Nokia N82 Testbericht

1. Einleitung:

Nach zwei Jahren mit meinem Sony Ericsson W850i war es mal wieder an der Zeit für ein neues Handy. Nach einer umfassenden Studie mehrerer Fachzeitschriften und Testberichte entschied ich mich für das Symbian-Smartphone Nokia N82 mit einem Vertrag bei o2.


2. Verarbeitung und Design:

Das Nokia N82 im Candybar- bzw. Barrenformat hat die Maße 112 x 50 x 19 mm und wiegt laut Hersteller 116 g. Es ist deutlich größer und schwerer als viele andere Handys auf dem Markt, aber dafür, dass in dem Gehäuse jede Menge Technik verbaut ist, finde ich die Maße absolut in Ordnung. Das Gehäuse selbst ist aus Hartplastik, der zu einer edlen Chromoptik verarbeitet wurde. Mir persönlich gefällt die glänzende Chromoptik zwar sehr gut, allerdings sieht man auf der Oberfläche jeden noch so kleinen Fingerabdruck und daher hält die Freude an der tollen Optik des Smartphones nicht zu lang an. Weniger gelungen sind auch die winzigen Tasten, die im Gegensatz zum riesigen Display (4,9 cm x 3,6 cm) unverhältnismäßig klein und sehr weit unten platziert scheinen. Es ist sehr schwierig, mit ihnen einen längeren SMS-Text zu tippen; außerdem knarzt das Gehäuse ungemein bei fast jedem Tastendruck. Resümierend lässt sich also sagen, dass das Design des Smartphones zwar überzeugen kann, jedoch trübt die Verarbeitung des Gerätes die Freude ungemein.


3. Betriebssystem:

Das Nokia N82 läuft mit dem Symbian Betriebssystem (S60 3rd Edition). Dieses Betriebssystem zeichnet sich dadurch aus, dass es fast bis ins kleinste Detail angepasst werden kann. Außerdem ist die Installation neuer Programme sehr einfach. Die Fülle der vielen, nützlichen Programme, die es für S60 3rd Edition gibt, spricht ganz klar für das auf diesem Gerät verwendete Betriebssystem.


4. Zubehör:

Folgendes Zubehör ist serienmäßig enthalten: Headset (3,5 mm-Klinkenstecker), USB-Datenkabel, Netzteil/Ladekabel, Betriebsanleitung, Software "Nokia PC Suite"
Die Betriebsanleitung ist umfangreich und gut verständlich.


5. Telefonfunktionen:

Auch wenn das Handy heute kaum mehr zum reinen Telefonieren genutzt wird, sind die Telefonfunktionen dennoch mitunter wichtigstes Auswahlkriterium beim Kauf eines neuen Gerätes. Die Telefonfunktionen gefallen mir ausgesprochen gut. Das Nokia N82 unterstützt GSM Quadband und kann daher auf allen Kontinenten der Welt zum Telefonieren genutzt werden. Bisher habe ich das Handy nur in Deutschland genutzt und muss wirklich eingestehen, dass die Qualität wunderbar ist. Gleich mehrfach wurde ich von meinem Gesprächspartnern darauf aufmerksam gemacht, wie großartig doch die Sprachqualität meines neuen Smartphones sei. Die Kontaktverwaltung ist recht einfach. Man kann auswählen, ob man die Kontakte nach Vorname oder nach Nachname sortieren möchte, außerdem gibt es eine aktive Suche. Die Adressbuchsynchronisation mit dem PC ist selbstverständlich möglich.


6. Verbindungen:

Das Smartphone lässt sich via USB oder Bluetooth mit dem PC verbinden. Infrarot wird nicht unterstüzt. Ein USB-Kabel wird bereits mitgeliefert, ein Bluetooth-Empfänger für den PC muss jedoch separat angeschafft werden. Wenn man sich für die Datenübertragung via USB entscheidet, dann lassen sich ca. 500 KB pro Sekunde vom PC auf das Gerät übertragen.
Das Telefon unterstützt GPS und ist daher als Navigationsgerät einsetzbar.
Mit dem Internet kann man sich über GPRS, WLAN oder über das blitzschnelle HDSPA verbinden. Besonders gut gefällt mir die WLAN-Schnittstelle, denn damit kann ich bei mir zu Hause oder in dem Bereich eines Hotspots kostenfrei ins Internet gehen und z.B. meine E-Mails checken.


