Daler Rowney Georgian Oil Introduction Set 10 Testbericht

Daler Rowney Georgian Oil Introduction Set


The art of art.



Heute ein Bericht über meine – nach dem Schreiben – größte Leidenschaft: das Malen. Diesmal geht es nicht im Allgemeinen um das Malen, sondern um eine Zutat, die man braucht um Keilrahmen zu bemalen: Ölfarbe.

Da wir Schüler unseres damaligen Kunstleistungskurses 2006 das Thema Impressionismus hatten, und die praktische Arbeit ein mit Ölfarben gemaltes impressionistisch anmutendes Werk sein sollte, musste ich mir einige Farben und anderes Equipment zulegen.

Da mein Budget aber ziemlich begrenzt war und ich meiner Mutter nicht zu viel zumuten wollte, entschied ich mich bei den Ölfarben nicht für einzelne Tuben, sondern für ein sog. „Introduction Set“, was auf Deutsch so viel heißen würde wie „Anfängerset“ oder auch „Starter Set“.

Es gibt von Daler Rowney zwei Arten von Ölfarben und Kollektionen. Eine heißt „Artist Ölfarbe“, die andere ist die „Georgian Ölfarbe“. Was nun der genaue Unterschied ist weiß ich nicht. Ich bin sehr zufrieden mit der Georgian Ölfarbe.
Außerdem gibt es von beiden Ölfarbenarten 57 Farbtöne, die einzeln erhältlich sind. Von Georgian gibt es außerdem mehrere Sets.
Es gibt das Set mit 10 Farben, welches ich habe, und eines mit 24 Farben, soweit ich mich erinnern kann.

Von Daler Rowney, dem Hersteller, gibt es auch andere Produkte zur künstlerischen Betätigung, darunter wären:

- Georgian Papier
- Daler Rowney Keilrahmen
- Georgian Pinsel
- Malmittel für Ölfarben



Enthalten sind in dem rechteckigen, länglichen Paket mit durchsichtiger Aussparung 10 Tuben à 22ml in verschiedenen Farben. Wir haben dafür bei Idee Markt ungefähr 15 Euro bezahlt.
Darunter wären die Farben:

- Titanium White (Titanweiß)
- Lemon Yellow (Zitronengelb)
- Cadmium Red (Kadmium Rot)
- Crimson Alizarin (Alizarinkarmesin)
- Sap Green (Saftgrün)
- Yellow Ochre (lichter Ocker)
- French Ultramarine (französisches Ultramarin)
- Burnt Sienna (Gebrannter Sienna)
- Lamp Black (Lampenschwarz).

Unter Alizarinkarmesin könnte sich der Kunstbanause so etwas wie rötliches Braun, oder auch dunkles, rötliches Braun vorstellen.
Lichter Ocker ist sehr helles Braun, französisches Ultramarin ist dunkelblau, oder auch königsblau, und gebrannter Sienna ist mittleres Braun. Gebrannt, da die Farbe an gebrannten Ton oder Erde erinnert.

Die Farben sollten auf einer Mischpalette aufgetragen werden. Entnimmt man sie aus der Tube, muss man ein wenig auf selbige drücken, damit die Farbe herauskommt. Diese ist in ihrer Konsistenz nicht zu fest und nicht zu flüssig. Sind die Farben etwas älter (ein Jahr oder mehr) bilden sich Wasseranlagerungen, daher sollte man beim Entnehmen aufpassen, dass man die Mischpalette nicht zu schief hält. Allerdings ist der Anteil flüssiger Farbe nicht so groß, dass man Angst haben müsste. Die Farbe ist von der Qualität her sehr gut und reicht gut und gerne mehrere Jahre (das sage ich, die gerne und viel Farbe verwendet und viel malt).

Ich empfehle, auf der Mischpalette von der jeweiligen Farbe, die man zurzeit braucht, einen kleinen Klecks zu machen und diesen mit dem Pinsel ein wenig zu verrühren. Mit ein wenig Terpentin lässt sich das auch gut bewerkstelligen und die Farbe wird etwas flüssiger und lässt sich auf der Leinwand später besser verteilen. Allerdings sollte man nicht zu viel Terpentin anwenden, da sonst die Deckkraft zu niedrig ist und auf dem Keilrahmen weiße Pünktchen und Aussparungen entstehen können, oder dass die Leinwand darunter sichtbar wird.

Wie gesagt, mit ein wenig Terpentin lässt sich die Farbe gut verflüssigen und auch Feinarbeiten auf der Leinwand werden kein Problem. Mit der verflüssigten Farbe und dem richtigen Pinsel (Nr. 3 am Besten) lassen sich auch feine Linien ziehen, z.B. schwarze Umrandungen, Falten, einzelne Haarsträhnen, etc.

Damit Leinwand gut abgedeckt wird, sollte man viel Farbe benutzen, und am Besten nicht mit Terpentin vermischen. Wenn, dann sollte man letzteres sehr sparsam und nur in Tropfen verwenden. Denn nur mit viel und dicker Farbe lässt sich die weiße Leinwand gut abdecken. Diese Erfahrung habe ich mit den Georgian Ölfarben + Nanu Nana Leinwand gemacht.
Es schien mir aber, dass man auf Leinwänden, z.B. vom Idee Markt, weniger Farbe zur Abdeckung braucht.
Aber vielleicht bilde ich mir das nur ein.


