Deichbrand Festival Testbericht

Dieses Wochenende war ich bei einem weiteren Festival und zwar dem Deichbrandfestival in Cuxhaven. Die Headliner waren die H-Blockx, Subway to Sally und Madsen, welche mich alle nicht wirklich interessieren, ich bin eher wegen der kleineren Bands hingefahren. Naja … darüber könnt ihr ja nun hier lesen.


+++das Line-Up+++

Freitag:

SUBWAY TO SALLY
GODS OF BLITZ
iO (ex GUANO APES)
KIM FRANK
THE FILMS (USA)
NEUSER
REGICIDE
THE JINXS
5BUGS
KILL FILL
CRACK´N UP´S

Samstag:

H-BLOCKX
MADSEN
VOLBEAT (DK)
KLEE
SCHROTTGRENZE
KARPATENHUND
FIRE IN THE ATTIC
ONE FINE DAY
DAYS IN GRIEF
TINY-Y-SON
ODEVILLE
A CHINESE RESTAURANT
PRESENCE OF MIND
GAS feat. Frl. Menke
FROM BEHIND


+++Preise+++

Nur der frühe Vogel fängt den Wurm…
So gab es also für alle Frühbucher den Frühbucherrabatt: statt 30€ pro 2-Tageskarte nur 25€. Dieses Angebot nahmen wir wahr. Später gab es noch andere Angebote, wie zum Beispiel der Gruppenrabatt, wo dann die Campingkosten wegfallen.
An der Tageskasse gab es dann noch Karten für 35€ (2-Tageskarte) oder die Tageskarten für 22€.
Dazu kommen noch die Campinggebühren, die nicht gerade billig waren, nämlich 5€ pro Nacht und pro Person. Und außerdem noch der Müllpfand (5€), welchen man aber wieder bekommen hat, wenn man seinen Müllsack und die Müllpfandkarte abgegeben hat.
Wir haben also insgesamt 35€ bezahlt, ohne Anreise versteht sich.
Die Getränkepreise haben wir uns gar nicht weiter angeschaut, weil wir eh nichts kaufen wollten und genug eingepackt hatten. Ich habe nur immer wieder zu Ohren bekommen, dass eine Dose Red Bull unglaublich teuer war (3,50€), aber wer trinkt das schon.


+++Anreise+++

Ich bin aus Bassum angereist und meine Freundin aus Bremen. Mit dem Zug geht es ganz einfach nach Cuxhaven. Von Osnabrück kommt der Zug nach Bremerhaven, wo man da dann umsteigt in den Zug nach Cuxhaven. Dauert auch alles nicht allzu lange. In Cuxhaven war dann gar nichts mehr. Eigentlich waren Shuttle Busse versprochen, aber davon hat keiner was gesehen. Man hätte mit Taxi fahren können, was natürlich auch wieder sehr teuer ist. Also liefen wir zu Fuß, da uns freundlicherweise irgendwelche Leute, die da auch hin wollten, angeboten haben, mit ihnen zu laufen. Also liefen wir nun quer durch die Stadt und halb ahnungslos, weil nirgendwo auch nur ein einziges Schild war. Sehr gute Organisation … wirklich. Aber dennoch sind wir angekommen, ohne uns verlaufen zu haben. Es sollten ca. 2km sein, aber es waren bestimmt 5 oder noch mehr.


