Creative ZEN 4GB Testbericht

Da ich alle 2 Monate eine lange Strecke mit dem ICE von Berlin nach Stuttgart hinlegen muss und mir auf Dauer das Lesen von Zeitschriften über die ganze Fahrt langweilig wurde und ich oft eingeschlafen bin und mit Nackenschmerzen aufstehen musste, habe ich lange Zeit nachgedacht, wie ich dieses Fahrtproblem lösen könnte.

Bis ich vor knapp einem Jahr bei Saturn meine kleine Tour machte und auf die sogenannten MP4-Player Abteilung stieß. Der erste Eindruck sagte mir, dass ich hier nicht richtig bin, doch dann stand ich vor dem Creative ZEN 4GB, den ich zum Glück im Gegensatz zu vielen anderen Ausstellungsstücken anschalten und mir ein genaueres Bild vom Gerät machen konnte.

Die sehr einfache Bedienung und der Farbglanz des Bildschirms überzeugte mich auf anhieb und als dann mir das Preisschild anguckte, war mir klar, der wird mein neuer Wegbegleiter und die Lösung meines Problems.

=== Der Hersteller ===

Wie fast jeder Hersteller behauptet auch Creative "der weltweit führende Anbieter von Multimedialösungen und Peripheriegeräten im Bereich "Digital Entertainment"" zu sein. 1981 wurde Creative in Singapur mit der Vision gegründet, die Interaktion zwischen Mensch und Computer durch Multimediatechnologien grundlegend zu verändern, so der Hersteller weiter.

Ich persönlich habe schon öfters positives über diesen Hersteller gehört und war auch selber mit dem Creative Stone (Ein kleiner, f einer MP3 Player) Abnehmer des Herstellers.

Die positiven Erfahrungen und die Seriosität des Herstellers verliehen mir das Gefühl mit dem Kauf auf der sicheren Seite zu sein.

Mehr über Creative erfährst du auf http://de.europe.creative.com/

=== Die Ausstattung ===

Neben der hervorragenden Bildschirmqualität überzeugte mich der ZEN mit seinem sehr einfachem zu gleich elegantem Design. Es sind nur die Bedienelemente eingebaut, die man wirklich benötigt und die Proportionen des Displays und der Bedienelemente stimmt völlig, so dass der Player mit dem recht großen Display von 2,5-Zoll (mit bis zu 16,7 Millionen Farben) einen Visitenkartenformat (55 x 83 x 12 mm) erreicht.

Da ich bisher stets mit 1GB sehr gut auskam, kaufte ich mir den ZEN mit 4GB. Zu Not bietet der ZEN einen Steckplatz für SD/SDHC-Karten, um bei Bedarf den Speicher zu erweitern.

Der ZEN spielt WMV-, DivX- und XviD-Formate mit 320 x 240 Auflösung ab und bietet eine Softwarelösung für weitere Formate an.
Desweiteren besitzt der ZEN neben der MP3 und Videofunktion, eine Bilddiashow, sowie ein Radio und ein Mikrofon.

Der Hersteller prophezeit 25 Stunden Audiowiedergabe oder 5 Stunden Videowiedergabe und gibt neben dem Creative ZEN selber, einen USB-Kabel, einen Kopfhörer (selbe Hersteller), eine Installations-CD (mit Konvertierungssoftware) und eine Kurzanleitung mit.

=== Die Handhabung ===

Nach dem ich die Installationssoftware auf meinem Laptop installiert habe und anschließend meinen ZEN daran angeschlossen habe, erwartete mich eine bedienerfreundliche Softwareoberfläche.
Mit wenigen Klicks waren auch schon die ersten MP3-Dateien auf dem Player wieder zu finden. Beim Übertragen einer Videodatei kontrolliert die Software automatisch, ob der ZEN diesen Format unterstützt, ist dies nicht der Fall, bekommt man automatisch einen Lösungsvorschlag und kann selber bestimmen, welche Qualität die Konvertierung der Datei haben soll. Nach circa 15münitiger Konvertierungsphase konnte man den ZEN Player nun benutzen.
Der ZEN schaltet sich relativ schnell an, wobei 10 Sekunden für das Intro mit dem ZEN Zeichen bestimmt sind. Unmittelbar nach dem Intro gelangt man in das Menü, wo man eine Auswahl zwischen Mikrofon, Fotos, Musik, Video, FM Radio, Extras, Speicherkarte und System treffen kann.

Wählt man mit der rechtsangebrachten Navigationstaste die Mikrofon-Funktion aus, gelangt man auf eine Oberfläche, wo sehr groß die Aufzeichnungsdauer in Stunden:Minuten:Sekunden-Format dargestellt ist, unmittelbar drunter ist eine Zeitlaufleiste und unter der Leiste die Maximale Aufzeichnungsdauer.

Wählt man die Option Fotos, erscheint ein Untermenü, wo man die Auswahl zwischen Eigener Diashow, Bilder, kürzlich angesehener Fotos und Importierter Dateien treffen kann. Zum erstellen der Eigenen Diashows benötigt man die Creative-Software am PC, um anschließend diese auf den Player zu importieren.

Unter dem Menüpunkt Bilder erscheinen wie bei Windows Ordnersymbole inklusive Namen, um dann auf die einzelnen Bilder zuzugreifen. Das Springen vom Verzeichnis zum Verzeichnis verläuft recht schnell und der Überblick der Fotos mit Miniaturansicht erleichtert das Finden der gewünschten Fotos.