Mischfähigkeit
Die Farben sind untereinander uneingeschränkt mischbar und mit diesem Starter Set lässt sich sehr viel Farbenvielfalt herstellen. Allerdings braucht man für manche Mischfarbe viel Zeit und Geduld. Und einiges lässt sich auch nicht leicht herstellen, z.B. ausgewogenes Türkis, oder ein schönes Dunkelblau, nicht königsblau.
Die meisten dunklen Farben lassen sich jedoch trotzdem durch schwarz leicht herstellen. Mit weiß bekommt man auch gut und gerne schöne, helle Farben.
z.B. kann man durch königsblau und etwas weiß ein strahlendes Mittelblau erzeugen, oder auch ein helles Pastellblau.
Mit rot und weiß lässt sich so gut wie jegliche Hautfarbe herstellen. Und mit etwas schwarz dazu jegliche Schattierung der Haut.
Mit gelb und rot lässt sich helles orange, mittleres und blutorange herstellen. Schwarz und braun geben ein düsteres, dunkles braun, das aber auch etwas dreckig wirkt.
Die Farben lassen sich auf der Mischpalette, aber auch auf der Leinwand gut mischen. Und das auch nach mehreren Tagen, denn Ölfarbe trocknet sehr langsam.

Was mit sehr langsam gemeint ist? Nun ja, bei dickem Farbauftrag kann es sein, dass die obere Farbfläche erst nach Wochen trocknet, bei dünnerem Farbauftrag sind es 1-2 Wochen. Doch bis die komplette Leinwand, also auch der Textilbezug darunter, komplett getrocknet sind, dauert es knapp 3 Monate. Letztere Information hatte ich von meiner ehemaligen Kunstlehrerin, doch das mit der oberflächlichen Farbtrocknung habe ich selbst herausgefunden, wenn ich mir z.B. man wieder ein Kleidungsstück versaut habe :-P

Ein Manko bei der Ölfarbe: sie lässt sich nur schwer aus Kleidung entfernen. Wenn, dann geht es nur mit Terpentin, aber dieses ist schädlich für die Wäsche, und auch damit geht es nicht wirklich effizient, auch unmittelbar nach dem Fiasko.
Von allen anderen Oberflächen, also auch von Tischen etc. sollte man unmittelbar nach der Verschmutzung mit einem terpentingetränkten Lappen oder Serviette, etc. darüberwischen.

Weiteres Manko – für einige Menschen: der Terpentingeruch, der sich im Malzimmer verbreitet, während man malt und nachdem man gemalt hat. Meine Mutter empfindet ihn als nicht gerade angenehm, daher muss ich meine gemalten Bilder zum Trocknen in meinem Zimmer belassen.
Allerdings lässt sie mich malen. Mir persönlich missfällt der Terpentingeruch nicht, aber ich merke schon nach einem halben Tag malen, dass mir langsam aber sicher schwindlig wird und mir leicht die Augen zufallen. Allerdings finde ich das nicht unangenehm. Und es behindert das Malen auch nicht. :-)




Mit der Georgian Oil Ölfarbe habe ich schon so einige Sachen gemalt. Ich werde ein paar Bilder einstellen die dies beweisen. Und dank der Ölfarbe habe ich für mein impressionistisches Werk in der Schule die Gesamtpunktzahl an MSS-Punkten erhalten :-)

Ich muss sagen, dass man mit den Georgian Oil Farben sehr gut impressionistisch arbeiten kann (in Tupfen und kurzen Strichen) und dass das Ergebnis auch höchst zufrieden stimmt. Allerdings kann man mit den Farben auch sehr schöne Bilder malen, die naturalistisch aussehen, bzw. die mehr Präzision beim Farbauftrag und beim Pinselstrich verlangen.

Mit den Farben habe ich bisher impressionistisch, expressionistisch und kubistisch und naturalistisch gemalt. Und es hat alles Spass gemacht und mir wenige Probleme bereitet.
Manchmal hatte ich ein paar Probleme mit dem exakten Farbauftrag, z.B. bei einem Bild von Howard Schatz, bei dem ich eine Frau in einem grünen, schwingenden Kleid unter Wasser malen wollte. Aber das war ein Problem aufgrund meiner zitternden Hand, und nicht aufgrund der Farbe.

Als Terpentin kann ich auch solche empfehlen, die man im Obi oder in anderen Baumärkten erhalten kann, man muss also nicht die teuren Versionen aus dem Künstlerfachgeschäft erwerben.

Als Pinsel empfehle ich mehrere Sorten anzuschaffen, und auf gute Qualität zu achten, da man so besser malen kann und da diese Pinsel auch langlebiger sind. Ich empfehle Da Vinci Pinsel oder Pelikan Künstler Editionen mit Maderhaaren.



Fazit:
Kann ich empfehlen für alle, die gerne malen und nicht so viel finanziellen Freiraum beim Kauf der Ölfarbe haben. Oder die sich einfach mal als Künstler probieren wollen.





Kontaktdaten:

Daler Rowney
Bracknell
Berkshire
ENGLAND


http://daler-rowney.com