Thailand- immer eine Reise wert Testbericht

2009 war mein erster Asia Trip in Begleitung meiner Freundin, die bereits 3x dort war, und sich schon etwas auskannte. Knapp 3 Wochen sollte es in ein Land gehen, landschaftlich abwechslungsreich, freundliche Einwohner und leckeres Essen.


== ALLGEMEINES ==

Den meisten dürfte Thailand (leider) wohl vom Sex-Tourismus her bekannt sein. Mit dem wird man als Reisender auch ständig konfrontiert. Dabei hat das asiatische Land, angrenzend an die Länder Malaysien, Laos, Kambodscha und Burma so viel mehr zu bieten.
Ca. 65Mio Einwohner leben in dem Land, dessen Hauptstadt Bangkok (in der Mitte, angrenzend ans Meer) ist. Das lang gezogene Land ist vor allem in der unteren Hälfte sehr schmal und etwa 1.800km lang (N<->S). Dementsprechend abwechslungsreich ist auch die Landschaft - mehr dazu später.


== REISE ==

Wir lieben es die Reisen selbst gestalten zu können, also haben wir uns (rechtzeitig) Hin-/Rückflug (Wien / Bangkok) gebucht und ein paar Wochen vorher 2 Inlandsflüge in den Norden bzw. Süden mit Thai Airways. Mietauto braucht man in Thailand nicht, bzw. nicht empfehlenswert. Es gibt Busse, Züge, Schiffe, aber aus Zeitgründen und der Entfernungen wegen sollte man natürlich Flüge einplanen (sind kaum teurer). Ende November bis Februar/März ist die beste Reisezeit, weil dann der Monsun vorüber ist. Ab Mitte Dezember startet die Hauptsaison, also planten wir unsere Reise vom 23.11.-11.12.09.
So will ich Euch nicht mehr weiter auf die Folter spannen, gehen wir gleich zur Erfahrung, die ich auf dem tollen Trip gemacht habe.


== MEINUNG / EINDRUCK ==

In gut 10h Flugzeit entrinnt man unserem nass/kalten Novemberwetter in Wien und kommt in einem sehr neuen, übersichtlichen, freundlichen Flughafen in Bangkok an. Die 12Mio. Einwohner Stadt in der Mitte von Thailand ist eine Drehscheibe in Asien. Riesig, laut, quierlig, nie ruhend, aber auch voll von verstopften Strassen und Smog. Es gibt das alte Bangkok, welches mir persönlich wesentlich besser gefiel und ein neues, in denen riesige moderne Hotel- und Einkaufstempel rausgestampft werden.
Wir fuhren natürlich sofort ins alte, rund um das Backpacker-Viertel Kaoh Sang Rd. und bekamen dort ein Doppelzimmer um 350 Baht (1 EUR ca. 50 Baht).
Nicht entgehen lassen sollte man sich eine meist actionreiche Fahrt mit einem Tuk-Tuk (motorisierte 3-Räder), die sich durch die verstopften Strassen schwindeln.
Bangkok bietet alles, aber wer Ruhe sucht ist dort falsch. So ging es 2 Tage später per vorgebuchten Flug hoch nach Chiang Rai in den Norden Thailands. Der Norden ist geprägt von Dschungel, Tempel und Berge. Highlights sicher auch der nördlichste Punkt am 3-Ländereck am goldenen Dreieck. Aus Zeitgründen machten wir einen 3-Tagestrip von Chaing Rai nach Chaing Mai per Guide, was wir fast ein wenig bereuhten, weil diese 3 Tage eben sehr touristisch geprägt waren. Für den Norden braucht man fast aber ein Fahrzeug, oder - so würde ich es jetzt machen - man fliegt nach Chiang Mai und organisiert von dort aus Tagestrips (von Sightseeing bis Action wie MTB-Downhill wird alles geboten). Der Norden ist wegen des Drogenhandels auch nicht ganz ungefährlich, also Nachts weg von den Landstrassen. Der Norden ist auch deutlich billiger als Bangkok oder auch der Süden, tw. bekommt man schon um 30 Baht ein leckeres Essen.
Das Essen ist übrigens super, allerdings sollte man auf etwas Schärfe eingestellt sein. Reis, Nudeln, Huhn, Schwein, Rind, alles sehr lecker.
Immer wieder findet man grosse Märkte, wo man alles bekommt - Handeln ist in Thailand fast überall angesagt.
Wer Tempel sehen will, wird dort nicht weit gehen müssen. Allein in Chaing Mai gibt es über 30 Tempel für die vorwiegend buddhistische Bevölkerung.
Nach 4 Tagen ging es weiter per Flug von Chiang Mai über Bangkok bis ganz in den Süden nach Hat Yai (ca. 1.800km / 130 Euro) - wichtig dabei, etwas vorher buchen, da die Inlandsflüge immer stark belegt sind. Wer statt dessen mit dem Bus/Zug fahren will, sollte 2 Tage Reisezeit einplanen!
Der Süden ist schon sehr tropisch, Entspannung bieten die zahlreichen Inseln, von denen leider viele schon sehr touristisch sind. Wir wählten die kleine (3km) Insel Koh Lipe. Eine tolle Insel, Sandstrände, chillige Bars am Strand und glasklares Wasser (ca. 30 Grad).
Schnorcheln, Tauchen, Kajaken oder einfach relaxen ist hier angesagt. Der Süden bzw. die Inseln sind wohl auch die teuerste Zone Thailands (zb. Bier 80 Baht, Bungalow 600-800 Baht pro Nacht). Knapp 1 Woche blieben wir dort hängen, danach gings wieder hoch per Fähre zum Festland / Krabi zum Tauchen, Klettern, Kajaken bevor wir unsere Reise zurück nach Bangkok (Flug heim) antraten.

