Kinder des Judas Testbericht

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ab 11,14
Auf yopi.de gelistet seit 01/2008

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Erfahrungsbericht von SeeHummel

Gläubige Blutsauger ohne Pflockangst

Pro:

interessant, spannend, unterhaltsam, flüssig zu lesen, sehr schöne Hauptcharaktere

Kontra:

ein wenige die Knappheit an manchen Stellen

Empfehlung:

Ja

Ich wusste ja im November das die Bahnen streiken, doch trotzdem hatte ich Dödel jedes Mal mein Buch vergessen und wusste so wieder mal nicht, wie ich die 1,5 Std. Wartezeit die vor mir lagen rumbekommen sollte. An einem Tag hatte ich dann die Sch... voll und bin in den nächstbesten Buchladen auf dem Leipziger Hauptbahnhof gestiefelt und musste auch nicht lange suchen. Es strahlte mich förmlich an, diese tiefschwarze Buch mit der neongrünen Schrift. 'Die Kinder des Judas' stand darauf und vielleicht lag es daran, dass ich im Rahmen meiner Ausbildung am Vortag zum ersten Mal in einer Moschee war, jedenfalls schnappte ich mir das Buch ohne großartig auf den Inhalt zu schauen und merkte erst im rausgehen, dass ich mir da grade einen Vampirroman gekauft hatte. Na gut, das sollte mich nicht weiter stören, mag ich doch Vampire sehr gern.

Aber wer ist denn der Autor???
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Markus Heitz (* 10. Oktober 1971 in Homburg) ist ein deutscher Fantasy- und Science-Fiction-Autor.

Nachdem Heitz 1991 sein Abitur an der katholischen Privatschule Johanneum in Homburg abgeschlossen und im folgenden Jahr seinen Grundwehrdienst in Bexbach verrichtet hatte, studierte er bis ins Jahr 2000 Deutsch und Geschichte auf Lehramt. Anschließend arbeitete er als freier Journalist bei der Saarbrücker Zeitung. Heute lebt er - nach seinem Durchbruch mit dem Roman Die Zwerge - als freier Autor und Mitbesitzer eines Irish Pubs in Zweibrücken. Übrigens könnte er einigen auch durch Shadowrunbücher bekannt sein *zumindest wüsste ich einen der ihn dann kennen würde, aber nun gut*.
***Quelle wikipedia.de***

Inhalt
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Erzählt wird hier die Geschichte einer 'jungen' Krankenschwester, welche die Fähigkeit besitzt, den Tod der Menschen voraus zu fühlen und ist dadurch so etwas wie der Engel der Trost spendet vor dem Tod. So auch Ende November 2007 der kleinen Thea, welche in einem Leipziger Krankenhaus liegt und bald sterben wird. Ihr vertreibt sie die schlimme Zeit im Krankenhaus mit Geschichten über die tapfere und mutige Scylla aus einem entfernten Jahrhundert und erst nach und nach wird der Leser erfahren, dass Scylla und die Krankenschwester Theresia so einiges gemeinsam haben, denn sie sind ein und dieselbe Person.
Theresia wurde irgendwann um 1660 herum in Serbien geboren und lebte dort als Jitka, bis die türkischen Besatzer in das Haus von ihr und ihrer Mutter eindringen und das Leben der kleinen total verändern. Jitka gelingt es vor dem Janitscharen zu fliehen und sich im Wald zu verstecken, doch wie sie später erfahren soll, wurde ihre Mutter mitgenommen. Jitka, welche glaubt das ihr Vater schon lange tot ist, findet auf dem Hof ihres Lehnsherren Unterschlupf, denn im Gegensatz zu den anderen Bewohnern von Gruza hat er Mitleid mit der Kleinen und denkt nicht, das sie den bösen Blick hat und mit dem Teufel im Bunde ist (Zeichen dafür soll das Feuermahl sein, was Jitka am Arm hat).