Unter dem Hauptmenüpunkt - Musik gelangt man an ein weiteres Untermenüauswahl . Diesmal kann man zwischen "Aktuellem Titel", "Playlisten", "Alben", "Interpreten" und "Genres" wählen, wobei diese Aussortierung vom MP3-Datei selber abhängt, je nach dem welche Metainformationen in der Datei gespeichert sind, sortiert der ZEN diese MP3-Dateien.

Der ZEN bietet wie auch andere seiner Artgenossen aus dem Hause Creative einen hervorragende Soundqualität. Die Lautstärke spricht ebenso für sich und ist von 0 bis 25 skaliert. Für mich ist die Skala 18 völlig ausreichend und angenehm.

Man braucht sich nicht viel durch Untermenüs zu boxen und gelangt sehr schnell und kinderleicht mit der Navigationstaste zu den gewünschten Einstellungen und Funktionen, u.a. Wiedergabemodus, "als Playliste speichern", entfernen usw.
Die Videos sind nicht wie die Bilder in Miniaturformat wieder zu finden, sondern sind als Text aufgelistet. Sollte man mehrere Videodateien auf dem ZEN gespeichert haben und nicht lange scrollen wollen, kann man mit der Navigation auf die rechte Leiste springen und von dort von A bis Zett scrollen, so dass man schnell an einen Titel mit Zett beginnend gelangt.

Sehr bewundernswert ist die schnelle Ausführung der Wiedergabe in Millisekunden öffnet sich die Videodatei und man kann sich in den Film vertiefen. Ebenso ist es mir oft aufgefallen, sobald man sich in einen Film vertieft hat, kommt es einem vor, als ob man den Film mit einem normalen Fernsehgerät anschauen würde, obwohl im Gegensatz zu großen Fernsehgeräten wir es hier mit einem relativ kleinem Bildschirm zu tun haben.

Das Radio funktioniert sobald man die Kopfhörer angeschlossen hat ebenso einwandfrei, wobei man 20 Sender individuell abspeichern kann und nur noch diese abrufen kann. Wie jedes Radio besitzt auch der ZEN einen Stereomodus, womit schnell die zu empfangenen Sender zu finden sind.

Unter Extras findet man eine "Datum & Uhrzeit" Funktion und einen Organizer mit Kalender, wobei dieser für mich persönlich völlige Enttäuschung war. Denn um Kontakte oder Aufgaben in den Organizer zu bringen, benötigt man stets einen Laptop oder PC, um anschließend mit der Software seinen Organizer zu verwalten.
Im Menüpunkt Speicherkarte, gelangt man schnell an die Dateien auf der Speicherkarte. Auch hier erfolgt der Zugriff recht schnell und einfach.

Unter System kann man sich eine kleine Übersicht über den aktuellen Zustand des ZEN schaffen, wie viel des Speichers belegt ist, welche Version diese ist, wie viele Titel drauf sind usw.
Ebenso nimmt man hier jegliche Einstellungen bezüglich Audio, Video, Menüanpassung, Uhr-Einstellung u.v.m durch. Mit der sogenannten EQ-Einstellung kann man zwischen bestimmter Genre auswählen, ebenso kann man den Bass Boost ein- und ausschalten und sogar die Lautstärke beschränken, wahrscheinlich dachte man hier an sowas wie eine Kindersicherung.

Desweiteren kann man unter dem Punkt "Anzeigeeinstellung" zwischen sechs Menüfarbschemen auswählen, die Helligkeit einstellen und die Lichtdauer begrenzen.

Ebenso besitzt der ZEN einen Sleep-Timer und eine Direktwahltaste, womit man einer Taste auf dem Player eine Funktion zuordnen kann. Desweiteren kann man Dateien mit Passwort schützen.

Der Bildschirm durch die glatte und glänzende Oberfläche leicht zu pflegen.

=== Das Problem ===

Mein erstes und ernsthaftes Problem mit dem ZEN hatte ich nach 4 Monaten, der Player schaltete sich nicht mehr an und auch mit Hilfe des USB Kabels konnte ich nicht viel anrichten. Erst nach dem ich den Player mit Hilfe des Reset-Knopfes ausgelöscht habe, konnte ich wieder alles neu importieren und wieder abspielen. Sehr ärgerlich war es, wieder alle Videos konvertieren zu müssen und meine Playlisten zu importieren.

Doch es gab nach nur einem Monat einen erneuten Rückschlag, so dass ich wieder alles mit dem Reset-Knopf auf Null setzen musste, doch ich war dermaßen verärgert, so dass ich zur nächsten Saturn-Filiale ging, um das Problem zu melden.

Erstaunlicherweise musste der ZEN nicht zur Reparatur; man gab mir einfach einen neuen. Auf die Nachfrage, ob das immer so gehandhabt wird, antwortete er, dass Creative einige Produkte nicht zur Reparatur schickt und sofort 1:1 austauscht.

Zum Glück hatte ich neben der normalen Garantieleistung für 20,-€ eine 5-Jährige-Saturngarantie Leistung in Anspruch genommen. So wie es aussieht, könnte dieser Austausch oft stattfinden.

=== Das Fazit ===

Ich benutze nun den ZEN Ersatz seit 3 Monaten tagtäglich und habe bis heute nicht mehr das oben erwähnte Problem und kann mit der 5-Jahres-Garantie in der Tasche ruhig sagen, dass dieser Kauf ein guter Kauf war.

Ich denke, ich hätte ohne die 5-Jahres-Garantie doch ein etwas mulmiges Gefühl, was die Lebensdauer des ZEN angeht. Vielleicht ist es ein Einzelfall gewesen, oder vielleicht hat auch Creative den ZEN Generalüberholt, die weitere Recherche über das Problem überlasse ich dir.