7. Multimedia:

Das Nokia N82 ist auch ein großartiger Multimediaplayer. Dank des brillianten, hochauflösenden Displays macht es Spaß, auf dem Handy Videos anzuschauen. Musikhören ist ebenfalls möglich. Besonders gut gefällt mir, dass das Nokia N82 auch Podcasts und das Anlegen von Wiedergabelisten unterstützt. Eigene Bilder lassen sich in Slideshows anschauen und in Alben organisieren – toll!


8. Kamera:

Kommen wir zu meinem persönlichen Highlight: der 5 Megapixel Kamera mit echtem Xenon-Blitz und Carl Zeiss-Objektiv! Durch Öffnen der Schutzabdeckung öffnet sich das Kameraprogramm. Es gibt zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten (Motivprogramme, Blitz, Bildschärfe, ISO-Wert, Weißabgleich usw.), die das Handy zum fast vollwertigen Digitalkameraersatz machen. Wie bei einer Digitalkamera aktiviert man den Auto-Focus der Kamera durch halbes Herunterdrücken des Auslösers. Eine rote LED-Lampe unterstützt das Kameraprogramm bei der Wahl der passenden Einstellung für das Foto. Ich muss zugeben, dass mich die Qualität der Bilder wirklich beeindruckt. Eine ähnlich gute Bildqualität konnte ich bisher mit keiner der Handykameras erzielen, die ich bis zum heutigen Tage ausprobiert habe.


9. Office:

Dass das Nokia N82 auch als Businesshandy zu gebrauchen ist wird deutlich, wenn man bedenkt, dass einige Office-Programme bereits vorinstalliert sind. So gibt es neben einer soliden Kalenderanwendung, wo man private und geschäftliche Termine durch entsprechende Kennzeichnung strikt voneinander trennen kann, das Programm Quickoffice, welches das Betrachten von Word- und Powerpoint-Dokumenten ermöglicht. Auch lassen sich Adobe PDF-Dateien betrachten.


10. Benutzerfreundlichkeit/Verschiedenes:

Meiner Meinung nach ist das Smartphone sehr benutzerfreundlich. Das Menü und der Stand-By-Bildschirm sind bereits in ihrer Werkseinstellung sehr logisch und benutzerfreundlich aufgepasst, aber wem das noch nicht reicht, der kann sich auch fast alles bis auf das kleinste Detail einstellen und anpassen. Der komfortable Internetbrowser mit einem Cursor, welcher über das Steuerkreuz gesteuert wird, erleichtern das mobile Surfen ungemein. Über die Benutzerfreundlichkeit kann ich mich nur positiv äußern.
Die Akkulaufzeit ist akzeptabel; der Akku ist weder auffällig schnell leer, noch hält er sonderlich lange. Laut Hersteller soll die Standby-Zeit 9 Tage und 9 Stunden dauern, das ist völlig in Ordnung für ein solches Gerät.


11. Fazit:

Das Nokia N82 ist etwas für Leute, die vor allem auf das Innenleben ihres Gerätes wertlegen: Nokia bietet sehr ausgereifte Technik zu einem verhältnismäßig kleinen Preis (das Nokia N82 ist deutlich günstiger als der Vorgänge Nokia N95 8GB – und von den Kollegen von Sony Ericsson wollen wir erst gar nicht anfangen!). Die einzigen Negativpunkte gibt es für die mangelhafte Verarbeitung des Gehäuses und die winzigen, knarzenden Tasten, die für Vieltipper absolut nicht zu empfehlen sind. Meiner Meinung nach ist das Nokia N82 eines der besten Smartphones, welches zur Zeit auf dem Markt ist, dennoch vergebe ich nur 4 Sterne, da die bereits genannten Negativprodukt doch relativ stark ins Gewicht fallen.