Nach einiger Zeit traurigen Wartens treffen Jitka und Karol zusammen. Der edel aussehende Herr behauptet Jitkas leiblicher Vater zu sein und Jitka schenkt ihm auch Vertrauen, da er ihr bereits im Traum erschienen ist. Von ihm erfährt sie, dass ihre Mutter umgebracht wurde, woraufhin sich Jitka in Scylla, eine griechische Sagenfigur die auf Rache sann, und sich von fortan vornimmt, den Tod ihrer Mutter zu rächen. Schon bald merkt Scylla, dass ihr Vater anders ist als andere, denn in seiner abgelegen Mühle wird nicht Mehl gemahlen, sondern Forschung an Leichen und lebendigen Untoten betrieben. Scylla wird über Jahre von ihrem Vater im Bereich der Wissenschaft, Fremdsprachen und dem Messerkampf unterrichtet und nur durch ihre Neugier erfährt sie, was das alles für einen Grund hat. Ihr Vater gehört einem Geheimbund der Wissenschaft bei. Diese sogenannte Cognatio hat es sich zur Aufgabe gemacht zum Wohle der Menschheit zu forschen, auch wenn die Menschheit der Cognatio, die sich auch die Kinder des Judas nennen, alles andere als wohlgesonnen sind. Mit vierzehn verliebt sich Scylla in den Hirtenjungen Giure und lebt mit ihm ihre erstens sexuellen Erfahrungen aus, welche nicht ohne Folge bleiben. Als Scyllas Vater dies merkt, betäubt er seine Tochter, nimmt ihr das Kind und tötet den Hirten. Gerade als Scylla dies herausfindet taucht eine Horde Dörfler auf, die den Tod Giures Rächen wollen. Sie töten Scylla und ihren Vater, doch Scylla, welche im Gegensatz zu ihrem Vater zum ersten Mal gestorben ist, erwacht als Untote und beginnt zunächst ein Leben, indem sie sich wahllos und eiskalt ihrem Blutdurst hingibt und nach und nach alle tötet, die bei dem Attentat auf ihren Vater und ihr dabei waren.
Erst nach einiger Zeit beginnt sie, die Reize die sie hat zu nutzen, um sich ein schönes Leben zu machen und nicht als Ungeheuer versteckt im Wald zu hausen. Viele Jahrzehnte nach ihrer Verwandlung in eine Vampirin, trifft sie auf Marek, der Teil der Cognatio ist, zu welcher auch ihr Vater gehörte. Trotz dem Widerstand vieler anderer Kinder des Judas, wird Scylla in den erlesenen Kreis der Cognatio aufgenommen, doch schon bald bemerkt sie, dass der Geheimbund alles andere als zum Wohl der Menschheit forscht und sie beschließt den Bund und wenn nötig auch seine Mitglieder zu zerstören. Ein erbitterter Kampf zwischen den anderen 12 Mitgleidern der Cognatio und Scylla beginnt, aber auch die vielen anderen Vampirarten, welche in den Augen der Cognatio nur Abschaum sind, da sie nur Unheil bringen, wollen das Ende der Kinder des Judas, doch so einfach soll das Ganze nicht sein und ob es überhaupt gelingt den Bund zu zerstören, das lest mal schön selber.

Meinerei und Fazitissimus
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Genial fand ich, gleich nachdem ich das Buch aufgeschlagen habe, dass es zum Teil im heutigen Leipzig spielt und dann auch noch jetzt gerade um diese Zeit - nämlich vom 20. November bis zum 31.12.07. Heitz beschreibt einige Schauplätze hier in Leipzig so genau und ... hm, irgendwie liebevoll, dass ich die Plätze, bei denen ich selber schon zig tausend mal war, genau vor Augen hatte. Für mich als Leipzigerin mit Herz und Seele schon mal ein riesen Pluspunkt.