+++das Gelände+++

Das Gelände befand sich, wie der Name schon sagt, direkt am Deich. Davor gab es den kostenlosen Parkplatz, wo Zelten eigentlich verboten sein sollte, es jedoch sehr viele getan haben. Kaum angekommen, sahen wir auch die ersten Spanner, die sich ein Loch in die Plane, welche um das ganze Gelände gespannt war, bohrten und versuchten einen Blick auf die Bands zu erhaschen.
Um überhaupt auf das Gelände zu kommen, wurde eine Taschenkontrolle gemacht, denn Glasflaschen waren verboten, alles aus Glas musste also weggeschmissen werden. Da wir aber eh nur Plastikflaschen mit hatten, war das uns egal.
Auf dem Gelände wurde das Gelände noch mal in 2 Bereiche eingeteilt und zwar der Campingplatz und das Festivalgelände. Vor dem Campingplatz musste man die 15€ für das Campen und den Müllpfand zahlen und bekam dafür halt Mülltüten und ein Plastik/Papierband um auf den Campingplatz zu gelangen. Naja und der sah halt so aus. Großes Gelände, überall schon Zelte und Plastikbänder, die den Fußweg markieren sollen. An einer Stelle viele Dixiklos und ein Waschbereich, zudem noch ein paar Buden.
Wir bauten unser Zelt auf und machten uns dann mit unseren Karten und Persos auf den Weg zum Festivalgelände. Dort mussten wir erstmal ewig warten, um überhaupt raufzukommen, weil die Schlange für die Bändervergabe ewig war. Schließlich hatten wir dann doch unser graues Festivalbändchen (grau=2 Tage, lila=nur Freitag, blau=nur Samstag) und irgendein anderes grünes Plastik/Papierband, wir wissen immer noch nicht, was das zu bedeuten hat.
Auf dem Gelände befanden sich ganz hinten die zwei Bühnen, welche direkt nebeneinander waren, so hatte man die Chance wirklich alle Bands zu sehen, weil auf der einen Seite immer die aktuelle Band spielte und auf der anderen Bühne die nachfolgende Band ihre Sachen aufbauten und den Soundcheck vornahmen.
Drum herum noch ein paar Buden mit Essen, Dixiklos, der Merchandisestand und gar nichts mehr.

+++die Konzerte+++

Die ersten Bands hatten wir verpasst, weil wir zu spät da waren und wie gesagt keine Busse fuhren. Wir bekamen noch etwas von „Crack n Ups“ mit aber auch nicht mehr viel um darüber noch ein Wort zu verlieren. Danach kamen Revolving Door und The Jinxs. Auch da waren wir viel zu sehr damit beschäftigt erstmal anzukommen und auch diese Bands sahen wir nicht. Wären wir begeistert von der Musik gewesen, wären wir wohl hingestürmt, aber so war das nicht. Danach folgte:

+5Bugs+
Eine Band, die ich von myspace kenne, da irgendwer sie mir mal empfohlen hatte. Wir standen mal wieder in der ersten Reihe und beobachteten den wirklich guten Auftritt. Während ich mir in London noch die Wall of Death mit drei Leuten angeschaut habe, war ich diesmal live dabei. Der Sänger meinte „so…jetzt teilt euch mal in zwei Hälften…“ und schon wusste ich Bescheid. Da es aber noch nicht so voll war und auch noch relativ früh, gab es keine Verletzte, weil diese hier nicht besonders heftig war. Dafür war der Auftritt umso besser, denn diese Band weiß, wie sie das Publikum unterhalten.

+Kim Frank+
Nachdem 5Bugs fertig waren, kam Mr Frank. Ja … ihn kennt eigentlich jeder von der Band „Echt“ und so kam mir das auch diesmal vor. Wir hatten nie vor uns diesen Auftritt anzugucken, daher blieben wir 10min. vor der Bühne stehen und begaben uns dann ins Zelt, wo wir aber doch noch viel mitbekamen. So wurden seine Lieder (Zwei Sommer, Lara) wie auch alte Echt-Klassiker (Weinst Du, Junimond) gespielt.

Danach waren Neuser dran und die haben wir auch nicht gesehen, da sie uns nicht bekannt waren und uns von weitem auch nicht begeisterten.

+Gods of Blitz+
Die deutsch-schwedische Band musste ich mir dann aber doch wieder angucken. Begeisternd spielten sie ihre Hits runter, die in so gut wie jeder Indie-Disco laufen (ja auch in London), nur war ich leider etwas zu sehr angetrunken und habe kaum etwas wahrgenommen. Aber ich kann sagen, dass ich mir diese Band durchaus noch ein zweites Mal angucken würde, weil sie wirklich Laune gemacht haben.

