Harry Potter And The Deathly Hallows Testbericht

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Erfahrungsbericht von Divalein

Die große Enttäuschung

Pro:

die Welt der Magie

Kontra:

die mangelhafte Beziehungs- und Emotionsausleuchtung

Empfehlung:

Ja

Buchkritik zu:

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HARRY POTTER
AND THE DEATHLY HALLOWS
(Adult Edition)

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„Die große Enttäuschung“


Das war es also. Die Saga ist vollendet.
Am 21. Juli 2007 enterte J.K. Rowlings letzter „Harry Potter“-Band den internationalen Buchmarkt – natürlich in englischer Sprache. Eventuelle Sprachbarrieren hielten Millionen Fans aus der ganzen Welt jedoch nicht davon ab, sofort und am besten noch in der Nacht das so lang herbeigesehnte Buch Nummer Sieben zu erwerben.

Ich selbst sah diesmal davon ab, mir die auf mich immer recht kitschig wirkende Kinderausgabe zu kaufen und griff lieber zur so genannten „Adult Edition“. Die ist immerhin schön dunkel gehalten und trägt auf dem Frontcover das bereits im letzten Buch erwähnte Medaillon mit dem Slytherin-‚S’. Auf der Rückseite findet sich ein ganzseitiges Foto von Joanne K. Rowling. Inhaltlich unterscheidet sich die Erwachsenenversion nicht von der für jüngere Semester.

“Harry Potter And The Deathly Hallows“ lautet der Titel der Originalausgabe. Auf Deutsch wird das Ganze ab Endes Oktober des Jahres 2007 als „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ zu erwerben sein.
Aber warum kommt eigentlich das Wort „Tod“ im Titel vor? Wurden in den letzten Bänden denn noch nicht genug unschuldige Menschen umgebracht? Wen ereilt diesmal der Tod? Harry Potter selbst etwa? – Insbesondere die letzte Frage kreiste in den vergangenen Monaten wie ein wilder Schnatz in den Köpfen der Potter-Fans herum.
Die Frage, ob Harry Potter selbst im letzten Band sterben würde, ließ die Autorin aber – natürlich! - bis zuletzt offen und entzog sich einer eindeutigen Antwort, indem sie leicht kryptisch um den magischen Brei herumredete.
Da auch ich niemanden zu Grunde spoilern will, werde auch ich versuchen, zumindest die Todesfälle in diesem Buch für mich zu behalten. Doch nun zum Roman selbst:

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INHALT DES BUCHS

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Klar war vor der Veröffentlichung von HP7 immerhin schon, dass es sich im Buch diesmal auf den ultimativen und finalen Fight zwischen dem schlangenartigen Lord Voldemort und Harry Potter zuspitzen würde.
Bis es dazu kommt, muss der Leser jedoch erst einmal einen langen Lauf durch einen Parcours von Details, Gedanken und Gefühlsduselei auf sich nehmen:

So wird bereits in der Eingangsszene ausführlich dargestellt, wie schnell sich der Lord der Folter- und Todesflüche bedient, dass er stets und ständig über Leichen geht und notfalls auch seine eigenen Anhänger ohne ein Wimpernzucken opfert, um an sein Ziel zu kommen. Im Grund wusste man dies alles auch schon vorher. Es drängt sich während des Lesens dieser Grausamkeiten lediglich einmal mehr die Frage auf, warum Voldemorts Anhänger (die „Todesser“) sich solch eine Sklavenschaft überhaupt antun.

Wenn nicht gerade der Lord seinen Stab schwingt oder in Harry Kopf herumschwirrt (denn: Harry kann nach wie vor in Phasen Voldemorts größter Erregung in dessen Geist sehen), dann steht das frühere Privatleben von Albus Dumbledore auf dem Plan. Zwar ist dieser schon längst tot und beerdigt – seit dem letzten Band nämlich (man erinnere sich: Severus Snape beförderte ihn per „Avada Kedavra“ den Schulturm hinab), doch gerade der Umstand, dass der alte Mann die wichtigsten Geheimnisse scheinbar mit in sein Grab genommen hat, wurmt Harry. Und so steigert sich der Junge immer mehr in ein postmortales Misstrauen gegenüber seinem einst so geliebten Ex-Schulleiter hinein. Für ihn drängt sich die Frage auf: Ist es wirklich richtig, auf Dumbledores Wunsch hin die übrigen Horkruxe (das sind Behältnisse, in denen Seelenfragmente von Voldemort aufbewahrt sind) aufzuspüren und zu vernichten? Da es sich nun eine Sensationsreporterin auch noch zur Lebensaufgabe gemacht hat, das Leben von Albus Dumbledore nachträglich in den Schmutz zu ziehen, indem sie eine aufgebauschte Biografie über ihn schreibt, und Harry diese auch noch liest, staut sich mehr und mehr Enttäuschung in ihm an. Letzten Endes bleibt ihm aber sowieso nichts anderes übrig als gegen Voldemort vorzugehen, denn:

