Manuel Antonio Testbericht

Manuel Antonio:

Wenn du einen Quetzal im dichten Dickicht pfeifen hörst, dann sind zwei Dinge gleich klipp und klar:
Erstens: du bist nicht in Deutschland und
Zweitens: du bist nicht in Manuel Antonio
Manuel Antonio, der nur 683 Hektar große Nationalpark befindet sich definitiv in einem der letzten Paradiese der Erde, in Costa Rica. Und dort etwa 7 km südlich der 15000 Einwohner (viele US-Aussteiger) zählenden Stadt Quepos. Quepos ist mit dem Bus von San José aus zu einfach und günstig zu erreichen. Die Ungeduldigen mit dem etwas dickeren Portemonnaie können es auch mit der SANSA-Airlines, einer einheimischen Fluggesellschaft fliegen. Die Strecke wird mehrere Male am Tag bedient. Kosten: 53 $. Ob das denn mit Tickets kaufen, stempeln, Ein- und Aus-checken, etc pp dann von der Zeit her so viel ausmacht? Na ja. . . Im Geldbeutel sicherlich, denn der Schnellbus braucht 3,5 Stunden und kostet nur $4.72)
Wer den Nationalpark besuchen will findet hier in der gemütlichen Kleinstadt preiswerte Hotelalternativen zu den Beachclubs mit den Poolanimateuren.

Der Nationalpark:

Der NP Manuel Antonio lehnt sich an den Pazifik und ist ein Gemisch von Stränden und Buchten umkleidet von fett grünem Urwald. Ob seiner Schönheit und Vielfältigkeit ist dieser Park bei den Ticos, so nennen sich die Einheimischen, und den Touristen gleichermaßen beliebt. Soll heißen, an den Wochenenden kann es schon mal richtig "voll" zugehen, in zweifacher Hinsicht: voll Menschen, und volle Menschen. :-)
Wer die Nacht in Quepos verbracht hat, fährt am nächsten Morgen über den Hügel hinunter nach Manuel Antonio.

Fakten:

Landfläche » 687 Hektar
Wasserfläche » 55,000 Hektar
Besucher » 143,520 (1999)
Klima » Tropisch
Säugetierarten » 185+
Vogelarten » 224
Fischarten » 60+
Schildkrötenarten » 4
Temperaturen » 23° - 35°C
Buspreis Queops - MA » weniger als 40 US-Cent
Parkeintritt » $7 US pro Person. Kinder unter 12 Jahren sind frei
Öffnungszeiten » 7 Uhr bis 16 Uhr, Montag Ruhetag
Ausstattung » öffentl. Toiletten, Trinkwasser, Informationsstand,
ausgewiesene Essgelegenheiten
Obligatorisch: » Kamera

Häufigste Tierarten:

2 und 3-Zehen-Faultier, Totenkopf-Äffchen, Leguane, Waschbären,
Weißgesicht-Kapuzineraffen, Brüllaffen, Fischertukane,
Feuerschnabel-Arassari (eine kleine Tukan Art), Braune Pelikane, Lachfalken, Fischbussard,
grüne Königsfischer, Gelbstirnblatthühnchen.

Nebenbemerkungen:

Letztes Habitat vom Mono Tití zu deutsch Totenkopfäffchen,
Sicherster Platz in Costa Rica, ein Faultier zu entdecken.
Park ist begrenzt auf 600 Besucher pro Tag, Sa und So allerdings 800.
Es gibt viele Sandstrände, teilweise in schönen Buchten gelegen.
Nachteil: An Wochenenden und in der Saison überlaufen.

Ortsbeschreibung:

Vom Informationsstand aus, der auch gleichzeitig Eintritt ist, führt ein gepflegter Wanderweg an der Playa Espadilla entlang zu der Schwarzen Lagune, wo man Vögel, aber auch Amphibien und Reptilien beobachten kann. Überhaupt sollte man sich auch während des Laufens überall umschauen, da es viele exotische Tiere und auch Pflanzen zu entdecken gibt. Mit etwas Glück entdeckt man das riesige Netzt einer Goldradnetzspinne. Die heißt so, weil die Fäden ihres Netzes im Sonnenlicht golden schimmern. Diese Netze sind so stabil, das die Radnetzspinne damit sogar kleine Vögel fängt. Die Spinne selbst hat 3-4cm Körpergröße, ist grün mit gelben Punkten. Auffällig sind die Haarbüschel am Ende des zweiten Beingliedes. Siehe Bild unten.
Die Playa Espadilla begleitet uns weiter bis zu einer Halbinsel, über die ein Rundweg angelegt ist. Dort tummeln sich sich die Braunpelikane mit ihren auffallend großen Schnäbeln. Ein weiteres "Schnabelmonster" sind die Fischertukane von denen ich ebenfalls ein Bild angefügt habe. Leider ist an hauptsächlich an Wochenenden die Playa Espadilla sehr belebt, so das ein entspanntes Baden oder Schnorcheln an den Felskanten der Seiten nicht möglich ist. Im Wald ist es auch nicht anders. Es gibt ja den Spruch, das aus dem Dschungel immer mehr Augen herausgucken als hinein, allerdings ist das in Manuel Antonio oftmals genau anders herum. Und das, obwohl die Besuchermenge auf 600 Leute beschränkt ist. (Wochenende 800). Aber wer weiß, ob die Ticos da soo genau zählen?

Hat man die Halbinsel umrundet, kommt man wieder auf den Hauptweg, der uns in eine weitere große Bucht, die Playa Blanca führt. Wie der Name schon sagt, finden wir hier einen weitläufigen weissen Sandstrand vor, der sehr sanft und flach im Meer versinkt. Auch hier laden die Umstände zu einer Baderast ein.

Nach einer einer Weile biegt links eine Sackgasse ab, die zum Mirador, also Aussichtspunkt führt. Auch wenn man den selben Weg zweimal laufen muss, es lohnt sich. Oben angekommen hat man eine schöne Aussicht über den ganzen Nationalpark - auf der anderen Seite des Blätterdachs. Natürlich geben sich auch hier zahllose Vögel, Eidechsen, Schmetterlinge und andere Insekten ein buntes Stelldichein, umsäumt von gierig dem Licht zuwachsenden, mit bunten Blüten übersäten Pflanzen.

Unten wieder angekommen, lassen wir uns vom Hauptweg zurück zum Eingang geleiten, und fahren - je nach dem - mit dem viertelstündlich verkehrenden Bus über die Hügel zurück nach Quepos. Dort haben wir uns dann in einer der vielen Sodas oder Bars erst mal eine Pause ob der üppigen grünen und bunten Pracht verdient.

Fazit:

Wer sich an Touristenströmen nicht stört, und ein Strandliebhaber ist, der wird sich in den malerischen Buchten wohlfühlen.
Den Naturliebhaber wird es wohl eher in den Wald ziehen. Der Nationalpark selber ist zwar ein Kleinod der Natur, aber ein Besuch lohnt sich nur außerhalb der Saison und unter der Woche, da am Wochenende dort oftmals wegen Überfüllung geschlossen wird. Angesichts der Vielfalt der Tierwelt sollte man sich einen Besuch aber gönnen.

Ich hoffe dieser Bericht war informativ, und würde mich über eine positive Bewertung freuen. Vielen Dank im Voraus dafür