Clean Maxx Dampfbesen Premium Testbericht

Ich bin sicherlich alles andere als ein traditionell eingestellter Mensch. Ich bin neuem gegenüber stets aufgeschlossen und eher neugierig. Ich probiere vieles aus und habe sicherlich auch das ein oder andere Mal Glück damit gehabt - es gibt aber wohl eine Welt die mir kein Glück bringen soll - die Welt der chemielosen Reinigung mittels Dampfhilfe nämlich.
Hier ist es eher so, daß ich zuerst den Nutzen sehe und am Ende dann das Nutzlose entdecke.
So war es auch beim

Clean Maxx Dampfbesen Premium

Aufgescheucht durch eine Werbemaßnahme, die sich Sonderpreis nennt, habe ich mich doch mal wieder dazu verleiten lassen. Ich kaufte mir einen tollen Dampfbesen, der es mir ermöglichen sollte, einfachste und bequeme Anwendungsmöglichkeiten zu haben. Ganz ohne Putzmittel die vielen Fliesen unserer Wohnung reinigen, das auch noch sehr gründlich und hocheffizient. Ein Gerät, das man eben benötigt. Punkt!
Abgesehen davon, daß ich meine Einstellung zu Sonderpreisen und deren Bewerbung seitdem schon längst verändert habe (was natürlich mit einschließt, das ich gewaltig oft darauf einging, bevor ich meien Schlüsse daraus zog) ist der Dampfbesen von Clean Maxx ja gar nicht SO schlecht, aber mir eben nicht gut genug.
Bei der Lieferung meines Schnäppchens war folgendes dabei:
· eine Beschreibung
· der Handgriff
· der Bürstenkopf
· zwei Bezüge für den Reinigungsfuß/Kopf
· Tragegriff
· Kabelhalter
· Stromkabel (oh Wunder)
· Wassertank
· Wasserfilter
· Kontrolleuchte
· Schrauben zur Montage

Man kann diesen Dampfbesen für folgende Böden benutzen:
· Fliesen
· PVC-Böden
· Versiegelte Hartholzfußböden
· Marmor
· Laminat (bitte dabei darauf achten, daß keine Lücken vorhanden sind)

Es ist erwiesener Maßen so, daß eine Bedienung des Gerätes idiotensicher ist. Das ist erwiesen, weil ich keine Anleitung brauchte.
Die Teile zueinander und aneinander zu bringen ist denkbar einfach und die Konstruktion des Dampfbesens lässt keinerlei falsche Anbringung zu. Ebenso ist es mehr als einleuchtend, daß ein Wasserbehälter auch mit Wasser zu füllen ist. Eine Markierung für "Max" sollte auch jedem Anwender klar verständlich machen, daß man diesen auch nur bis dahin aufzufüllen hat. Im übrigen kann man das ganz schnell unter jedem Wasserhahn erledigen - es sei denn, man hat wie meinereiner auch Waschbecken, die so klein sind, daß man selbst diesen Behälter nicht gerade unter den Wasserhahn bekommt. Na macht ja auch nichts - dann nimmt man eben einen anderen Wasserhahn - das bisschen mehr laufen schadet weder der Figur noch dem Denkvermögen.

Etwas gewöhnungsbedürftig aber ist das Aufziehen des Bezuges - das auch nicht vergessen werden sollte, wenn einem seine Böden etwas bedeuten - zumindest soviel, daß man sie weiterhin als nett anschaubar bezeichnen lassen will, oder selbst bezeichnen möchte. Dieses Beziehen des Dampfkopfes/Bürstenkopfes ist mittels einem Bezugverschluss geregelt - dieser ähnelt manchen Rucksäcken, die ich von früher oder von meinen Kindern kenne - einen Knopf drücken, Band ziehen und Knopf loslassen - schon sitzt alles fest, oder? Na ja nicht immer so, wie man es sich vielleicht vorstellt.

Es ist oftmals schräg, nicht fest genug oder einfach nur zu glatt am besagten Knopf, wenn man vielleicht gerade vorher noch vom Befüllen des Wassertanks Wasser an seinen Fingern hat, aber es kann für weniger anspruchsvolle Menschen auch egal sein, ob dieser Bezug nun gerade oder schräg drauf sitzt - sitzen tut er ja. Allerdings rutscht dieser auch mal gerne während der Benutzung, was ich persönlich weniger lustig finde, so stört es doch mein Putzempfinden enorm.