Harry Potter wird in Kürze 17 Jahre alt. Sobald es soweit ist, löst sich der magische Schutzwall über dem Dursley-Haus ein für alle Male auf und Harry wird allen Angreifern quasi auf einem Silbertablett serviert.
Dies darf natürlich nicht passieren: Eine Gruppe von Anhängern des Phönixordens will Harry sicher in den Fuchsbau der Weasleys eskortieren. Dies erweist sich jedoch als schwierig. Trotz der Anwendung des Vielsafttrankes, mit dessen Hilfe man weitere fünf Potters heranklont, kommt Lord Voldemort dem wahren Harry auf die Schliche und will ihn töten. Doch einmal mehr hat Harry Glück – Voldemort gelingt es nicht, den „Avada Kedavra“-Fluch auszuführen. Die Mehrzahl der Reisenden erreicht schließlich den Fuchsbau – doch nicht alle, es gibt Opfer.
Die Trauer der Versammelten wird jedoch von den vorstehenden Festlichkeiten verdrängt: Bill Weasley und Fleur Delaceur wollen heiraten, und außerdem steht ja auch Harrys Geburtstag kurz bevor.
Die Hochzeit findet statt, doch die anschließenden Feierlichkeiten werden gestört: Es genügt nicht, dass die Versammelten die Nachricht erreicht, dass Voldemort das Ministerium übernommen hat, kurz darauf tauchen auch noch Todesser auf und zerschlagen die Feier.
Harry muss flüchten, denn durch Voldemorts Machtergreifung und dessen Kontrolle sämtlicher Staatsorgane ist der Junge zu so etwas wie zum Staatsfeind Nummer Eins geworden. Hermine und Ron begleiten ihn. Schon vorher hatten die Drei beschlossen, gemeinsam alle Horkruxe von Voldemort zu finden und zu zerstören – nur so können sie die Existenz der Bestie, die einst Tom Riddle hieß, ein für alle Male auslöschen.
Es folgt eine lange Zeit des Versteckens. Hin und wieder sind Ortswechsel von Nöten. Das Bedrückendste für alle ist aber die Isolation. Ron vermisst seine Familie. Hermine sorgt sich um ihre Eltern. Harry würde gerne seine Klassenkameraden in Hogwarts wieder sehen. Ein kleiner Erfolg ist der zwischenzeitige Einbruch in das Ministerium für Magie und die Erbeutung eines der gesuchten Horkruxe. Doch auch dies bewahrt die Drei nicht vorm großen Lagerkoller. Es kommt zu einem furiosen Streit – Ron trennt sich schließlich von der Gruppe.
Die Situation scheint nun völlig aussichtslos. Hermine und Harry bleiben ohne Plan und Hoffnung zurück, versuchen vor allem, nicht von Todessern oder Kopfgeldjägern gefasst zu werden, wollen einfach nur überleben.
Als sie eine weitere Spur verfolgen, geraten sie in eine Falle und kommen nur knapp mit dem Leben davon. Zu allem Überfluss zerbricht dabei auch noch Harrys Zauberstab. Unbewaffnet fühlt er sich nun noch ausgelieferter und nutzloser. Er hat zunehmend Zweifel an seiner eigenen Existenz, glaubt das Elend all seiner Supporter verschuldet zu haben.
Doch immer dann, wenn die Lage besonders schlecht aussieht, geschehen wundersame Dinge. Nach einem aufwändigen Überlebenskampf in den Wäldern der Umgebung, nach vielen Kämpfen, so manchen Rückschlägen und der Entdeckung, dass es drei „Heiligtümer des Todes“ gibt, führt die alles entscheidende Schlacht die Drei zurück nach Hogwarts.
Dort muss sich Harry schließlich dem ewigen Feind zu einem alles entscheidenden, letzten Duell stellen – doch dies ist mit einigen Überraschungen verbunden.


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MEINE MEINUNG

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Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich hatte mehr erwartet.
Alles in allem hat mich der abschließende Band der „Harry Potter“-Reihe etwas enttäuscht.

