Kosmos Ubongo Testbericht

Einige Freunde und ich veranstalten ganz gerne Spieleabende und ich möchte euch meine Erfahrungen mit einigen Spielen nicht vorenthalten. Beginnen möchte ich mit dem Spiel "Ubongo".

Das Spielmaterial:
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So, dann wollen wir uns mal ansehen, was wir da haben. Es ist direkt zu erkennen, dass herrlich wenig aufgebaut werden muss. Es gibt eine ganze Menge rechteckiger Plättchen, die einfach nur auf einen Stapel gelegt werden müssen, jeder Spieler erhält eine Tüte mit interessanten Formen, die sehr an das bekannte Tetris erinnern, es gibt einen Würfel und eine Sanduhr. Ein kleines Spielfeld wird einfach auf den Tisch gelegt. Das Feld besteht nur aus sechs parallelen Bahnen mit jede Menge Löchern darin. In die Löcher kommen farbige Rubine. Zu guter Letzt gibt es noch vier Spielfiguren. Das wars.

Sehen wir uns dieses Material mal genauer an, vor allem die Formen sind interessant. Sie sind in verschiedenen Farben und sehen wirklich haargenauso aus wie die aus Tetris. Das war auch meine erste Frage: "Spielen wir jetzt Tetris?" Die Antwort der Freundin, die das Spiel mitgebracht hat: "So ähnlich."

Auf den rechteckigen Karten ist jeweils eine große graue Figur eingezeichnet, darüber einige seltsame Symbole und die Tetrisformen. Das wirkt ja alles sehr interessant. Aber was soll der ganze Käse jetzt?

Der Spielablauf:
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Ich möchte jetzt nicht die Regeln genau erläutern, sondern nur einen kleinen Überblick geben. Wobei man in diesem Fall sagen muss, dass es auch nicht viel mehr Regeln gibt. Der Ablauf ist schnell erklärt.

Jeder Spieler erhält eine dieser rechteckigen Karten. Dann wird gewürfelt. Bei genauerem Hinsehen erkennt der aufmerksame Beobachter, dass auf dem Würfel keine Zahlen sind, sondern genau die sechs Zeichen, die wir auch auf den Karten bei den Tetrissymbolen noch einmal finden, beispielsweise Hand oder Elefant. Das gewürfelte Zeichen gibt an, welche Formen die Spieler benutzen dürfen. Nun wird die Sanduhr umgedreht, die Spieler suchen ihre Formen heraus.

Ziel ist es nun innerhalb der 30 Sekunden die graue Form auf der rechteckigen Karte komplett mit den Tetrisformen abzudecken. Dabei dürfen die Tetrisformen natürlich gedreht werden wie es einem beliebt. Wer seine Form abgedeckt hat, ruft "Ubungo" und darf sich Rubine als Punkte nehmen. Dabei bestimmt die Spielfigur, welche Rubine man nehmen darf. Wer als erstes mit dem Abdecken fertig wurde, erhält die meisten Bewegungspunkte und kann so seine Figur genau zu den Rubinen bewegen, die man benötigt. Denn Sieger ist derjenige mit den meisten gleichfarbigen Rubinen.

Das war auch schon der ganze Zauber. Die Karten werden weggelegt, die Spieler erhalten neue. Es wird gewürfelt und abgedeckt. Dabei gibt es eine einfache und eine schwierige Variante: Dabei variiert die Größe der abzudeckenden Fläche und die Anzahl der zu benutzenden Tetrisformen.

Meinung:
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Das klingt jetzt auf den ersten Blick vielleicht nicht so witzig. Aber es ist schon ganz nett. Wenn einer nicht fertig wird und ganz verzweifelt versucht seine Fläche abzudecken und diejenigen, die es schon geschafft sich darüber amüsieren, ist das schon lustig. Die ganz Ehrgeizigen versuchen nach den 30 Sekunden noch eine Lösung zu finden und die anderen dürfen natürlich mit knobeln.