Aber das soll es ja nicht gewesen sein. Hatte ich zu Beginn doch erstmal wieder einen der typischen Vampirromane mit irgendeinem Dreh zu Dracula und Trallala erwartet, wurde ich beim Lesen eines Besseren belehrt. Dracula taucht Gott sei Dank nicht einmal auf, sondern der Leser erfährt viel über die verschiedenen Vampirarten, an welche die Menschen im 17./18. Jahrhundert wirklich glaubten (einige tun es ja heute noch). Auch dem Mythos, dass alle Vampire Angst vor Kreuzen und Knoblauch haben, schwört Heitz ab. Im Gegenteil, seine Vampire fürchten alle ziemlich unterschiedliche Sachen und gerade den höchsten Vampiren, den Kindern des Judas, kann man mit Holzpfählen und Kreuzen nur ein müdes Lächeln abringen, zumal diese Vampire meist selber sehr gläubig sind und Kreuze tragen. Heitz schafft es in meinen Augen über die Vampire zu schreiben, ohne sie kitschig und ausgedacht wirken zu lassen, was vielleicht aber auch daran liegt, dass er reale Personen der Zeit um 1730 mit einbezieht und auch die Vampirangst und reelle Begebenheiten dieser Zeit in seinen Roman mit einfließen lässt.
Heitz beschränkt sich allerdings hauptsächlich auf die Schilderung von Scyllas Vergangenheit, welche zwar sehr interessant ist und durch Heitzs flüssigen Schreibstil gut rüberkommt, aber ich finde, ein wenig hätte er sich doch auch auf die Gegenwart und Zukunft Scyllas stürzen können. Gerade das Ende des Romans ist doch sehr schnell abgehandelt, aber lässt auch irgendwo Raum für mehr offen. Scylla wollte alle Vampire und die Menschen, die in Gefahr stehen zu welchen werden, vernichten und auch für sich selber hatte sie ein fulminantes Ende geplant, doch irgendwie kommt ja doch immer alles anders als man denkt. Das er sich in diesem Bereich so kurz fasst und auch die ersten Jahre Scyllas als Vampirin doch ratz fatz abhandelt, ist für mich ein kleiner Minuspunkt, denn sonst würde ich den knapp 700seitigen Roman für 14,95€ vor allem Fans der fantastischen Literatur empfehlen, wenn diese nichts dagegen haben, dass es manchmal auch blutig und schonungslos zugeht. Gerade bei den Sezieungsarbeiten ist Heitz doch manchmal recht ins Detail gegangen und hat so eine für mich wunderbare Kombination aus Grusel, Ekel und eben Fantasie gepaart mit reellen Einflüssen geschaffen. Seine Hauptfigure hat einen angenehmen und interessanten Charakter und ich würde mich freuen, vielleicht irgendwann noch etwas mehr von ihr zu erfahren.

In diesem Sinne *winke* eure Bluthummel

43 Bewertungen, 22 Kommentare

  • paula2

    26.09.2008, 17:20 Uhr von paula2
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • blackangel63

    20.09.2008, 00:56 Uhr von blackangel63
    Bewertung: sehr hilfreich

    ScHoEnEn AbEnD....gRuSs AnJa

  • frankensteins

    14.09.2008, 00:53 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße Werner

  • Baby1

    01.09.2008, 10:08 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • Estha

    30.08.2008, 14:22 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    hallööööchen, ich wars nur.....

  • campino

    14.08.2008, 12:12 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg andrea

  • Jerry525

    05.08.2008, 00:21 Uhr von Jerry525
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße an dich Jerry

  • try_or_die87

    31.07.2008, 22:42 Uhr von try_or_die87
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr Hilfreich! Liebe Grüße

  • ingoa09

    24.07.2008, 15:50 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schön beschrieben! Liebe Grüße, Ingo

  • Tut_Ench_Amun

    08.01.2008, 23:15 Uhr von Tut_Ench_Amun
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG vom Ollen

  • sweetsixty

    03.01.2008, 22:31 Uhr von sweetsixty
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Martina

  • Miraculix1967

    03.01.2008, 21:13 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Interessanter Bericht! SH und LG Miraculix1967:-)

  • Guenterchen

    03.01.2008, 20:29 Uhr von Guenterchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    wünsche für 2008 alles Gute und vor allem viele Lesungen

  • LittleSparko

    03.01.2008, 17:04 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • MasterT86

    03.01.2008, 13:27 Uhr von MasterT86
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hervorragender Bericht. Liebe Grüße Tobias

  • luiggi

    03.01.2008, 12:32 Uhr von luiggi
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und lg

  • Nettiteddy

    03.01.2008, 09:20 Uhr von Nettiteddy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß Netti

  • sandrad198

    03.01.2008, 08:08 Uhr von sandrad198
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Sandra

  • morla

    03.01.2008, 02:44 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    gesundes neues jahr. l.g. petra

  • Gubby

    03.01.2008, 01:38 Uhr von Gubby
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich :)

  • anonym

    03.01.2008, 00:48 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • DOMMEL

    03.01.2008, 00:45 Uhr von DOMMEL
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gut