Dies ist vorrangig damit zu erklären, dass meine Erwartungshaltung nicht bedient wurde.
Ich hatte mir beispielsweise gewünscht, dass Dumbledores Tod doch noch irgendwie rückgängig zu machen ist – ist er aber nicht. Der einst so unbesiegbar scheinende Ex-Schulleiter ist und bleibt tot. Und zu allem Überfluss wird sein Andenken auch noch mit irgendwelchen Vorkommnissen aus seiner Vergangenheit beschmutzt.
Ehrlich gesagt hätte ich auf diese Jugenderlebnisse Dumbledores vollständig verzichten können. Sie interessieren mich einfach nicht. Dass ein Mann, der so alt geworden ist, auch mal dunkle Zeiten durchschreiten musste, konnte ich mir auch so denken.
Was sich J.K.R. dabei gedacht hat, Dumbledores „Trauma“ (ja, so möchte ich es beinahe schon nennen) derart viel Seitenraum zu widmen, ist mir schleierhaft. Vor allem nerven die ständigen Wiederholungen. Das was damals vorgefallen ist, wird nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach erzählt – und taucht im Buch immer wieder auf, vom Anfang bis zum Ende. Vielleicht nervt es mich auch ein wenig, dass man der Figur Dumbledore (die ich bis dahin immer sehr gerne mochte) damit an Glanz nimmt. Ich gehe davon aus, dass dieses Kindheits- und Jugendgetöse aufgebracht worden ist, um auch seine dunkle Seite zu zeigen. Die ist aber – und soviel darf ich an dieser Stelle verraten – äußerst schwach ausgeprägt. Das Buch bauscht meiner Meinung nach eine etwas kühne, jugendliche Idee zu einer unverständlichen Abartigkeit auf – was mir ganz und gar nicht gefallen kann.

Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte man das Gestippe im Dumbledores Jugend völlig streichen können und stattdessen Severus Snape mehr in den Fokus des Geschehens rücken müssen. Snape taucht in diesem Buch nämlich nur an Randstellen auf. Im Grunde ist er gar nicht vorhanden. Lediglich am Anfang und am Ende des Buches ist er wirklich aktiv präsent, und auch das ist nur sehr kurz angesetzt.
Da dieser letzte Band schließlich aber eine vollkommen neue Sichtweise Harrys auf Snape zulässt, hätte ich es mir gewünscht, dass man die Beziehung der beiden intensiver ausleuchtet. Ich hätte ihnen ein längeres Gespräch zugedacht, ach, ich wäre schon mit Gedanken von Harry über Snape oder aber auch von Snape über Harry (von denen es einige wenige gibt – die reichen mir aber nicht) zufrieden gewesen.

Und da wir gerade beim Thema ‚Beziehungen’ sind:
So richtig intensiv wird keins der Verhältnisse im Buch beleuchtet. Die Beziehung von Harry, Hermine und Ron untereinander ist wie immer höchst platonisch dargestellt. Kaum berühren sie einander, so erfolgt auch schon die ein oder andere Errötung. Umarmungen sind nur selten drin, es ist schon das höchste der Gefühle, wenn irgendeiner mal die Hand des anderen ergreift und dadurch Trost spendet. Dies läuft parallel dazu ab, dass jede der genannten Personen größte Acht darauf gibt, unter Trauer oder bei Gefahr bloß nicht frei loszuweinen. Was das alles soll, verstehe ich nicht. Es ist erwiesen, dass gerade kathartische Entladungen reinigen und zu einer Entspannung führen können. Stattdessen verkrampfen die ehemaligen Kids lieber immer mehr und mehr und stauen ihre Sorgen, Ängste und Emotionen in sich auf.
Um es schon mal klar zu stellen: Ron liebt Hermine. Und Hermine liebt Ron. Das kann man schon sehr früh erkennen. Aber keiner der beiden traut sich, es zu artikulieren. Statt die Anhäufung von Liebe dann mal so richtig rauszulassen, wird in einigen Situationen lieber auf Furienhaftigkeit und Groll umgeschaltet. Es ist also nicht verwunderlich, dass auch Harry in Sachen Liebe keine großen Schritte macht und seine Angebetete, Ginny, nur ansatzweise von seinen Gefühlen in Kenntnis setzt. Nun gut, man schiebe es auf die Pubertät.
Bei den Heranwachsenden zumindest.