+The Films+
So … der Hauptgrund, warum wir überhaupt gekommen sind. Die amerikanische Band hatten wir schon im Februar in Bremen gesehen und waren schnell begeistert. Ähnlich war auch dieser Auftritt. Mit ihren unglaublich engen Hosen begeisterten sie das Publikum und bei „Tabletops“ machten alle in den ersten Reihen mit. Leider war der Auftritt nicht besonders lang, wie bei allen Bands, die nicht zu den zwei Headlinern gehörten.

+Subway to Sally+
Tja…schlechteste Band, die ich live gesehen habe (sind inzwischen fast 100). Ich schäme mich richtig, diese Band jetzt aufführen zu müssen, wenn mich jemand fragt, wen ich schon alles live gesehen habe. Schlechte Musik, schlimme Stimme, komische Texte, sowie peinliches „zwischen den Liedern Gelaber“. Ich saß schon leicht aggressiv (schlechte Musik macht mich aggressiv) auf dem Boden und wartete bis es aufhörte. Ich hätte mir das ganze gar nicht angetan, wenn meine Freundin nicht da gewesen wäre, weil diese den Auftritt unbedingt sehen wollte. Halb erfroren gingen wir nach dem 5. Lied endlich zum Zelt.

Danach folgte noch der Auftritt von iO (Ex Guano Apes) und Regicide, wovon ich aber nichts mehr mitbekam, da ich im Zelt lag und versuchte mich aufzuwärmen, weil es wirklich sehr kalt war.

Samstag:

Die erste Band bekamen wir nur vom weiten mit, hätte ich doch aber gerne gesehen, jedoch waren wir zu spät. Mad Lane fiel irgendwie aus, dafür war eine andere Band da: Eli 8. Eine neue Emo/Screamo Band aus Niedersachsen. Nach Subway To Sally eine echte Wohltat für meine Ohren. Presence of Mind wollte ich nicht sehen, weil es eine dieser Mädchen-Rock-Bands war, die ich nicht mag, wobei die Screamo Parts vom einzigen männlichen Mitglied nicht schlecht waren.
Odeville folgte danach und wurde auch nicht angeschaut, weil wir die Band beide von myspace kannten und schon damals nicht mochten.
Aber dann folgten „A Chinese Restaurant“ einer Band aus der Umgebung von Bremen oder sogar direkt Bremen. Auch diese passten in das Schema Emo/Screamo, wie irgendwie fast alle Bands an diesem Tag. Die Band wollte ich mir schon mal am Anfang des Jahres angucken, was aber irgendwie nicht möglich war und ich wirklich schade finde, denn diese Band hat es wirklich drauf.
Danach folgte der komische Auftritt von GAS&From Behind feat. Frl. Menke. Was das alles sollte, weiß ich nicht. Die einen spielten Rock, die anderen rappten und die andere war der neue Star am neue deutsche Welle Himmel. Alles nicht so mein Fall und zusammen wirklich nicht toll.

+One Fine Day+
Aber dann kamen One Fine Day und ach waren die toll. Diese zogen das Publikum voll mit ein, es wurde wieder eine Wall of Death gemacht und Spiderschwein gesungen. Dabei sollten wir 5er Gruppen bilden und uns alle auf einen Haufen schmeißen. Letztendlich hat es aber nur eine Gruppe gemacht.
Diese Band rockte wirklich und es war ein wirklich toller Auftritt. Unbedingt angucken, wenn sie in eurer Nähe spielen.

Danach folgte wieder eine Metalband, diesmal Volbeat aus Dänemark. Metal ist nicht mein Fall, außerdem krochen die Subway to Sally Fans wieder aus ihren Löchern und wir verzogen uns zurück in unser Zelt.
Gleich danach waren dann:

+Fire in the Attic+
dran. Diese Band hatte ich schon mal gesehen und zwar letztes Jahr bei der Taste of Chaos Tour in Bremen. Jedoch waren wir zu spät dran und verpassten dort den halben Auftritt. Diesmal sollte uns das nicht passieren und wir standen pünktlich an der Water Stage. Der Auftritt war super und ich war so begeistert, dass ich mir sofort einen Button von der Band kaufte, den ich gestern leider in der bösesten Stadt Deutschlands (Hamburg) verloren habe.