Die Thais sind durchwegs sehr freundlich, ehrlich und hilfsbereit. Vorsicht ist laut Infos von in Thailand lebender Auswanderer jedoch geboten, wenn sie trinken. Auch Streite mit ihnen sollte man aus dem Weg gehen, denn da wir auch schnell mal das Messer gezogen. Bekannt sein dürfte leider auch der Sextourismus, der sich vor allem auf Städte oder Inseln wie Pathaya konzentriert. Die thailändische Frau generell, hat unter den Einheimischen keinen Wert und wird auch meist schlecht behandelt. Daher ist für viele Frauen oft die einzige Hoffnung einen europäischen Mann zu finden bzw. die Dienste am Mann sind reiner Überlebenskampf. Vor allem in Bangkok ist es ganz normal, dass sich Touristen einfach eine thailändische Begleitung für längere Zeit kaufen.
Ich würde meinen, Thailand ist ein relativ sicheres Reiseland, natürlich sollte man auch hier Armenviertel oder Nachts verlassene Seitengassen meiden. Vorsicht ist auch bei Drogen bzw. Drogen-Inselpartys geboten. Redet mit Einheimischen / Auswanderern, die geben euch sicher wichtige Tipps/Infos.


== ZUSAMMENFASSUNG ==

Mir hat Thailand absolut gut gefallen und ich finde das Land ist ein guter Einstieg in den asiatischen Raum.
An vielen Stellen kommt man mit Englisch weiter, sonst hilft halt deuten. Das Land ist absolut abwechslungsreich, freundlich und (derzeit) relativ sicher. Auch das Essen ist für westliche Reisende verträglich, etwas scharf sollte man allerdings vertragen.
Abzuwarten bleibt, wie sich die Lage ändert wenn der beliebte König (82 Jahre) stirbt. Der Nachfolger ist weniger beliebt, befürchtet werden auch Unruhen und Korruption.
Aus meiner Sicht ein absoluter Urlaubstipp, auch wenn das Land mehr und mehr touristisch wird.
Wer Thailand als Sextourist besucht ist selber schuld.


So wünsche ich euch noch viele tolle Urlaube und bedanke mich fürs Lesen,
... heute schon geMOFFt?