Aber mir reichen die Beziehungsdarstellungen generell nicht dazu aus, mir ein vernünftiges Bild zu machen:
Was ist das für eine seltsame Beziehung zwischen Dumbledore und Snape (gewesen)? War Dumbledore so etwas wie ein Vater für Snape? Oder sah letzterer den ehemaligen Schulleiter eher wie einen Voldemort der guten Seite – wollte ihm also letztendlich nur dienen?
Bestand da gar keine Sympathie zwischen den Beiden? Oder pulsierte da nicht sogar vielmehr eine heftige Zuneigung füreinander, die Snape durch Loyalität und Dumbledore durch Vertrauen bis in den Tod hinein zum Ausdruck brachte?

Und wie war das zwischen Harry und Dumbledore? Hermine sagt im Buch mehrmals, dass Dumbledore Harry geliebt habe. Was aber heißt das? Hat er ihn wie einen Sohn oder wie den Retter der Menschheit geliebt? Hat er ihn für seinen Mut und seine Ausdauer geschätzt – oder war da mehr? Auch hier vermisse ich einmal mehr eindeutige Gesten. Natürlich wäre es problematisch, wenn Dumbledore Harry (im Traum oder durch ein Porträt hindurch) mal eben noch ein „I love you, boy!“ entgegen hauchen würde. Aber eine Umarmung wäre (auch in Band Sechs schon) ruhig mal drin gewesen. Finde ich zumindest.

Abgesehen von der mangelhaften Beziehungsausleuchtung missfällt mir auch der vordere Mittelteil des Buches. Der zieht sich scheinbar endlos lange hin. Harry, Hermine und Ron campieren und frustrieren – sich selbst und den Leser gleich mit. Es geschieht so wenig im Wald. So wenig, was unterhaltsam ist. Gedanken und Gefühle. Das sind die Hauptachsen, die den lang gezogenen Mittelteil ausmachen. Vor allem Zweifel und anbahnende Hoffnungslosigkeit sind dabei die Leit- und Leidmotive. Zwischenzeitige Aufregung in Form von Ausflügen und Fluchtnöten macht die Sache auch nicht viel interessanter.
Gerade in diesem langen Mittelteil des Buches habe ich die Magie des Sechsten Bandes vermisst. Während die Reise von Harry und Dumbledore derartig unterhaltsam war, dass man sich selbst verbot, das Buch wieder zuzuklappen, musste ich mich durch die lange Phase des Flüchtens und Versteckens geradezu hindurchquälen.
Na ja, ehrlich gesagt fing diese Desinteresse-Zeit schon damit an, dass die Hochzeitsvorbereitungen unbedingt mit in das Buch hinein mussten. Meinetwegen hätte man die gesamte Hochzeit rauslassen und die darauf folgende Flucht- und Furchtzeit extrem stauchen und stattdessen mehr von Snape und den Machenschaften in Hogwarts in das Buch bringen können. Auch wenn sich ein Buch mit dem Namen „Harry Potter“ hauptsächlich um eben diesen drehen sollte – es hätte ein wenig mehr Wert auf die zurückgebliebenen Helden in Hogwarts gelegt werden dürfen. Denn diese Schüler mussten auch eine Menge auf sich nehmen, nachdem Voldemort die Macht errungen und Snape als Schulleiter eingesetzt hatte. Aber die Mitglieder der ehemaligen DA (Dumbledore’s Army) erscheinen nur am Rande – was meines Erachtens mangelhafte Würdigung einer tollen Truppe ist.

Was mir auch nicht immer gefallen hat, ist die Darstellung Harry Potters. Allerdings muss ich sagen, dass mir dieser Typ noch nie richtig gefallen konnte. Alles in allem ist er in diesem Roman, wie auch in den vorhergehenden, relativ schlaff und hilflos, neigt zu Selbstzweifeln und Zweifeln an anderen und ist teilweise unglaublich undankbar. Ich möchte jetzt nichts ins Detail gehen, aber es ist geradezu ätzend, wie beleidigt und abweisend Harry manchmal auf Aktionen seiner Freunde reagiert – beispielsweise wenn ihm jemand helfen wollte und konnte und dabei beispielsweise etwas kaputt gegangen ist.
Natürlich steht ihm Ron in Sachen Sturheit in nichts nach. Und auch Hermine beweist zeitweise ein schreckliches Potential an Zickigkeit. Hin und wieder kann dieses pubertäre Rumgezoffe etwas nerven – zumal eigentlich wichtigere Sachen auf dem Plan stehen.
Allzu oft habe ich mich zwischendurch gefragt, ob es wirklich notwendig ist, dass die Drei monatelang in den Wäldern hausen und nach einer Erleuchtung suchen, die nicht zu kommen scheint. Dass sie letzten Endes doch kommt, ist vor allem eine Glückssache.
Damit will ich lediglich sagen, dass Harry Potter nach wie vor keine hervorstechenden Fähigkeiten hat. In Sachen Magie ist er wie seit jeher durchschnittlich bemittelt, lediglich was das Aufbrausen und Aufregen angeht, hat er im Gegensatz zum Vorjahr noch ordentlich zugelegt. Dass man im Endeffekt dennoch immer wieder auf sein tolles großes Herz hinaus will, geht mir auf den Geist. Natürlich mag er eine gewisse Portion Mitgefühl und Mitleid in sich wohnen haben. Ob diese aber gerade überproportioniert ist, scheint mir fraglich.