Und das ist es auch: Eine ganze Menge Knobelei. Man erhält die Formen, sieht die Fläche und hat manchmal sofort die Lösung. Bei einer Runde wiederum muss man erst probieren, wirft immer wieder Blicke zur Sanduhr, die Finger zittern, man sieht sich schon verlieren und das Abdecken will einfach nicht funktionieren. In dieser Situation wird das Spiel spannend. Hier sieht man, wer als Kind mit Begeisterung Stunden über Stunden Tetris gespielt hat.

Erfrischend schön ist, dass an wenig zum Aufbauen hat und dass die Regeln, wie ihr oben seht, sehr einfach sind. Wenn man so Spiele wie Siedler von Catan und ähnliches gewöhnt ist, ist das mal was neues. Es eigenet sich für Zwischendurch, weil man ziemlich schnell durch ist. 20 bis 30 Minuten sollten ausreichend sein.

Aber was ist mit dem Unterhaltungswert? Es ist ganz nett und wenn man bedenkt, wie viele verschiedene Flächen es gibt, kann es seinen Unterhaltungswert schon einige Zeit beibehalten. Was mich ein bisschen stört, ist das absolute Fehlen jeglicher Taktik. Ich mag Spiele, bei denen man die Gegner ein wenig ärgern kann, indem man ihre Pläne durcheinander bringt, oder bei denen man seine eigene Taktik schnell an eine veränderte Situation anpassen muss.

Bei "Ubongo" handelt es sich um ein reines Geschwindigkeits- und Knobelspiel. Ein Manko ist die Beschränkung auf vier Spieler. Was haben die Spieleautoren nur immer mit ihren vier Spielern? Das hat man wirklich ständig. Was den Preis angeht: Angemessen fände ich jetzt 15 bis maximal 20 Euro. Es kostet bei Amazon 25 Euro, liegt also etwas über dem meiner Meinung nach ordentlichen Preis. Das kann man gerade noch akzeptieren.

Das Spielmaterial gefällt mir sehr gut. Es ist stabil und schön mit afrikanisch anmutenden Symbolen verziert. Am Punktesystem hätte man noch ein wenig feilen können. Die Idee ist nicht übel: Man darf sich immer zwei Juwelen nehmen, wenn man die Aufgabe innerhalb der Zeit gelöst hat. Dabei muss man gleichfarbige Steine sammeln. Und die Reihenfolge, in welcher die Spieler die Aufgabe lösen, entscheidet darüber, wer seine Figur wie weit bewegen darf. Das bedeutet natürlich, dass man seine Juwelen eventuell nicht erreicht, wenn man als Letzter fertig wird. Hier hätte man vielleicht noch etwas mehr Taktik einbauen können (ihr seht, worauf es bei mir oft hinausläuft).

Die Anleitung ist leicht verständlich und gut erklärt, wobei das bei solch einfachen Regeln auch nicht so schwer ist. Dennoch wollte ich das erwähnen.

Fazit:
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Kein schlechtes Spiel, aber ganz überzeugt hat es mich nicht. Es durch aus ganz nett, allerdings kein Meisterwerk. Für wirkliche Spieleliebhaber kann sich die Anschaffung lohnen und besonders interessant stelle ich es mir vor, wenn man immer mit verschiedenen Personen spielen kann. Immer mit denselben wird es wohl irgendwann etwas öde. Es ist schade, dass es keine Möglichkeiten gibt irgendwie auf Handlungen der Mitspieler zu reagieren und ihnen in die Parade zu fahren. Durch ein anderes Punktesystem wäre das vielleicht möglich gewesen.

Alles in allem erhält "Ubongo" drei Sterne und ein empfehlenswert.

Autor: Rejchtmann, Grzegorz
Spieldauer: ca. 30 Min
Spielerzahl: 2 bis 4