Wichtig ist vielleicht noch zu erwähnen, daß dieser Dampfbesen einen Filter hat - dieser sieht aus, als habe man Sand des Ostseestrandes hineingetan. Er befindet sich direkt unter dem Wassertank. Dies ist natürlich die bestgewählteste Stelle, da das Wasser schließlich da durch nach unten geleitet wird. Aber was tut dieser Filter eigentlich? Mir war das ehrlich gesagt ziemlich egal.

Der Filter war da eben, was da gefiltert wird, wollte ich gar nicht wissen. Was interessiert mich das auch, wenn ich nur saubere Böden haben will - so ganz fix und schnell und einfach und ohne Putzmittel? Es ist ein Long-Life-Filter und sorgt dem Namen nach dafür, daß der Dampfbesen von innen nicht verkalkt - daher sollte man eventuell die Verwendung von destilliertem Wasser in Erwägung ziehen. Aber nimmt man normales Leitungswasser tauscht man eben diesen Filter sehr regelmäßig aus.

Wobei wir ja schon bei einem guten Thema wären - das Austauschen eines Long-Life-Filters ist eine nette Idee - aber wo krieg ich den denn nun her? Der Anbieter meines Schnäppchens wusste das natürlich nicht (wieso auch). Also begab ich mich auf die Suche im Internet. Und siehe da: unter www.service-shopping.com stellte dies kein Problem mehr dar. Ich hätte aber auch in der Anleitung nachsehen können, da steht das nämlich auch drin.
So, wenn man alle diese weniger wichtigen und wichtigen Dinge weiß kann man losdampfen. Stecker in die Steckdose und los. Also nicht ganz. Die rote Lampe zeigt uns ja an, wie lange wir warten müssen. Geht diese aus, können wir starten. Das Reinigen des Bodens kann also losgehen und besonders bei der ersten Verwendung staunt man nicht schlecht, wie schnell das gehen kann. Allerdings mit Abzügen in der Wertung. Erstens ist das Kabel zwar 5 Meter lang, stört mich aber enorm. Das ist einfach immer im Weg und ich muß es ständig wegtun, dahin machen wo es gerade nicht stört oder irgendwie festhalten. Weiterhin stört mich, daß bei einem schnellen Bedampfen des Bodens enorme Fingerkraft von Nöten ist, die man erst dann bemerkt, wenn man so richtig viele Fliesenböden zu reinigen hat.


Auch das Gerät selbst ist nicht das leichteste, auch wenn das Aussehen einem das vielleicht so suggeriert. Die Dampfreinigung mit diesem Gerät stellt an mich eine körperliche Leistung. Ich bin 1,57 m und wiege 53 Kilo - ich bin also klein und dünn - klar habe ich Kraft, also das ist aus vielen Dingen schon hervor gegangen, aber muß ich denn wirklich beim Fußboden reinigen meine Muskeln trainieren? Ich empfinde das Hin und Herbewegen des Dampfbesens nach spätestens 5 Minuten wirklich als anstrengend, wer sich ein paar Kilos vom Leib putzen möchte kann diesen dazu sicherlich sehr gut nutzen.

Ebenfalls gestaltet sich das reinigen der Fliesen aus folgendem Grund als nicht so einfach: Wir haben weiße Fliesen, man sieht also alles...richtig ist, daß das Putzen mit dem Dampfbesen keine Wischspuren hinterlässt, aber wenn man nicht ständig über die Stellen im Wellenformat rübergeht bleiben die nun wässrigen Dreck/Staub/Schmutzpartikel fein säuberlich in Reihe liegen und so sah mein Boden vorher nie aus. Besagtes genaues Putzformat aber ist auch sehr anstrengend und erfordert von mir persönlich mehr Kraft als ich es bereit bin beim Putzen zu verschwenden oder aufzubringen.