Er ist sowieso nicht der einzige Held in dem Buch. Helden finden wir in dem Buch quasi in jeder Altersklasse, von Groß bis Klein. Teilweise entpuppen sich auch solche Charaktere als Helden, von denen man es nicht erwartet hätte.

Nun könnte man aufgrund all meiner Kritik zu dem Schluss kommen, dass mir das Buch ganz und gar nicht gefallen hat, dass es – wie ich ihm Titel andeute – eine große Enttäuschung war.

Dem ist aber nicht so.

Zwar bin ich generell davon enttäuscht, dass man aus dem letzten Band einer so überzeugenden und phantasievollen Reihe nicht viel mehr gemacht hat, dass man so viele Beziehungsstränge einfach abgehackt hat oder aber offen ließ, doch hat mir das Buch alles in allem schon gefallen.

Selbstverständlich war es schön, noch einmal in die Welt der Magie einzutauchen. Selbstredend hat es Freude gemacht, noch einmal mitzufiebern und den letzten, großen Geheimnissen auf die Spur zu kommen.

Als wahrer Potter-Fan erträgt man dann auch die ein oder anderen Längen und nimmt hin, dass der Autorin manche Dinge eben wichtiger waren als solche, die man selbst gerne erfahren hätte.

Der Titel „Die große Enttäuschung“ bezieht sich vielmehr auf den Inhalt des Buches. Im Laufe der Geschichte wird nach und nach klar, dass nicht alles so ist, wie es vormals schien, dass seit dem ersten Buch eine riesengroße Täuschung stattgefunden hat, die jetzt eben ent-täuscht wird.
Manches habe ich mir ehrlich gesagt schon so gedacht. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass man manche Charaktere am Leben gelassen hätte. Aber wahrscheinlich schien es irgendwie plausibel, dass manche der Figuren, die dunkle Schatten auf ihrem Lebenslauf hatten, als Zeichen der Selbstopferung für „the greater good“ einfach sterben mussten.

Das größte Lob gebührt der Autorin für die so überzeugende und klärende Auflösung aller Geheimnisse. Es ist schon beeindruckend, wie gut es ihr gelungen ist, die ersten Fragmente des Puzzles schon in die früheren Bücher einzuflechten, um jetzt im finalen Band noch einmal darauf zurückzukommen.
Lob gebührt ihr auch einmal mehr für ihre scharf umrissene Darstellung der Figuren.

Wie man es nun werten soll, dass das Buch einerseits voll von Gewalt- und Morddarstellungen ist, dass aber andererseits das Thema Liebe nur mit Fingerspitzen angefasst wird, weiß ich nicht so recht. Vielleicht ist das auch egal, denn schließlich geht es in diesem Buch generell weniger um die Liebe zwischen Menschen, sondern um die Fähigkeit, überhaupt lieben zu können und aufgrund dieses Potentials so etwas, wie Voldemort es angerichtet hat, zu vermeiden.

Als


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FAZIT

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bleibt mir zu sagen, dass dieses Buch ein befriedigender Abschluss einer großen Reihe ist, das alle wichtigen Geheimnisse aufklärt, welches tendenziell aber noch besser, berührender und beeindruckender hätte werden können.

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© Eminencia / Divalein, 2007

91 Bewertungen, 35 Kommentare

  • Estha

    21.09.2008, 00:07 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

  • Iris1979

    13.07.2008, 13:45 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. LG Iris

  • frankensteins

    28.05.2008, 10:31 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr informativ lg werner

  • try_or_die87

    14.05.2008, 02:05 Uhr von try_or_die87
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße aus Regensburg

  • Animagus17

    06.05.2008, 21:57 Uhr von Animagus17
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bin ganz stolz auf mein Potter Shirt aber das Buch wär mir lieber. LG

  • Puppekaa

    18.04.2008, 21:51 Uhr von Puppekaa
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schöner Bericht - LG Karsta

  • mu4you

    07.03.2008, 23:24 Uhr von mu4you
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg mu4you

  • wir_2

    07.02.2008, 10:50 Uhr von wir_2
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich bin ein bekennender Potter-Fan... na eigentlich von Ron, aber ....

