Brother DCP-150C Testbericht

Auch in einer einfachen oder sagen wir einer gemütlichen Studentenbude fehlt heute meist ein Drucker nicht. So auch hier. Ich habe ihn noch nichtmals geschenkt bekommen (wie Einige andere Dinge hier im Haushalt), sondern mir selbstgekauft. Und da das schon einige Jahre her ist, sei die Zeit reif für ein kleines knackiges Resümee.

== Der Drucker an sich ==
Es handelt sich hier um ein Brother-Gerät. Ich halte das als Qualitätsmarke im Kopfe, die auch solche Geräte anbietet, was wohl der Billigproduktion entspricht. Es wird damit eher am unteren Kundenrand gefischt. Diese Drucker-Kopier-Kombination war zum Zeitpunkt des Erwebs noch immer frisch (vor 2008) und relativ günstig. Er hat mich unter 89 Euro gekostet, was ich hinnehmbar fand, da ich alle benötigten Funktionen vorfand. Ich kopiere, drucke, scanne.

Desweiteren habe ich mich selbstverständlich vor dem Kauf informiert über die Tintenpreise: Unverschämt hoch, sodass klar ist, dass der Hersteller sich hier einen hohen Profit verspricht. Non-Hersteller-Tinte hingegen absolut preiswert (unter 4 Euro / Jumbo-Patrone mit 23ml), So fiel dann und wann, nach Überlegung und Abwegung, meine Kaufentscheidung positiv aus!

Wichtige Eckdaten:
Abmessungen H/B/T: 150mm x 398 x 360 (plus Papierauszug ca 83mm)
Gewicht rund 7 kg
Papierzufuhr zwischen 50 und 130 Blatt (je nach Dicke)
Geräuschpegel: laut
Leistungsaufnahme ausgeschaltet: ~ 4 W
Bereitschaft: ~ 6 W
Betrieb: ~ 20 W
Ausgabe: schwarz/weiß oder farbig
Druckgeschwindigkeit: theoretisch s/w 27 S/min.
Farbig theoretisch 22 S/min.
Papierformat: 13x18, DIN-A5, DIN-A6, DIN-A4, 9x13, 10x15
Alle gängigen Speicherkarten

Das Gerät besteht fast nur aus Plastik. In Weiß- und Grautönen. Und der ausziehbare Papiereinsatz ist extrem wackelig, hat zu viel Luft, schlottert auch schonmal beim Drucken. Das macht einen wie ich finde billigen Eindruck. Und es ist mir zu laut! Er druckt im Nebenraum und ich kann ihn trotz Fernsehsendung immernoch gut hören! Danebenstellen will ich mich nicht! Das ist was für die Katz! Sie sitzt dann davor und beobachtet ganz genau, was dort schludert und rappelt, zuppelt und zappelt! Und wenn dann peux à peux das Papier rausschiesst, dann wird's erstrecht interessant für die Katze. Mit Haaren hat der Drucker keine Probleme.

Der extrem hohe Stromverbrauch im Standby ist scheisse. 4W sind 4W zu viel. Und wenn das nicht schon ein unerfreuliches Manko wäre, so stelle ich noch fest, da ich den Drucker immer bei Nichtbedarf komplett vom Netz trenne: Der Hersteller will, dass der Drucker im Standby läuft. Denn anders kann ich es mir nicht erklären, dass beim Einschalten (nach zuvorigem Abschalten über die Aus-taste und danach trennen der Kabelverbindung) der Drucker die Meldung ,,erst beenden, dann ausschalten" anzeigt und für diese Zeit (etwa 45 Sekunden) nicht angesprochen werden will, dann ist er aus und fertig zum Anschalten. Das regt mich jedes Mal auf! Wieso zur Hölle ist das so konzipiert?!

Nach grober Erschütterung verlangt oder bietet der Drucker an sich neu zu justieren und eine Testseite zu drucken. Ich habe das bei jedem meiner Umzüge festgestellt und kann mit einem Schmunzeln sagen; dieser Drucker weiss wo er neu ist, der will sich dann einrichten.

== Wie es sich druckt, scannt, kopiert ==
Es druckt sich soweit gut. Mit ,,gut drucken" meine ich? Wenn das Gerät justiert wurde, was über die originale Software erfolgen muss, druckt es Text immer einwandfrei. Klar und deutlich. Das gilt auch für eingebettete Fotos. Bilder habe ich auch gedruckt: Absolut befriedigend. Die Einstellungsmöglichkeiten über die druckereigene Software sind ebenfalls befriedigend.

Hier muss ich sagen: Der erste Tintensatz (4) waren Herstellerpatronen, da sie beim Kauf dabei waren. Danach niemals. Die alternativen Patronen drucken bessere Farben, haben mehr Inhalt und halten länger. Ich stimme hier mit den Tests großer Institute überein; Herstellerpatronen sind die schlechtesten und zudem die teuersten! Diese ,,Originalpatronen" kommen nicht infrage, niemals!

Hin und wieder kommt es vor, dass er Papier frisst. Er meldet auf seinem Display: Papierstau. Dann darf ich ihn hinten öffnen, einfach das Plastikteil herausnehmen, und sauber machen. Meist sitzen da Papierfetzen, die ich rauspflücken und -klauben kann.

Das Druckergebnis reicht für die einfach Büroanwendungen allemal aus! Für Fotos befriedigender Qualität kann man irgendein Fotopapier einlegen und die die Chose gut konfigurieren. Auf den ersten Blick sieht das immer toll aus. Beim Vergrößern sehe ich aber, dass auch dieser Drucker nicht annähernd mit der Qualität von Fotos aus der Entwicklungsstube mithalten kann. Aber welcher Drucker kann das schon? Und wer braucht sowas? Keine Ahnung, ich nicht.