Danach folgten Schrottgrenze, die wir uns noch ein bisschen angeguckt haben, jedoch nicht überzeugten und uns in unser Zelt begaben, weil ich unbedingt noch Days in Grief auf dem MP3 Player hören wollte. Die Auftritte von Klee und Karpatenhund haben wir uns auch nicht angesehen, was aber ich nicht besonders schlimm war. Bei Karpatenhund sind wir irgendwann noch hingegangen, aber toll waren die nicht. Von überall kam auch öfters „hört auf zu reden, wir wollen euch nicht mehr sehen“ und dauerndes Gestöhne, wenn die Band noch ein Lied sang.
+Madsen+
Die Band mochte ich früher mal (ja…da wo sie keiner kannte löl), dann kam das zweite Album und die Begeisterung war weg. Wir standen zuerst in der zweiten Reihe, bis uns auffiel, dass wir auf Klo mussten, stellten uns ganz nach hinten und wollten uns dann nach vorne pogen. Löl … Leute, Mädels, Handy-Menschen…auf Rockkonzerte gehören keine Ballerinas, Handys oder die Angst berührt zu werden.
So fing also das erste Lied an, meine Freundin packte meine Hand und zerrte mich nach vorne. Böse Blicken sowie „So geht das aber nicht“ verfolgten mich noch, was mir aber egal war. Die Band war live unglaublich gut und die ganzen alten Songs (Perfektion, Panik, Diese Kinder) wurden auch gespielt. Ich konnte erstaunlicherweise fast jeden Song mitsingen und es war richtig toll.

Danach folgte die Band H-Blockx. Ich habe mir das nicht angesehen, da ich die nicht mag, immer noch nicht mag und den Auftritt auch ganz schön grausam fand, leider waren sie Headliner und durften somit ca 1 ½ Stunden spielen.

+Days in Grief+
Danach folgte die Band Days in Grief aus Köln. Eigentlich mag ich die Musik nicht und jetzt auch immer noch nicht, trotzdem wollte ich die unbedingt mal sehen, weil sie sich vor kurzen getrennt haben und das somit eins der letzten Konzerte war und so was muss man sich ja angucken und wirklich schlecht ist die Musik auch nicht und ein oder zwei Lieder mag ich wirklich gerne. Und der Auftritt war toll. Hat mich wirklich begeistert, war aber ein bisschen sehr laut, weswegen ich Kopfschmerzen hatte danach. Aber egal. Toller Auftritt und mein Lieblingssong „Breathe“ wurde auch gesungen bzw geschrieen.

Danach folgte die letzte Band Tiny-Y-Son. Wir guckten uns ein paar Songs an, wurden dann aber zu müde, die Musik war ziemlich gut, aber es ging halt einfach nicht.
Naja und dann war das Festival auch zu Ende.


+++Fazit+++

Ich würde nur 3 Sterne vergeben, wegen der wirklich besch… Organisation wegen den Bussen, wegen des überteuertem Camping, wofür man echt kaum was bekommen hat, wegen der Dixiklos, die nach einem Tag voll waren wie sonst was, das Wasser ging am ersten Tag nicht, … der Soundcheck der nachfolgenden Bands neben der aktuellen Band war auch nicht toll, aber sonst war alles ok. Ok … die ein oder andere Band hätte nicht sein sollen, aber ich weiß ja, dass die Bands, die ich gerne mochte, nicht von denen gemocht wurde, die die Bands mochten, die ich grausam fand. Soll ja was für jeden dabei sein.
Naja … ich weiß nicht, ob ich noch mal wieder komme, wenn die Bands stimmen, bestimmt, sonst aber nicht. Daher weiß ich auch nicht, ob ich das empfehlen kann, weil’s halt auf die Band ankommt und natürlich auf den eigenen Musikgeschmack, aber eher nicht, weil’s nur toll war, wegen der Bands.

Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten
Queenia