erfahrung ist, dass das Spiel mit 4 oder 5 Spielern am meisten Spaß macht, aber auch zu zweit (mit Sonderregeln) oder zu dritt ist es noch ganz witzig.
***************************
„Zooloretto“ im Handel:
***************************
Einen Minuspunkt gibt es leider auch: Während „Coloretto“ als schlicht ausgestattetes Kartenspiel für gerade mal 6,99 Euro (UVP) erhältlich ist, kostet „Zooloretto“ 29,99 Euro (UVP) bzw. beispielsweise 20,99 Euro bei Amazon. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied, selbst wenn man die schöne Ausstattung rund ums Thema Zoo in Betracht zieht.
Spiele sind teuer, und natürlich lockt man gerade Kids mit dem Thema Zoo. Wer aber eh nur in Erwachsenenrunden spielt, der ist vielleicht auch schon mit „Coloretto“ und ein paar eigenen Regeländerungen zur Steigerung der Komplexität gut bedient!
***************************
Fazit:
***************************
Ich bin von „Zooloretto“ absolut begeistert. „Coloretto“ war schon gut, „Zooloretto“ baut darauf auf, fügt aber auch noch zusätzliche Komplexität hinzu, ohne dass das Spiel zu schwierig oder schwer verständlich würde.
In einer Gruppe von Erwachsenen und Kids (ab ca. 8) kann man dieses Spiel ideal spielen, ohne dass irgendjemand Kompromisse in Bezug auf die Siegchancen oder den Spaß am Spielen machen müsste.
77 Bewertungen, 24 Kommentare
-
16.12.2007, 18:07 Uhr von Puenktchen3844
Bewertung: sehr hilfreichSehr schön. LG
-
15.12.2007, 19:57 Uhr von gerrhosaurus1978
Bewertung: sehr hilfreichLG, Daniela
-
15.11.2007, 21:02 Uhr von morak90
Bewertung: sehr hilfreichganz klar sehr hilfreich, schau doch mal bei mir vorbei LG morak90
-
05.10.2007, 22:23 Uhr von rosewitch
Bewertung: sehr hilfreichEndlich komme ich zum Infomails abarbeiten. Sorry, dass es so lang dauerte, doch ich brauchte eine Pause! SH und LG, Diana
-
04.09.2007, 17:21 Uhr von SUHE
Bewertung: sehr hilfreichLG und sh von Susan
-
03.09.2007, 17:50 Uhr von topfmops
Bewertung: sehr hilfreichOch nöh, nicht schon wieder!! Diese Vorschriften über meine Lesegeschwindigkeit nerven.
-
02.09.2007, 13:09 Uhr von Puppekaa
Bewertung: sehr hilfreichsuper Bericht - LG Karsta
-
02.09.2007, 11:51 Uhr von MasterT86
Bewertung: sehr hilfreichKlingt echt gut. Lg Tobias
-
02.09.2007, 02:38 Uhr von Kaethy
Bewertung: sehr hilfreichSH, Schönen Sonntag, Kaethy
-
02.09.2007, 01:50 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichLG Pet
-
01.09.2007, 22:15 Uhr von Meyerhoffsche
Bewertung: sehr hilfreichEtwas kühlere, aber dennoch sonnige Samstagsgrüße von Meyerhoffsche :)
-
01.09.2007, 19:02 Uhr von marina71
Bewertung: sehr hilfreichlg marina71
-
01.09.2007, 14:47 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
-
01.09.2007, 14:01 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichNette spieleidee, lg CHrissy
-
01.09.2007, 11:14 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Damaris
-
01.09.2007, 06:52 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSh und lG von Diana ;)
-
01.09.2007, 06:47 Uhr von mloidl
Bewertung: sehr hilfreichlg mloidl
-
01.09.2007, 05:12 Uhr von Animagus17
Bewertung: sehr hilfreichCool. LG und schönes WE
-
01.09.2007, 03:34 Uhr von waltraud.d
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
-
01.09.2007, 01:43 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
-
01.09.2007, 00:26 Uhr von Elfe1988
Bewertung: sehr hilfreichsh - hoffe man liest sich
-
31.08.2007, 23:08 Uhr von jenny123
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüsse,Jenny123
-
31.08.2007, 22:54 Uhr von redwomen
Bewertung: sehr hilfreichIch kenne von meiner früheren Tätigkeit als Hausaufgabenbetreuerin das "normale Coloretto" und die Kinder waren immer sehr begeistert. LG Maria
-
31.08.2007, 22:24 Uhr von Music-King
Bewertung: sehr hilfreichIch finde Spiele gut, bei denen man durch Taktik jedesmal einen anderen Spielverlauf herbeiführen kann. LG, Roland
Bewerten / Kommentar schreiben