Ich scanne relativ viel. Das klappt ganz gut, aber bei diesem neuen glatten, Lackpapier wird nicht immer alles eingelesen, da das Licht scheinbar reflektiert wird. Die Qualität lässt sich ja freilich einstellen, weniger bedeutet mehr Schnelligkeit, und so war ich immer zufrieden. Das gilt auch fürs Kopieren (ohne Computer). Wobei bei der Direktkopie vorher noch unklar ist, was dann unten rauskommt. Ist am Gerät selbst die Helligkeit und der Kontrast gut (und ,,gut" beruht hier auf Erfahrung) eingestellt, so ist auch das Ergebnis zufriedenstellend. Für mich.

== Herstellerunterstützung für Treiber und bei verlorenem Handbuch ==
Auf der Internetseite finde ich mich, als erfahrener Internetnutzer, nicht gut zurecht. Die Seite ist per se übersichtlich, aber ich finde auf Anhieb nicht Informationen über das Gerät, geschweige denn ein Handbuch. Ich gebe auf!

Will ich meine Software updaten, so muss ich das manuell tun. Eine auto-Updatefunktion wird gemisst! Auf der Seite werde ich von www.brother.de verwiesen auf »solutions.brother.com. Dort darf ich dann nach Treibern suchen, was in diesem Fall klappt.

Und wenn ich mich dann da zurecht verirrt habe, finde ich auch tatsächlich das Handbuch zum Drucker, welches allerdings in der direkten HTML-Ansicht nicht öffenbar ist, das hake ich sofort ab. Scheisse. Dann ist dort das Handbuch zu finden, nein präzise: DAS über 4 Drucker handelt, nämlich diesen und Nummer 135c und 153c und 157c. Das ist für mich nicht hilfreich. Ich will mir meine gesuchten Infos nicht auch noch da herausklamüsern, ohne dann sicher zu sein, dass sie für den Schwesterdrucker gelten. Was ein Quatsch. Die Homepage ist in diesen Punkten mangelhaft, es kann verbessert werden.

Da dieses Gerät nicht das neuste ist, ist unter Windows ab XP (erste Version HE) ein Software-Update anzuraten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Treiber unter Windows 7 HE (64bit) nicht ohne eigenes Zutun arbeiten! Obwohl ich vorher auf der Homepage das entsprechende Betriebssystem ausgewählt hatte! Hinzu kommt, dass für eine wenig oder garnicht versierten Normalverbraucher hier keine Übersicht gegeben ist. Schließlich kann man hier 6 Sachen (Kpl. Treiber & Software Paket, ControlCenter3 Update Tool, Deinstallations Software, Firmware/Windows® 7 (64-bit), Drucker- & Scanner-Treiber für den lokalen Anschluss, Drucker-Treiber für den Drucker-Installations-Assistenten) installieren. Das Angebot ist gut, aber höchstwahrscheinlich ist der Nutzer hier schon überfordert! Erklärt wird schließlich Nichts!

Achtung: Ich musste rausfinden, dass ich nicht drucken und scannen unter Linux kann. Hier macht der Hersteller auch keinerlei Anstalten Treiber bereitzustellen, was ein Jammer ist! Verbesserungsfähig, allemal.

== Sauerei ==
Ich musste eines Tages feststellen, dass der Drucker einen mir unbekannten Error anzeigte. Nummer 46. Dieser lässt sich googeln. Es stellt sich heraus, dass nach einer bestimmten Anzahl an Reinigungsvorgängen, die in Verbindung mit Druckvorgängen steht, dieser Error erzeugt wird.

Nun habe ich nach Recherche die Seite gefunden, welche mir weiterhalf:
http://www.brother.de/g3.cfm/s_page/122070

Aber, es ist eine echt blöde Arbeit vor dem Drucker zu hocken und an den Knöpfen dort den erforderliche Scheiss einzustellen, nur um wie gewohnt weiter drucken zu können. Hier hat der Hersteller eine Stolperfalle aufgestellt, die zum Fluchen anregt! Wenn allerdings mit viel Geduld und viel Zeit und vielen Versuchen alle Parameter wie gewünscht eingestellt sind, so habe ich dann doch wieder etwas Zeit - bis dieser Error wieder erscheinen wird. Das ist nicht benutzerfreundlich, hier besteht Verbesserungsbedarf!

== Schlusswort ==
Ich bin immernoch zufrieden. Der Drucker soll seinen Dienst verrichten, bis er verreckt. Das erwarte ich! Er wird schließlich auch nicht im Dauereinsatz gebraucht. Was Studenten halt so drucken, das soll dem Gerät nicht viel abverlangen. Die Verarbeitung ist zwar billig, aber mich interessiert ja nur das Druckergebnis und mit dem kann ich sehr gut leben! Ich kenne all seine Gewohnheiten und Macken - deswegen komme ich auch gut zurecht. Die Treiber verlieren zunehmend ihre Kompatibilität, soweit ich es recherchieren konnte, gibt es für alle Windows-Versionen nach 7 keinerlei Unterstützung - auch da kann man sicherlich tricksen, aber man muss es selbst tun. Für Linux werden leider vom Hersteller keine Treiber bereitgestellt, was ein Jammer ist!

Geschenkt oder für bis 5 Euro vom Flohmarkt würde ich das Gerät sogar weiterempfehlen (für die 0815-Büroprozesse), ansonsten nicht. Es gibt neue, tolle Geräte die dann definitiv funktionsfähige Treiber mitbringen, damit es nicht zu schnell Stress in diesem Punkt gibt! Und ich glaube es gibt auch neue Geräte, die sich gut komplett abschalten lassen ohne groß rumzumucken!