  • paula2

    28.12.2007, 19:15 Uhr von paula2
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • moniseiki

    14.11.2007, 13:01 Uhr von moniseiki
    Bewertung: sehr hilfreich

    ***-SH-***-LESEN UND GELESEN WERDEN---Liebe grüße moniseiki

  • Sebastian2211

    03.11.2007, 02:32 Uhr von Sebastian2211
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Sebastian

  • Mondlicht1957

    27.10.2007, 07:50 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr informativer Bericht, Liebe Grüße

  • rosewitch

    27.10.2007, 05:10 Uhr von rosewitch
    Bewertung: sehr hilfreich

    Teilweise war der Band etwas zu oberflächlich und teils etwas zu weitläufig, doch insgesamt fand ich ihn vom Aha-Effekt und dem Schluss toll! Da bleiben keine Fragen offen! SH und LG, Diana

  • sindimindi

    26.10.2007, 23:28 Uhr von sindimindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Harry Potter werde ich wahrscheinlich nie lesen...

  • swissflyer

    26.10.2007, 04:20 Uhr von swissflyer
    Bewertung: sehr hilfreich

    ach nööööö :-( H. P. :-S

  • topfmops

    16.10.2007, 20:18 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    Auch diese Hysterie haben wir überlebt.

  • _knuddelmonster88_

    15.10.2007, 16:25 Uhr von _knuddelmonster88_
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von Sara

  • Zzaldo

    13.10.2007, 22:01 Uhr von Zzaldo
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein sh von mir für Dich. LG Stephan

  • Volker111

    07.10.2007, 14:52 Uhr von Volker111
    Bewertung: sehr hilfreich

    Und ich muss nicht mehr rechnen? War einfach zu lange nicht mehr hier. *gg*

  • mami_online

    04.10.2007, 02:15 Uhr von mami_online
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + LG, Nicole

  • wolli007

    21.09.2007, 20:19 Uhr von wolli007
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Wolli

  • freshmaik

    21.09.2007, 19:10 Uhr von freshmaik
    Bewertung: sehr hilfreich

    schön, dass du bei mir reingeschaut hast

  • darras76

    17.09.2007, 10:25 Uhr von darras76
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wie immer genial, die Dame!!

  • XXLALF

    15.09.2007, 21:28 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ist der Geißt zu lebhaft, sind wir nicht bei der Sache. Na das kann ich von mir heute nicht sagen in Mathe heute leider nur ne sechs. Lg XXLALF

  • mloidl

    15.09.2007, 18:39 Uhr von mloidl
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg mloidl

  • morla

    14.09.2007, 02:27 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    l.g. petra

  • Meyerhoffsche

    13.09.2007, 21:25 Uhr von Meyerhoffsche
    Bewertung: sehr hilfreich

    Endlich wieder sonnige Grüße von MissKnu :)

  • gypsi

    13.09.2007, 00:04 Uhr von gypsi
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Gabi

  • LittleSparko

    12.09.2007, 17:06 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • sandraberg

    12.09.2007, 15:21 Uhr von sandraberg
    Bewertung: sehr hilfreich

    so, nach langer zeit knöpf ich mir das yopi-CIS wieder mal vor. ich will meine leser ja nicht länger warten lassen, hatte jetzt aber nie zeit. die neuen "bewertungs-pflichten" (rechnen, kommentar,..) find ich mist! ich hoff, ihr habt mich nicht v

  • Baby1

    12.09.2007, 13:43 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • RAIKOE

    11.09.2007, 23:18 Uhr von RAIKOE
    Bewertung: sehr hilfreich

    Vielen Dank für die Hinweise und Erfahrungen. Gruß Rainer

  • anonym

    11.09.2007, 21:40 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich freu mich schon auf den letzten Teil :-)

  • redwomen

    11.09.2007, 19:34 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich denke es liegt im Auge des Betrachters, meinen Kinder (mittlerweile auch Erwachsen) hat das Buch sehr gut gefallen. LG Maria

  • evaachenbach

    11.09.2007, 16:57 Uhr von evaachenbach
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller Bericht