Maurisches Kastell Silves Algarve Testbericht

Der heutige Bericht von mir erzählt ein bisschen über die Stadt Silves,die in der Nähe der Algarveküste,im Süden von Portugal liegt.

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Wir fahren mit dem Auto und beginnen die Reise in Faro.
Von Faro aus geht es direkt auf die Autobahn in Richtung Westen,Richtung Sagres und Lagos.
Nach etwa 50 km kommt man zur Ausfahrt Silves und Lagoa.
Hier biegen wir nach rechts ab,und erreichen Silves nach ungefähr 10 km.
Diese Fahrt von Faro aus dauert nicht länger als 45 min.

In Silves angekommen,gehts über eine alte Steinbrücke in den Ort. Schon von hir aus hat man einen sehr schönen Blick auf die imposante Burg, oben über der Stadt.

Wir biegen links ab und fahren zum nahen,grossen Autoparkplatz. Dieser liegt direkt am Rio Arade und ist etwa 5 Gehminuten vom Ortskern entfernt..

Der Arade ist heute nur noch ein kleiner Fluss,der sich von Silves durch die Berglandschaft schlängelt, und später bei Portimao in den Atlantik mündet.
Direkt in der unmittelbaren Nähe des Parkplatzes befinden sich die Anlegestellen für kleinere Schiffe. Von hier aus kann man im Sommer eine Bootsfahrt machen,mit buntbemalten, nachgebauten Schiffen aus der Zeit des Mittelalters.

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Historie:

Die Zeit und der Mensch haben die arabische und christliche Stadt umgewandelt, die in alten Zeiten die Krone der Algarve gewesen ist.
Das ganze Gebiet des Bezirks von Silves war bereits im Zeitalter der Metalle bewohnt,wie zahlreiche archäologische Funde beweisen.

Silves verdankt ihre Gründung -möglicherweise während der römischen Herrschaft- der Schiffbarkeit des Flusses Arade,und ihrer strategischen Position auf der Höhe eines Hügels. Von hier aus wurde ein sehr grosses Gebiet beherrscht.

Zu einer blühenden Stadt wird Silves aber erst um 700 herum, durch die Besetzung der Araber. Im 11. Jahrhundert war sie die Hauptstadt der Algarve.

Religiöse und politische Umwälzungen hatten grosse Auswirkungen auf Silves. König Sancho I. belagerte mit Unterstützung der Kreuzritter die damalige maurische Stadt. Der Kampf um Silves war lang und blutig. Viele Einwohner kamen durch die Kreuzritter zu Tode. Die Herrschaft der Christen dauerte nur 2 Jahre,dann wurde Silves von den Mauren zurückerobert.
Noch weitere 50 Jahre blieben die Mauren,dann wurde der gesamte Algarve wieder christlich besetzt.

Die folgenden Jahrhunderte wurden schwierig für Silves,denn die Stadt musste nun ohne den Handel mit Nordafrika weiterleben.

Der Niedergang der Stadt wurde letztendlich durch die Versandung des Flusses,die Pest,Erdbeben und andere Naturkatastrophen verursacht. Silves verfiel in die Bedeutungslosigkeit.

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Sehenswertes:

Silves beherbergt noch immer die wohl schönste und grösste Burg der Algarve. Dieses Bauwerk verdankt seine Herkunft wohl der mohammedanischen Besetzung.
Zwölf Türme und eine starke Mauer aus Lehmblöcken (Tonerde) umgeben eine Fläche von etwa 12000qm.
Die Burg steht auf dem höchsten Punkt des Hügels,auf dem die Stadt erbaut wurde.
Durch viele Erdbeben stark zerstört,wurde sie in den vierziger Jahren aber wieder restauriert, und stellt heute wahrscheinlich die am meisten besuchte Attraktion der inneren Algarve dar.
Von den Türmen und den Wehrläufen aus hat man einen guten Überblick über die Stadt und das gesamte Umland von Silves. Von hier aus sieht man die endlosen Orangen-und Zitronenhaine.

Die Kirche Se Velha (alte Kathedrale)steht gleich gegenüber der Burg. Auch sie wurde mit roter Tonerde- im 13.Jahrhundert- errichtet. Sie steht heute an dem Ort,an dem die ehemalige Moschee stand.
Viele christliche Kirchen wurden über Moscheen errichtet,zum Zeichen des Sieges des einen Glaubens über den anderen.

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Weitere Sehenswürdigkeiten sind:

Die Reste der roten Stadtmauer,
die Brücke über den Arade Fluss,gebaut im Mittelalter,
der Standpfahl
das Stadtmuseum,das sich direkt neben der Stadtmauer befindet.

Alle diese interessanten Sehenswürdigkeiten lassen sich zu Fuss leicht in ein paar Stunden bewältigen.
Danach sollte man sich noch etwas in den engen Gassen der Stadt umsehen. Kleine Geschäfte,kleine Handwerksbetriebe und oft winzige Lokale zeigen hier,das Silves heute eigentlich keine richtige Stadt ist,sondern eher ein grosses Dorf.
Was früher so mächtig war ist heute eher schmächtig.

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In einer kleinen Markthalle,die sich direkt gegenüber des Rio Arade befindet, werden verschiedene Produkte aus der hiesigen Landwirtschaft feilgeboten. Hier kann man sich noch mit frischen Orangen (Silves ist bekannt für seine Zitrusfrüchte), Oliven,Gewürzen und portugiesischem Käse eindecken.

Kommt man aus der Halle, duftet es schon nach frisch gegrilltem Fisch. Direkt angelehnt an die Markthalle reiht sich hier ein Restaurant ans andere. Sardinen, Seebarben,Seebarsche,Stichlinge,aber auch Langusten,Krabben und Miesmuscheln stehen auf dem Speiseplan.
Und wer typische Rezepte der Fischer mag,der sollte den Fischeintopf nach Tante Chicas Art probieren.
Von hier aus hat man einen schönen Blick über den Fluss.
Das einzige was dieses Bild etwas stört sind die nahe vorbeifahrenden Autos.
Wer es etwas ruhiger und auch etwas preiswerter haben möchte,der sollte sich unterhalb der Burgmauer umsehen. Hier gibt's jede Menge kleine Lokale mit ausgezeichneten Speisen.
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Fazit:


Silves ist eine niedliche, angenehme kleine Stadt,ohne grossen Touristenstrom und ohne den Trubel,der sonst überall in den Küstenorten herrscht.
Für einen Tagesausflug ist diese Stadt genau das richtige.

Und sollte man gerade mal im August dort Urlaub machen,dann sollte man das weithin bekannte Mittelalter-Fest besuchen. Dieses Fest dauert mehrere Tage und lässt einen erahnen,wie es in jener Zeit in Silves zugegangen sein muss. Ein Erlebnis mit Farbenvielfalt und Spektakel.

Ein lohnenswerter Besuch.