Wenn man 120 Quadratmeter ausschließlich mit diesem Dampfbesen reinigt und wie ich, weiße Fliesen hat, dann sollte man sich ein starkes Nervenkostüm, jede Meine Eiweiß/Proteindrinks und jede Menge neue Bezüge zurechtlegen. Eine ganzheitliche Wohungsreinigung ist also gar nicht drin, was mich einfach stört. Wenn ich den Fußboden reinige dann komplett und nicht jeden Tag einen Raum oder so.

Das einzige, was wirklich sehr positiv ist, daß es dieser Dampfbesen schafft, sämtliche Flecken aufzulösen, auch Flecken, die aus alten Renovierungsarbeiten herrühren. So sind alte Farbflecken keinerlei Problem oder sollte man mal, was ja in der Küche passiert schwierig zu entfernende Flecken haben, so ist einem dieser Dampfbesen auch ein guter Freund. Zur sämtlichen Reinigung aber ist der Dampfbesen für mich nicht zu gebrauchen. Denn auch die Reinigung unter den Möbeln ist gar nicht so toll, wie man denkt - auch hier schiebt man den nassen Dreck einfach nur nach hinten und man muß auch bedenken, daß trotz des tollen Gelenks des Gerätes es nicht möglich ist unter jedes Möbelstück zu gelangen - da ist ein Swiffer-Wischer flexibler und nicht so klobig.

Allgemein gesehen ist der Dampfbesen dann ein gutes Gerät, wenn man nicht viel damit reinigen muß und vielleicht nicht so sieht, daß der Dreck hin und hergewischt wird. Also nutzte ich den Dampfbesen hin und wieder mal nach dem normalen Fegen und Wischen meines Fußbodens - und dazu nehme ich ihn heute auch noch. Aber nicht immer und auch nicht immer voller Freude. Der Geräuschpegel ist zwar sicher sehr angenehm und die Menge des Kondenswassers ist so gering, daß es gar nicht auffällt, aber meine persönlichen Einschränkungen sind damit verbunden, daß es für mich kein All-in-One-Gerät ist, wie ich es mir erhofft hatte.
Für einen Preis von 59,99 Euro hatte ich mir eben mehr versprochen.

Was mir gefällt:
· Reinigungsmöglichkeit ohne Chemie
· Hartnäckige Flecken sind schnell verschwunden
· Das Bedienen des Dampfbesens ist idiotensicher
· Sehr geringes Kondenswasser bei der Benutzung
Was mir nicht gefällt:
· das Gerät ist auf Dauer zu schwer
· das Reinigen unter den Möbeln ist durch das Verschieben des Drecks nicht effektiv
· wer viel Fußboden hat hat eine enorme körperliche Anstrengung zu überwältigen
· das Kabel stört ständig
· der Wasserbehälter muß zu oft nachgefüllt werden

Es bleibt also im Endeffekt eine geteilte Meinung. Für kleine Wohnungen ist dieser Dampfbesen mit Sicherheit sehr empfehlenswert. Für größere Menschen ist die Benutzung auch sicherlich körperlich weniger anstrengend, was rein physikalisch logisch ist und man kann eben ohne Chemie reinigen.
Ein Verbraucher mit viel Fußboden aber wird nicht allzu viel Freude daran haben, auch kleine Menschen sollten sich den Kauf des Clean Maxx sehr gut überlegen. Ebenfalls gebe ich zu bedenken, daß man eine gründliche Reinigung nur dann gewährleistet hat, wenn der Staub mittels Fegen vorher entfernt wurde, denn nasser zusammengeschobener Staub ist im Endeffekt noch viel schwerer wegzuwischen.
Ich bleibe bei meiner traditionellen Art - ich wische den Fußboden mit einem Wischer/Aufnehmer/Feudler und einem Bodentuch und nutze für mich gut eingeschätzte Reinigungsmittel dazu, die die Umwelt auch nicht belasten. Wie gesagt nehme ich danach ab und zu dem Dampfbesen als Zusatzreingung, aber auch nur das und eben selten. Im Endeffekt hat sich ein Preis von 59,99 Euro in meinen Augen nicht als gerechtfertigt erwiesen. Eine eingeschränkte Empfehlung mit genauem Mittelmaß von drei Sternen sollte meiner Erfahrung den nötigen Ausdruck verleihen.